Abriss des Genozid-Mahnmals

Kaiser Wilhelm II, der den Völkermord an den Armeniern 1915 bis 1918 mit zu verantworten hat, steht seit 1911, also seit 107 Jahren, unbeschadet als steinerner Reiter an diesem Ort. Symbol deutsch-türkischer Verbundenheit im Schlechten.

Am selben Ort, nur wenige Meter entfernt, wurde am 15. April 2018 ein Mahnmal errichtet, das an den Genozid an den Armeniern erinnert. Es wurde von Menschen aus aller Welt enthüllt, unter ihnen Namibier, Armenier, Türken, Deutsche. Ein Symbol internationaler Verbundenheit im Guten.

Das Genozid-Mahnmal wurde von der Stadt Köln am 19. April 2018 abgerissen.

Als habe es keine Bundestagsresolution gegeben, die den armenischen Genozid verurteilt und auch die Mitverantwortung des deutschen Kaiserreichs benennt.

Als hätten sich nicht zahlreiche Prominente und Institutionen für den Verbleib des Mahnmals ausgesprochen. Unter ihnen der Primas der Armenischen Kirche in Deutschland, der Zentralrat der Armenier in Deutschland, der Elde-Haus-Verein Köln, die Evangelische Kirche in Köln, Günter Wallraff, Gunter Demnig, Prof. Dr. Micha Brumlik und viele andere.

Mit dem Abriss unterwirft sich die Stadt Köln den Genozidleugnern. Er ist eine erinnerungspolitische Katastrophe. Er kränkt die Opfer und die Nachfahren des Genozids zutiefst.

Zwei Argumente hat die Stadt angeführt und das von uns angerufene Verwaltungsgericht Köln hat sie sich zu eigen gemacht:

  1. „Aufgrund des hohen Konfliktpotentials“ sei eine Erinnerung an den Genozid im öffentlichen Raum generell zu vermeiden. Sollte das Mahnmal am 24. April noch stehen, bestehe die Gefahr, dass sich „zahlreiche Gegendemonstranten einfinden“.
  2. Dem „Interesse einer Gedenkstätte“ stünde „das öffentliche Interesse an einer möglichst ungehinderten Abwicklung des Verkehrs gegenüber“.

Wir halten diese Argumentation für skandalös und werden uns dieser Haltung nicht beugen. Rechtsmittel gegen diese Entscheidung werden geprüft.

Die Stadt Köln hat das Mahnmal nun in ihrer Obhut. So soll es bleiben, bis die Entscheidung für einen angemessenen Standort im öffentlichen Raum getroffen wurde.

Wir danken der Evangelische Kirche Köln für das Angebot, das Mahnmal auf dem Grundstück der Melanchthon-Akademie unterzustellen. Aber wir denken, dass ein solches Asyl nicht die gebotene Folge des Abrisses ist. Wir wollen die Stadt nicht aus ihrer Pflicht entlassen, sich für diese Tat zu rechtfertigen und ihren Fehler zu korrigieren.

Wir laden zur Pressekonferenz am 23. April, um 12.00 Uhr vor dem Mahnmal bzw. der Leerstelle, die es hinterlassen hat, ein.

Initiative »Völkermord erinnern«
Köln, den 19. April 2018

Abriss des Genozid-Mahnmals

Kaiser Wilhelm II, der den Völkermord an den Armeniern 1915 bis 1918 mit zu verantworten hat, steht seit 1911, also seit 107 Jahren, unbeschadet als steinerner Reiter an diesem Ort. Symbol deutsch-türkischer Verbundenheit im Schlechten.

Am selben Ort, nur wenige Meter entfernt, wurde am 15. April 2018 ein Mahnmal errichtet, das an den Genozid an den Armeniern erinnert. Es wurde von Menschen aus aller Welt enthüllt, unter ihnen Namibier, Armenier, Türken, Deutsche. Ein Symbol internationaler Verbundenheit im Guten.

Das Genozid-Mahnmal wurde von der Stadt Köln am 19. April 2018 abgerissen.

Als habe es keine Bundestagsresolution gegeben, die den armenischen Genozid verurteilt und auch die Mitverantwortung des deutschen Kaiserreichs benennt.

Als hätten sich nicht zahlreiche Prominente und Institutionen für den Verbleib des Mahnmals ausgesprochen. Unter ihnen der Primas der Armenischen Kirche in Deutschland, der Zentralrat der Armenier in Deutschland, der Elde-Haus-Verein Köln, die Evangelische Kirche in Köln, Günter Wallraff, Gunter Demnig, Prof. Dr. Micha Brumlik und viele andere.

Mit dem Abriss unterwirft sich die Stadt Köln den Genozidleugnern. Er ist eine erinnerungspolitische Katastrophe. Er kränkt die Opfer und die Nachfahren des Genozids zutiefst.

Zwei Argumente hat die Stadt angeführt und das von uns angerufene Verwaltungsgericht Köln hat sie sich zu eigen gemacht:

  1. „Aufgrund des hohen Konfliktpotentials“ sei eine Erinnerung an den Genozid im öffentlichen Raum generell zu vermeiden. Sollte das Mahnmal am 24. April noch stehen, bestehe die Gefahr, dass sich „zahlreiche Gegendemonstranten einfinden“.
  2. Dem „Interesse einer Gedenkstätte“ stünde „das öffentliche Interesse an einer möglichst ungehinderten Abwicklung des Verkehrs gegenüber“.

Wir halten diese Argumentation für skandalös und werden uns dieser Haltung nicht beugen. Rechtsmittel gegen diese Entscheidung werden geprüft.

Die Stadt Köln hat das Mahnmal nun in ihrer Obhut. So soll es bleiben, bis die Entscheidung für einen angemessenen Standort im öffentlichen Raum getroffen wurde.

Wir danken der Evangelische Kirche Köln für das Angebot, das Mahnmal auf dem Grundstück der Melanchthon-Akademie unterzustellen. Aber wir denken, dass ein solches Asyl nicht die gebotene Folge des Abrisses ist. Wir wollen die Stadt nicht aus ihrer Pflicht entlassen, sich für diese Tat zu rechtfertigen und ihren Fehler zu korrigieren.

Wir laden zur Pressekonferenz am 23. April, um 12.00 Uhr vor dem Mahnmal bzw. der Leerstelle, die es hinterlassen hat, ein.

Initiative »Völkermord erinnern«
Köln, den 19. April 2018