Gerade in Köln!
Seit 1997 besteht offiziell eine Städtepartnerschaft zwischen der Stadt Köln und Istanbul. Diese Verbindung soll als wesentliche Stütze der Demokratie dienen und den Austausch von Wissen und Kultur beider Partner anregen.
Der Völkermord an den Armeniern wurde 1915 aus Istanbul gelenkt und die kaiserliche Botschaft kabelte von dort die Berichte über den Genozid. So wie das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« klar die deutsche Mitverantwortung an diesem Verbrechen benennt und damit zeigt, dass Aufarbeitung ein notwendiger Prozess ist, erklärt sich Köln zugleich mit den vielen Bürgerinnen und Bürgern in Istanbul solidarisch, die ebenso eine Aufarbeitung verlangen und gewaltfrei an den Völkermord in der Öffentlichkeit erinnern wollen.
Darüber hinaus gibt es in zahlreichen weiteren Städten Initiativen, das Gedenken an den Genozid im öffentlichen Raum wachzuhalten. Wenn wir in Köln dieses Gedenken mit der Mahnung verbinden, Rassismus und Nationalismus als Wurzeln genozidaler Verbrechen zu brandmarken, so gehen wir einen Schritt über die bisherige Erinnerungskultur hinaus. Denn wir sind der Meinung, dass wir die Erinnerung an ein derartiges Menschheitsverbrechen mit der Warnung vor den aktuellen nationalistischen und rassistischen Strömungen in Deutschland und Europa verbinden müssen. Erinnern heißt auch, Gegenwart und Zukunft menschenwürdig gestalten!
Die historisch besondere Rolle Kölns, als Standort für das Genozid-Mahnmal, ergibt sich auch aus dem Umstand, dass Harry Stürmer ab 1915 als Korrespondent für die »Kölnische Zeitung«, einem bedeutenden deutschen Blatt, in Istanbul arbeitete. Der »Kölner Stadt-Anzeiger« ging nach dem 2. Weltkrieg aus dieser Zeitung hervor.
Aufgrund seiner Erlebnisse während des Genozids an den Armeniern brach der Kölner Harry Stürmer mit dem kaiserlichen Deutschland und der Türkei. Als 1917 sein Buch »Zwei Kriegsjahre in Konstantinopel« erschien, wurde es in Deutschland sofort verboten. Sein Buch stellte seinerzeit die klarste und fundierteste Anklageschrift für eine deutsche Mitverantwortung am Völkermord an den Armeniern dar. Das kaiserliche Deutschland betrachtete das Buch als nicht widerlegbar und empfahl es totzuschweigen. Zugleich versuchte das Auswärtige Amt die Übersetzungsrechte zu erwerben, um eine weitere Verbreitung international zu verhindern.
Dass die Deutschen den Völkermord an den Armeniern nicht aufzuhalten versuchten, brandmarkte der Zeitzeuge Harry Stürmer in seinem Buch als »bodenlose Feigheit«, »Gewissenlosigkeit« und »kurzsichtige Dummheit«.
Gerade in Köln!
Seit 1997 besteht offiziell eine Städtepartnerschaft zwischen der Stadt Köln und Istanbul. Diese Verbindung soll als wesentliche Stütze der Demokratie dienen und den Austausch von Wissen und Kultur beider Partner anregen.
Der Völkermord an den Armeniern wurde 1915 aus Istanbul gelenkt und die kaiserliche Botschaft kabelte von dort die Berichte über den Genozid. So wie das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« klar die deutsche Mitverantwortung an diesem Verbrechen benennt und damit zeigt, dass Aufarbeitung ein notwendiger Prozess ist, erklärt sich Köln zugleich mit den vielen Bürgerinnen und Bürgern in Istanbul solidarisch, die ebenso eine Aufarbeitung verlangen und gewaltfrei an den Völkermord in der Öffentlichkeit erinnern wollen.
Darüber hinaus gibt es in zahlreichen weiteren Städten Initiativen, das Gedenken an den Genozid im öffentlichen Raum wachzuhalten. Wenn wir in Köln dieses Gedenken mit der Mahnung verbinden, Rassismus und Nationalismus als Wurzeln genozidaler Verbrechen zu brandmarken, so gehen wir einen Schritt über die bisherige Erinnerungskultur hinaus. Denn wir sind der Meinung, dass wir die Erinnerung an ein derartiges Menschheitsverbrechen mit der Warnung vor den aktuellen nationalistischen und rassistischen Strömungen in Deutschland und Europa verbinden müssen. Erinnern heißt auch, Gegenwart und Zukunft menschenwürdig gestalten!
Die historisch besondere Rolle Kölns, als Standort für das Genozid-Mahnmal, ergibt sich auch aus dem Umstand, dass Harry Stürmer ab 1915 als Korrespondent für die »Kölnische Zeitung«, einem bedeutenden deutschen Blatt, in Istanbul arbeitete. Der »Kölner Stadt-Anzeiger« ging nach dem 2. Weltkrieg aus dieser Zeitung hervor.
Aufgrund seiner Erlebnisse während des Genozids an den Armeniern brach der Kölner Harry Stürmer mit dem kaiserlichen Deutschland und der Türkei. Als 1917 sein Buch »Zwei Kriegsjahre in Konstantinopel« erschien, wurde es in Deutschland sofort verboten. Sein Buch stellte seinerzeit die klarste und fundierteste Anklageschrift für eine deutsche Mitverantwortung am Völkermord an den Armeniern dar. Das kaiserliche Deutschland betrachtete das Buch als nicht widerlegbar und empfahl es totzuschweigen. Zugleich versuchte das Auswärtige Amt die Übersetzungsrechte zu erwerben, um eine weitere Verbreitung international zu verhindern.
Dass die Deutschen den Völkermord an den Armeniern nicht aufzuhalten versuchten, brandmarkte der Zeitzeuge Harry Stürmer in seinem Buch als »bodenlose Feigheit«, »Gewissenlosigkeit« und »kurzsichtige Dummheit«.