Startseite2023-06-05T15:56:08+02:00

Im Anschluss an eine Matinee „Völkermorde erinnern, Kriege verhindern“ am 15. April 2018 in Köln haben die Initiative „Völkermord erinnern“ und Besucherinnen und Besucher ein Mahnmal enthüllt. Es erinnert nicht nur an den Genozid an den Armeniern in den Jahren 1915-1918, sondern auch an die deutsche Beteiligung daran und fordert grundsätzlich dazu auf, Rassismus und Nationalismus als Ursachen von Völkermorden zu ächten.

Das Mahnmal ist an der linksrheinischen Seite der Hohenzollernbrücke errichtet worden, gegenüber dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm II., Verantwortlicher für den Völkermord an den OvaHerero und Nama 1904 und Unterstützer des Genozids an den Armeniern.

Das Genozid-Mahnmal wurde von der Stadt Köln am 19. April 2018 abgerissen. Es habe an einer Genehmigung gefehlt. Die Stadt hat in ihrem Schriftsatz gegenüber dem Verwaltungsgericht Köln, das wir angerufen hatten, außerdem argumentiert, das Mahnmal müsse noch vor dem 24. April, dem internationalen Gedenktag an den Genozid, beseitigt werden, weil sonst die Gefahr bestehe, dass sich „zahlreiche Gegendemonstranten einfinden“ und „die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs an dieser Stelle zeitnah stark beeinträchtigt“ sei. „Angesichts der Vielzahl türkischer Mitbürger in Köln“ sei auch schon 2017, bei der Erlaubnis für den Kreuzstein der armenischen Gemeinde „auf eine Aufstellung im öffentlichen Straßenland aufgrund des hohen Konfliktpotentials bewusst verzichtet worden“. Das Verwaltungsgericht Köln hat die sofortige Entfernung des Genozidmahnmals an der Hohenzollernbrücke nicht beanstandet.

In unserer Antwort beim Verwaltungsgericht hielten wir fest, dass wir diese Argumentation für ein erinnerungspolitisches Armutszeugnis und ein Ausweichen vor Genozidleugnern halten. Sie widerspricht diametral der Aufforderung des Bundestags, der in seiner Resolution vom 2. Juni 2016 die Zivilgesellschaft auffordert, das Gedenken an den armenischen Genozid zu thematisieren.

Zahlreiche Organisationen und Prominente haben sich mittlerweile als PatInnen und UnterstützerInnen für das Mahnmal und für seine Wiedererrichtung ausgesprochen.

Wir richten unsere Anstrengungen weiterhin darauf, möglichst viele zivilgesellschaftliche Kräfte in dem Bemühen zu vereinen, die Stadt Köln solle das Genozid-Mahnmal wieder aufstellen.

Das Mahnmal muss an seinen Platz zurück!

L’initiative « Rappeler le Génocide » ainsi que les visiteurs ont inauguré le 15 avril 2018 à Cologne un monument à la suite d’une matinée sur le thème « Rappeler le génocide, Empêcher les guerres ». Il rappelle non seulement le génocide commis dans les années 1915 – 1918 aux Arméniens mais également la participation allemande et exige de proscrire le racisme et le nationalisme comme la cause des génocides.

Le monument a été érigé sur le bord gauche du pont sur le Rhin, le« Hohenzollernbrücke » en face de la statue du Kaiser Wilhelm II, responsable du génocide des OvaroHerero et Nama en 1904 et soutien du génocide des Arméniens.

Le Monument a été enlevé par la ville de Cologne le 19 avril 2018, pour manque d’autorisation préalable. La ville de Cologne a également argumenté, dans le cadre d’une procédure devant le tribunal administratif de Cologne entamée par nous, que le monument devrait être enlevé avant le 24 avril 2018, jour de la commémoration internationale du génocide aux Arméniens, afin d’éviter « le rassemblement de nombreux contre-manifestants » présentant un fort risque pour « la sécurité et la facilité du trafic à cet endroit ». Au vu de la présence de nombreux citoyens turcs à Cologne, la ville aurait déjà en 2017, lors de la mise en place du « Kreuzstein » de la communauté arménienne, refusé expressément une permission de la mise en place dans le domaine public à cause du potentiel de conflit élevé.

Le tribunal administratif de Cologne n’a pas contesté l’enlèvement immédiat du monument du génocide près de la «Hohenzollernbrücke».

Dans notre réponse au tribunal administratif nous avons souligné que nous jugeons cette argumentation comme insulte à une politique de mémorisation et un recul devant ceux qui nient le génocide. Elle contredit diamétralement la demande du Bundestag qui dans sa résolution du 2 juin 2016 demande à la société civile de thématiser la mémoire du génocide aux Arméniens.

Un grand nombre d’organisations et de personnes importantes de la vie culturelle et intellectuelle se sont déclarées parrain ou soutien pour le monument et sa réinstallation.

Nos efforts continuent afin qu’un grand nombre de personnes de la vie civile se réunisse pour exiger de la ville de Cologne la réinstallation du monument du génocide.

LE MONUMENT DOIT RETOURNER A SA PLACE!

Rede von Talin Kalatas, Geschäftsführerin NaturFreunde NRW

Rede zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern 1915

Auch am 24. April diesen Jahres versammelten sich über hundert Menschen am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“, um der Opfer des Genozids an den Armeniern zu erinnern, der vor 110 Jahren im damaligen Osmanischen Reich begann. Der Komitas-Chor der Armenischen Gemeinde rahmte die Feierstunde mit Liedern ein, Gemeindepfarrer Hayr Yeghishe Avetisyan begann mit einer Andacht, danach wurden Beiträge von Atranik Tabaker, Talin Kalatas und Wolfgang Heiermann vorgetragen:

***

„In den sozialen Medien gibt es derzeit ein Reel, das oft geteilt und nachgestellt wird:
Zu sehen sind 3 Wassergläser, zwei leere ein volles. In dem vollen ist verschmutztes Wasser, das in eines der leeren Gläser gekippt wird und von diesem in das andere Leere.
Das letzte Glas wird dann solange mit klarem Wasser gespült, bis nichts von dem schmutzigen Wasser übrigbleibt.
Darüber in großen Buchstaben „generationales Trauma kannst du selbst stoppen“. – oder so etwas in der Art.
Was uns Social Media damit sagen möchte ist: optimiere dich selbst, DU kannst dafür sorgen, dass Traumata nicht weiter vererbt werden, wenn du nur gut genug an dir arbeitest, werden deine Kinder die Traumata der letzten Generationen nicht weiterleben.
Unabhängig davon, dass das überhaupt nicht so einfach ist und Menschen keine Gläser, die mit klarem Wasser gespült werden können, bis sie sauber sind – Was soll eigentlich dieses klare Wasser hier bedeuten? Fehlen neben den Traumata die in unseren Familiengeschichten stecken auch die guten Erinnerungen?Oder die Willenskraft von vorne beginnen zu können, nachdem man das unvorstellbare erlebt hat? Sind wir nicht funktional, wertig und besonders, wenn unser Wasser durch das Leid unserer Geliebten „getrübt“ wurde? Oder ist das klare Wasser im Kontext des Völkermords vielleicht sogar das Übernehmen der Nationalgeschichte der Täter*innen und damit die Aufgabe unserer eigenen Geschichte?
Die Metapher der Gläser mit schmutzigem Wasser als generationale Traumata ist also nicht nur schlecht und unsinnig, sie ist auch höchst gefährlich.
Natürlich ist es möglich und sinnig durch professionelle Hilfe einen Umgang mit dem eigenen generationalen Trauma zu finden. Das ist aber keine Selbstoptimierung, das ist Heilung. Aber ein Trauma, das muss aber auch gesehen und anerkannt werden, damit eine Chance besteht heilen zu können.
Ein tiefgreifendes generationales Trauma, wie das des Völkermords an den Armenier*innen bezieht sich nicht nur auf Ermordung, mit ihm gehen auch sexualisierte Gewalt, kulturelle Auslöschung, Identitätsverlust und Selbstverleugnung durch Assimilation und das Trauma des Leugnens der Täter*innen und ihrer Nachfahr*innen einher.

Die systematische Leugnung des Völkermords durch die heutige Türkei, durch die türkische Mehrheitsgesellschaft in der Türkei & in der Diaspora – das Verweigern der armenischen Erinnerungskultur, wie wir es hier in Köln jahrelang im Streit um das Mahnmal erlebt haben – oder auch das internationale Ignorieren der ethnischen Säuberung Artsakhs – lässt gar keine Möglichkeit entstehen, in der sich die unbegreiflich tiefe Wunde des Völkermords überhaupt schließen kann. Wie soll sie dann erst heilen?
Wir leben in einem Land, indem uns Nachfahr*innen der Überlebenden durch eine Resolution versprochen wurde unsere Geschichte anzuerkennen, darüber zu lehren, uns zu schützen. Dies geschieht nicht.
Während der ethnischen Säuberung Artsakhs beispielsweise hatte die Mehrheitsgesellschaft die Chance an unserer Seite zu stehen, einen Teil unserer Last zu tragen und in der Anerkennung unseres Leids auch zu unserer Heilung beizutragen. Durch das Schweigen jedoch wurde unser Leid noch größer, die Wunde unseres Traumas noch tiefer.
Zur Aufarbeitung von Traumata gehört es anzuerkennen, zuzuhören und zu reden, die Geschichten zu erzählen. Die unserer Familien, die der anderen Familien, die derjenigen die ihre Geschichten verloren haben, aber auch von all denen die nicht mehr gehört werden können. Und es kommen neue Geschichten dazu, die von Artsakh, von Dadivank und Stepanakert, von Orten dem Himmel so nah und von unseren stolzen und wehrhaften Geschwistern und Freund*innen, die alles gaben und von der Welt alleine gelassen wurden.
Wir schulden es ihnen und unseren Vorfahr*innen zu fühlen, zu lachen, zu lieben und zu leben. Und zum Leben gehört auch um ihretwegen zu trauern, um unsere Liebe für sie am Leben zu erhalten.
Unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern waren keine Gläser schmutzigen Wassers. Sie waren Überlebende, sie haben Leben geschaffen und unsere Identitäten am Leben gehalten. Sie waren mutig, sie waren ängstlich, sie waren traurig und fröhlich. Sie waren, sie sind Menschen. Und sie haben alles gegeben, dass wir ein besseres Leben führen können als sie.
Und ja, auch wir sind voller generationaler Traumata, aber auch wir sind kein Glas voller schmutzigem Wasser.
Wir sind voller Lebenswillen und Widerstandsfähigkeit, voller Liebe und Stolz.
Wir sind die, die all diejenigen am Leben halten, die von der Welt vergessen wurden und damit die Nachfahr*innen der Täter*innen stetig an unsere Existenz erinnern.
Wir sind die, die unseren Schmerz teilen und gemeinsam heilen. Wir sind die, die ihre Versprechen nicht brechen.“

Köln, 24.04.2025

Rede des Vorsitzenden der armenischen Gemeinde in Köln, Antranik Tabaker, zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern 1915

 

Auch am 24. April diesen Jahres versammelten sich über hundert Menschen am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“, um der Opfer des Genozids an den Armeniern zu erinnern, der vor 110 Jahren im damaligen Osmanischen Reich begann. Der Komitas-Chor der Armenischen Gemeinde rahmte die Feierstunde mit Liedern ein, Gemeindepfarrer Hayr Yeghishe Avetisyan begann mit einer Andacht, danach wurden Beiträge von Atranik Tabaker, Talin Kalatas und Wolfgang Heiermann vorgetragen:

***

„In den sozialen Medien gibt es derzeit ein Reel, das oft geteilt und nachgestellt wird:
Zu sehen sind 3 Wassergläser, zwei leere ein volles. In dem vollen ist verschmutztes Wasser, das in eines der leeren Gläser gekippt wird und von diesem in das andere Leere.
Das letzte Glas wird dann solange mit klarem Wasser gespült, bis nichts von dem schmutzigen Wasser übrigbleibt.
Darüber in großen Buchstaben „generationales Trauma kannst du selbst stoppen“. – oder so etwas in der Art.
Was uns Social Media damit sagen möchte ist: optimiere dich selbst, DU kannst dafür sorgen, dass Traumata nicht weiter vererbt werden, wenn du nur gut genug an dir arbeitest, werden deine Kinder die Traumata der letzten Generationen nicht weiterleben.
Unabhängig davon, dass das überhaupt nicht so einfach ist und Menschen keine Gläser, die mit klarem Wasser gespült werden können, bis sie sauber sind – Was soll eigentlich dieses klare Wasser hier bedeuten? Fehlen neben den Traumata die in unseren Familiengeschichten stecken auch die guten Erinnerungen?Oder die Willenskraft von vorne beginnen zu können, nachdem man das unvorstellbare erlebt hat? Sind wir nicht funktional, wertig und besonders, wenn unser Wasser durch das Leid unserer Geliebten „getrübt“ wurde? Oder ist das klare Wasser im Kontext des Völkermords vielleicht sogar das Übernehmen der Nationalgeschichte der Täter*innen und damit die Aufgabe unserer eigenen Geschichte?
Die Metapher der Gläser mit schmutzigem Wasser als generationale Traumata ist also nicht nur schlecht und unsinnig, sie ist auch höchst gefährlich.
Natürlich ist es möglich und sinnig durch professionelle Hilfe einen Umgang mit dem eigenen generationalen Trauma zu finden. Das ist aber keine Selbstoptimierung, das ist Heilung. Aber ein Trauma, das muss aber auch gesehen und anerkannt werden, damit eine Chance besteht heilen zu können.
Ein tiefgreifendes generationales Trauma, wie das des Völkermords an den Armenier*innen bezieht sich nicht nur auf Ermordung, mit ihm gehen auch sexualisierte Gewalt, kulturelle Auslöschung, Identitätsverlust und Selbstverleugnung durch Assimilation und das Trauma des Leugnens der Täter*innen und ihrer Nachfahr*innen einher.

Die systematische Leugnung des Völkermords durch die heutige Türkei, durch die türkische Mehrheitsgesellschaft in der Türkei & in der Diaspora – das Verweigern der armenischen Erinnerungskultur, wie wir es hier in Köln jahrelang im Streit um das Mahnmal erlebt haben – oder auch das internationale Ignorieren der ethnischen Säuberung Artsakhs – lässt gar keine Möglichkeit entstehen, in der sich die unbegreiflich tiefe Wunde des Völkermords überhaupt schließen kann. Wie soll sie dann erst heilen?
Wir leben in einem Land, indem uns Nachfahr*innen der Überlebenden durch eine Resolution versprochen wurde unsere Geschichte anzuerkennen, darüber zu lehren, uns zu schützen. Dies geschieht nicht.
Während der ethnischen Säuberung Artsakhs beispielsweise hatte die Mehrheitsgesellschaft die Chance an unserer Seite zu stehen, einen Teil unserer Last zu tragen und in der Anerkennung unseres Leids auch zu unserer Heilung beizutragen. Durch das Schweigen jedoch wurde unser Leid noch größer, die Wunde unseres Traumas noch tiefer.
Zur Aufarbeitung von Traumata gehört es anzuerkennen, zuzuhören und zu reden, die Geschichten zu erzählen. Die unserer Familien, die der anderen Familien, die derjenigen die ihre Geschichten verloren haben, aber auch von all denen die nicht mehr gehört werden können. Und es kommen neue Geschichten dazu, die von Artsakh, von Dadivank und Stepanakert, von Orten dem Himmel so nah und von unseren stolzen und wehrhaften Geschwistern und Freund*innen, die alles gaben und von der Welt alleine gelassen wurden.
Wir schulden es ihnen und unseren Vorfahr*innen zu fühlen, zu lachen, zu lieben und zu leben. Und zum Leben gehört auch um ihretwegen zu trauern, um unsere Liebe für sie am Leben zu erhalten.
Unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern waren keine Gläser schmutzigen Wassers. Sie waren Überlebende, sie haben Leben geschaffen und unsere Identitäten am Leben gehalten. Sie waren mutig, sie waren ängstlich, sie waren traurig und fröhlich. Sie waren, sie sind Menschen. Und sie haben alles gegeben, dass wir ein besseres Leben führen können als sie.
Und ja, auch wir sind voller generationaler Traumata, aber auch wir sind kein Glas voller schmutzigem Wasser.
Wir sind voller Lebenswillen und Widerstandsfähigkeit, voller Liebe und Stolz.
Wir sind die, die all diejenigen am Leben halten, die von der Welt vergessen wurden und damit die Nachfahr*innen der Täter*innen stetig an unsere Existenz erinnern.
Wir sind die, die unseren Schmerz teilen und gemeinsam heilen. Wir sind die, die ihre Versprechen nicht brechen.“

Köln, 24.04.2025

 

28. April 2025|

Rede des Vorsitzenden der armenischen Gemeinde in Köln, Antranik Tabaker

Rede zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern 1915

Auch am 24. April diesen Jahres versammelten sich über hundert Menschen am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“, um der Opfer des Genozids an den Armeniern zu erinnern, der vor 110 Jahren im damaligen Osmanischen Reich begann. Der Komitas-Chor der Armenischen Gemeinde rahmte die Feierstunde mit Liedern ein, Gemeindepfarrer Hayr Yeghishe Avetisyan begann mit einer Andacht, danach wurden Beiträge von Atranik Tabaker, Talin Kalatas und Wolfgang Heiermann vorgetragen:

***

„Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Freunde,

im Namen der Armenischen Gemeinde Köln begrüße ich Sie zu der heutigen Gedenkveranstaltung am Mahnmal auf der Hohenzollernbrücke.

Am heutigen Tag jährt sich zum 110. Mal ein Menschheitsverbrechen, das sich tief in das kollektive Gedächtnis eines Volkes eingebrannt hat. Der Völkermord an den Armenierinnen und Armeniern im Jahr 1915 ist nicht einfach nur ein historisches Ereignis – er war und ist eine blutige Zäsur, ein Riss in der jahrtausendealten armenischen Geschichte, der bis heute nicht verheilt ist.

Bis zu jenem Schicksalsjahr waren die Armenierinnen und Armenier ein unverzichtbarer Bestandteil der osmanischen Gesellschaft. Über Jahrhunderte hinweg lebten sie im Vielvölkerstaat des Osmanischen Reiches und prägten Handel, Kultur, Bildung und Wissenschaft. Ihre Spuren finden sich in allen gesellschaftlichen Bereichen. Und doch wurden all diese kulturellen Errungenschaften plötzlich in Frage gestellt. In einem Akt systematischer Gewalt wurden über 1,5 Millionen Armenierinnen und Armenier aus ihrer angestammten Heimat vertrieben, ausgeraubt, entrechtet und entmenschlicht.

Der kulturelle Bruch, den dieses Verbrechen verursachte, begleitet das armenische Volk bis heute – wie eine Wunde, die nicht heilen will. Eine Wunde, die mit jeder neuen Gewalt, mit jeder neuen Bedrohung, mit jedem Wegschauen der Weltgemeinschaft erneut aufzubrechen scheint.

110 Jahre – das klingt nach Geschichte, nach Abstand, nach etwas Vergangenem. Und doch fühlt es sich für viele Armenierinnen und Armenier heute wie eine schmerzhafte Gegenwart an. Denn die Gefahr, einem jahrtausendealten Kulturvolk seine Identität, sein Erbe, ja sein Gesicht zu rauben, ist auch heute noch erschreckend real.

Im Herbst 2020 zeigte sich das auf erschütternde Weise: Während das armenische Volk im Bergkarabach-Krieg erneut gezwungen war, um seine physische Existenz und kulturelle Identität zu kämpfen, wandte sich die Weltgemeinschaft erneut von den Armenierinnen und Armeniern ab. Es war ein stilles, strategisches Wegsehen – ein schmerzhaftes Schweigen. Vor unseren Augen wird die Geschichte dieser Region umgeschrieben, und die armenische Präsenz dort sukzessive getilgt.

Plötzlich verschwimmen die Grenzen zwischen damals und heute. Die 110 Jahre, die uns vom Jahr 1915 trennen, erscheinen nicht mehr wie Vergangenheit – sondern wie ein fortwährendes Echo, das bis in unsere Gegenwart hallt.

Wir stehen hier, um der Menschen zu gedenken, die ihr Zuhause, ihre Familie und ihr Leben verloren haben. Wir erinnern uns an die armenische Kultur, die beinahe ausgelöscht wurde – und dennoch überlebte. Wir setzen gemeinsam ein Zeichen: gegen das Vergessen, gegen das Verdrängen, gegen die Leugnung.

Das Mahnmal, das durch das unermüdliche Engagement der Initiative „Anerkennung Jetzt“ entstanden ist, trägt eine klare und unmissverständliche Botschaft. Es ist ein Protest gegen das Vergessen und ein sichtbares Zeichen der Erinnerung – für die Armenierinnen und Armenier, für die Pontosgriechinnen und Pontosgriechen, für die Aramäerinnen und Aramäer, für alle Menschen, die Verfolgung erlitten haben oder ihr noch heute ausgesetzt sind.

Es erinnert uns daran, dass Verfolgung, Verleumdung und Vernichtung niemals toleriert werden dürfen – weder heute noch in Zukunft.

Es liegt in unserer Verantwortung, das Gedenken an die Opfer des Völkermordes wachzuhalten. Es liegt an uns, eine Zukunft zu gestalten, in der kulturelle Vielfalt geschützt, Menschlichkeit verteidigt und Gerechtigkeit eingefordert wird.

Lassen Sie uns also heute – 110 Jahre nach dem Völkermord an den Armenierinnen und Armeniern – gemeinsam erinnern, gemeinsam mahnen und gemeinsam für eine Welt einstehen, in der sich solche Verbrechen nie wiederholen.

Vielen Dank“

Köln, den 24. April 2025

Rede des Vorsitzenden der armenischen Gemeinde in Köln, Antranik Tabaker, zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern 1915

Auch am 24. April diesen Jahres versammelten sich über hundert Menschen am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“, um der Opfer des Genozids an den Armeniern zu erinnern, der vor 110 Jahren im damaligen Osmanischen Reich begann. Der Komitas-Chor der Armenischen Gemeinde rahmte die Feierstunde mit Liedern ein, Gemeindepfarrer Hayr Yeghishe Avetisyan begann mit einer Andacht, danach wurden Beiträge von Atranik Tabaker, Talin Kalatas und Wolfgang Heiermann vorgetragen:

***

„Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Freunde,

im Namen der Armenischen Gemeinde Köln begrüße ich Sie zu der heutigen Gedenkveranstaltung am Mahnmal auf der Hohenzollernbrücke.

Am heutigen Tag jährt sich zum 110. Mal ein Menschheitsverbrechen, das sich tief in das kollektive Gedächtnis eines Volkes eingebrannt hat. Der Völkermord an den Armenierinnen und Armeniern im Jahr 1915 ist nicht einfach nur ein historisches Ereignis – er war und ist eine blutige Zäsur, ein Riss in der jahrtausendealten armenischen Geschichte, der bis heute nicht verheilt ist.

Bis zu jenem Schicksalsjahr waren die Armenierinnen und Armenier ein unverzichtbarer Bestandteil der osmanischen Gesellschaft. Über Jahrhunderte hinweg lebten sie im Vielvölkerstaat des Osmanischen Reiches und prägten Handel, Kultur, Bildung und Wissenschaft. Ihre Spuren finden sich in allen gesellschaftlichen Bereichen. Und doch wurden all diese kulturellen Errungenschaften plötzlich in Frage gestellt. In einem Akt systematischer Gewalt wurden über 1,5 Millionen Armenierinnen und Armenier aus ihrer angestammten Heimat vertrieben, ausgeraubt, entrechtet und entmenschlicht.

Der kulturelle Bruch, den dieses Verbrechen verursachte, begleitet das armenische Volk bis heute – wie eine Wunde, die nicht heilen will. Eine Wunde, die mit jeder neuen Gewalt, mit jeder neuen Bedrohung, mit jedem Wegschauen der Weltgemeinschaft erneut aufzubrechen scheint.

110 Jahre – das klingt nach Geschichte, nach Abstand, nach etwas Vergangenem. Und doch fühlt es sich für viele Armenierinnen und Armenier heute wie eine schmerzhafte Gegenwart an. Denn die Gefahr, einem jahrtausendealten Kulturvolk seine Identität, sein Erbe, ja sein Gesicht zu rauben, ist auch heute noch erschreckend real.

Im Herbst 2020 zeigte sich das auf erschütternde Weise: Während das armenische Volk im Bergkarabach-Krieg erneut gezwungen war, um seine physische Existenz und kulturelle Identität zu kämpfen, wandte sich die Weltgemeinschaft erneut von den Armenierinnen und Armeniern ab. Es war ein stilles, strategisches Wegsehen – ein schmerzhaftes Schweigen. Vor unseren Augen wird die Geschichte dieser Region umgeschrieben, und die armenische Präsenz dort sukzessive getilgt.

Plötzlich verschwimmen die Grenzen zwischen damals und heute. Die 110 Jahre, die uns vom Jahr 1915 trennen, erscheinen nicht mehr wie Vergangenheit – sondern wie ein fortwährendes Echo, das bis in unsere Gegenwart hallt.

Wir stehen hier, um der Menschen zu gedenken, die ihr Zuhause, ihre Familie und ihr Leben verloren haben. Wir erinnern uns an die armenische Kultur, die beinahe ausgelöscht wurde – und dennoch überlebte. Wir setzen gemeinsam ein Zeichen: gegen das Vergessen, gegen das Verdrängen, gegen die Leugnung.

Das Mahnmal, das durch das unermüdliche Engagement der Initiative „Anerkennung Jetzt“ entstanden ist, trägt eine klare und unmissverständliche Botschaft. Es ist ein Protest gegen das Vergessen und ein sichtbares Zeichen der Erinnerung – für die Armenierinnen und Armenier, für die Pontosgriechinnen und Pontosgriechen, für die Aramäerinnen und Aramäer, für alle Menschen, die Verfolgung erlitten haben oder ihr noch heute ausgesetzt sind.

Es erinnert uns daran, dass Verfolgung, Verleumdung und Vernichtung niemals toleriert werden dürfen – weder heute noch in Zukunft.

Es liegt in unserer Verantwortung, das Gedenken an die Opfer des Völkermordes wachzuhalten. Es liegt an uns, eine Zukunft zu gestalten, in der kulturelle Vielfalt geschützt, Menschlichkeit verteidigt und Gerechtigkeit eingefordert wird.

Lassen Sie uns also heute – 110 Jahre nach dem Völkermord an den Armenierinnen und Armeniern – gemeinsam erinnern, gemeinsam mahnen und gemeinsam für eine Welt einstehen, in der sich solche Verbrechen nie wiederholen.

Vielen Dank“

Köln, den 24. April 2025

28. April 2025|

Rede von Wolfgang Heiermann, Initiative Völkermord erinnern

Die Beteiligung des deutschen Kaiserreichs am Völkermord an den Armeniern

Auch am 24. April diesen Jahres versammelten sich über hundert Menschen am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“, um der Opfer des Genozids an den Armeniern zu erinnern, der vor 110 Jahren im damaligen Osmanischen Reich begann. Der Komitas-Chor der Armenischen Gemeinde rahmte die Feierstunde mit Liedern ein, Gemeindepfarrer Hayr Yeghishe Avetisyan begann mit einer Andacht, danach wurden Beiträge von Atranik Tabaker, Talin Kalatas und Wolfgang Heiermann vorgetragen:

***

„Heute an dem internationalen Jahrestag des Genozids an der armenischen Bevölkerung gedenken wir der Opfer der Verbrechen.

Den Opfern zu gedenken heißt auch, die Täter zu benennen. Der Genozid ist vom deutschen Bundestag vor 10 Jahren anerkannt worden, ohne die Beteiligung und Duldung von deutschen Offizieren durch Kaiser Wilhelm II aber ausdrücklich zu erwähnen.

Kein Unrecht kann vergehen, solange es nicht von seinen Verursachern, den Tätern anerkannt ist.

Große Bevölkerungsteile in der Türkei und Deutschland beschweigen dieses Verbrechen, wollen es nur ungern wahrhaben oder bekämpfen es aktiv. Die offizielle Politik in der Türkei verfolgt das Gedenken repressiv und bereitet immer wieder den Boden für Verbrechen wie die Ermordung von Harant Dink 2007 zeigte.

Klar ist: die Osmanischen Regierung trägt die Hauptverantwortung für diesen Völkermord, doch mehr als 800 deutsche Offiziere waren nicht „unbeteiligte Zeugen eines Jahrhundertverbrechens“, wie es später oft geheißen hat.

1911, Wilhelm II. war noch Kaiser, wurde das monumentale Reiterstandbild aufgestellt, umgeben von seinen drei Vorfahren aus der Hohenzollern Familie an den anderen Ecken der Brücke. Alles preußische Militaristen.

Im 2. Weltkrieg wurde es geschützt untergebracht und später hier wieder auf einen neuen Sockel gestellt. Was zeichnet Wilhelm II. aus, dass er über hundert Jahre an so prominenter Stelle in Köln steht?

Nichts !

Ist es nur Unkenntnis seiner Verbrechen, ihn so zu ehren?

* Persönlich hat er in den Kolonialkriegen ein besonders brutales Vorgehen seiner Generäle gegen die jeweilige Bevölkerung zu verantworten.

* Er hat den Völkermord an Herero und Nama 1904 befohlen, den ersten Völkermord des neuen Jahrhunderts.

* Er hat den 1. Weltkrieg von 1914 bis 1918 begonnen,

* und, was wenig bekannt ist, seine Offiziere waren maßgeblich an dem Völkermord an der Armenischen Bevölkerung in den Jahren 1915 /18 beteiligt.

Ich möchte zwei Beispiele nennen:

Major Eberhard Graf Wolffskeel von Reichenberg, war Stabschef des stellvertretenden Kommandeurs der osmanischen Armee und zerstörte mit deutscher Artillerie 1915 ein Kloster und das armenische Viertel von Urfa im Süden des Osmanischen Reichs. Die dortigen Armenier hatten den ganzen Sommer 1915 hindurch beobachten müssen, in welch elendem Zustand Deportiertenkonvois durch ihre Stadt zogen und fürchteten zu Recht ein ähnliches Schicksal, gegen

das sie sich wehrten. Am 16. Oktober 1915, brach Wolffskeel den Widerstand der Armenier in Urfa mit diesem Massaker.

Es war auch Wolffskeel mit seinen Truppen, der kurz vorher am „Mosesberg“ dem (Musa Dag auf türkisch) armenische Flüchtlinge verfolgte und belagerte. Sie hatten dort bewaffneten Widerstand organisiert und konnten im letzten Moment von französischen und britischen Schiffen vor dem sicheren Tod gerettet werden.

Franz Werfel hat in dem Roman „Die vierzig Tage des Musa Dag“ diese Rettung eindrücklich geschildert.

Generalmajor Friedrich Bronsart von Schellendorf, Generalstabschef des osmanischen Feldheeres und enger Berater des Kriegsminister Enver Pascha, er forderte, begrüßte und unterzeichnete 1915 Befehle zur Deportation der Armenier. Die Deportation von armenischen Zwangsarbeitern, die die Bagdad Bahn bauen mussten, ließ er unterschreiben, obwohl die Bahn – finanziert u.a. von der Deutschen Bank – von hohem strategischen Interesse für das deutsche Reich war. Franz Günther, Chef des Unternehmens, wies damals darauf hin, Zitat: „ …die Unterschrift eines Mitglieds der deutschen Militärmission beweist, dass die Deutschen nicht nur nichts getan haben, um die Verfolgung der Armenier zu verhindern, sondern stattdessen verschiedene Befehle dazu von ihnen ergangen sind und unterzeichnet wurden“.

Seit acht Jahren steht das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ nun an dieser Stelle in direkter Konfrontation zu Wilhelm II. auf seinem hohen Ross. Und es hat auch heute eine große Bedeutung. Denn im Schatten der aktuellen Kriege in der Ukraine, in Gaza und an vielen anderen Orten dieser Erde, werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen.

Die jetzt beteiligten Staaten sind in der Vergangenheit oft selbst Täter und/oder Opfer von Genoziden gewesen. Mir fehlen die Worte diese Entmenschlichung zu beschreiben.

Deutschland muss kriegsfähig werden, sagt nicht nur die Regierung dieses Landes. Krieg wird als Verteidigungshandlung verharmlost, Völkermord, ja die atomare Vernichtung der „feindlichen“ Bevölkerung wird offen diskutiert. Seit Jahrzehnten wurde in den Koalitionsverträgen der Regierungsparteien das Ziel formuliert die Welt, Deutschland frei von Atomwaffen zu machen. In dem aktuellen Koalitions-Vertrag steht davon nichts mehr.

Das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ hier ist klein, es wird der Bedeutung der Verbrechen, auf die es hinweist kaum gerecht. Aber seine Inschrift sagt es klar und deutlich:

Nur eine entschiedene Ächtung der Entwürdigung von Minderheiten und die
Einsicht, dass es weder religiöse, nationale noch ethnische Überlegenheit
zwischen den Menschen gibt, kann solche Verbrechen verhindern.

Das Mahnmal bleibt stehen!“

Die Beteiligung des deutschen Kaiserreichs am Völkermord an den Armeniern

Auch am 24. April diesen Jahres versammelten sich über hundert Menschen am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“, um der Opfer des Genozids an den Armeniern zu erinnern, der vor 110 Jahren im damaligen Osmanischen Reich begann. Der Komitas-Chor der Armenischen Gemeinde rahmte die Feierstunde mit Liedern ein, Gemeindepfarrer Hayr Yeghishe Avetisyan begann mit einer Andacht, danach wurden Beiträge von Atranik Tabaker, Talin Kalatas und Wolfgang Heiermann vorgetragen:

***

„Heute an dem internationalen Jahrestag des Genozids an der armenischen Bevölkerung gedenken wir der Opfer der Verbrechen.

Den Opfern zu gedenken heißt auch, die Täter zu benennen. Der Genozid ist vom deutschen Bundestag vor 10 Jahren anerkannt worden, ohne die Beteiligung und Duldung von deutschen Offizieren durch Kaiser Wilhelm II aber ausdrücklich zu erwähnen.

Kein Unrecht kann vergehen, solange es nicht von seinen Verursachern, den Tätern anerkannt ist.

Große Bevölkerungsteile in der Türkei und Deutschland beschweigen dieses Verbrechen, wollen es nur ungern wahrhaben oder bekämpfen es aktiv. Die offizielle Politik in der Türkei verfolgt das Gedenken repressiv und bereitet immer wieder den Boden für Verbrechen wie die Ermordung von Harant Dink 2007 zeigte.

Klar ist: die Osmanischen Regierung trägt die Hauptverantwortung für diesen Völkermord, doch mehr als 800 deutsche Offiziere waren nicht „unbeteiligte Zeugen eines Jahrhundertverbrechens“, wie es später oft geheißen hat.

1911, Wilhelm II. war noch Kaiser, wurde das monumentale Reiterstandbild aufgestellt, umgeben von seinen drei Vorfahren aus der Hohenzollern Familie an den anderen Ecken der Brücke. Alles preußische Militaristen.

Im 2. Weltkrieg wurde es geschützt untergebracht und später hier wieder auf einen neuen Sockel gestellt. Was zeichnet Wilhelm II. aus, dass er über hundert Jahre an so prominenter Stelle in Köln steht?

Nichts !

Ist es nur Unkenntnis seiner Verbrechen, ihn so zu ehren?

* Persönlich hat er in den Kolonialkriegen ein besonders brutales Vorgehen seiner Generäle gegen die jeweilige Bevölkerung zu verantworten.

* Er hat den Völkermord an Herero und Nama 1904 befohlen, den ersten Völkermord des neuen Jahrhunderts.

* Er hat den 1. Weltkrieg von 1914 bis 1918 begonnen,

* und, was wenig bekannt ist, seine Offiziere waren maßgeblich an dem Völkermord an der Armenischen Bevölkerung in den Jahren 1915 /18 beteiligt.

Ich möchte zwei Beispiele nennen:

Major Eberhard Graf Wolffskeel von Reichenberg, war Stabschef des stellvertretenden Kommandeurs der osmanischen Armee und zerstörte mit deutscher Artillerie 1915 ein Kloster und das armenische Viertel von Urfa im Süden des Osmanischen Reichs. Die dortigen Armenier hatten den ganzen Sommer 1915 hindurch beobachten müssen, in welch elendem Zustand Deportiertenkonvois durch ihre Stadt zogen und fürchteten zu Recht ein ähnliches Schicksal, gegen

das sie sich wehrten. Am 16. Oktober 1915, brach Wolffskeel den Widerstand der Armenier in Urfa mit diesem Massaker.

Es war auch Wolffskeel mit seinen Truppen, der kurz vorher am „Mosesberg“ dem (Musa Dag auf türkisch) armenische Flüchtlinge verfolgte und belagerte. Sie hatten dort bewaffneten Widerstand organisiert und konnten im letzten Moment von französischen und britischen Schiffen vor dem sicheren Tod gerettet werden.

Franz Werfel hat in dem Roman „Die vierzig Tage des Musa Dag“ diese Rettung eindrücklich geschildert.

Generalmajor Friedrich Bronsart von Schellendorf, Generalstabschef des osmanischen Feldheeres und enger Berater des Kriegsminister Enver Pascha, er forderte, begrüßte und unterzeichnete 1915 Befehle zur Deportation der Armenier. Die Deportation von armenischen Zwangsarbeitern, die die Bagdad Bahn bauen mussten, ließ er unterschreiben, obwohl die Bahn – finanziert u.a. von der Deutschen Bank – von hohem strategischen Interesse für das deutsche Reich war. Franz Günther, Chef des Unternehmens, wies damals darauf hin, Zitat: „ …die Unterschrift eines Mitglieds der deutschen Militärmission beweist, dass die Deutschen nicht nur nichts getan haben, um die Verfolgung der Armenier zu verhindern, sondern stattdessen verschiedene Befehle dazu von ihnen ergangen sind und unterzeichnet wurden“.

Seit acht Jahren steht das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ nun an dieser Stelle in direkter Konfrontation zu Wilhelm II. auf seinem hohen Ross. Und es hat auch heute eine große Bedeutung. Denn im Schatten der aktuellen Kriege in der Ukraine, in Gaza und an vielen anderen Orten dieser Erde, werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen.

Die jetzt beteiligten Staaten sind in der Vergangenheit oft selbst Täter und/oder Opfer von Genoziden gewesen. Mir fehlen die Worte diese Entmenschlichung zu beschreiben.

Deutschland muss kriegsfähig werden, sagt nicht nur die Regierung dieses Landes. Krieg wird als Verteidigungshandlung verharmlost, Völkermord, ja die atomare Vernichtung der „feindlichen“ Bevölkerung wird offen diskutiert. Seit Jahrzehnten wurde in den Koalitionsverträgen der Regierungsparteien das Ziel formuliert die Welt, Deutschland frei von Atomwaffen zu machen. In dem aktuellen Koalitions-Vertrag steht davon nichts mehr.

Das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ hier ist klein, es wird der Bedeutung der Verbrechen, auf die es hinweist kaum gerecht. Aber seine Inschrift sagt es klar und deutlich:

Nur eine entschiedene Ächtung der Entwürdigung von Minderheiten und die
Einsicht, dass es weder religiöse, nationale noch ethnische Überlegenheit
zwischen den Menschen gibt, kann solche Verbrechen verhindern.

Das Mahnmal bleibt stehen!“

26. April 2025|

Veranstaltungsreihe: 110 Jahre Genozid an den Armeniern

Veranstaltungsreihe aus Anlass 110 Jahre Völkermord an den Armeniern

Wir laden herzlich ein am
» Montag, 31. März: Filmvorführung: „Aghet – Ein Völkermord“
» Mittwoch, 16. April: Musikalisch-literarische Erinnerung in Tönen ohne Hass (Erstaufführung)
» Donnerstag, 24. April: Gedenken und Blumenniederlegung am Mahnmal.

Zum Programm-Flyer

Veranstaltungsreihe aus Anlass 110 Jahre Völkermord an den Armeniern

Wir laden herzlich ein am
» Montag, 31. März: Filmvorführung: „Aghet – Ein Völkermord“
» Mittwoch, 16. April: Musikalisch-literarische Erinnerung in Tönen ohne Hass (Erstaufführung)
» Donnerstag, 24. April: Gedenken und Blumenniederlegung am Mahnmal.

Zum Programm-Flyer
7. März 2025|

Ararat Kollektiv Berlin: Rede am Mahnmal zum Gedenktag am 24. April 2024

Der Umgang mit dem Mahnmal ist in Anbetracht Deutscher Beihilfe zum Genozid ein Skandal

Սիրելի ընկերուհիներ ու ընկերներ, liebe alle, die sich solidarisch mit uns zeigen!

Wir sind Arev und Sose und wir sind Teil vom Ararat Kollektiv Berlin. Mit unserer Arbeit wollen wir armenisches Leben aufrecht erhalten, wir wollen in der Deutschen Öffentlichkeit auf die Unterdrückung der Armenier*innen aufmerksam machen und den deutschen Staat in die Verantwortung ziehen. Und wir wollen Widerstand leisten, gegen den anhaltenden türkischen und aserbaidschanischen Faschismus, der nicht nur in unserer Heimat, sondern auch hier in Deutschland präsent ist. Wir sind fassungslos darüber, dass das Genozidmahnmal in Köln – auf den massiven Druck hin, der von türkisch-nationalistischen Vereinen aufkam –nun schon mehrmals auf- und abgebaut wurde. Gerade in Anbetracht der Deutschen Beihilfe zum Genozid und der damit einhergehenden Verantwortung ist das ein Skandal.

Das Deutsche Reich war gemeinsam mit Österreich-Ungarn engster Verbündeter des Osmanischen Reiches. Das bedeutet auch, dass es genauestens Bescheid wusste über die Deportationen und Massaker an den Armenier*innen. Es gibt etliche diplomatische Dokumente, aus denen das hervorgeht. So hat beispielsweise der deutsche Botschafter in Konstantinopel, Hans Freiherr von Wangenheim, einen Bericht an Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg nach Berlin geschickt, in dem es heißt: „Die Umstände und die Art, wie die Umsiedlung durchgeführt wird zeigen, dass die Regierung tatsächlich den Zweck verfolgt, die armenische Rasse im türkischen Reiche zu vernichten.“ Und das Deutsche Reich war nicht nur indirekt, mit seinem bewussten Wegsehen in den Genozid verwickelt. Deutsche Militärs und Diplomaten teilten die rassistischen Vorstellungen der Jungtürken sogar und einige deutsche Soldaten waren aktiv am Morden beteiligt. Und was entschied Reichskanzler Bethman Hollweg schlussendlich? „Unser einziges Ziel ist es, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig ob darüber Armenier zugrunde gehen oder nicht“.

Deutschland leistete also, unter der Führung von Kaiser Wilhelm II., konkrete Beihilfe zum Völkermord. Und wo stehen wir hier heute? Direkt gegenüber einer Statue, die den Völkermörder im öffentlichen Stadtbild ehrt! Und wir haben heute auch schon vom Aktivisten Israel gehört, dass Kaiser Wilhelm II. einer der Hauptverantwortlichen für den Genozid an den OvaHerero und Nama 1904 war. Es hat lange gedauert, bis sich der deutsche Staat in seiner Mitschuld zu diesen beiden Massenmorden positioniert hat – viel zu lange. Und wie wir spätestens nach dem letzten Jahr wissen, hat er auch nicht aus seiner historischen Mitschuld gelernt. Uns wurde mit Arzach ein weiteres Stück unserer Heimat genommen. Über 100.000 Arzachcis wurden von ihrem indigenen Boden vertrieben.

Und wie war die Reaktion hier in Deutschland? Bis auf ein paar Lippenbekenntnisse und diplomatische Besuche gab es keine. Wir sehen dabei zu, wie vor unseren Augen ethnische Säuberung vollzogen wird, während sich das Aliyev Regime mit seinen genozidalen Plänen immer wieder auf Aghet, den Völkermord von 1915 bezieht.

Und als wäre das nicht genug, empfängt Deutschland den aserbaidschanischen Autokraten Ilham Aliyev auch noch in zwei Tagen im Bundeskanzleramt, um über deutsch-aserbaidschanische Beziehungen zu sprechen. Das passiert kurz nachdem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Besuch in der Türkei ist, um voller Stolz 100 Jahre guter deutsch-türkischer Beziehungen zu feiern. Ob er dort, wo er heute am Genozidgedenktag ist, wohl auch erwähnen wird, dass es ebenfalls der deutsch-türkischen Zusammenarbeit zu verdanken ist, dass im letzten Jahrhundert erfolgreich 1,5 Millionen Armenier*innen und andere ethnische Gruppen massakriert werden konnten? Und dass der türkische Staat mit der Inanspruchnahme von armenischem Besitz und Eigentum allein wirtschaftlich auf armenischem Blut aufbaut?

Viele von uns sind Nachfahren von Genozidüberlebenden. Im Namen unserer Vorfahren stellen wir uns gegen die türkischen und aserbaidschanischen Aggressoren und ziehen Deutschland in die Verantwortung. So wie es die Initiative Völkermord Erinnern mit ihrer unermüdlichen Arbeit tut.

Հայեր ջան, այսօր բոլորիս համար շատ ծանր օր է: Բայց ուզում եմ որ ոչ միայն հիշատակ պահելով, այլ նաև հույսով ավարտենք այս օրը: Այս ժամանակներին դժվար է դա, բայց մի մոռացեք – մի անգամ արդեն փորձել են մեզ ջարդել ու չեն հաջողել: Այսօր մենք կանք ու միշտ կլինե՛նք:

Der Umgang mit dem Mahnmal ist in Anbetracht Deutscher Beihilfe zum Genozid ein Skandal

Սիրելի ընկերուհիներ ու ընկերներ, liebe alle, die sich solidarisch mit uns zeigen!

Wir sind Arev und Sose und wir sind Teil vom Ararat Kollektiv Berlin. Mit unserer Arbeit wollen wir armenisches Leben aufrecht erhalten, wir wollen in der Deutschen Öffentlichkeit auf die Unterdrückung der Armenier*innen aufmerksam machen und den deutschen Staat in die Verantwortung ziehen. Und wir wollen Widerstand leisten, gegen den anhaltenden türkischen und aserbaidschanischen Faschismus, der nicht nur in unserer Heimat, sondern auch hier in Deutschland präsent ist. Wir sind fassungslos darüber, dass das Genozidmahnmal in Köln – auf den massiven Druck hin, der von türkisch-nationalistischen Vereinen aufkam –nun schon mehrmals auf- und abgebaut wurde. Gerade in Anbetracht der Deutschen Beihilfe zum Genozid und der damit einhergehenden Verantwortung ist das ein Skandal.

Das Deutsche Reich war gemeinsam mit Österreich-Ungarn engster Verbündeter des Osmanischen Reiches. Das bedeutet auch, dass es genauestens Bescheid wusste über die Deportationen und Massaker an den Armenier*innen. Es gibt etliche diplomatische Dokumente, aus denen das hervorgeht. So hat beispielsweise der deutsche Botschafter in Konstantinopel, Hans Freiherr von Wangenheim, einen Bericht an Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg nach Berlin geschickt, in dem es heißt: „Die Umstände und die Art, wie die Umsiedlung durchgeführt wird zeigen, dass die Regierung tatsächlich den Zweck verfolgt, die armenische Rasse im türkischen Reiche zu vernichten.“ Und das Deutsche Reich war nicht nur indirekt, mit seinem bewussten Wegsehen in den Genozid verwickelt. Deutsche Militärs und Diplomaten teilten die rassistischen Vorstellungen der Jungtürken sogar und einige deutsche Soldaten waren aktiv am Morden beteiligt. Und was entschied Reichskanzler Bethman Hollweg schlussendlich? „Unser einziges Ziel ist es, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig ob darüber Armenier zugrunde gehen oder nicht“.

Deutschland leistete also, unter der Führung von Kaiser Wilhelm II., konkrete Beihilfe zum Völkermord. Und wo stehen wir hier heute? Direkt gegenüber einer Statue, die den Völkermörder im öffentlichen Stadtbild ehrt! Und wir haben heute auch schon vom Aktivisten Israel gehört, dass Kaiser Wilhelm II. einer der Hauptverantwortlichen für den Genozid an den OvaHerero und Nama 1904 war. Es hat lange gedauert, bis sich der deutsche Staat in seiner Mitschuld zu diesen beiden Massenmorden positioniert hat – viel zu lange. Und wie wir spätestens nach dem letzten Jahr wissen, hat er auch nicht aus seiner historischen Mitschuld gelernt. Uns wurde mit Arzach ein weiteres Stück unserer Heimat genommen. Über 100.000 Arzachcis wurden von ihrem indigenen Boden vertrieben.

Und wie war die Reaktion hier in Deutschland? Bis auf ein paar Lippenbekenntnisse und diplomatische Besuche gab es keine. Wir sehen dabei zu, wie vor unseren Augen ethnische Säuberung vollzogen wird, während sich das Aliyev Regime mit seinen genozidalen Plänen immer wieder auf Aghet, den Völkermord von 1915 bezieht.

Und als wäre das nicht genug, empfängt Deutschland den aserbaidschanischen Autokraten Ilham Aliyev auch noch in zwei Tagen im Bundeskanzleramt, um über deutsch-aserbaidschanische Beziehungen zu sprechen. Das passiert kurz nachdem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Besuch in der Türkei ist, um voller Stolz 100 Jahre guter deutsch-türkischer Beziehungen zu feiern. Ob er dort, wo er heute am Genozidgedenktag ist, wohl auch erwähnen wird, dass es ebenfalls der deutsch-türkischen Zusammenarbeit zu verdanken ist, dass im letzten Jahrhundert erfolgreich 1,5 Millionen Armenier*innen und andere ethnische Gruppen massakriert werden konnten? Und dass der türkische Staat mit der Inanspruchnahme von armenischem Besitz und Eigentum allein wirtschaftlich auf armenischem Blut aufbaut?

Viele von uns sind Nachfahren von Genozidüberlebenden. Im Namen unserer Vorfahren stellen wir uns gegen die türkischen und aserbaidschanischen Aggressoren und ziehen Deutschland in die Verantwortung. So wie es die Initiative Völkermord Erinnern mit ihrer unermüdlichen Arbeit tut.

Հայեր ջան, այսօր բոլորիս համար շատ ծանր օր է: Բայց ուզում եմ որ ոչ միայն հիշատակ պահելով, այլ նաև հույսով ավարտենք այս օրը: Այս ժամանակներին դժվար է դա, բայց մի մոռացեք – մի անգամ արդեն փորձել են մեզ ջարդել ու չեն հաջողել: Այսօր մենք կանք ու միշտ կլինե՛նք:

24. April 2024|

24. April: Internationaler Gedenktag zum Genozid an den Armeniern

Eindrucksvolle Erinnerungsfeier am Mahnmal

Erneut haben wir uns am 24. April, dem internationalen Gedenktag zum Genozid an den Armeniern, an der Hohenzollernbrücke versammelt. Am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ legten etwa 250 Menschen hunderte Blumen und Kränze nieder. In kurzen Ansprachen wurde der Opfer von 1915-1918 gedacht, der ermordeten Armenier, Aramäer, Assyrer und Pontosgriechen. Der Pfarrer der Armenischen Gemeinde sprach zu Anfang ein Gebet, die Vorsitzende der Gemeinde erläuterte in ihrer Ansprache die Notwendigkeit, das Erinnern an den Genozid wachzuhalten und aus den damaligen Gräueltaten Lehren für heute gegen rassistische Ausgrenzungen und Krieg zu ziehen.

Israel Kaunatjike, Herero-Aktivist aus Berlin erinnerte an den ersten Genozid, den das deutsche Kaiserreich im 20. Jahrhundert im damaligen Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, verübt hatte. Ein Vertreter der Vereins der Völkermordgegner aus Frankfurt stellte sich der türkischen Verantwortung für den Genozid elf Jahre später im damaligen Osmanischen Reich, der vom Kaiserreich unterstützt wurde. Zwei junge Frauen des Berliner Kollektivs „Ararat“ machten deutlich, dass die Verfolgung der Armenierinnen und Armenier im Osmanischen Reich ihre Fortsetzung in der gewalttätigen Vertreibung der armenischen Bewohner*innen von Arzach/Berg-Karabach findet und in den angedrohten kriegerischen Übergriffen Aserbaidschans auf Armenien, die vom türkischen Erdogan-Regime offen unterstützt werden.

Die Initiative Völkermord erinnern bat alle Anwesenden, die Berichte über die weiteren Gespräche mit der Kulturverwaltung der Stadt Köln auf dieser Website zu verfolgen. Bisher ist nicht absehbar, welcher Art das geplante „große“ Mahnmal sein wird, für das der Rat der Stadt Köln Ende 2023 einen Betrag von 400.000 Euro beschlossen hat. Die Versammelten waren sich allerdings einig, dass es der Opfer des Genozids an den Armeniern gedenken und die Täter benennen muss. Ob es darüber hinaus ein weiteres Mahnmal geben wird, das an die Opfer des Genozids an den Nama und den Ova-Herero erinnert, ist noch gänzlich ungeklärt.

Die einstündige Veranstaltung wurde würdig eingerahmt von Liedern des armenisch-türkischen Musikers Yaşar Kurt.

Eindrucksvolle Erinnerungsfeier am Mahnmal

Erneut haben wir uns am 24. April, dem internationalen Gedenktag zum Genozid an den Armeniern, an der Hohenzollernbrücke versammelt. Am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ legten etwa 250 Menschen hunderte Blumen und Kränze nieder. In kurzen Ansprachen wurde der Opfer von 1915-1918 gedacht, der ermordeten Armenier, Aramäer, Assyrer und Pontosgriechen. Der Pfarrer der Armenischen Gemeinde sprach zu Anfang ein Gebet, die Vorsitzende der Gemeinde erläuterte in ihrer Ansprache die Notwendigkeit, das Erinnern an den Genozid wachzuhalten und aus den damaligen Gräueltaten Lehren für heute gegen rassistische Ausgrenzungen und Krieg zu ziehen.

Israel Kaunatjike, Herero-Aktivist aus Berlin erinnerte an den ersten Genozid, den das deutsche Kaiserreich im 20. Jahrhundert im damaligen Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, verübt hatte. Ein Vertreter der Vereins der Völkermordgegner aus Frankfurt stellte sich der türkischen Verantwortung für den Genozid elf Jahre später im damaligen Osmanischen Reich, der vom Kaiserreich unterstützt wurde. Zwei junge Frauen des Berliner Kollektivs „Ararat“ machten deutlich, dass die Verfolgung der Armenierinnen und Armenier im Osmanischen Reich ihre Fortsetzung in der gewalttätigen Vertreibung der armenischen Bewohner*innen von Arzach/Berg-Karabach findet und in den angedrohten kriegerischen Übergriffen Aserbaidschans auf Armenien, die vom türkischen Erdogan-Regime offen unterstützt werden.

Die Initiative Völkermord erinnern bat alle Anwesenden, die Berichte über die weiteren Gespräche mit der Kulturverwaltung der Stadt Köln auf dieser Website zu verfolgen. Bisher ist nicht absehbar, welcher Art das geplante „große“ Mahnmal sein wird, für das der Rat der Stadt Köln Ende 2023 einen Betrag von 400.000 Euro beschlossen hat. Die Versammelten waren sich allerdings einig, dass es der Opfer des Genozids an den Armeniern gedenken und die Täter benennen muss. Ob es darüber hinaus ein weiteres Mahnmal geben wird, das an die Opfer des Genozids an den Nama und den Ova-Herero erinnert, ist noch gänzlich ungeklärt.

Die einstündige Veranstaltung wurde würdig eingerahmt von Liedern des armenisch-türkischen Musikers Yaşar Kurt.

24. April 2024|

Internationaler Gedenktag zum Genozid an den Armeniern

Wir laden herzlich ein, sich am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ zu versammeln.

24. April 2024, 17-18.30 Uhr
Am Mahnmal zum Genozid an den Armeniern
Hohenzollernbrücke, 50679 Köln

Wir erinnern an die Opfer!
Wir nennen die Täter!
Wir stellen uns gegen Kriegspropaganda, Antisemitismus und Rassismus heute!

Es besteht die Gelegenheit, Blumen am Mahnmal niederzulegen.

Mit Beiträgen von
Israel Kaunatjike, Aktivist Herero/Nama, Berlin
Verein der Völkermordgegner, Frankfurt,
u.a.

Musik: Yaşar Kurt

Veranstalter:
Initiative Völkermord Erinnern

Unterstützt von:
Armenische Gemeinde Köln
TÜDAY Menschenrechtsverein Türkei Deutschland e.V
Kölner Friedensforum
Katholisches Bildungswerk Köln
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Köln
Verein EL-DE-Haus e.V.
KulturForum TürkeiDeutschland e.V.
Freundschaftsinitiative GriechenlandTürkei
Hrant Dink Forum Köln
Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland
Verein der Völkermordgegner e.V.
Attac Köln
Initiativkreis Erinnerungsort Afrikaviertel Köln-Nippes
ÊJD-NRW – Ezidische Jugend Deutschland Nordrhein-Westfalen e. V.
Katholisches Stadtdekanat Köln
Katholikenausschuss in der Stadt Köln
Melanchthon-Akademie Köln

***

Im April 2018 wurde das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ auf dem Kurt-Rossa-Platz errichtet. In unmittelbarer Nähe zum Reiterstandbild des Völkermörders Kaiser Wilhelm II erinnert es an das Menschheitsverbrechen 1915-1917 im Osmanischen Reich, dem über 1,5 Millionen Armenierinnen und Armenier zum Opfer fielen. Das deutsche Kaiserreich war an diesem Genozid beteiligt. Mit Unterstützung der Kölner Zivilgesellschaft, der Bezirksvertretung Innenstadt und des Rates der Stadt Köln steht das Mahnmal nun seit einem Jahr ununterbrochen an seinem Ort, während es zuvor immer wieder abgebaut wurde. Derzeit wird nach einem Weg gesucht, wie in Köln dauerhaft an den Genozid an den Armeniern erinnert und der anderen Völkermorde gedacht werden kann, die das Kaiserreich verübt hat. Angesichts der aktuellen Gemetzel in der Welt und nicht zuletzt der Kriege, die Aserbaidschan gegen die Armenier in Arzach und Armenien mit ausdrücklich positivem Bezug auf die Völkermörder von 1915 geführt hat und erneut vorbereitet, ist dieses Anliegen aktueller denn je.

Wir laden herzlich ein, sich am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ zu versammeln.
24. April 2024, 17-18.30 Uhr

24. April 2024, 17-18.30 Uhr
Am Mahnmal zum Genozid an den Armeniern
Hohenzollernbrücke, 50679 Köln

Wir erinnern an die Opfer!
Wir nennen die Täter!
Wir stellen uns gegen Kriegspropaganda, Antisemitismus und Rassismus heute!

Es besteht die Gelegenheit, Blumen am Mahnmal niederzulegen.

Mit Beiträgen von
Israel Kaunatjike, Aktivist Herero/Nama, Berlin
Verein der Völkermordgegner, Frankfurt,
u.a.

Musik: Yaşar Kurt

Veranstalter:
Initiative Völkermord Erinnern

Unterstützt von:
Armenische Gemeinde Köln
TÜDAY Menschenrechtsverein Türkei Deutschland e.V
Kölner Friedensforum
Katholisches Bildungswerk Köln
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Köln
Verein EL-DE-Haus e.V.
KulturForum TürkeiDeutschland e.V.
Freundschaftsinitiative GriechenlandTürkei
Hrant Dink Forum Köln
Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland
Verein der Völkermordgegner e.V.
Attac Köln
Initiativkreis Erinnerungsort Afrikaviertel Köln-Nippes
ÊJD-NRW – Ezidische Jugend Deutschland Nordrhein-Westfalen e. V.
Katholisches Stadtdekanat Köln
Katholikenausschuss in der Stadt Köln
Melanchthon-Akademie Köln

***

Im April 2018 wurde das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ auf dem Kurt-Rossa-Platz errichtet. In unmittelbarer Nähe zum Reiterstandbild des Völkermörders Kaiser Wilhelm II erinnert es an das Menschheitsverbrechen 1915-1917 im Osmanischen Reich, dem über 1,5 Millionen Armenierinnen und Armenier zum Opfer fielen. Das deutsche Kaiserreich war an diesem Genozid beteiligt. Mit Unterstützung der Kölner Zivilgesellschaft, der Bezirksvertretung Innenstadt und des Rates der Stadt Köln steht das Mahnmal nun seit einem Jahr ununterbrochen an seinem Ort, während es zuvor immer wieder abgebaut wurde. Derzeit wird nach einem Weg gesucht, wie in Köln dauerhaft an den Genozid an den Armeniern erinnert und der anderen Völkermorde gedacht werden kann, die das Kaiserreich verübt hat. Angesichts der aktuellen Gemetzel in der Welt und nicht zuletzt der Kriege, die Aserbaidschan gegen die Armenier in Arzach und Armenien mit ausdrücklich positivem Bezug auf die Völkermörder von 1915 geführt hat und erneut vorbereitet, ist dieses Anliegen aktueller denn je.

28. März 2024|

Hrant Dink Gedenkveranstaltung

Hrant Dink Gedenkveranstaltung am Mahnmal

19. Januar 2024, 19 Uhr
Am Mahnmal zum Genozid an den Armeniern
Hohenzollernbrücke, 50679 Köln

Am 19. Januar jährt sich zum 24. Mal die Ermordung des armenischen Journalisten Hrant Dink. Aus diesem Anlass findet am Mahnmal zum Genozid an den Armeniern eine Gedenkveranstaltung statt, zu der TÜDAY, die Armenische Gemeinde Köln, die Initiative „Völkermord erinnern“, das KulturForum TürkeiDeutschland und die Mahnwache Köln „Stimmen der Solidarität“ aufgerufen haben.

Hrant Dink Gedenkveranstaltung am Mahnmal

19. Januar 2024, 19 Uhr
Am Mahnmal zum Genozid an den Armeniern
Hohenzollernbrücke, 50679 Köln

Am 19. Januar jährt sich zum 24. Mal die Ermordung des armenischen Journalisten Hrant Dink. Aus diesem Anlass findet am Mahnmal zum Genozid an den Armeniern eine Gedenkveranstaltung statt, zu der TÜDAY, die Armenische Gemeinde Köln, die Initiative „Völkermord erinnern“, das KulturForum TürkeiDeutschland und die Mahnwache Köln „Stimmen der Solidarität“ aufgerufen haben.

18. Januar 2024|

Das Ende von Arzach

Ein Abend über die Vertreibung der Armenier:innen aus Bergkarabach

In Kooperation mit der Initiative »Völkermord erinnern«, dem Hrant Dink Forum Köln und dem KulturForum TürkeiDeutschland.

Wann? Mittwoch, 17. Januar um 20:00 Uhr im Schauspielhaus Köln.

Mit einer neunmonatigen Hungerblockade und einer anschließenden Militäraktion im September 2023 eroberte Aserbaidschan die Republik Arzach. Alle 120.000 dort lebenden indigenen Armenier*innen wurden aus Bergkarabach vertrieben. Die Auflösung aller Regierungsbehörden zum 1. Januar 2024 beendete offiziell das Bestehen der Republik Arzach.

Schlagzeilen verkündeten im September »Ein Tag Krieg« und wurden damit einer angemessenen Kontextualisierung nicht gerecht. Schon in den Monaten davor hatte Aserbaidschan den einzigen Zulieferungsweg von Armenien nach Bergkarabach blockiert. Den dort lebenden Armenier*innen fehlte es an Lebensmitteln, Treibstoff und Medizin, doch die deutsche und internationale Berichterstattung blieb überwiegend aus. Als Reaktion darauf stellt dieser Abend eine historische und politische Einordnung in der Vordergrund: Komponist und Gitarrist Marc Sinan spielt im Duo mit Cellist Anıl Eraslan ein Konzert gegen den Krieg, das den Vertriebenen eine Stimme geben soll. Ihre Musik rahmt die Diskussion zwischen der Historikerin Prof. Elyse Semerdjian vom Strassler Center for Holocaust and Genocide Studies der Clark University, Ilias Uyar, Rechtsanwalt und Mitinitiator der Kölner Initiative »Völkermord erinnern« und Umweltökonomin und Aktivistin Talin Kalatas. Es moderiert Mareike Götzinger.

Ausgehend von der Debatte um das Mahnmal der Initiative »Völkermord erinnern« in Köln wird Kontinuitäten seit dem Genozid an den Armenier*innen 1915–1918 nachgegangen und die aktuelle Situation in Bergkarabach diskutiert. Es wird dabei an die wichtige und unermüdliche Arbeit des türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink erinnert, der am 19. Januar 2007 ermordet wurde. Dink setzte sich sein Leben lang für die Versöhnung zwischen Türk*innen und Armenier*innen und die Erinnerung an den armenischen Genozid ein.

Tickets

Ein Abend über die Vertreibung der Armenier:innen aus Bergkarabach

In Kooperation mit der Initiative »Völkermord erinnern«, dem Hrant Dink Forum Köln und dem KulturForum TürkeiDeutschland.

Wann? Mittwoch, 17. Januar um 20:00 Uhr im Schauspielhaus Köln.

Mit einer neunmonatigen Hungerblockade und einer anschließenden Militäraktion im September 2023 eroberte Aserbaidschan die Republik Arzach. Alle 120.000 dort lebenden indigenen Armenier*innen wurden aus Bergkarabach vertrieben. Die Auflösung aller Regierungsbehörden zum 1. Januar 2024 beendete offiziell das Bestehen der Republik Arzach.

Schlagzeilen verkündeten im September »Ein Tag Krieg« und wurden damit einer angemessenen Kontextualisierung nicht gerecht. Schon in den Monaten davor hatte Aserbaidschan den einzigen Zulieferungsweg von Armenien nach Bergkarabach blockiert. Den dort lebenden Armenier*innen fehlte es an Lebensmitteln, Treibstoff und Medizin, doch die deutsche und internationale Berichterstattung blieb überwiegend aus. Als Reaktion darauf stellt dieser Abend eine historische und politische Einordnung in der Vordergrund: Komponist und Gitarrist Marc Sinan spielt im Duo mit Cellist Anıl Eraslan ein Konzert gegen den Krieg, das den Vertriebenen eine Stimme geben soll. Ihre Musik rahmt die Diskussion zwischen der Historikerin Prof. Elyse Semerdjian vom Strassler Center for Holocaust and Genocide Studies der Clark University, Ilias Uyar, Rechtsanwalt und Mitinitiator der Kölner Initiative »Völkermord erinnern« und Umweltökonomin und Aktivistin Talin Kalatas. Es moderiert Mareike Götzinger.

Ausgehend von der Debatte um das Mahnmal der Initiative »Völkermord erinnern« in Köln wird Kontinuitäten seit dem Genozid an den Armenier*innen 1915–1918 nachgegangen und die aktuelle Situation in Bergkarabach diskutiert. Es wird dabei an die wichtige und unermüdliche Arbeit des türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink erinnert, der am 19. Januar 2007 ermordet wurde. Dink setzte sich sein Leben lang für die Versöhnung zwischen Türk*innen und Armenier*innen und die Erinnerung an den armenischen Genozid ein.

Tickets
12. Januar 2024|

Frohes Neues Jahr

Frohes Neues Jahr 2024!

Das Mahnmal bleibt! Alles Gute zum Neuen Jahr wünschen wir Euch!
Eure Initiative Völkermord erinnern.

Frohes Neues Jahr 2024!

Das Mahnmal bleibt! Alles Gute zum Neuen Jahr wünschen wir Euch!
Eure Initiative Völkermord erinnern.

6. Januar 2024|

Adventssingen

Mitsing-Adventskonzert am Mahnmal

Lust auf eine besinnliche und musikalische Einstimmung auf Weihnachten? Dann komm zum Mitsing-Adventskonzert mit dem „Komitas Chor“ der Armenischen Gemeinde Köln!

Am 16.12 um 16.00 Uhr laden wir dich herzlich ein, mit uns armenische, deutsche und internationale Weihnachtslieder zu singen. Das Mitsing-Konzert findet am Mahnmal an der Hohenzollernbrücke statt. Wir freuen uns auf dich und deine Freunde! Teile diese Veranstaltung mit allen, die gerne mitsingen möchten!

Mitsing-Adventskonzert am Mahnmal

Lust auf eine besinnliche und musikalische Einstimmung auf Weihnachten? Dann komm zum Mitsing-Adventskonzert mit dem „Komitas Chor“ der Armenischen Gemeinde Köln!

Am 16.12 um 16.00 Uhr laden wir dich herzlich ein, mit uns armenische, deutsche und internationale Weihnachtslieder zu singen. Das Mitsing-Konzert findet am Mahnmal an der Hohenzollernbrücke statt. Wir freuen uns auf dich und deine Freunde! Teile diese Veranstaltung mit allen, die gerne mitsingen möchten!

14. Dezember 2023|

Aktueller Stand zum Mahnmal

Aktueller Stand zum Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“

Am 29.11. 2023 meldete der Kölner Stadtanzeiger, das Mahnmal werde noch dieses Jahr von der Stadtverwaltung abgeräumt. Das ist nicht so. Hier ein Überblick über die aktuelle Lage:

  1. Die Stadtverwaltung hat sich offiziell von diesem behaupteten Ansinnen distanziert. Die Kölnische Rundschau hat die Korrektur gemeldet. Der Stadtanzeiger leider nicht.
  2. Der Rat hat in seiner Sitzung am 7.12. 23 beschlossen, dass ein Dialogprozess mit Vertreter*innen der Zivilgesellschaft eingeleitet wird, an dessen Ende eine Empfehlung stehen soll, wie in dieser Stadt der deutschen Kolonialverbrechen und des Genozids an den Armeniern gedacht werden soll (zum Ratsbeschluss »).
  3. Der Dialogprozess soll vermutlich im Februar oder März 2024 mit der Einberufung eines sogenannten Lenkungskreises beginnen, zu dem auch die Initiative Völkermord Erinnern und die Armenische Gemeinde gebeten wird. Politik und Verwaltung sitzen ebenfalls in diesem Gremium, wer noch und wie die Mandate verteilt sind, ist bislang nicht festgelegt.
  4. Auf der ersten Sitzung des Lenkungskreises kann über den weiteren Verbleib des Mahnmals diskutiert und der Verwaltung/dem Rat empfohlen werden, das Mahnmal so lange stehen zu lassen, bis eine konkrete Alternative auf dem Tisch liegt bzw. in die Realisierung geht.
  5. Für den gesamten Findungsprozess, wie der kaiserlichen Staatsverbrechen erinnert werden soll (inhaltlich ist das noch festzulegen) sowie für die Realisierung des in einem Wettbewerb zu prämierenden Kunstwerkes bzw. mehrerer Kunstwerke hat der Rat einen Gesamtbetrag von 527.500 Euro beschlossen (s. Ratsbeschluss oben unter Punkt 2).
  6. Dieser Prozess ist auf zwei Jahre anvisiert.

Aktueller Stand zum Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“

Am 29.11. 2023 meldete der Kölner Stadtanzeiger, das Mahnmal werde noch dieses Jahr von der Stadtverwaltung abgeräumt. Das ist nicht so. Hier ein Überblick über die aktuelle Lage:

  1. Die Stadtverwaltung hat sich offiziell von diesem behaupteten Ansinnen distanziert. Die Kölnische Rundschau hat die Korrektur gemeldet. Der Stadtanzeiger leider nicht.
  2. Der Rat hat in seiner Sitzung am 7.12. 23 beschlossen, dass ein Dialogprozess mit Vertreter*innen der Zivilgesellschaft eingeleitet wird, an dessen Ende eine Empfehlung stehen soll, wie in dieser Stadt der deutschen Kolonialverbrechen und des Genozids an den Armeniern gedacht werden soll (zum Ratsbeschluss »).
  3. Der Dialogprozess soll vermutlich im Februar oder März 2024 mit der Einberufung eines sogenannten Lenkungskreises beginnen, zu dem auch die Initiative Völkermord Erinnern und die Armenische Gemeinde gebeten wird. Politik und Verwaltung sitzen ebenfalls in diesem Gremium, wer noch und wie die Mandate verteilt sind, ist bislang nicht festgelegt.
  4. Auf der ersten Sitzung des Lenkungskreises kann über den weiteren Verbleib des Mahnmals diskutiert und der Verwaltung/dem Rat empfohlen werden, das Mahnmal so lange stehen zu lassen, bis eine konkrete Alternative auf dem Tisch liegt bzw. in die Realisierung geht.
  5. Für den gesamten Findungsprozess, wie der kaiserlichen Staatsverbrechen erinnert werden soll (inhaltlich ist das noch festzulegen) sowie für die Realisierung des in einem Wettbewerb zu prämierenden Kunstwerkes bzw. mehrerer Kunstwerke hat der Rat einen Gesamtbetrag von 527.500 Euro beschlossen (s. Ratsbeschluss oben unter Punkt 2).
  6. Dieser Prozess ist auf zwei Jahre anvisiert.
14. Dezember 2023|

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Flüchtlings-Nothilfe für Bergkarabach

Am 19. September 2023 hat die aserbaidschanische Armee Arzach/Bergkarabach angegriffen und Zivilobjekte sowie Wohngebiete zerstört. Die indigene armenische Bevölkerung der Region wird nun vertrieben und muss ihre Heimat zu verlassen. Der Genozid, vor dem internationale Organisationen schon seit Monaten warnen, setzt sich fort. 84.770 Menschen sind bereits in den ersten Tagen nach dem Angriff vor Morden, Vergewaltigungen und Zerstörungen geflohen.

Die Regierung in der Hauptstadt Stepanakert hat nach der 9-monatigen Hungerblockade und unter der militärischen Gewalt des diktatorischen Alijew-Regimes die Auflösung von der Republik Arzach zum 1. Januar 2024 erklärt.

Die angrenzenden Gebiete der Republik Armenien tun alles, um den Geflüchteten zu helfen und Nahrung, Medizin und Kleidung zur Verfügung zu stellen. Viele Geflüchtete werden wahrscheinlich über den Winter untergebracht werden müssen, weil sie nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren können.

MitarbeiterInnen der lokalen gemeinnützigen Organisation Syunik-Development NGO und Freiwillige betreuen zahlreiche Geflüchtete. Allein im Jugendkamp „Siranusch“ im Dorf Hermon, das zur Diözese der Armenischen Kirche von Vayots Dzor gehört, sind bereits Hunderte kurzfristig gestrandet – viele von ihnen sind Kinder. Bereits 2020 wurden hier Geflüchtete versorgt.

In den ältesten Gebäuden des Camps, die sich in den Gebirgen der Region Vayotz Dzor befinden und aus sowjetischen Zeiten stammen, gibt es kein fließendes Wasser. Auch die Schlafzimmer in diesen Gebäuden sind nicht für die bald beginnende kalte Jahreszeit geeignet. Hier ist dringend Hilfe erforderlich! Die Ausstattung von provisorischen Klassenzimmern steht an.

Außerdem muss vor Ort wieder ein Kindergarten für Kinder im Vorschulalter eingerichtet werden. Mit umgerechnet 250 Euro im Monat (so der derzeitige Mindestlohn) kann eine sozialpädagogische Kraft für die Arbeit mit den Kindern oder eine Hilfskraft für die Versorgung der traumatisierten Menschen eingestellt werden. Mit 6.000 Euro können vier Personen angestellt werden, die in den nächsten 6 Monaten wichtige Arbeit mit den Kindern leisten. Hinzu kommen noch Kosten für die Verpflegung, medizinische Versorgung und psychologische Unterstützung. Wir hoffen auf Ihre Spende, um den Geflüchteten vor Ort helfen zu können!

***

Kontoverbindung: Arbeitsgruppe Anerkennung – Gegen Genozid, für Völkerverständigung e.V.
IBAN DE41 1009 0000 2387 4600 07
BIC: BEVODEBB (Berliner Volksbank)
Verwendungszweck: Flüchtlingsnothilfe Arzach

(steuerabzugsfähige Spendenquittungen über die AGA e.V. sind möglich)

Zum Spendenaufruf

Flüchtlings-Nothilfe für Bergkarabach

Am 19. September 2023 hat die aserbaidschanische Armee Arzach/Bergkarabach angegriffen und Zivilobjekte sowie Wohngebiete zerstört. Die indigene armenische Bevölkerung der Region wird nun vertrieben und muss ihre Heimat zu verlassen. Der Genozid, vor dem internationale Organisationen schon seit Monaten warnen, setzt sich fort. 84.770 Menschen sind bereits in den ersten Tagen nach dem Angriff vor Morden, Vergewaltigungen und Zerstörungen geflohen.

Die Regierung in der Hauptstadt Stepanakert hat nach der 9-monatigen Hungerblockade und unter der militärischen Gewalt des diktatorischen Alijew-Regimes die Auflösung von der Republik Arzach zum 1. Januar 2024 erklärt.

Die angrenzenden Gebiete der Republik Armenien tun alles, um den Geflüchteten zu helfen und Nahrung, Medizin und Kleidung zur Verfügung zu stellen. Viele Geflüchtete werden wahrscheinlich über den Winter untergebracht werden müssen, weil sie nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren können.

MitarbeiterInnen der lokalen gemeinnützigen Organisation Syunik-Development NGO und Freiwillige betreuen zahlreiche Geflüchtete. Allein im Jugendkamp „Siranusch“ im Dorf Hermon, das zur Diözese der Armenischen Kirche von Vayots Dzor gehört, sind bereits Hunderte kurzfristig gestrandet – viele von ihnen sind Kinder. Bereits 2020 wurden hier Geflüchtete versorgt.

In den ältesten Gebäuden des Camps, die sich in den Gebirgen der Region Vayotz Dzor befinden und aus sowjetischen Zeiten stammen, gibt es kein fließendes Wasser. Auch die Schlafzimmer in diesen Gebäuden sind nicht für die bald beginnende kalte Jahreszeit geeignet. Hier ist dringend Hilfe erforderlich! Die Ausstattung von provisorischen Klassenzimmern steht an.

Außerdem muss vor Ort wieder ein Kindergarten für Kinder im Vorschulalter eingerichtet werden. Mit umgerechnet 250 Euro im Monat (so der derzeitige Mindestlohn) kann eine sozialpädagogische Kraft für die Arbeit mit den Kindern oder eine Hilfskraft für die Versorgung der traumatisierten Menschen eingestellt werden. Mit 6.000 Euro können vier Personen angestellt werden, die in den nächsten 6 Monaten wichtige Arbeit mit den Kindern leisten. Hinzu kommen noch Kosten für die Verpflegung, medizinische Versorgung und psychologische Unterstützung. Wir hoffen auf Ihre Spende, um den Geflüchteten vor Ort helfen zu können!

***

Kontoverbindung: Arbeitsgruppe Anerkennung – Gegen Genozid, für Völkerverständigung e.V.
IBAN DE41 1009 0000 2387 4600 07
BIC: BEVODEBB (Berliner Volksbank)
Verwendungszweck: Flüchtlingsnothilfe Arzach

(steuerabzugsfähige Spendenquittungen über die AGA e.V. sind möglich)

Zum Spendenaufruf
30. September 2023|

Der Krieg Aserbaidshans gegen Bergkarabach

Die deutsche Regierung muss die Vertreibung und Vernichtung der armenischen Bevölkerung von Bergkarabach verhindern!

Ein Aufruf

Im Schatten des russischen Krieges gegen die Ukraine blockiert der aserbaidschanische Diktator Alijew seit mehreren Monaten den Landweg der armenischen Enklave Berg Karabach (Arzach) im Kaukasus. Er hat die Hauptstadt von Arzach militärisch angegriffen und fordert jetzt von den dort lebenden Armenier*innen, die aserbaidschanische Staatsangehörigkeit anzunehmen oder das Land zu verlassen. Wer das nicht tut, wird offen mit Mord bedroht.

Dank großer fossiler Rohstoffe und der Unterstützung durch die Erdogan-Regierung konnte das Land seine militärische Stärke in den letzten Jahren massiv ausbauen, die nun die Hungerblockade und die Angriffe möglich macht. Auch Deutschland ersetzt Öl und Gas, das früher von Russland geliefert wurde, zu einem Teil mit Lieferungen aus Aserbaidschan.

Deutschland schwieg zu dem „Beginn eines Völkermordes“, wie wichtige internationale Institutionen, z.B. das Lemkin Institut for Genocide Prevention, diese Blockade Alijews qualifizieren.

Nun hat die Außenministerin Annalena Baerbock in feinen Worten die jüngsten Angriffe Aserbaidschans auf die ausgehungerte Bevölkerung verurteilt, es folgen aber keine Taten. Appelle und öffentliche Erklärungen retten keine Menschenleben und schützen nicht vor ethnischen Säuberungen.

Deutschland hätte allen Grund und auch die Mittel, Hilfe für die Bevölkerung durchzusetzen, besonders wegen der historischen Mitverantwortung des deutschen Kaiserreiches aufgrund der Duldung und teilweisen aktiven Beteiligung am Völkermord des osmanischen Reiches an den Armeniern 1915.

Der Deutsche Bundestag hat im Jahr 2016 dieses Menschheitsverbrechen als Völkermord anerkannt. Es ist eine Verpflichtung der Bundesregierung alles zu tun, die Nachfahren der Überlebenden vor den staatlichen Verbrechen und den ethnischen Säuberungen des Alijew-Regimes zu schützen.

Für eine Luftbrücke nach Berg Karabach zur Versorgung der dort noch lebenden Bevölkerung!

Schutz und internationale Kontrolle vor Menschenrechtsverletzungen in Berg Karabach!

Initiative Völkermord Erinnern, Köln


Zur Geschichte Berg-Karabach oder Arzach, wie die Armenier sagen, wurde von Stalin trotz einer armenischen Mehrheitsbevölkerung von 94% willkürlich Aserbaidschan zugesprochen und erhielt 1921 den Status als autonomes Gebiet im Staatenbund der Sowjetunion. Mit dem Zerfall der Sowjetunion begannen in der dann bald selbständigen Republik Aserbaidschan Pogrome gegen Armenier, die in einen Krieg gegen das autonome Berg-Karabach mündeten. An die Seite der Verteidiger stellte sich das ebenfalls selbständig gewordene Armenien. Der Krieg endete mit der Ausrufung der Republik Berg-Karabach, ein de-facto Staat, der alle völkerrechtlichen Voraussetzungen erfüllt, in dem die Armenier selbstbestimmt leben. Er wurde völkerrechtlich dennoch nicht anerkannt. 2020 führte Aserbaidschan einen nächsten Krieg gegen Arzach und besetzte ein Drittel der Region. Die dortigen Siedlungen wurden vollständig von Armeniern gesäubert, ihre Kulturdenkmäler vernichtet. Der aktuelle Krieg hat nach Aliyevs Aussagen das Ende von Arzach zum Ziel.

Die deutsche Regierung muss die Vertreibung und Vernichtung der armenischen Bevölkerung von Bergkarabach verhindern!

Ein Aufruf

Im Schatten des russischen Krieges gegen die Ukraine blockiert der aserbaidschanische Diktator Alijew seit mehreren Monaten den Landweg der armenischen Enklave Berg Karabach (Arzach) im Kaukasus. Er hat die Hauptstadt von Arzach militärisch angegriffen und fordert jetzt von den dort lebenden Armenier*innen, die aserbaidschanische Staatsangehörigkeit anzunehmen oder das Land zu verlassen. Wer das nicht tut, wird offen mit Mord bedroht.

Dank großer fossiler Rohstoffe und der Unterstützung durch die Erdogan-Regierung konnte das Land seine militärische Stärke in den letzten Jahren massiv ausbauen, die nun die Hungerblockade und die Angriffe möglich macht. Auch Deutschland ersetzt Öl und Gas, das früher von Russland geliefert wurde, zu einem Teil mit Lieferungen aus Aserbaidschan.

Deutschland schwieg zu dem „Beginn eines Völkermordes“, wie wichtige internationale Institutionen, z.B. das Lemkin Institut for Genocide Prevention, diese Blockade Alijews qualifizieren.

Nun hat die Außenministerin Annalena Baerbock in feinen Worten die jüngsten Angriffe Aserbaidschans auf die ausgehungerte Bevölkerung verurteilt, es folgen aber keine Taten. Appelle und öffentliche Erklärungen retten keine Menschenleben und schützen nicht vor ethnischen Säuberungen.

Deutschland hätte allen Grund und auch die Mittel, Hilfe für die Bevölkerung durchzusetzen, besonders wegen der historischen Mitverantwortung des deutschen Kaiserreiches aufgrund der Duldung und teilweisen aktiven Beteiligung am Völkermord des osmanischen Reiches an den Armeniern 1915.

Der Deutsche Bundestag hat im Jahr 2016 dieses Menschheitsverbrechen als Völkermord anerkannt. Es ist eine Verpflichtung der Bundesregierung alles zu tun, die Nachfahren der Überlebenden vor den staatlichen Verbrechen und den ethnischen Säuberungen des Alijew-Regimes zu schützen.

Für eine Luftbrücke nach Berg Karabach zur Versorgung der dort noch lebenden Bevölkerung!

Schutz und internationale Kontrolle vor Menschenrechtsverletzungen in Berg Karabach!

Initiative Völkermord Erinnern, Köln


Zur Geschichte Berg-Karabach oder Arzach, wie die Armenier sagen, wurde von Stalin trotz einer armenischen Mehrheitsbevölkerung von 94% willkürlich Aserbaidschan zugesprochen und erhielt 1921 den Status als autonomes Gebiet im Staatenbund der Sowjetunion. Mit dem Zerfall der Sowjetunion begannen in der dann bald selbständigen Republik Aserbaidschan Pogrome gegen Armenier, die in einen Krieg gegen das autonome Berg-Karabach mündeten. An die Seite der Verteidiger stellte sich das ebenfalls selbständig gewordene Armenien. Der Krieg endete mit der Ausrufung der Republik Berg-Karabach, ein de-facto Staat, der alle völkerrechtlichen Voraussetzungen erfüllt, in dem die Armenier selbstbestimmt leben. Er wurde völkerrechtlich dennoch nicht anerkannt. 2020 führte Aserbaidschan einen nächsten Krieg gegen Arzach und besetzte ein Drittel der Region. Die dortigen Siedlungen wurden vollständig von Armeniern gesäubert, ihre Kulturdenkmäler vernichtet. Der aktuelle Krieg hat nach Aliyevs Aussagen das Ende von Arzach zum Ziel.

27. September 2023|

Das Mahnmal an der Hohenzollernbrücke: Verschlungene Wege der Kölner Erinnerungspolitik

Das Mahnmal an der Hohenzollernbrücke: Verschlungene Wege der Kölner Erinnerungspolitik

Donnerstag, 14. September um 19:30 Uhr im Domforum, Köln.

Seit über fünf Jahren wird in Köln um eine angemessene Erinnerung an den Genozid an den Armeniern gerungen. Das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ wurde mit breiter Unterstützung der Kölner Zivilgesellschaft und schließlich durch Beschlüsse der zuständigen Bezirksvertretung Innenstadt und des Kölner Rates zum ersten Mal in diesen Jahren für mehrere Monate an der Hohenzollernbrücke aufgestellt. Widerstände mussten dabei überwunden werden. Und Widerstände gibt es noch heute. In Köln tut sich die mit der Umsetzung der Beschlüsse beauftragte Stadtverwaltung schwer, die Anregungen aus der Zivilgesellschaft umzusetzen. Berlin eröffnet den Aktivgruppen erheblich mehr Spielraum.

Über die Kölner Erfahrungen und mögliche Alternativen diskutieren: Ciler Firtina (Vorstand Verein ELDE-Haus), Yaw Malcom (Expert*innengremium Postkolonial Köln), Ilias Uyar (Initiative Völkermord erinnern).

Veranstalter: Katholisches Bildungswerk Köln, Initiative Völkermord erinnern

Kostenloses Ticket buchen

Das Mahnmal an der Hohenzollernbrücke: Verschlungene Wege der Kölner Erinnerungspolitik

Donnerstag, 14. September um 19:30 Uhr im Domforum, Köln.

Seit über fünf Jahren wird in Köln um eine angemessene Erinnerung an den Genozid an den Armeniern gerungen. Das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ wurde mit breiter Unterstützung der Kölner Zivilgesellschaft und schließlich durch Beschlüsse der zuständigen Bezirksvertretung Innenstadt und des Kölner Rates zum ersten Mal in diesen Jahren für mehrere Monate an der Hohenzollernbrücke aufgestellt. Widerstände mussten dabei überwunden werden. Und Widerstände gibt es noch heute. In Köln tut sich die mit der Umsetzung der Beschlüsse beauftragte Stadtverwaltung schwer, die Anregungen aus der Zivilgesellschaft umzusetzen. Berlin eröffnet den Aktivgruppen erheblich mehr Spielraum.

Über die Kölner Erfahrungen und mögliche Alternativen diskutieren: Ciler Firtina (Vorstand Verein ELDE-Haus), Yaw Malcom (Expert*innengremium Postkolonial Köln), Ilias Uyar (Initiative Völkermord erinnern).

Veranstalter: Katholisches Bildungswerk Köln, Initiative Völkermord erinnern

Kostenloses Ticket buchen
4. September 2023|

Stadtrevue: Blamage vertagt

Stadtrevue: Blamage vertagt

Das Mahnmal zum Genozid an den Armenier:innen an der Hohenzollernbrücke darf vorerst stehenbleiben.

Artikel lesen (Stadtrevue)

Stadtrevue: Blamage vertagt

Das Mahnmal zum Genozid an den Armenier:innen an der Hohenzollernbrücke darf vorerst stehenbleiben.

Artikel lesen (Stadtrevue)
3. August 2023|

The Armenian Mirror-Spectator: Memory Culture Under Attack in Cologne

The Armenian Mirror-Spectator: Memory Culture Under Attack in Cologne

Since 2018, the city of Cologne in the Ruhr region of Germany has been the site of a tug-of-war between the Armenian community, consisting of about 6,000 people, and a vast coalition of about 50 Turkish associations.

Artikel lesen (The Armenian Mirror-Spectator)

The Armenian Mirror-Spectator: Memory Culture Under Attack in Cologne

Since 2018, the city of Cologne in the Ruhr region of Germany has been the site of a tug-of-war between the Armenian community, consisting of about 6,000 people, and a vast coalition of about 50 Turkish associations.

Artikel lesen (The Armenian Mirror-Spectator)
3. August 2023|

Prof. em. Dr. Fanny-Michaela Reisin: Anordnung zum Abriss des Mahnmals zum Gedenken des Völkermords an den Armeniern im historischen Zentrum der Stadt Köln

Prof. em. Dr. Fanny-Michaela Reisin: Anordnung zum Abriss des Mahnmals zum Gedenken des Völkermords an den Armeniern im historischen Zentrum der Stadt Köln

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Reker,

mein Name ist Fanny-Michaela Reisin. Ich bin eine der Unterstützerinnen der Errichtung des o. g. Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke in Köln (s. Anhang) und wende mich in dieser Sache vertrauensvoll an Sie.

Mich erreichte mit gestrigem Datum die Mitteilung, dass das wichtige, gleichsam sehr bescheiden gestaltete Mahnmal in Gedenken an den Tod von über einer Million Armenier und Armenierinnen an dem ihm zugedachten Standort abgerissen werden soll. Auf Nachfrage erfuhr ich, seitens Ihres Hauses werde, mit Bezug auf den Standort, die „räumliche Einschränkung des Gemeinwohls“ geltend gemacht.

Nun wurde der Standort von den Initiatoren und Initiatorinnen des Mahnmals mit Bedacht im historischen Zentrum der Stadt Köln gewählt. Unweit des Reiterdenkmals für Kaiser Wilhelm II. auf dem Kurt-Rossa-Platz sollte eben diese Referenz mit einem leisen Hinweis ergänzt werden, der daran erinnert, dass just in der Zeit des Genozids zwischen 1915 und 1918 immerhin 800 der vom Kaiser befohlenen Führungsoffiziere zwischen in die Türkei entsandt und zur Unterstützung der Osmanische Armee in diese eingegliedert worden waren.

Die damit auch auf die Bundesrepublik Deutschland übergegangene und mithin uns allen, als Bürger und Bürgerinnen, aufgegebene „historische Verantwortung Deutschlands“ für das Genozid an Armeniern, Aramäern und Pontos-Griechen, wurde daher mit gutem Grund vom Bundestag, in seiner einhellig beschlossenen Resolution am 1. Juni 2016 ausdrücklich festgehalten.

Vor dem hier – mehr oder weniger zur neuerlichen Selbstvergewisserung sehr grob – skizzierten historischen Hintergrund fand ich es seinerzeit tröstlich und für das gedeihlich Zusammenleben unserer, in vielerlei Hinsicht so vielfältigen Zivilgesellschaft, auch ermutigend, dass die Träger und Trägerinnen der Initiative „transnationale Erinnerungsräume“ die Inschrift des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ der Erinnerungsarbeit der türkischen Zivilgesellschaft entnommen haben.

Eine Entscheidung, die dem respektvollen Miteinander unterschiedlicher Ethnien und Nationalitäten insbesondere auch hierzulande zuträglich ist und jedweder Mutmaßung, das Mahnmal sei gegen den türkischen Staat gerichtet, entgegenwirkt.

Eine Geste, wohl ganz im Sinne des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck, wie mir scheint. Dieser wusste vor einigen Jahren im Anschluss an einen ökumenischen Gedenkgottesdiensts in Erinnerung an den Völkermord, dem ich in Berlin beiwohnte, zu erklären:

„Indem wir erinnern, setzen wir niemanden, der heute lebt, auf die Anklagebank. Die Täter von einst leben nicht mehr und ihren Kindern und Kindeskindern ist jene Schuld nicht anzulasten. Was die Nachfahren der Opfer aber zu recht erwarten dürfen, das ist die Anerkennung historischer Tatsachen und damit auch einer historischen Schuld.“

Dies alles bedenkend, vermag ich einfach nicht zu glauben, dass die vorgeblich geltend gemachte „räumliche Einschränkung des Gemeinwohls“ der ausschlaggebende Grund für den angeordneten Abriss des doch wichtigen, gleichwohl wahrlich nicht großflächig monumental gestalteten Mahnmals sein kann.

Ich bitte Sie daher vertrauensvoll, mich in der Sache aufzuklären, bevor ich mich an befreundete Nicht-Regierungs-Organisationen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens im In- und Ausland wende. Es wäre fatal in einer moralisch so schwerwiegenden Angelegenheit, vor allem aber auch, eingedenk des nach wie vor mit ihr verbundenen Leids und Schmerzes der Nachkommen, falsche Signale auszusenden.

Ich hoffe daher sehr, von Ihrem Haus aufgeklärt und beruhigt zu werden. Denn es geht, wie schon angedeutet, um das Zusammenleben hierzulande und um unsere aller Verantwortung dafür.

Beweggründe für meine Entscheidung die Errichtung des Mahnmals in Gedenken des Völkermords an den Armenier_innen in Köln

Als ehemalige Präsidentin der „Internationalen Liga für Menschenrechte e. V.“, habe ich über viele Jahre aktiv die Errichtung eines Mahnmals für die ermordeten Roma und Sinti Europas unterstützt. Die Errichtung des Mahnmals in Sichtweite des Deutschen Reichstags war uns wichtig, denn vom politischen Zentrum des faschistischen Deutschen Reichs, ging die Weisung aus, „die Juden und Zigeuner schlechthin“ zu vernichten. Im Jahre 2002 gründete ich gemeinsam mit Delegierten von 18 jüdischen Gruppen und Organisationen die Föderation „European Jews for a Just Peace“ (EJJP) und hiernach die deutschen Sektion „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost – EJJP e. V.“ Allen Mitgliedsorganisationen des EJJP, so auch unserer hierzulande, gehörten noch Überlebende des Völkermords des NS-Regimes an den Juden an, die ihr Engagement an der Seite ausgegrenzter und vertriebener Palästinenser_innen sowie widerständiger Israelis als Lehre aus dem selbst erfahrenen Pariastatus begriffen. Vor diesem Hintergrund halte ich die Vision „transnationaler Erinnerungsräume“, wie sie im Zusammenhang mit der Initiative zur Errichtung eines Mahnmals zur Erinnerung an den Völkermord an den Armenier_innen in Köln von Dogan Akhanli und anderen vertreten wird, nicht zuletzt wegen ihrer Universalität für überzeugend. Insbesondere teile ich die Auffassung, dass die Mittäterschaft Kaiser Wilhelms II ausdrücklich benannt werden sollte, weshalb mir der Platz unweit des Reiterbildes des Kaisers vor der Kölner Hohenzollernbücke für die Aufstellung des Mahnmals sehr geeignet erscheint.

Prof. em. Dr. Fanny-Michaela Reisin: Anordnung zum Abriss des Mahnmals zum Gedenken des Völkermords an den Armeniern im historischen Zentrum der Stadt Köln

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Reker,

mein Name ist Fanny-Michaela Reisin. Ich bin eine der Unterstützerinnen der Errichtung des o. g. Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke in Köln (s. Anhang) und wende mich in dieser Sache vertrauensvoll an Sie.

Mich erreichte mit gestrigem Datum die Mitteilung, dass das wichtige, gleichsam sehr bescheiden gestaltete Mahnmal in Gedenken an den Tod von über einer Million Armenier und Armenierinnen an dem ihm zugedachten Standort abgerissen werden soll. Auf Nachfrage erfuhr ich, seitens Ihres Hauses werde, mit Bezug auf den Standort, die „räumliche Einschränkung des Gemeinwohls“ geltend gemacht.

Nun wurde der Standort von den Initiatoren und Initiatorinnen des Mahnmals mit Bedacht im historischen Zentrum der Stadt Köln gewählt. Unweit des Reiterdenkmals für Kaiser Wilhelm II. auf dem Kurt-Rossa-Platz sollte eben diese Referenz mit einem leisen Hinweis ergänzt werden, der daran erinnert, dass just in der Zeit des Genozids zwischen 1915 und 1918 immerhin 800 der vom Kaiser befohlenen Führungsoffiziere zwischen in die Türkei entsandt und zur Unterstützung der Osmanische Armee in diese eingegliedert worden waren.

Die damit auch auf die Bundesrepublik Deutschland übergegangene und mithin uns allen, als Bürger und Bürgerinnen, aufgegebene „historische Verantwortung Deutschlands“ für das Genozid an Armeniern, Aramäern und Pontos-Griechen, wurde daher mit gutem Grund vom Bundestag, in seiner einhellig beschlossenen Resolution am 1. Juni 2016 ausdrücklich festgehalten.

Vor dem hier – mehr oder weniger zur neuerlichen Selbstvergewisserung sehr grob – skizzierten historischen Hintergrund fand ich es seinerzeit tröstlich und für das gedeihlich Zusammenleben unserer, in vielerlei Hinsicht so vielfältigen Zivilgesellschaft, auch ermutigend, dass die Träger und Trägerinnen der Initiative „transnationale Erinnerungsräume“ die Inschrift des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ der Erinnerungsarbeit der türkischen Zivilgesellschaft entnommen haben.

Eine Entscheidung, die dem respektvollen Miteinander unterschiedlicher Ethnien und Nationalitäten insbesondere auch hierzulande zuträglich ist und jedweder Mutmaßung, das Mahnmal sei gegen den türkischen Staat gerichtet, entgegenwirkt.

Eine Geste, wohl ganz im Sinne des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck, wie mir scheint. Dieser wusste vor einigen Jahren im Anschluss an einen ökumenischen Gedenkgottesdiensts in Erinnerung an den Völkermord, dem ich in Berlin beiwohnte, zu erklären:

„Indem wir erinnern, setzen wir niemanden, der heute lebt, auf die Anklagebank. Die Täter von einst leben nicht mehr und ihren Kindern und Kindeskindern ist jene Schuld nicht anzulasten. Was die Nachfahren der Opfer aber zu recht erwarten dürfen, das ist die Anerkennung historischer Tatsachen und damit auch einer historischen Schuld.“

Dies alles bedenkend, vermag ich einfach nicht zu glauben, dass die vorgeblich geltend gemachte „räumliche Einschränkung des Gemeinwohls“ der ausschlaggebende Grund für den angeordneten Abriss des doch wichtigen, gleichwohl wahrlich nicht großflächig monumental gestalteten Mahnmals sein kann.

Ich bitte Sie daher vertrauensvoll, mich in der Sache aufzuklären, bevor ich mich an befreundete Nicht-Regierungs-Organisationen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens im In- und Ausland wende. Es wäre fatal in einer moralisch so schwerwiegenden Angelegenheit, vor allem aber auch, eingedenk des nach wie vor mit ihr verbundenen Leids und Schmerzes der Nachkommen, falsche Signale auszusenden.

Ich hoffe daher sehr, von Ihrem Haus aufgeklärt und beruhigt zu werden. Denn es geht, wie schon angedeutet, um das Zusammenleben hierzulande und um unsere aller Verantwortung dafür.

Beweggründe für meine Entscheidung die Errichtung des Mahnmals in Gedenken des Völkermords an den Armenier_innen in Köln

Als ehemalige Präsidentin der „Internationalen Liga für Menschenrechte e. V.“, habe ich über viele Jahre aktiv die Errichtung eines Mahnmals für die ermordeten Roma und Sinti Europas unterstützt. Die Errichtung des Mahnmals in Sichtweite des Deutschen Reichstags war uns wichtig, denn vom politischen Zentrum des faschistischen Deutschen Reichs, ging die Weisung aus, „die Juden und Zigeuner schlechthin“ zu vernichten. Im Jahre 2002 gründete ich gemeinsam mit Delegierten von 18 jüdischen Gruppen und Organisationen die Föderation „European Jews for a Just Peace“ (EJJP) und hiernach die deutschen Sektion „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost – EJJP e. V.“ Allen Mitgliedsorganisationen des EJJP, so auch unserer hierzulande, gehörten noch Überlebende des Völkermords des NS-Regimes an den Juden an, die ihr Engagement an der Seite ausgegrenzter und vertriebener Palästinenser_innen sowie widerständiger Israelis als Lehre aus dem selbst erfahrenen Pariastatus begriffen. Vor diesem Hintergrund halte ich die Vision „transnationaler Erinnerungsräume“, wie sie im Zusammenhang mit der Initiative zur Errichtung eines Mahnmals zur Erinnerung an den Völkermord an den Armenier_innen in Köln von Dogan Akhanli und anderen vertreten wird, nicht zuletzt wegen ihrer Universalität für überzeugend. Insbesondere teile ich die Auffassung, dass die Mittäterschaft Kaiser Wilhelms II ausdrücklich benannt werden sollte, weshalb mir der Platz unweit des Reiterbildes des Kaisers vor der Kölner Hohenzollernbücke für die Aufstellung des Mahnmals sehr geeignet erscheint.

31. Juli 2023|

WELT: Ein Herz für türkische Nationalisten – aber keines für Genozidopfer

Ein Herz für türkische Nationalisten – aber keines für Genozidopfer

„Seit Jahren kämpft Kölns Oberbürgermeisterin gegen ein Mahnmal für den Armenier-Genozid – aus Rücksicht auf Erdoganisten, Islamisten und türkische Nationalisten. Damit verweigert sie Genozidopfern den Respekt. Und bricht mit den Prinzipien deutscher Erinnerungskultur. (Die Initiative Völkermord erinnern stellt) immer wieder eine Gedenk-Stele am Kölner Rheinufer auf, um mit dem Erinnern zu beginnen. Unterstützt wird sie dabei von zahlreichen Politikern in Bund und Land. Doch genauso regelmäßig segnet Reker städtische Räumungsbeschlüsse ab – um die Stele wieder abzubauen. Dabei haben sich Stadtrat und Bezirksvertretung längst für den Erhalt der Statue ausgesprochen.

Die sonst „gegen Rechts“ so engagierte Reker knickt also vor autoritär-nationalistischen Genozidleugnern ein. Ihretwegen verweigert Reker den Opfern eines Völkermordes den Respekt. Bei aller Einzigartigkeit des Genozids an den Juden: Würden wir unser Erinnern an den Holocaust abhängig machen von der Zustimmung strammer Nationalisten? Würden wir wegen einer radikalen Minderheit mit den Prinzipien deutscher Erinnerungskultur brechen?“

Artikel lesen (WELT)

Ein Herz für türkische Nationalisten – aber keines für Genozidopfer

„Seit Jahren kämpft Kölns Oberbürgermeisterin gegen ein Mahnmal für den Armenier-Genozid – aus Rücksicht auf Erdoganisten, Islamisten und türkische Nationalisten. Damit verweigert sie Genozidopfern den Respekt. Und bricht mit den Prinzipien deutscher Erinnerungskultur. (Die Initiative Völkermord erinnern stellt) immer wieder eine Gedenk-Stele am Kölner Rheinufer auf, um mit dem Erinnern zu beginnen. Unterstützt wird sie dabei von zahlreichen Politikern in Bund und Land. Doch genauso regelmäßig segnet Reker städtische Räumungsbeschlüsse ab – um die Stele wieder abzubauen. Dabei haben sich Stadtrat und Bezirksvertretung längst für den Erhalt der Statue ausgesprochen.

Die sonst „gegen Rechts“ so engagierte Reker knickt also vor autoritär-nationalistischen Genozidleugnern ein. Ihretwegen verweigert Reker den Opfern eines Völkermordes den Respekt. Bei aller Einzigartigkeit des Genozids an den Juden: Würden wir unser Erinnern an den Holocaust abhängig machen von der Zustimmung strammer Nationalisten? Würden wir wegen einer radikalen Minderheit mit den Prinzipien deutscher Erinnerungskultur brechen?“

Artikel lesen (WELT)
14. Juli 2023|

Kölner Stadt-Anzeiger: „Völkermord erinnern“ kritisiert Rekers Kommentar zum armenischen Mahnmal

„Völkermord erinnern“ kritisiert Rekers Kommentar zum armenischen Mahnmal

Die Initiative „Völkermord erinnern“ hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker wegen ihrer Aussage in der Debatte um das armenische Mahnmal an der Hohenzollernbrücke scharf kritisiert. Reker hatte der Initiative vorgeworfen, mit ihrem Vorgehen „mit dem Kopf durch die Wand“ zu wollen. Am Montagabend hatte der Hauptausschuss nach hitziger Diskussion mit Stimmen der Grünen, Linken, FDP, SPD und Volt beschlossen, das Mahnmal vorerst stehenzulassen. Die Stadtverwaltung kritisierte diesen Beschluss. „Der Initiative vorzuwerfen, wie es Frau Reker laut KStA vom 12.7.2023 tut, ein ‚Kopf-durch-die-Wand‘ Verhalten zu zeigen, löst bei uns nur ein Kopfschütteln aus“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Stadtverwaltung greife mit falschen Tatsachenbehauptungen in diese Debatte ein. Die Initiative sei auf ausdrücklichen Wunsch der Oberbürgermeisterin den Weg gegangen, „an dessen Ende offensichtlich ein Ergebnis steht, das Frau Reker nicht passt.“

Artikel lesen (Ksta)

„Völkermord erinnern“ kritisiert Rekers Kommentar zum armenischen Mahnmal

Die Initiative „Völkermord erinnern“ hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker wegen ihrer Aussage in der Debatte um das armenische Mahnmal an der Hohenzollernbrücke scharf kritisiert. Reker hatte der Initiative vorgeworfen, mit ihrem Vorgehen „mit dem Kopf durch die Wand“ zu wollen. Am Montagabend hatte der Hauptausschuss nach hitziger Diskussion mit Stimmen der Grünen, Linken, FDP, SPD und Volt beschlossen, das Mahnmal vorerst stehenzulassen. Die Stadtverwaltung kritisierte diesen Beschluss. „Der Initiative vorzuwerfen, wie es Frau Reker laut KStA vom 12.7.2023 tut, ein ‚Kopf-durch-die-Wand‘ Verhalten zu zeigen, löst bei uns nur ein Kopfschütteln aus“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Stadtverwaltung greife mit falschen Tatsachenbehauptungen in diese Debatte ein. Die Initiative sei auf ausdrücklichen Wunsch der Oberbürgermeisterin den Weg gegangen, „an dessen Ende offensichtlich ein Ergebnis steht, das Frau Reker nicht passt.“

Artikel lesen (Ksta)
14. Juli 2023|
Redebeiträge
Medienberichte
Unterstützerbriefe
Im Anschluss an eine Matinee „Völkermorde erinnern, Kriege verhindern“ am 15. April in Köln haben die Initiative „Völkermord erinnern“ und Besucherinnen und Besucher ein Mahnmal enthüllt. Es erinnert nicht nur an den Genozid an den Armeniern in den Jahren 1915-1918, sondern auch an die deutsche Beteiligung daran und fordert grundsätzlich dazu auf, Rassismus und Nationalismus als Ursachen von Völkermorden zu ächten.

Das Mahnmal ist an der linksrheinischen Seite der Hohenzollernbrücke errichtet worden, gegenüber dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm II., Verantwortlicher für den Völkermord an den OvaHerero und Nama 1904 und Unterstützer des Genozids an den Armeniern.

Das Genozid-Mahnmal wurde von der Stadt Köln am 19. April 2018 abgerissen. Es habe an einer Genehmigung gefehlt. Die Stadt hat in ihrem Schriftsatz gegenüber dem Verwaltungsgericht Köln, das wir angerufen hatten, außerdem argumentiert, das Mahnmal müsse noch vor dem 24. April, dem internationalen Gedenktag an den Genozid, beseitigt werden, weil sonst die Gefahr bestehe, dass sich „zahlreiche Gegendemonstranten einfinden“ und „die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs an dieser Stelle zeitnah stark beeinträchtigt“ sei. „Angesichts der Vielzahl türkischer Mitbürger in Köln“ sei auch schon 2017, bei der Erlaubnis für den Kreuzstein der armenischen Gemeinde „auf eine Aufstellung im öffentlichen Straßenland aufgrund des hohen Konfliktpotentials bewusst verzichtet worden“. Das Verwaltungsgericht Köln hat die sofortige Entfernung des Genozidmahnmals an der Hohenzollernbrücke nicht beanstandet.

In unserer Antwort beim Verwaltungsgericht hielten wir fest, dass wir diese Argumentation für ein erinnerungspolitisches Armutszeugnis und ein Ausweichen vor Genozidleugnern halten. Sie widerspricht diametral der Aufforderung des Bundestags, der in seiner Resolution vom 2. Juni 2016 die Zivilgesellschaft auffordert, das Gedenken an den armenischen Genozid zu thematisieren.

Zahlreiche Organisationen und Prominente haben sich mittlerweile als PatInnen und UnterstützerInnen für das Mahnmal und für seine Wiedererrichtung ausgesprochen.

Wir richten unsere Anstrengungen weiterhin darauf, möglichst viele zivilgesellschaftliche Kräfte in dem Bemühen zu vereinen, die Stadt Köln solle das Genozid-Mahnmal wieder aufstellen.

Das Mahnmal muss an seinen Platz zurück!

L’initiative « Rappeler le Génocide » ainsi que les visiteurs ont inauguré le 15 avril 2018 à Cologne un monument à la suite d’une matinée sur le thème « Rappeler le génocide, Empêcher les guerres ». Il rappelle non seulement le génocide commis dans les années 1915 – 1918 aux Arméniens mais également la participation allemande et exige de proscrire le racisme et le nationalisme comme la cause des génocides.

Le monument a été érigé sur le bord gauche du pont sur le Rhin, le« Hohenzollernbrücke » en face de la statue du Kaiser Wilhelm II, responsable du génocide des OvaroHerero et Nama en 1904 et soutien du génocide des Arméniens.

Le Monument a été enlevé par la ville de Cologne le 19 avril 2018, pour manque d’autorisation préalable. La ville de Cologne a également argumenté, dans le cadre d’une procédure devant le tribunal administratif de Cologne entamée par nous, que le monument devrait être enlevé avant le 24 avril 2018, jour de la commémoration internationale du génocide aux Arméniens, afin d’éviter « le rassemblement de nombreux contre-manifestants » présentant un fort risque pour « la sécurité et la facilité du trafic à cet endroit ». Au vu de la présence de nombreux citoyens turcs à Cologne, la ville aurait déjà en 2017, lors de la mise en place du « Kreuzstein » de la communauté arménienne, refusé expressément une permission de la mise en place dans le domaine public à cause du potentiel de conflit élevé.

Le tribunal administratif de Cologne n’a pas contesté l’enlèvement immédiat du monument du génocide près de la «Hohenzollernbrücke».

Dans notre réponse au tribunal administratif nous avons souligné que nous jugeons cette argumentation comme insulte à une politique de mémorisation et un recul devant ceux qui nient le génocide. Elle contredit diamétralement la demande du Bundestag qui dans sa résolution du 2 juin 2016 demande à la société civile de thématiser la mémoire du génocide aux Arméniens.

Un grand nombre d’organisations et de personnes importantes de la vie culturelle et intellectuelle se sont déclarées parrain ou soutien pour le monument et sa réinstallation.

Nos efforts continuent afin qu’un grand nombre de personnes de la vie civile se réunisse pour exiger de la ville de Cologne la réinstallation du monument du génocide.

LE MONUMENT DOIT RETOURNER A SA PLACE!

Rede von Talin Kalatas, Geschäftsführerin NaturFreunde NRW

Rede zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern 1915

Auch am 24. April diesen Jahres versammelten sich über hundert Menschen am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“, um der Opfer des Genozids an den Armeniern zu erinnern, der vor 110 Jahren im damaligen Osmanischen Reich begann. Der Komitas-Chor der Armenischen Gemeinde rahmte die Feierstunde mit Liedern ein, Gemeindepfarrer Hayr Yeghishe Avetisyan begann mit einer Andacht, danach wurden Beiträge von Atranik Tabaker, Talin Kalatas und Wolfgang Heiermann vorgetragen:

***

„In den sozialen Medien gibt es derzeit ein Reel, das oft geteilt und nachgestellt wird:
Zu sehen sind 3 Wassergläser, zwei leere ein volles. In dem vollen ist verschmutztes Wasser, das in eines der leeren Gläser gekippt wird und von diesem in das andere Leere.
Das letzte Glas wird dann solange mit klarem Wasser gespült, bis nichts von dem schmutzigen Wasser übrigbleibt.
Darüber in großen Buchstaben „generationales Trauma kannst du selbst stoppen“. – oder so etwas in der Art.
Was uns Social Media damit sagen möchte ist: optimiere dich selbst, DU kannst dafür sorgen, dass Traumata nicht weiter vererbt werden, wenn du nur gut genug an dir arbeitest, werden deine Kinder die Traumata der letzten Generationen nicht weiterleben.
Unabhängig davon, dass das überhaupt nicht so einfach ist und Menschen keine Gläser, die mit klarem Wasser gespült werden können, bis sie sauber sind – Was soll eigentlich dieses klare Wasser hier bedeuten? Fehlen neben den Traumata die in unseren Familiengeschichten stecken auch die guten Erinnerungen?Oder die Willenskraft von vorne beginnen zu können, nachdem man das unvorstellbare erlebt hat? Sind wir nicht funktional, wertig und besonders, wenn unser Wasser durch das Leid unserer Geliebten „getrübt“ wurde? Oder ist das klare Wasser im Kontext des Völkermords vielleicht sogar das Übernehmen der Nationalgeschichte der Täter*innen und damit die Aufgabe unserer eigenen Geschichte?
Die Metapher der Gläser mit schmutzigem Wasser als generationale Traumata ist also nicht nur schlecht und unsinnig, sie ist auch höchst gefährlich.
Natürlich ist es möglich und sinnig durch professionelle Hilfe einen Umgang mit dem eigenen generationalen Trauma zu finden. Das ist aber keine Selbstoptimierung, das ist Heilung. Aber ein Trauma, das muss aber auch gesehen und anerkannt werden, damit eine Chance besteht heilen zu können.
Ein tiefgreifendes generationales Trauma, wie das des Völkermords an den Armenier*innen bezieht sich nicht nur auf Ermordung, mit ihm gehen auch sexualisierte Gewalt, kulturelle Auslöschung, Identitätsverlust und Selbstverleugnung durch Assimilation und das Trauma des Leugnens der Täter*innen und ihrer Nachfahr*innen einher.

Die systematische Leugnung des Völkermords durch die heutige Türkei, durch die türkische Mehrheitsgesellschaft in der Türkei & in der Diaspora – das Verweigern der armenischen Erinnerungskultur, wie wir es hier in Köln jahrelang im Streit um das Mahnmal erlebt haben – oder auch das internationale Ignorieren der ethnischen Säuberung Artsakhs – lässt gar keine Möglichkeit entstehen, in der sich die unbegreiflich tiefe Wunde des Völkermords überhaupt schließen kann. Wie soll sie dann erst heilen?
Wir leben in einem Land, indem uns Nachfahr*innen der Überlebenden durch eine Resolution versprochen wurde unsere Geschichte anzuerkennen, darüber zu lehren, uns zu schützen. Dies geschieht nicht.
Während der ethnischen Säuberung Artsakhs beispielsweise hatte die Mehrheitsgesellschaft die Chance an unserer Seite zu stehen, einen Teil unserer Last zu tragen und in der Anerkennung unseres Leids auch zu unserer Heilung beizutragen. Durch das Schweigen jedoch wurde unser Leid noch größer, die Wunde unseres Traumas noch tiefer.
Zur Aufarbeitung von Traumata gehört es anzuerkennen, zuzuhören und zu reden, die Geschichten zu erzählen. Die unserer Familien, die der anderen Familien, die derjenigen die ihre Geschichten verloren haben, aber auch von all denen die nicht mehr gehört werden können. Und es kommen neue Geschichten dazu, die von Artsakh, von Dadivank und Stepanakert, von Orten dem Himmel so nah und von unseren stolzen und wehrhaften Geschwistern und Freund*innen, die alles gaben und von der Welt alleine gelassen wurden.
Wir schulden es ihnen und unseren Vorfahr*innen zu fühlen, zu lachen, zu lieben und zu leben. Und zum Leben gehört auch um ihretwegen zu trauern, um unsere Liebe für sie am Leben zu erhalten.
Unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern waren keine Gläser schmutzigen Wassers. Sie waren Überlebende, sie haben Leben geschaffen und unsere Identitäten am Leben gehalten. Sie waren mutig, sie waren ängstlich, sie waren traurig und fröhlich. Sie waren, sie sind Menschen. Und sie haben alles gegeben, dass wir ein besseres Leben führen können als sie.
Und ja, auch wir sind voller generationaler Traumata, aber auch wir sind kein Glas voller schmutzigem Wasser.
Wir sind voller Lebenswillen und Widerstandsfähigkeit, voller Liebe und Stolz.
Wir sind die, die all diejenigen am Leben halten, die von der Welt vergessen wurden und damit die Nachfahr*innen der Täter*innen stetig an unsere Existenz erinnern.
Wir sind die, die unseren Schmerz teilen und gemeinsam heilen. Wir sind die, die ihre Versprechen nicht brechen.“

Köln, 24.04.2025

Rede des Vorsitzenden der armenischen Gemeinde in Köln, Antranik Tabaker, zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern 1915

 

Auch am 24. April diesen Jahres versammelten sich über hundert Menschen am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“, um der Opfer des Genozids an den Armeniern zu erinnern, der vor 110 Jahren im damaligen Osmanischen Reich begann. Der Komitas-Chor der Armenischen Gemeinde rahmte die Feierstunde mit Liedern ein, Gemeindepfarrer Hayr Yeghishe Avetisyan begann mit einer Andacht, danach wurden Beiträge von Atranik Tabaker, Talin Kalatas und Wolfgang Heiermann vorgetragen:

***

„In den sozialen Medien gibt es derzeit ein Reel, das oft geteilt und nachgestellt wird:
Zu sehen sind 3 Wassergläser, zwei leere ein volles. In dem vollen ist verschmutztes Wasser, das in eines der leeren Gläser gekippt wird und von diesem in das andere Leere.
Das letzte Glas wird dann solange mit klarem Wasser gespült, bis nichts von dem schmutzigen Wasser übrigbleibt.
Darüber in großen Buchstaben „generationales Trauma kannst du selbst stoppen“. – oder so etwas in der Art.
Was uns Social Media damit sagen möchte ist: optimiere dich selbst, DU kannst dafür sorgen, dass Traumata nicht weiter vererbt werden, wenn du nur gut genug an dir arbeitest, werden deine Kinder die Traumata der letzten Generationen nicht weiterleben.
Unabhängig davon, dass das überhaupt nicht so einfach ist und Menschen keine Gläser, die mit klarem Wasser gespült werden können, bis sie sauber sind – Was soll eigentlich dieses klare Wasser hier bedeuten? Fehlen neben den Traumata die in unseren Familiengeschichten stecken auch die guten Erinnerungen?Oder die Willenskraft von vorne beginnen zu können, nachdem man das unvorstellbare erlebt hat? Sind wir nicht funktional, wertig und besonders, wenn unser Wasser durch das Leid unserer Geliebten „getrübt“ wurde? Oder ist das klare Wasser im Kontext des Völkermords vielleicht sogar das Übernehmen der Nationalgeschichte der Täter*innen und damit die Aufgabe unserer eigenen Geschichte?
Die Metapher der Gläser mit schmutzigem Wasser als generationale Traumata ist also nicht nur schlecht und unsinnig, sie ist auch höchst gefährlich.
Natürlich ist es möglich und sinnig durch professionelle Hilfe einen Umgang mit dem eigenen generationalen Trauma zu finden. Das ist aber keine Selbstoptimierung, das ist Heilung. Aber ein Trauma, das muss aber auch gesehen und anerkannt werden, damit eine Chance besteht heilen zu können.
Ein tiefgreifendes generationales Trauma, wie das des Völkermords an den Armenier*innen bezieht sich nicht nur auf Ermordung, mit ihm gehen auch sexualisierte Gewalt, kulturelle Auslöschung, Identitätsverlust und Selbstverleugnung durch Assimilation und das Trauma des Leugnens der Täter*innen und ihrer Nachfahr*innen einher.

Die systematische Leugnung des Völkermords durch die heutige Türkei, durch die türkische Mehrheitsgesellschaft in der Türkei & in der Diaspora – das Verweigern der armenischen Erinnerungskultur, wie wir es hier in Köln jahrelang im Streit um das Mahnmal erlebt haben – oder auch das internationale Ignorieren der ethnischen Säuberung Artsakhs – lässt gar keine Möglichkeit entstehen, in der sich die unbegreiflich tiefe Wunde des Völkermords überhaupt schließen kann. Wie soll sie dann erst heilen?
Wir leben in einem Land, indem uns Nachfahr*innen der Überlebenden durch eine Resolution versprochen wurde unsere Geschichte anzuerkennen, darüber zu lehren, uns zu schützen. Dies geschieht nicht.
Während der ethnischen Säuberung Artsakhs beispielsweise hatte die Mehrheitsgesellschaft die Chance an unserer Seite zu stehen, einen Teil unserer Last zu tragen und in der Anerkennung unseres Leids auch zu unserer Heilung beizutragen. Durch das Schweigen jedoch wurde unser Leid noch größer, die Wunde unseres Traumas noch tiefer.
Zur Aufarbeitung von Traumata gehört es anzuerkennen, zuzuhören und zu reden, die Geschichten zu erzählen. Die unserer Familien, die der anderen Familien, die derjenigen die ihre Geschichten verloren haben, aber auch von all denen die nicht mehr gehört werden können. Und es kommen neue Geschichten dazu, die von Artsakh, von Dadivank und Stepanakert, von Orten dem Himmel so nah und von unseren stolzen und wehrhaften Geschwistern und Freund*innen, die alles gaben und von der Welt alleine gelassen wurden.
Wir schulden es ihnen und unseren Vorfahr*innen zu fühlen, zu lachen, zu lieben und zu leben. Und zum Leben gehört auch um ihretwegen zu trauern, um unsere Liebe für sie am Leben zu erhalten.
Unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern waren keine Gläser schmutzigen Wassers. Sie waren Überlebende, sie haben Leben geschaffen und unsere Identitäten am Leben gehalten. Sie waren mutig, sie waren ängstlich, sie waren traurig und fröhlich. Sie waren, sie sind Menschen. Und sie haben alles gegeben, dass wir ein besseres Leben führen können als sie.
Und ja, auch wir sind voller generationaler Traumata, aber auch wir sind kein Glas voller schmutzigem Wasser.
Wir sind voller Lebenswillen und Widerstandsfähigkeit, voller Liebe und Stolz.
Wir sind die, die all diejenigen am Leben halten, die von der Welt vergessen wurden und damit die Nachfahr*innen der Täter*innen stetig an unsere Existenz erinnern.
Wir sind die, die unseren Schmerz teilen und gemeinsam heilen. Wir sind die, die ihre Versprechen nicht brechen.“

Köln, 24.04.2025

 

28. April 2025|

Rede des Vorsitzenden der armenischen Gemeinde in Köln, Antranik Tabaker

Rede zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern 1915

Auch am 24. April diesen Jahres versammelten sich über hundert Menschen am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“, um der Opfer des Genozids an den Armeniern zu erinnern, der vor 110 Jahren im damaligen Osmanischen Reich begann. Der Komitas-Chor der Armenischen Gemeinde rahmte die Feierstunde mit Liedern ein, Gemeindepfarrer Hayr Yeghishe Avetisyan begann mit einer Andacht, danach wurden Beiträge von Atranik Tabaker, Talin Kalatas und Wolfgang Heiermann vorgetragen:

***

„Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Freunde,

im Namen der Armenischen Gemeinde Köln begrüße ich Sie zu der heutigen Gedenkveranstaltung am Mahnmal auf der Hohenzollernbrücke.

Am heutigen Tag jährt sich zum 110. Mal ein Menschheitsverbrechen, das sich tief in das kollektive Gedächtnis eines Volkes eingebrannt hat. Der Völkermord an den Armenierinnen und Armeniern im Jahr 1915 ist nicht einfach nur ein historisches Ereignis – er war und ist eine blutige Zäsur, ein Riss in der jahrtausendealten armenischen Geschichte, der bis heute nicht verheilt ist.

Bis zu jenem Schicksalsjahr waren die Armenierinnen und Armenier ein unverzichtbarer Bestandteil der osmanischen Gesellschaft. Über Jahrhunderte hinweg lebten sie im Vielvölkerstaat des Osmanischen Reiches und prägten Handel, Kultur, Bildung und Wissenschaft. Ihre Spuren finden sich in allen gesellschaftlichen Bereichen. Und doch wurden all diese kulturellen Errungenschaften plötzlich in Frage gestellt. In einem Akt systematischer Gewalt wurden über 1,5 Millionen Armenierinnen und Armenier aus ihrer angestammten Heimat vertrieben, ausgeraubt, entrechtet und entmenschlicht.

Der kulturelle Bruch, den dieses Verbrechen verursachte, begleitet das armenische Volk bis heute – wie eine Wunde, die nicht heilen will. Eine Wunde, die mit jeder neuen Gewalt, mit jeder neuen Bedrohung, mit jedem Wegschauen der Weltgemeinschaft erneut aufzubrechen scheint.

110 Jahre – das klingt nach Geschichte, nach Abstand, nach etwas Vergangenem. Und doch fühlt es sich für viele Armenierinnen und Armenier heute wie eine schmerzhafte Gegenwart an. Denn die Gefahr, einem jahrtausendealten Kulturvolk seine Identität, sein Erbe, ja sein Gesicht zu rauben, ist auch heute noch erschreckend real.

Im Herbst 2020 zeigte sich das auf erschütternde Weise: Während das armenische Volk im Bergkarabach-Krieg erneut gezwungen war, um seine physische Existenz und kulturelle Identität zu kämpfen, wandte sich die Weltgemeinschaft erneut von den Armenierinnen und Armeniern ab. Es war ein stilles, strategisches Wegsehen – ein schmerzhaftes Schweigen. Vor unseren Augen wird die Geschichte dieser Region umgeschrieben, und die armenische Präsenz dort sukzessive getilgt.

Plötzlich verschwimmen die Grenzen zwischen damals und heute. Die 110 Jahre, die uns vom Jahr 1915 trennen, erscheinen nicht mehr wie Vergangenheit – sondern wie ein fortwährendes Echo, das bis in unsere Gegenwart hallt.

Wir stehen hier, um der Menschen zu gedenken, die ihr Zuhause, ihre Familie und ihr Leben verloren haben. Wir erinnern uns an die armenische Kultur, die beinahe ausgelöscht wurde – und dennoch überlebte. Wir setzen gemeinsam ein Zeichen: gegen das Vergessen, gegen das Verdrängen, gegen die Leugnung.

Das Mahnmal, das durch das unermüdliche Engagement der Initiative „Anerkennung Jetzt“ entstanden ist, trägt eine klare und unmissverständliche Botschaft. Es ist ein Protest gegen das Vergessen und ein sichtbares Zeichen der Erinnerung – für die Armenierinnen und Armenier, für die Pontosgriechinnen und Pontosgriechen, für die Aramäerinnen und Aramäer, für alle Menschen, die Verfolgung erlitten haben oder ihr noch heute ausgesetzt sind.

Es erinnert uns daran, dass Verfolgung, Verleumdung und Vernichtung niemals toleriert werden dürfen – weder heute noch in Zukunft.

Es liegt in unserer Verantwortung, das Gedenken an die Opfer des Völkermordes wachzuhalten. Es liegt an uns, eine Zukunft zu gestalten, in der kulturelle Vielfalt geschützt, Menschlichkeit verteidigt und Gerechtigkeit eingefordert wird.

Lassen Sie uns also heute – 110 Jahre nach dem Völkermord an den Armenierinnen und Armeniern – gemeinsam erinnern, gemeinsam mahnen und gemeinsam für eine Welt einstehen, in der sich solche Verbrechen nie wiederholen.

Vielen Dank“

Köln, den 24. April 2025

Rede des Vorsitzenden der armenischen Gemeinde in Köln, Antranik Tabaker, zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern 1915

Auch am 24. April diesen Jahres versammelten sich über hundert Menschen am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“, um der Opfer des Genozids an den Armeniern zu erinnern, der vor 110 Jahren im damaligen Osmanischen Reich begann. Der Komitas-Chor der Armenischen Gemeinde rahmte die Feierstunde mit Liedern ein, Gemeindepfarrer Hayr Yeghishe Avetisyan begann mit einer Andacht, danach wurden Beiträge von Atranik Tabaker, Talin Kalatas und Wolfgang Heiermann vorgetragen:

***

„Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Freunde,

im Namen der Armenischen Gemeinde Köln begrüße ich Sie zu der heutigen Gedenkveranstaltung am Mahnmal auf der Hohenzollernbrücke.

Am heutigen Tag jährt sich zum 110. Mal ein Menschheitsverbrechen, das sich tief in das kollektive Gedächtnis eines Volkes eingebrannt hat. Der Völkermord an den Armenierinnen und Armeniern im Jahr 1915 ist nicht einfach nur ein historisches Ereignis – er war und ist eine blutige Zäsur, ein Riss in der jahrtausendealten armenischen Geschichte, der bis heute nicht verheilt ist.

Bis zu jenem Schicksalsjahr waren die Armenierinnen und Armenier ein unverzichtbarer Bestandteil der osmanischen Gesellschaft. Über Jahrhunderte hinweg lebten sie im Vielvölkerstaat des Osmanischen Reiches und prägten Handel, Kultur, Bildung und Wissenschaft. Ihre Spuren finden sich in allen gesellschaftlichen Bereichen. Und doch wurden all diese kulturellen Errungenschaften plötzlich in Frage gestellt. In einem Akt systematischer Gewalt wurden über 1,5 Millionen Armenierinnen und Armenier aus ihrer angestammten Heimat vertrieben, ausgeraubt, entrechtet und entmenschlicht.

Der kulturelle Bruch, den dieses Verbrechen verursachte, begleitet das armenische Volk bis heute – wie eine Wunde, die nicht heilen will. Eine Wunde, die mit jeder neuen Gewalt, mit jeder neuen Bedrohung, mit jedem Wegschauen der Weltgemeinschaft erneut aufzubrechen scheint.

110 Jahre – das klingt nach Geschichte, nach Abstand, nach etwas Vergangenem. Und doch fühlt es sich für viele Armenierinnen und Armenier heute wie eine schmerzhafte Gegenwart an. Denn die Gefahr, einem jahrtausendealten Kulturvolk seine Identität, sein Erbe, ja sein Gesicht zu rauben, ist auch heute noch erschreckend real.

Im Herbst 2020 zeigte sich das auf erschütternde Weise: Während das armenische Volk im Bergkarabach-Krieg erneut gezwungen war, um seine physische Existenz und kulturelle Identität zu kämpfen, wandte sich die Weltgemeinschaft erneut von den Armenierinnen und Armeniern ab. Es war ein stilles, strategisches Wegsehen – ein schmerzhaftes Schweigen. Vor unseren Augen wird die Geschichte dieser Region umgeschrieben, und die armenische Präsenz dort sukzessive getilgt.

Plötzlich verschwimmen die Grenzen zwischen damals und heute. Die 110 Jahre, die uns vom Jahr 1915 trennen, erscheinen nicht mehr wie Vergangenheit – sondern wie ein fortwährendes Echo, das bis in unsere Gegenwart hallt.

Wir stehen hier, um der Menschen zu gedenken, die ihr Zuhause, ihre Familie und ihr Leben verloren haben. Wir erinnern uns an die armenische Kultur, die beinahe ausgelöscht wurde – und dennoch überlebte. Wir setzen gemeinsam ein Zeichen: gegen das Vergessen, gegen das Verdrängen, gegen die Leugnung.

Das Mahnmal, das durch das unermüdliche Engagement der Initiative „Anerkennung Jetzt“ entstanden ist, trägt eine klare und unmissverständliche Botschaft. Es ist ein Protest gegen das Vergessen und ein sichtbares Zeichen der Erinnerung – für die Armenierinnen und Armenier, für die Pontosgriechinnen und Pontosgriechen, für die Aramäerinnen und Aramäer, für alle Menschen, die Verfolgung erlitten haben oder ihr noch heute ausgesetzt sind.

Es erinnert uns daran, dass Verfolgung, Verleumdung und Vernichtung niemals toleriert werden dürfen – weder heute noch in Zukunft.

Es liegt in unserer Verantwortung, das Gedenken an die Opfer des Völkermordes wachzuhalten. Es liegt an uns, eine Zukunft zu gestalten, in der kulturelle Vielfalt geschützt, Menschlichkeit verteidigt und Gerechtigkeit eingefordert wird.

Lassen Sie uns also heute – 110 Jahre nach dem Völkermord an den Armenierinnen und Armeniern – gemeinsam erinnern, gemeinsam mahnen und gemeinsam für eine Welt einstehen, in der sich solche Verbrechen nie wiederholen.

Vielen Dank“

Köln, den 24. April 2025

28. April 2025|

Rede von Wolfgang Heiermann, Initiative Völkermord erinnern

Die Beteiligung des deutschen Kaiserreichs am Völkermord an den Armeniern

Auch am 24. April diesen Jahres versammelten sich über hundert Menschen am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“, um der Opfer des Genozids an den Armeniern zu erinnern, der vor 110 Jahren im damaligen Osmanischen Reich begann. Der Komitas-Chor der Armenischen Gemeinde rahmte die Feierstunde mit Liedern ein, Gemeindepfarrer Hayr Yeghishe Avetisyan begann mit einer Andacht, danach wurden Beiträge von Atranik Tabaker, Talin Kalatas und Wolfgang Heiermann vorgetragen:

***

„Heute an dem internationalen Jahrestag des Genozids an der armenischen Bevölkerung gedenken wir der Opfer der Verbrechen.

Den Opfern zu gedenken heißt auch, die Täter zu benennen. Der Genozid ist vom deutschen Bundestag vor 10 Jahren anerkannt worden, ohne die Beteiligung und Duldung von deutschen Offizieren durch Kaiser Wilhelm II aber ausdrücklich zu erwähnen.

Kein Unrecht kann vergehen, solange es nicht von seinen Verursachern, den Tätern anerkannt ist.

Große Bevölkerungsteile in der Türkei und Deutschland beschweigen dieses Verbrechen, wollen es nur ungern wahrhaben oder bekämpfen es aktiv. Die offizielle Politik in der Türkei verfolgt das Gedenken repressiv und bereitet immer wieder den Boden für Verbrechen wie die Ermordung von Harant Dink 2007 zeigte.

Klar ist: die Osmanischen Regierung trägt die Hauptverantwortung für diesen Völkermord, doch mehr als 800 deutsche Offiziere waren nicht „unbeteiligte Zeugen eines Jahrhundertverbrechens“, wie es später oft geheißen hat.

1911, Wilhelm II. war noch Kaiser, wurde das monumentale Reiterstandbild aufgestellt, umgeben von seinen drei Vorfahren aus der Hohenzollern Familie an den anderen Ecken der Brücke. Alles preußische Militaristen.

Im 2. Weltkrieg wurde es geschützt untergebracht und später hier wieder auf einen neuen Sockel gestellt. Was zeichnet Wilhelm II. aus, dass er über hundert Jahre an so prominenter Stelle in Köln steht?

Nichts !

Ist es nur Unkenntnis seiner Verbrechen, ihn so zu ehren?

* Persönlich hat er in den Kolonialkriegen ein besonders brutales Vorgehen seiner Generäle gegen die jeweilige Bevölkerung zu verantworten.

* Er hat den Völkermord an Herero und Nama 1904 befohlen, den ersten Völkermord des neuen Jahrhunderts.

* Er hat den 1. Weltkrieg von 1914 bis 1918 begonnen,

* und, was wenig bekannt ist, seine Offiziere waren maßgeblich an dem Völkermord an der Armenischen Bevölkerung in den Jahren 1915 /18 beteiligt.

Ich möchte zwei Beispiele nennen:

Major Eberhard Graf Wolffskeel von Reichenberg, war Stabschef des stellvertretenden Kommandeurs der osmanischen Armee und zerstörte mit deutscher Artillerie 1915 ein Kloster und das armenische Viertel von Urfa im Süden des Osmanischen Reichs. Die dortigen Armenier hatten den ganzen Sommer 1915 hindurch beobachten müssen, in welch elendem Zustand Deportiertenkonvois durch ihre Stadt zogen und fürchteten zu Recht ein ähnliches Schicksal, gegen

das sie sich wehrten. Am 16. Oktober 1915, brach Wolffskeel den Widerstand der Armenier in Urfa mit diesem Massaker.

Es war auch Wolffskeel mit seinen Truppen, der kurz vorher am „Mosesberg“ dem (Musa Dag auf türkisch) armenische Flüchtlinge verfolgte und belagerte. Sie hatten dort bewaffneten Widerstand organisiert und konnten im letzten Moment von französischen und britischen Schiffen vor dem sicheren Tod gerettet werden.

Franz Werfel hat in dem Roman „Die vierzig Tage des Musa Dag“ diese Rettung eindrücklich geschildert.

Generalmajor Friedrich Bronsart von Schellendorf, Generalstabschef des osmanischen Feldheeres und enger Berater des Kriegsminister Enver Pascha, er forderte, begrüßte und unterzeichnete 1915 Befehle zur Deportation der Armenier. Die Deportation von armenischen Zwangsarbeitern, die die Bagdad Bahn bauen mussten, ließ er unterschreiben, obwohl die Bahn – finanziert u.a. von der Deutschen Bank – von hohem strategischen Interesse für das deutsche Reich war. Franz Günther, Chef des Unternehmens, wies damals darauf hin, Zitat: „ …die Unterschrift eines Mitglieds der deutschen Militärmission beweist, dass die Deutschen nicht nur nichts getan haben, um die Verfolgung der Armenier zu verhindern, sondern stattdessen verschiedene Befehle dazu von ihnen ergangen sind und unterzeichnet wurden“.

Seit acht Jahren steht das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ nun an dieser Stelle in direkter Konfrontation zu Wilhelm II. auf seinem hohen Ross. Und es hat auch heute eine große Bedeutung. Denn im Schatten der aktuellen Kriege in der Ukraine, in Gaza und an vielen anderen Orten dieser Erde, werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen.

Die jetzt beteiligten Staaten sind in der Vergangenheit oft selbst Täter und/oder Opfer von Genoziden gewesen. Mir fehlen die Worte diese Entmenschlichung zu beschreiben.

Deutschland muss kriegsfähig werden, sagt nicht nur die Regierung dieses Landes. Krieg wird als Verteidigungshandlung verharmlost, Völkermord, ja die atomare Vernichtung der „feindlichen“ Bevölkerung wird offen diskutiert. Seit Jahrzehnten wurde in den Koalitionsverträgen der Regierungsparteien das Ziel formuliert die Welt, Deutschland frei von Atomwaffen zu machen. In dem aktuellen Koalitions-Vertrag steht davon nichts mehr.

Das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ hier ist klein, es wird der Bedeutung der Verbrechen, auf die es hinweist kaum gerecht. Aber seine Inschrift sagt es klar und deutlich:

Nur eine entschiedene Ächtung der Entwürdigung von Minderheiten und die
Einsicht, dass es weder religiöse, nationale noch ethnische Überlegenheit
zwischen den Menschen gibt, kann solche Verbrechen verhindern.

Das Mahnmal bleibt stehen!“

Die Beteiligung des deutschen Kaiserreichs am Völkermord an den Armeniern

Auch am 24. April diesen Jahres versammelten sich über hundert Menschen am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“, um der Opfer des Genozids an den Armeniern zu erinnern, der vor 110 Jahren im damaligen Osmanischen Reich begann. Der Komitas-Chor der Armenischen Gemeinde rahmte die Feierstunde mit Liedern ein, Gemeindepfarrer Hayr Yeghishe Avetisyan begann mit einer Andacht, danach wurden Beiträge von Atranik Tabaker, Talin Kalatas und Wolfgang Heiermann vorgetragen:

***

„Heute an dem internationalen Jahrestag des Genozids an der armenischen Bevölkerung gedenken wir der Opfer der Verbrechen.

Den Opfern zu gedenken heißt auch, die Täter zu benennen. Der Genozid ist vom deutschen Bundestag vor 10 Jahren anerkannt worden, ohne die Beteiligung und Duldung von deutschen Offizieren durch Kaiser Wilhelm II aber ausdrücklich zu erwähnen.

Kein Unrecht kann vergehen, solange es nicht von seinen Verursachern, den Tätern anerkannt ist.

Große Bevölkerungsteile in der Türkei und Deutschland beschweigen dieses Verbrechen, wollen es nur ungern wahrhaben oder bekämpfen es aktiv. Die offizielle Politik in der Türkei verfolgt das Gedenken repressiv und bereitet immer wieder den Boden für Verbrechen wie die Ermordung von Harant Dink 2007 zeigte.

Klar ist: die Osmanischen Regierung trägt die Hauptverantwortung für diesen Völkermord, doch mehr als 800 deutsche Offiziere waren nicht „unbeteiligte Zeugen eines Jahrhundertverbrechens“, wie es später oft geheißen hat.

1911, Wilhelm II. war noch Kaiser, wurde das monumentale Reiterstandbild aufgestellt, umgeben von seinen drei Vorfahren aus der Hohenzollern Familie an den anderen Ecken der Brücke. Alles preußische Militaristen.

Im 2. Weltkrieg wurde es geschützt untergebracht und später hier wieder auf einen neuen Sockel gestellt. Was zeichnet Wilhelm II. aus, dass er über hundert Jahre an so prominenter Stelle in Köln steht?

Nichts !

Ist es nur Unkenntnis seiner Verbrechen, ihn so zu ehren?

* Persönlich hat er in den Kolonialkriegen ein besonders brutales Vorgehen seiner Generäle gegen die jeweilige Bevölkerung zu verantworten.

* Er hat den Völkermord an Herero und Nama 1904 befohlen, den ersten Völkermord des neuen Jahrhunderts.

* Er hat den 1. Weltkrieg von 1914 bis 1918 begonnen,

* und, was wenig bekannt ist, seine Offiziere waren maßgeblich an dem Völkermord an der Armenischen Bevölkerung in den Jahren 1915 /18 beteiligt.

Ich möchte zwei Beispiele nennen:

Major Eberhard Graf Wolffskeel von Reichenberg, war Stabschef des stellvertretenden Kommandeurs der osmanischen Armee und zerstörte mit deutscher Artillerie 1915 ein Kloster und das armenische Viertel von Urfa im Süden des Osmanischen Reichs. Die dortigen Armenier hatten den ganzen Sommer 1915 hindurch beobachten müssen, in welch elendem Zustand Deportiertenkonvois durch ihre Stadt zogen und fürchteten zu Recht ein ähnliches Schicksal, gegen

das sie sich wehrten. Am 16. Oktober 1915, brach Wolffskeel den Widerstand der Armenier in Urfa mit diesem Massaker.

Es war auch Wolffskeel mit seinen Truppen, der kurz vorher am „Mosesberg“ dem (Musa Dag auf türkisch) armenische Flüchtlinge verfolgte und belagerte. Sie hatten dort bewaffneten Widerstand organisiert und konnten im letzten Moment von französischen und britischen Schiffen vor dem sicheren Tod gerettet werden.

Franz Werfel hat in dem Roman „Die vierzig Tage des Musa Dag“ diese Rettung eindrücklich geschildert.

Generalmajor Friedrich Bronsart von Schellendorf, Generalstabschef des osmanischen Feldheeres und enger Berater des Kriegsminister Enver Pascha, er forderte, begrüßte und unterzeichnete 1915 Befehle zur Deportation der Armenier. Die Deportation von armenischen Zwangsarbeitern, die die Bagdad Bahn bauen mussten, ließ er unterschreiben, obwohl die Bahn – finanziert u.a. von der Deutschen Bank – von hohem strategischen Interesse für das deutsche Reich war. Franz Günther, Chef des Unternehmens, wies damals darauf hin, Zitat: „ …die Unterschrift eines Mitglieds der deutschen Militärmission beweist, dass die Deutschen nicht nur nichts getan haben, um die Verfolgung der Armenier zu verhindern, sondern stattdessen verschiedene Befehle dazu von ihnen ergangen sind und unterzeichnet wurden“.

Seit acht Jahren steht das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ nun an dieser Stelle in direkter Konfrontation zu Wilhelm II. auf seinem hohen Ross. Und es hat auch heute eine große Bedeutung. Denn im Schatten der aktuellen Kriege in der Ukraine, in Gaza und an vielen anderen Orten dieser Erde, werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen.

Die jetzt beteiligten Staaten sind in der Vergangenheit oft selbst Täter und/oder Opfer von Genoziden gewesen. Mir fehlen die Worte diese Entmenschlichung zu beschreiben.

Deutschland muss kriegsfähig werden, sagt nicht nur die Regierung dieses Landes. Krieg wird als Verteidigungshandlung verharmlost, Völkermord, ja die atomare Vernichtung der „feindlichen“ Bevölkerung wird offen diskutiert. Seit Jahrzehnten wurde in den Koalitionsverträgen der Regierungsparteien das Ziel formuliert die Welt, Deutschland frei von Atomwaffen zu machen. In dem aktuellen Koalitions-Vertrag steht davon nichts mehr.

Das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ hier ist klein, es wird der Bedeutung der Verbrechen, auf die es hinweist kaum gerecht. Aber seine Inschrift sagt es klar und deutlich:

Nur eine entschiedene Ächtung der Entwürdigung von Minderheiten und die
Einsicht, dass es weder religiöse, nationale noch ethnische Überlegenheit
zwischen den Menschen gibt, kann solche Verbrechen verhindern.

Das Mahnmal bleibt stehen!“

26. April 2025|

Veranstaltungsreihe: 110 Jahre Genozid an den Armeniern

Veranstaltungsreihe aus Anlass 110 Jahre Völkermord an den Armeniern

Wir laden herzlich ein am
» Montag, 31. März: Filmvorführung: „Aghet – Ein Völkermord“
» Mittwoch, 16. April: Musikalisch-literarische Erinnerung in Tönen ohne Hass (Erstaufführung)
» Donnerstag, 24. April: Gedenken und Blumenniederlegung am Mahnmal.

Zum Programm-Flyer

Veranstaltungsreihe aus Anlass 110 Jahre Völkermord an den Armeniern

Wir laden herzlich ein am
» Montag, 31. März: Filmvorführung: „Aghet – Ein Völkermord“
» Mittwoch, 16. April: Musikalisch-literarische Erinnerung in Tönen ohne Hass (Erstaufführung)
» Donnerstag, 24. April: Gedenken und Blumenniederlegung am Mahnmal.

Zum Programm-Flyer
7. März 2025|

Ararat Kollektiv Berlin: Rede am Mahnmal zum Gedenktag am 24. April 2024

Der Umgang mit dem Mahnmal ist in Anbetracht Deutscher Beihilfe zum Genozid ein Skandal

Սիրելի ընկերուհիներ ու ընկերներ, liebe alle, die sich solidarisch mit uns zeigen!

Wir sind Arev und Sose und wir sind Teil vom Ararat Kollektiv Berlin. Mit unserer Arbeit wollen wir armenisches Leben aufrecht erhalten, wir wollen in der Deutschen Öffentlichkeit auf die Unterdrückung der Armenier*innen aufmerksam machen und den deutschen Staat in die Verantwortung ziehen. Und wir wollen Widerstand leisten, gegen den anhaltenden türkischen und aserbaidschanischen Faschismus, der nicht nur in unserer Heimat, sondern auch hier in Deutschland präsent ist. Wir sind fassungslos darüber, dass das Genozidmahnmal in Köln – auf den massiven Druck hin, der von türkisch-nationalistischen Vereinen aufkam –nun schon mehrmals auf- und abgebaut wurde. Gerade in Anbetracht der Deutschen Beihilfe zum Genozid und der damit einhergehenden Verantwortung ist das ein Skandal.

Das Deutsche Reich war gemeinsam mit Österreich-Ungarn engster Verbündeter des Osmanischen Reiches. Das bedeutet auch, dass es genauestens Bescheid wusste über die Deportationen und Massaker an den Armenier*innen. Es gibt etliche diplomatische Dokumente, aus denen das hervorgeht. So hat beispielsweise der deutsche Botschafter in Konstantinopel, Hans Freiherr von Wangenheim, einen Bericht an Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg nach Berlin geschickt, in dem es heißt: „Die Umstände und die Art, wie die Umsiedlung durchgeführt wird zeigen, dass die Regierung tatsächlich den Zweck verfolgt, die armenische Rasse im türkischen Reiche zu vernichten.“ Und das Deutsche Reich war nicht nur indirekt, mit seinem bewussten Wegsehen in den Genozid verwickelt. Deutsche Militärs und Diplomaten teilten die rassistischen Vorstellungen der Jungtürken sogar und einige deutsche Soldaten waren aktiv am Morden beteiligt. Und was entschied Reichskanzler Bethman Hollweg schlussendlich? „Unser einziges Ziel ist es, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig ob darüber Armenier zugrunde gehen oder nicht“.

Deutschland leistete also, unter der Führung von Kaiser Wilhelm II., konkrete Beihilfe zum Völkermord. Und wo stehen wir hier heute? Direkt gegenüber einer Statue, die den Völkermörder im öffentlichen Stadtbild ehrt! Und wir haben heute auch schon vom Aktivisten Israel gehört, dass Kaiser Wilhelm II. einer der Hauptverantwortlichen für den Genozid an den OvaHerero und Nama 1904 war. Es hat lange gedauert, bis sich der deutsche Staat in seiner Mitschuld zu diesen beiden Massenmorden positioniert hat – viel zu lange. Und wie wir spätestens nach dem letzten Jahr wissen, hat er auch nicht aus seiner historischen Mitschuld gelernt. Uns wurde mit Arzach ein weiteres Stück unserer Heimat genommen. Über 100.000 Arzachcis wurden von ihrem indigenen Boden vertrieben.

Und wie war die Reaktion hier in Deutschland? Bis auf ein paar Lippenbekenntnisse und diplomatische Besuche gab es keine. Wir sehen dabei zu, wie vor unseren Augen ethnische Säuberung vollzogen wird, während sich das Aliyev Regime mit seinen genozidalen Plänen immer wieder auf Aghet, den Völkermord von 1915 bezieht.

Und als wäre das nicht genug, empfängt Deutschland den aserbaidschanischen Autokraten Ilham Aliyev auch noch in zwei Tagen im Bundeskanzleramt, um über deutsch-aserbaidschanische Beziehungen zu sprechen. Das passiert kurz nachdem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Besuch in der Türkei ist, um voller Stolz 100 Jahre guter deutsch-türkischer Beziehungen zu feiern. Ob er dort, wo er heute am Genozidgedenktag ist, wohl auch erwähnen wird, dass es ebenfalls der deutsch-türkischen Zusammenarbeit zu verdanken ist, dass im letzten Jahrhundert erfolgreich 1,5 Millionen Armenier*innen und andere ethnische Gruppen massakriert werden konnten? Und dass der türkische Staat mit der Inanspruchnahme von armenischem Besitz und Eigentum allein wirtschaftlich auf armenischem Blut aufbaut?

Viele von uns sind Nachfahren von Genozidüberlebenden. Im Namen unserer Vorfahren stellen wir uns gegen die türkischen und aserbaidschanischen Aggressoren und ziehen Deutschland in die Verantwortung. So wie es die Initiative Völkermord Erinnern mit ihrer unermüdlichen Arbeit tut.

Հայեր ջան, այսօր բոլորիս համար շատ ծանր օր է: Բայց ուզում եմ որ ոչ միայն հիշատակ պահելով, այլ նաև հույսով ավարտենք այս օրը: Այս ժամանակներին դժվար է դա, բայց մի մոռացեք – մի անգամ արդեն փորձել են մեզ ջարդել ու չեն հաջողել: Այսօր մենք կանք ու միշտ կլինե՛նք:

Der Umgang mit dem Mahnmal ist in Anbetracht Deutscher Beihilfe zum Genozid ein Skandal

Սիրելի ընկերուհիներ ու ընկերներ, liebe alle, die sich solidarisch mit uns zeigen!

Wir sind Arev und Sose und wir sind Teil vom Ararat Kollektiv Berlin. Mit unserer Arbeit wollen wir armenisches Leben aufrecht erhalten, wir wollen in der Deutschen Öffentlichkeit auf die Unterdrückung der Armenier*innen aufmerksam machen und den deutschen Staat in die Verantwortung ziehen. Und wir wollen Widerstand leisten, gegen den anhaltenden türkischen und aserbaidschanischen Faschismus, der nicht nur in unserer Heimat, sondern auch hier in Deutschland präsent ist. Wir sind fassungslos darüber, dass das Genozidmahnmal in Köln – auf den massiven Druck hin, der von türkisch-nationalistischen Vereinen aufkam –nun schon mehrmals auf- und abgebaut wurde. Gerade in Anbetracht der Deutschen Beihilfe zum Genozid und der damit einhergehenden Verantwortung ist das ein Skandal.

Das Deutsche Reich war gemeinsam mit Österreich-Ungarn engster Verbündeter des Osmanischen Reiches. Das bedeutet auch, dass es genauestens Bescheid wusste über die Deportationen und Massaker an den Armenier*innen. Es gibt etliche diplomatische Dokumente, aus denen das hervorgeht. So hat beispielsweise der deutsche Botschafter in Konstantinopel, Hans Freiherr von Wangenheim, einen Bericht an Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg nach Berlin geschickt, in dem es heißt: „Die Umstände und die Art, wie die Umsiedlung durchgeführt wird zeigen, dass die Regierung tatsächlich den Zweck verfolgt, die armenische Rasse im türkischen Reiche zu vernichten.“ Und das Deutsche Reich war nicht nur indirekt, mit seinem bewussten Wegsehen in den Genozid verwickelt. Deutsche Militärs und Diplomaten teilten die rassistischen Vorstellungen der Jungtürken sogar und einige deutsche Soldaten waren aktiv am Morden beteiligt. Und was entschied Reichskanzler Bethman Hollweg schlussendlich? „Unser einziges Ziel ist es, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig ob darüber Armenier zugrunde gehen oder nicht“.

Deutschland leistete also, unter der Führung von Kaiser Wilhelm II., konkrete Beihilfe zum Völkermord. Und wo stehen wir hier heute? Direkt gegenüber einer Statue, die den Völkermörder im öffentlichen Stadtbild ehrt! Und wir haben heute auch schon vom Aktivisten Israel gehört, dass Kaiser Wilhelm II. einer der Hauptverantwortlichen für den Genozid an den OvaHerero und Nama 1904 war. Es hat lange gedauert, bis sich der deutsche Staat in seiner Mitschuld zu diesen beiden Massenmorden positioniert hat – viel zu lange. Und wie wir spätestens nach dem letzten Jahr wissen, hat er auch nicht aus seiner historischen Mitschuld gelernt. Uns wurde mit Arzach ein weiteres Stück unserer Heimat genommen. Über 100.000 Arzachcis wurden von ihrem indigenen Boden vertrieben.

Und wie war die Reaktion hier in Deutschland? Bis auf ein paar Lippenbekenntnisse und diplomatische Besuche gab es keine. Wir sehen dabei zu, wie vor unseren Augen ethnische Säuberung vollzogen wird, während sich das Aliyev Regime mit seinen genozidalen Plänen immer wieder auf Aghet, den Völkermord von 1915 bezieht.

Und als wäre das nicht genug, empfängt Deutschland den aserbaidschanischen Autokraten Ilham Aliyev auch noch in zwei Tagen im Bundeskanzleramt, um über deutsch-aserbaidschanische Beziehungen zu sprechen. Das passiert kurz nachdem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Besuch in der Türkei ist, um voller Stolz 100 Jahre guter deutsch-türkischer Beziehungen zu feiern. Ob er dort, wo er heute am Genozidgedenktag ist, wohl auch erwähnen wird, dass es ebenfalls der deutsch-türkischen Zusammenarbeit zu verdanken ist, dass im letzten Jahrhundert erfolgreich 1,5 Millionen Armenier*innen und andere ethnische Gruppen massakriert werden konnten? Und dass der türkische Staat mit der Inanspruchnahme von armenischem Besitz und Eigentum allein wirtschaftlich auf armenischem Blut aufbaut?

Viele von uns sind Nachfahren von Genozidüberlebenden. Im Namen unserer Vorfahren stellen wir uns gegen die türkischen und aserbaidschanischen Aggressoren und ziehen Deutschland in die Verantwortung. So wie es die Initiative Völkermord Erinnern mit ihrer unermüdlichen Arbeit tut.

Հայեր ջան, այսօր բոլորիս համար շատ ծանր օր է: Բայց ուզում եմ որ ոչ միայն հիշատակ պահելով, այլ նաև հույսով ավարտենք այս օրը: Այս ժամանակներին դժվար է դա, բայց մի մոռացեք – մի անգամ արդեն փորձել են մեզ ջարդել ու չեն հաջողել: Այսօր մենք կանք ու միշտ կլինե՛նք:

24. April 2024|

24. April: Internationaler Gedenktag zum Genozid an den Armeniern

Eindrucksvolle Erinnerungsfeier am Mahnmal

Erneut haben wir uns am 24. April, dem internationalen Gedenktag zum Genozid an den Armeniern, an der Hohenzollernbrücke versammelt. Am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ legten etwa 250 Menschen hunderte Blumen und Kränze nieder. In kurzen Ansprachen wurde der Opfer von 1915-1918 gedacht, der ermordeten Armenier, Aramäer, Assyrer und Pontosgriechen. Der Pfarrer der Armenischen Gemeinde sprach zu Anfang ein Gebet, die Vorsitzende der Gemeinde erläuterte in ihrer Ansprache die Notwendigkeit, das Erinnern an den Genozid wachzuhalten und aus den damaligen Gräueltaten Lehren für heute gegen rassistische Ausgrenzungen und Krieg zu ziehen.

Israel Kaunatjike, Herero-Aktivist aus Berlin erinnerte an den ersten Genozid, den das deutsche Kaiserreich im 20. Jahrhundert im damaligen Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, verübt hatte. Ein Vertreter der Vereins der Völkermordgegner aus Frankfurt stellte sich der türkischen Verantwortung für den Genozid elf Jahre später im damaligen Osmanischen Reich, der vom Kaiserreich unterstützt wurde. Zwei junge Frauen des Berliner Kollektivs „Ararat“ machten deutlich, dass die Verfolgung der Armenierinnen und Armenier im Osmanischen Reich ihre Fortsetzung in der gewalttätigen Vertreibung der armenischen Bewohner*innen von Arzach/Berg-Karabach findet und in den angedrohten kriegerischen Übergriffen Aserbaidschans auf Armenien, die vom türkischen Erdogan-Regime offen unterstützt werden.

Die Initiative Völkermord erinnern bat alle Anwesenden, die Berichte über die weiteren Gespräche mit der Kulturverwaltung der Stadt Köln auf dieser Website zu verfolgen. Bisher ist nicht absehbar, welcher Art das geplante „große“ Mahnmal sein wird, für das der Rat der Stadt Köln Ende 2023 einen Betrag von 400.000 Euro beschlossen hat. Die Versammelten waren sich allerdings einig, dass es der Opfer des Genozids an den Armeniern gedenken und die Täter benennen muss. Ob es darüber hinaus ein weiteres Mahnmal geben wird, das an die Opfer des Genozids an den Nama und den Ova-Herero erinnert, ist noch gänzlich ungeklärt.

Die einstündige Veranstaltung wurde würdig eingerahmt von Liedern des armenisch-türkischen Musikers Yaşar Kurt.

Eindrucksvolle Erinnerungsfeier am Mahnmal

Erneut haben wir uns am 24. April, dem internationalen Gedenktag zum Genozid an den Armeniern, an der Hohenzollernbrücke versammelt. Am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ legten etwa 250 Menschen hunderte Blumen und Kränze nieder. In kurzen Ansprachen wurde der Opfer von 1915-1918 gedacht, der ermordeten Armenier, Aramäer, Assyrer und Pontosgriechen. Der Pfarrer der Armenischen Gemeinde sprach zu Anfang ein Gebet, die Vorsitzende der Gemeinde erläuterte in ihrer Ansprache die Notwendigkeit, das Erinnern an den Genozid wachzuhalten und aus den damaligen Gräueltaten Lehren für heute gegen rassistische Ausgrenzungen und Krieg zu ziehen.

Israel Kaunatjike, Herero-Aktivist aus Berlin erinnerte an den ersten Genozid, den das deutsche Kaiserreich im 20. Jahrhundert im damaligen Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, verübt hatte. Ein Vertreter der Vereins der Völkermordgegner aus Frankfurt stellte sich der türkischen Verantwortung für den Genozid elf Jahre später im damaligen Osmanischen Reich, der vom Kaiserreich unterstützt wurde. Zwei junge Frauen des Berliner Kollektivs „Ararat“ machten deutlich, dass die Verfolgung der Armenierinnen und Armenier im Osmanischen Reich ihre Fortsetzung in der gewalttätigen Vertreibung der armenischen Bewohner*innen von Arzach/Berg-Karabach findet und in den angedrohten kriegerischen Übergriffen Aserbaidschans auf Armenien, die vom türkischen Erdogan-Regime offen unterstützt werden.

Die Initiative Völkermord erinnern bat alle Anwesenden, die Berichte über die weiteren Gespräche mit der Kulturverwaltung der Stadt Köln auf dieser Website zu verfolgen. Bisher ist nicht absehbar, welcher Art das geplante „große“ Mahnmal sein wird, für das der Rat der Stadt Köln Ende 2023 einen Betrag von 400.000 Euro beschlossen hat. Die Versammelten waren sich allerdings einig, dass es der Opfer des Genozids an den Armeniern gedenken und die Täter benennen muss. Ob es darüber hinaus ein weiteres Mahnmal geben wird, das an die Opfer des Genozids an den Nama und den Ova-Herero erinnert, ist noch gänzlich ungeklärt.

Die einstündige Veranstaltung wurde würdig eingerahmt von Liedern des armenisch-türkischen Musikers Yaşar Kurt.

24. April 2024|

Internationaler Gedenktag zum Genozid an den Armeniern

Wir laden herzlich ein, sich am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ zu versammeln.

24. April 2024, 17-18.30 Uhr
Am Mahnmal zum Genozid an den Armeniern
Hohenzollernbrücke, 50679 Köln

Wir erinnern an die Opfer!
Wir nennen die Täter!
Wir stellen uns gegen Kriegspropaganda, Antisemitismus und Rassismus heute!

Es besteht die Gelegenheit, Blumen am Mahnmal niederzulegen.

Mit Beiträgen von
Israel Kaunatjike, Aktivist Herero/Nama, Berlin
Verein der Völkermordgegner, Frankfurt,
u.a.

Musik: Yaşar Kurt

Veranstalter:
Initiative Völkermord Erinnern

Unterstützt von:
Armenische Gemeinde Köln
TÜDAY Menschenrechtsverein Türkei Deutschland e.V
Kölner Friedensforum
Katholisches Bildungswerk Köln
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Köln
Verein EL-DE-Haus e.V.
KulturForum TürkeiDeutschland e.V.
Freundschaftsinitiative GriechenlandTürkei
Hrant Dink Forum Köln
Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland
Verein der Völkermordgegner e.V.
Attac Köln
Initiativkreis Erinnerungsort Afrikaviertel Köln-Nippes
ÊJD-NRW – Ezidische Jugend Deutschland Nordrhein-Westfalen e. V.
Katholisches Stadtdekanat Köln
Katholikenausschuss in der Stadt Köln
Melanchthon-Akademie Köln

***

Im April 2018 wurde das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ auf dem Kurt-Rossa-Platz errichtet. In unmittelbarer Nähe zum Reiterstandbild des Völkermörders Kaiser Wilhelm II erinnert es an das Menschheitsverbrechen 1915-1917 im Osmanischen Reich, dem über 1,5 Millionen Armenierinnen und Armenier zum Opfer fielen. Das deutsche Kaiserreich war an diesem Genozid beteiligt. Mit Unterstützung der Kölner Zivilgesellschaft, der Bezirksvertretung Innenstadt und des Rates der Stadt Köln steht das Mahnmal nun seit einem Jahr ununterbrochen an seinem Ort, während es zuvor immer wieder abgebaut wurde. Derzeit wird nach einem Weg gesucht, wie in Köln dauerhaft an den Genozid an den Armeniern erinnert und der anderen Völkermorde gedacht werden kann, die das Kaiserreich verübt hat. Angesichts der aktuellen Gemetzel in der Welt und nicht zuletzt der Kriege, die Aserbaidschan gegen die Armenier in Arzach und Armenien mit ausdrücklich positivem Bezug auf die Völkermörder von 1915 geführt hat und erneut vorbereitet, ist dieses Anliegen aktueller denn je.

Wir laden herzlich ein, sich am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ zu versammeln.
24. April 2024, 17-18.30 Uhr

24. April 2024, 17-18.30 Uhr
Am Mahnmal zum Genozid an den Armeniern
Hohenzollernbrücke, 50679 Köln

Wir erinnern an die Opfer!
Wir nennen die Täter!
Wir stellen uns gegen Kriegspropaganda, Antisemitismus und Rassismus heute!

Es besteht die Gelegenheit, Blumen am Mahnmal niederzulegen.

Mit Beiträgen von
Israel Kaunatjike, Aktivist Herero/Nama, Berlin
Verein der Völkermordgegner, Frankfurt,
u.a.

Musik: Yaşar Kurt

Veranstalter:
Initiative Völkermord Erinnern

Unterstützt von:
Armenische Gemeinde Köln
TÜDAY Menschenrechtsverein Türkei Deutschland e.V
Kölner Friedensforum
Katholisches Bildungswerk Köln
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Köln
Verein EL-DE-Haus e.V.
KulturForum TürkeiDeutschland e.V.
Freundschaftsinitiative GriechenlandTürkei
Hrant Dink Forum Köln
Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland
Verein der Völkermordgegner e.V.
Attac Köln
Initiativkreis Erinnerungsort Afrikaviertel Köln-Nippes
ÊJD-NRW – Ezidische Jugend Deutschland Nordrhein-Westfalen e. V.
Katholisches Stadtdekanat Köln
Katholikenausschuss in der Stadt Köln
Melanchthon-Akademie Köln

***

Im April 2018 wurde das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ auf dem Kurt-Rossa-Platz errichtet. In unmittelbarer Nähe zum Reiterstandbild des Völkermörders Kaiser Wilhelm II erinnert es an das Menschheitsverbrechen 1915-1917 im Osmanischen Reich, dem über 1,5 Millionen Armenierinnen und Armenier zum Opfer fielen. Das deutsche Kaiserreich war an diesem Genozid beteiligt. Mit Unterstützung der Kölner Zivilgesellschaft, der Bezirksvertretung Innenstadt und des Rates der Stadt Köln steht das Mahnmal nun seit einem Jahr ununterbrochen an seinem Ort, während es zuvor immer wieder abgebaut wurde. Derzeit wird nach einem Weg gesucht, wie in Köln dauerhaft an den Genozid an den Armeniern erinnert und der anderen Völkermorde gedacht werden kann, die das Kaiserreich verübt hat. Angesichts der aktuellen Gemetzel in der Welt und nicht zuletzt der Kriege, die Aserbaidschan gegen die Armenier in Arzach und Armenien mit ausdrücklich positivem Bezug auf die Völkermörder von 1915 geführt hat und erneut vorbereitet, ist dieses Anliegen aktueller denn je.

28. März 2024|

Hrant Dink Gedenkveranstaltung

Hrant Dink Gedenkveranstaltung am Mahnmal

19. Januar 2024, 19 Uhr
Am Mahnmal zum Genozid an den Armeniern
Hohenzollernbrücke, 50679 Köln

Am 19. Januar jährt sich zum 24. Mal die Ermordung des armenischen Journalisten Hrant Dink. Aus diesem Anlass findet am Mahnmal zum Genozid an den Armeniern eine Gedenkveranstaltung statt, zu der TÜDAY, die Armenische Gemeinde Köln, die Initiative „Völkermord erinnern“, das KulturForum TürkeiDeutschland und die Mahnwache Köln „Stimmen der Solidarität“ aufgerufen haben.

Hrant Dink Gedenkveranstaltung am Mahnmal

19. Januar 2024, 19 Uhr
Am Mahnmal zum Genozid an den Armeniern
Hohenzollernbrücke, 50679 Köln

Am 19. Januar jährt sich zum 24. Mal die Ermordung des armenischen Journalisten Hrant Dink. Aus diesem Anlass findet am Mahnmal zum Genozid an den Armeniern eine Gedenkveranstaltung statt, zu der TÜDAY, die Armenische Gemeinde Köln, die Initiative „Völkermord erinnern“, das KulturForum TürkeiDeutschland und die Mahnwache Köln „Stimmen der Solidarität“ aufgerufen haben.

18. Januar 2024|

Das Ende von Arzach

Ein Abend über die Vertreibung der Armenier:innen aus Bergkarabach

In Kooperation mit der Initiative »Völkermord erinnern«, dem Hrant Dink Forum Köln und dem KulturForum TürkeiDeutschland.

Wann? Mittwoch, 17. Januar um 20:00 Uhr im Schauspielhaus Köln.

Mit einer neunmonatigen Hungerblockade und einer anschließenden Militäraktion im September 2023 eroberte Aserbaidschan die Republik Arzach. Alle 120.000 dort lebenden indigenen Armenier*innen wurden aus Bergkarabach vertrieben. Die Auflösung aller Regierungsbehörden zum 1. Januar 2024 beendete offiziell das Bestehen der Republik Arzach.

Schlagzeilen verkündeten im September »Ein Tag Krieg« und wurden damit einer angemessenen Kontextualisierung nicht gerecht. Schon in den Monaten davor hatte Aserbaidschan den einzigen Zulieferungsweg von Armenien nach Bergkarabach blockiert. Den dort lebenden Armenier*innen fehlte es an Lebensmitteln, Treibstoff und Medizin, doch die deutsche und internationale Berichterstattung blieb überwiegend aus. Als Reaktion darauf stellt dieser Abend eine historische und politische Einordnung in der Vordergrund: Komponist und Gitarrist Marc Sinan spielt im Duo mit Cellist Anıl Eraslan ein Konzert gegen den Krieg, das den Vertriebenen eine Stimme geben soll. Ihre Musik rahmt die Diskussion zwischen der Historikerin Prof. Elyse Semerdjian vom Strassler Center for Holocaust and Genocide Studies der Clark University, Ilias Uyar, Rechtsanwalt und Mitinitiator der Kölner Initiative »Völkermord erinnern« und Umweltökonomin und Aktivistin Talin Kalatas. Es moderiert Mareike Götzinger.

Ausgehend von der Debatte um das Mahnmal der Initiative »Völkermord erinnern« in Köln wird Kontinuitäten seit dem Genozid an den Armenier*innen 1915–1918 nachgegangen und die aktuelle Situation in Bergkarabach diskutiert. Es wird dabei an die wichtige und unermüdliche Arbeit des türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink erinnert, der am 19. Januar 2007 ermordet wurde. Dink setzte sich sein Leben lang für die Versöhnung zwischen Türk*innen und Armenier*innen und die Erinnerung an den armenischen Genozid ein.

Tickets

Ein Abend über die Vertreibung der Armenier:innen aus Bergkarabach

In Kooperation mit der Initiative »Völkermord erinnern«, dem Hrant Dink Forum Köln und dem KulturForum TürkeiDeutschland.

Wann? Mittwoch, 17. Januar um 20:00 Uhr im Schauspielhaus Köln.

Mit einer neunmonatigen Hungerblockade und einer anschließenden Militäraktion im September 2023 eroberte Aserbaidschan die Republik Arzach. Alle 120.000 dort lebenden indigenen Armenier*innen wurden aus Bergkarabach vertrieben. Die Auflösung aller Regierungsbehörden zum 1. Januar 2024 beendete offiziell das Bestehen der Republik Arzach.

Schlagzeilen verkündeten im September »Ein Tag Krieg« und wurden damit einer angemessenen Kontextualisierung nicht gerecht. Schon in den Monaten davor hatte Aserbaidschan den einzigen Zulieferungsweg von Armenien nach Bergkarabach blockiert. Den dort lebenden Armenier*innen fehlte es an Lebensmitteln, Treibstoff und Medizin, doch die deutsche und internationale Berichterstattung blieb überwiegend aus. Als Reaktion darauf stellt dieser Abend eine historische und politische Einordnung in der Vordergrund: Komponist und Gitarrist Marc Sinan spielt im Duo mit Cellist Anıl Eraslan ein Konzert gegen den Krieg, das den Vertriebenen eine Stimme geben soll. Ihre Musik rahmt die Diskussion zwischen der Historikerin Prof. Elyse Semerdjian vom Strassler Center for Holocaust and Genocide Studies der Clark University, Ilias Uyar, Rechtsanwalt und Mitinitiator der Kölner Initiative »Völkermord erinnern« und Umweltökonomin und Aktivistin Talin Kalatas. Es moderiert Mareike Götzinger.

Ausgehend von der Debatte um das Mahnmal der Initiative »Völkermord erinnern« in Köln wird Kontinuitäten seit dem Genozid an den Armenier*innen 1915–1918 nachgegangen und die aktuelle Situation in Bergkarabach diskutiert. Es wird dabei an die wichtige und unermüdliche Arbeit des türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink erinnert, der am 19. Januar 2007 ermordet wurde. Dink setzte sich sein Leben lang für die Versöhnung zwischen Türk*innen und Armenier*innen und die Erinnerung an den armenischen Genozid ein.

Tickets
12. Januar 2024|

Frohes Neues Jahr

Frohes Neues Jahr 2024!

Das Mahnmal bleibt! Alles Gute zum Neuen Jahr wünschen wir Euch!
Eure Initiative Völkermord erinnern.

Frohes Neues Jahr 2024!

Das Mahnmal bleibt! Alles Gute zum Neuen Jahr wünschen wir Euch!
Eure Initiative Völkermord erinnern.

6. Januar 2024|

Adventssingen

Mitsing-Adventskonzert am Mahnmal

Lust auf eine besinnliche und musikalische Einstimmung auf Weihnachten? Dann komm zum Mitsing-Adventskonzert mit dem „Komitas Chor“ der Armenischen Gemeinde Köln!

Am 16.12 um 16.00 Uhr laden wir dich herzlich ein, mit uns armenische, deutsche und internationale Weihnachtslieder zu singen. Das Mitsing-Konzert findet am Mahnmal an der Hohenzollernbrücke statt. Wir freuen uns auf dich und deine Freunde! Teile diese Veranstaltung mit allen, die gerne mitsingen möchten!

Mitsing-Adventskonzert am Mahnmal

Lust auf eine besinnliche und musikalische Einstimmung auf Weihnachten? Dann komm zum Mitsing-Adventskonzert mit dem „Komitas Chor“ der Armenischen Gemeinde Köln!

Am 16.12 um 16.00 Uhr laden wir dich herzlich ein, mit uns armenische, deutsche und internationale Weihnachtslieder zu singen. Das Mitsing-Konzert findet am Mahnmal an der Hohenzollernbrücke statt. Wir freuen uns auf dich und deine Freunde! Teile diese Veranstaltung mit allen, die gerne mitsingen möchten!

14. Dezember 2023|

Aktueller Stand zum Mahnmal

Aktueller Stand zum Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“

Am 29.11. 2023 meldete der Kölner Stadtanzeiger, das Mahnmal werde noch dieses Jahr von der Stadtverwaltung abgeräumt. Das ist nicht so. Hier ein Überblick über die aktuelle Lage:

  1. Die Stadtverwaltung hat sich offiziell von diesem behaupteten Ansinnen distanziert. Die Kölnische Rundschau hat die Korrektur gemeldet. Der Stadtanzeiger leider nicht.
  2. Der Rat hat in seiner Sitzung am 7.12. 23 beschlossen, dass ein Dialogprozess mit Vertreter*innen der Zivilgesellschaft eingeleitet wird, an dessen Ende eine Empfehlung stehen soll, wie in dieser Stadt der deutschen Kolonialverbrechen und des Genozids an den Armeniern gedacht werden soll (zum Ratsbeschluss »).
  3. Der Dialogprozess soll vermutlich im Februar oder März 2024 mit der Einberufung eines sogenannten Lenkungskreises beginnen, zu dem auch die Initiative Völkermord Erinnern und die Armenische Gemeinde gebeten wird. Politik und Verwaltung sitzen ebenfalls in diesem Gremium, wer noch und wie die Mandate verteilt sind, ist bislang nicht festgelegt.
  4. Auf der ersten Sitzung des Lenkungskreises kann über den weiteren Verbleib des Mahnmals diskutiert und der Verwaltung/dem Rat empfohlen werden, das Mahnmal so lange stehen zu lassen, bis eine konkrete Alternative auf dem Tisch liegt bzw. in die Realisierung geht.
  5. Für den gesamten Findungsprozess, wie der kaiserlichen Staatsverbrechen erinnert werden soll (inhaltlich ist das noch festzulegen) sowie für die Realisierung des in einem Wettbewerb zu prämierenden Kunstwerkes bzw. mehrerer Kunstwerke hat der Rat einen Gesamtbetrag von 527.500 Euro beschlossen (s. Ratsbeschluss oben unter Punkt 2).
  6. Dieser Prozess ist auf zwei Jahre anvisiert.

Aktueller Stand zum Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“

Am 29.11. 2023 meldete der Kölner Stadtanzeiger, das Mahnmal werde noch dieses Jahr von der Stadtverwaltung abgeräumt. Das ist nicht so. Hier ein Überblick über die aktuelle Lage:

  1. Die Stadtverwaltung hat sich offiziell von diesem behaupteten Ansinnen distanziert. Die Kölnische Rundschau hat die Korrektur gemeldet. Der Stadtanzeiger leider nicht.
  2. Der Rat hat in seiner Sitzung am 7.12. 23 beschlossen, dass ein Dialogprozess mit Vertreter*innen der Zivilgesellschaft eingeleitet wird, an dessen Ende eine Empfehlung stehen soll, wie in dieser Stadt der deutschen Kolonialverbrechen und des Genozids an den Armeniern gedacht werden soll (zum Ratsbeschluss »).
  3. Der Dialogprozess soll vermutlich im Februar oder März 2024 mit der Einberufung eines sogenannten Lenkungskreises beginnen, zu dem auch die Initiative Völkermord Erinnern und die Armenische Gemeinde gebeten wird. Politik und Verwaltung sitzen ebenfalls in diesem Gremium, wer noch und wie die Mandate verteilt sind, ist bislang nicht festgelegt.
  4. Auf der ersten Sitzung des Lenkungskreises kann über den weiteren Verbleib des Mahnmals diskutiert und der Verwaltung/dem Rat empfohlen werden, das Mahnmal so lange stehen zu lassen, bis eine konkrete Alternative auf dem Tisch liegt bzw. in die Realisierung geht.
  5. Für den gesamten Findungsprozess, wie der kaiserlichen Staatsverbrechen erinnert werden soll (inhaltlich ist das noch festzulegen) sowie für die Realisierung des in einem Wettbewerb zu prämierenden Kunstwerkes bzw. mehrerer Kunstwerke hat der Rat einen Gesamtbetrag von 527.500 Euro beschlossen (s. Ratsbeschluss oben unter Punkt 2).
  6. Dieser Prozess ist auf zwei Jahre anvisiert.
14. Dezember 2023|

Hilf jetzt mit einer Spende

Flüchtlings-Nothilfe für Bergkarabach

Am 19. September 2023 hat die aserbaidschanische Armee Arzach/Bergkarabach angegriffen und Zivilobjekte sowie Wohngebiete zerstört. Die indigene armenische Bevölkerung der Region wird nun vertrieben und muss ihre Heimat zu verlassen. Der Genozid, vor dem internationale Organisationen schon seit Monaten warnen, setzt sich fort. 84.770 Menschen sind bereits in den ersten Tagen nach dem Angriff vor Morden, Vergewaltigungen und Zerstörungen geflohen.

Die Regierung in der Hauptstadt Stepanakert hat nach der 9-monatigen Hungerblockade und unter der militärischen Gewalt des diktatorischen Alijew-Regimes die Auflösung von der Republik Arzach zum 1. Januar 2024 erklärt.

Die angrenzenden Gebiete der Republik Armenien tun alles, um den Geflüchteten zu helfen und Nahrung, Medizin und Kleidung zur Verfügung zu stellen. Viele Geflüchtete werden wahrscheinlich über den Winter untergebracht werden müssen, weil sie nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren können.

MitarbeiterInnen der lokalen gemeinnützigen Organisation Syunik-Development NGO und Freiwillige betreuen zahlreiche Geflüchtete. Allein im Jugendkamp „Siranusch“ im Dorf Hermon, das zur Diözese der Armenischen Kirche von Vayots Dzor gehört, sind bereits Hunderte kurzfristig gestrandet – viele von ihnen sind Kinder. Bereits 2020 wurden hier Geflüchtete versorgt.

In den ältesten Gebäuden des Camps, die sich in den Gebirgen der Region Vayotz Dzor befinden und aus sowjetischen Zeiten stammen, gibt es kein fließendes Wasser. Auch die Schlafzimmer in diesen Gebäuden sind nicht für die bald beginnende kalte Jahreszeit geeignet. Hier ist dringend Hilfe erforderlich! Die Ausstattung von provisorischen Klassenzimmern steht an.

Außerdem muss vor Ort wieder ein Kindergarten für Kinder im Vorschulalter eingerichtet werden. Mit umgerechnet 250 Euro im Monat (so der derzeitige Mindestlohn) kann eine sozialpädagogische Kraft für die Arbeit mit den Kindern oder eine Hilfskraft für die Versorgung der traumatisierten Menschen eingestellt werden. Mit 6.000 Euro können vier Personen angestellt werden, die in den nächsten 6 Monaten wichtige Arbeit mit den Kindern leisten. Hinzu kommen noch Kosten für die Verpflegung, medizinische Versorgung und psychologische Unterstützung. Wir hoffen auf Ihre Spende, um den Geflüchteten vor Ort helfen zu können!

***

Kontoverbindung: Arbeitsgruppe Anerkennung – Gegen Genozid, für Völkerverständigung e.V.
IBAN DE41 1009 0000 2387 4600 07
BIC: BEVODEBB (Berliner Volksbank)
Verwendungszweck: Flüchtlingsnothilfe Arzach

(steuerabzugsfähige Spendenquittungen über die AGA e.V. sind möglich)

Zum Spendenaufruf

Flüchtlings-Nothilfe für Bergkarabach

Am 19. September 2023 hat die aserbaidschanische Armee Arzach/Bergkarabach angegriffen und Zivilobjekte sowie Wohngebiete zerstört. Die indigene armenische Bevölkerung der Region wird nun vertrieben und muss ihre Heimat zu verlassen. Der Genozid, vor dem internationale Organisationen schon seit Monaten warnen, setzt sich fort. 84.770 Menschen sind bereits in den ersten Tagen nach dem Angriff vor Morden, Vergewaltigungen und Zerstörungen geflohen.

Die Regierung in der Hauptstadt Stepanakert hat nach der 9-monatigen Hungerblockade und unter der militärischen Gewalt des diktatorischen Alijew-Regimes die Auflösung von der Republik Arzach zum 1. Januar 2024 erklärt.

Die angrenzenden Gebiete der Republik Armenien tun alles, um den Geflüchteten zu helfen und Nahrung, Medizin und Kleidung zur Verfügung zu stellen. Viele Geflüchtete werden wahrscheinlich über den Winter untergebracht werden müssen, weil sie nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren können.

MitarbeiterInnen der lokalen gemeinnützigen Organisation Syunik-Development NGO und Freiwillige betreuen zahlreiche Geflüchtete. Allein im Jugendkamp „Siranusch“ im Dorf Hermon, das zur Diözese der Armenischen Kirche von Vayots Dzor gehört, sind bereits Hunderte kurzfristig gestrandet – viele von ihnen sind Kinder. Bereits 2020 wurden hier Geflüchtete versorgt.

In den ältesten Gebäuden des Camps, die sich in den Gebirgen der Region Vayotz Dzor befinden und aus sowjetischen Zeiten stammen, gibt es kein fließendes Wasser. Auch die Schlafzimmer in diesen Gebäuden sind nicht für die bald beginnende kalte Jahreszeit geeignet. Hier ist dringend Hilfe erforderlich! Die Ausstattung von provisorischen Klassenzimmern steht an.

Außerdem muss vor Ort wieder ein Kindergarten für Kinder im Vorschulalter eingerichtet werden. Mit umgerechnet 250 Euro im Monat (so der derzeitige Mindestlohn) kann eine sozialpädagogische Kraft für die Arbeit mit den Kindern oder eine Hilfskraft für die Versorgung der traumatisierten Menschen eingestellt werden. Mit 6.000 Euro können vier Personen angestellt werden, die in den nächsten 6 Monaten wichtige Arbeit mit den Kindern leisten. Hinzu kommen noch Kosten für die Verpflegung, medizinische Versorgung und psychologische Unterstützung. Wir hoffen auf Ihre Spende, um den Geflüchteten vor Ort helfen zu können!

***

Kontoverbindung: Arbeitsgruppe Anerkennung – Gegen Genozid, für Völkerverständigung e.V.
IBAN DE41 1009 0000 2387 4600 07
BIC: BEVODEBB (Berliner Volksbank)
Verwendungszweck: Flüchtlingsnothilfe Arzach

(steuerabzugsfähige Spendenquittungen über die AGA e.V. sind möglich)

Zum Spendenaufruf
30. September 2023|

Der Krieg Aserbaidshans gegen Bergkarabach

Die deutsche Regierung muss die Vertreibung und Vernichtung der armenischen Bevölkerung von Bergkarabach verhindern!

Ein Aufruf

Im Schatten des russischen Krieges gegen die Ukraine blockiert der aserbaidschanische Diktator Alijew seit mehreren Monaten den Landweg der armenischen Enklave Berg Karabach (Arzach) im Kaukasus. Er hat die Hauptstadt von Arzach militärisch angegriffen und fordert jetzt von den dort lebenden Armenier*innen, die aserbaidschanische Staatsangehörigkeit anzunehmen oder das Land zu verlassen. Wer das nicht tut, wird offen mit Mord bedroht.

Dank großer fossiler Rohstoffe und der Unterstützung durch die Erdogan-Regierung konnte das Land seine militärische Stärke in den letzten Jahren massiv ausbauen, die nun die Hungerblockade und die Angriffe möglich macht. Auch Deutschland ersetzt Öl und Gas, das früher von Russland geliefert wurde, zu einem Teil mit Lieferungen aus Aserbaidschan.

Deutschland schwieg zu dem „Beginn eines Völkermordes“, wie wichtige internationale Institutionen, z.B. das Lemkin Institut for Genocide Prevention, diese Blockade Alijews qualifizieren.

Nun hat die Außenministerin Annalena Baerbock in feinen Worten die jüngsten Angriffe Aserbaidschans auf die ausgehungerte Bevölkerung verurteilt, es folgen aber keine Taten. Appelle und öffentliche Erklärungen retten keine Menschenleben und schützen nicht vor ethnischen Säuberungen.

Deutschland hätte allen Grund und auch die Mittel, Hilfe für die Bevölkerung durchzusetzen, besonders wegen der historischen Mitverantwortung des deutschen Kaiserreiches aufgrund der Duldung und teilweisen aktiven Beteiligung am Völkermord des osmanischen Reiches an den Armeniern 1915.

Der Deutsche Bundestag hat im Jahr 2016 dieses Menschheitsverbrechen als Völkermord anerkannt. Es ist eine Verpflichtung der Bundesregierung alles zu tun, die Nachfahren der Überlebenden vor den staatlichen Verbrechen und den ethnischen Säuberungen des Alijew-Regimes zu schützen.

Für eine Luftbrücke nach Berg Karabach zur Versorgung der dort noch lebenden Bevölkerung!

Schutz und internationale Kontrolle vor Menschenrechtsverletzungen in Berg Karabach!

Initiative Völkermord Erinnern, Köln


Zur Geschichte Berg-Karabach oder Arzach, wie die Armenier sagen, wurde von Stalin trotz einer armenischen Mehrheitsbevölkerung von 94% willkürlich Aserbaidschan zugesprochen und erhielt 1921 den Status als autonomes Gebiet im Staatenbund der Sowjetunion. Mit dem Zerfall der Sowjetunion begannen in der dann bald selbständigen Republik Aserbaidschan Pogrome gegen Armenier, die in einen Krieg gegen das autonome Berg-Karabach mündeten. An die Seite der Verteidiger stellte sich das ebenfalls selbständig gewordene Armenien. Der Krieg endete mit der Ausrufung der Republik Berg-Karabach, ein de-facto Staat, der alle völkerrechtlichen Voraussetzungen erfüllt, in dem die Armenier selbstbestimmt leben. Er wurde völkerrechtlich dennoch nicht anerkannt. 2020 führte Aserbaidschan einen nächsten Krieg gegen Arzach und besetzte ein Drittel der Region. Die dortigen Siedlungen wurden vollständig von Armeniern gesäubert, ihre Kulturdenkmäler vernichtet. Der aktuelle Krieg hat nach Aliyevs Aussagen das Ende von Arzach zum Ziel.

Die deutsche Regierung muss die Vertreibung und Vernichtung der armenischen Bevölkerung von Bergkarabach verhindern!

Ein Aufruf

Im Schatten des russischen Krieges gegen die Ukraine blockiert der aserbaidschanische Diktator Alijew seit mehreren Monaten den Landweg der armenischen Enklave Berg Karabach (Arzach) im Kaukasus. Er hat die Hauptstadt von Arzach militärisch angegriffen und fordert jetzt von den dort lebenden Armenier*innen, die aserbaidschanische Staatsangehörigkeit anzunehmen oder das Land zu verlassen. Wer das nicht tut, wird offen mit Mord bedroht.

Dank großer fossiler Rohstoffe und der Unterstützung durch die Erdogan-Regierung konnte das Land seine militärische Stärke in den letzten Jahren massiv ausbauen, die nun die Hungerblockade und die Angriffe möglich macht. Auch Deutschland ersetzt Öl und Gas, das früher von Russland geliefert wurde, zu einem Teil mit Lieferungen aus Aserbaidschan.

Deutschland schwieg zu dem „Beginn eines Völkermordes“, wie wichtige internationale Institutionen, z.B. das Lemkin Institut for Genocide Prevention, diese Blockade Alijews qualifizieren.

Nun hat die Außenministerin Annalena Baerbock in feinen Worten die jüngsten Angriffe Aserbaidschans auf die ausgehungerte Bevölkerung verurteilt, es folgen aber keine Taten. Appelle und öffentliche Erklärungen retten keine Menschenleben und schützen nicht vor ethnischen Säuberungen.

Deutschland hätte allen Grund und auch die Mittel, Hilfe für die Bevölkerung durchzusetzen, besonders wegen der historischen Mitverantwortung des deutschen Kaiserreiches aufgrund der Duldung und teilweisen aktiven Beteiligung am Völkermord des osmanischen Reiches an den Armeniern 1915.

Der Deutsche Bundestag hat im Jahr 2016 dieses Menschheitsverbrechen als Völkermord anerkannt. Es ist eine Verpflichtung der Bundesregierung alles zu tun, die Nachfahren der Überlebenden vor den staatlichen Verbrechen und den ethnischen Säuberungen des Alijew-Regimes zu schützen.

Für eine Luftbrücke nach Berg Karabach zur Versorgung der dort noch lebenden Bevölkerung!

Schutz und internationale Kontrolle vor Menschenrechtsverletzungen in Berg Karabach!

Initiative Völkermord Erinnern, Köln


Zur Geschichte Berg-Karabach oder Arzach, wie die Armenier sagen, wurde von Stalin trotz einer armenischen Mehrheitsbevölkerung von 94% willkürlich Aserbaidschan zugesprochen und erhielt 1921 den Status als autonomes Gebiet im Staatenbund der Sowjetunion. Mit dem Zerfall der Sowjetunion begannen in der dann bald selbständigen Republik Aserbaidschan Pogrome gegen Armenier, die in einen Krieg gegen das autonome Berg-Karabach mündeten. An die Seite der Verteidiger stellte sich das ebenfalls selbständig gewordene Armenien. Der Krieg endete mit der Ausrufung der Republik Berg-Karabach, ein de-facto Staat, der alle völkerrechtlichen Voraussetzungen erfüllt, in dem die Armenier selbstbestimmt leben. Er wurde völkerrechtlich dennoch nicht anerkannt. 2020 führte Aserbaidschan einen nächsten Krieg gegen Arzach und besetzte ein Drittel der Region. Die dortigen Siedlungen wurden vollständig von Armeniern gesäubert, ihre Kulturdenkmäler vernichtet. Der aktuelle Krieg hat nach Aliyevs Aussagen das Ende von Arzach zum Ziel.

27. September 2023|

Das Mahnmal an der Hohenzollernbrücke: Verschlungene Wege der Kölner Erinnerungspolitik

Das Mahnmal an der Hohenzollernbrücke: Verschlungene Wege der Kölner Erinnerungspolitik

Donnerstag, 14. September um 19:30 Uhr im Domforum, Köln.

Seit über fünf Jahren wird in Köln um eine angemessene Erinnerung an den Genozid an den Armeniern gerungen. Das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ wurde mit breiter Unterstützung der Kölner Zivilgesellschaft und schließlich durch Beschlüsse der zuständigen Bezirksvertretung Innenstadt und des Kölner Rates zum ersten Mal in diesen Jahren für mehrere Monate an der Hohenzollernbrücke aufgestellt. Widerstände mussten dabei überwunden werden. Und Widerstände gibt es noch heute. In Köln tut sich die mit der Umsetzung der Beschlüsse beauftragte Stadtverwaltung schwer, die Anregungen aus der Zivilgesellschaft umzusetzen. Berlin eröffnet den Aktivgruppen erheblich mehr Spielraum.

Über die Kölner Erfahrungen und mögliche Alternativen diskutieren: Ciler Firtina (Vorstand Verein ELDE-Haus), Yaw Malcom (Expert*innengremium Postkolonial Köln), Ilias Uyar (Initiative Völkermord erinnern).

Veranstalter: Katholisches Bildungswerk Köln, Initiative Völkermord erinnern

Kostenloses Ticket buchen

Das Mahnmal an der Hohenzollernbrücke: Verschlungene Wege der Kölner Erinnerungspolitik

Donnerstag, 14. September um 19:30 Uhr im Domforum, Köln.

Seit über fünf Jahren wird in Köln um eine angemessene Erinnerung an den Genozid an den Armeniern gerungen. Das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ wurde mit breiter Unterstützung der Kölner Zivilgesellschaft und schließlich durch Beschlüsse der zuständigen Bezirksvertretung Innenstadt und des Kölner Rates zum ersten Mal in diesen Jahren für mehrere Monate an der Hohenzollernbrücke aufgestellt. Widerstände mussten dabei überwunden werden. Und Widerstände gibt es noch heute. In Köln tut sich die mit der Umsetzung der Beschlüsse beauftragte Stadtverwaltung schwer, die Anregungen aus der Zivilgesellschaft umzusetzen. Berlin eröffnet den Aktivgruppen erheblich mehr Spielraum.

Über die Kölner Erfahrungen und mögliche Alternativen diskutieren: Ciler Firtina (Vorstand Verein ELDE-Haus), Yaw Malcom (Expert*innengremium Postkolonial Köln), Ilias Uyar (Initiative Völkermord erinnern).

Veranstalter: Katholisches Bildungswerk Köln, Initiative Völkermord erinnern

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4. September 2023|

Stadtrevue: Blamage vertagt

Stadtrevue: Blamage vertagt

Das Mahnmal zum Genozid an den Armenier:innen an der Hohenzollernbrücke darf vorerst stehenbleiben.

Artikel lesen (Stadtrevue)

Stadtrevue: Blamage vertagt

Das Mahnmal zum Genozid an den Armenier:innen an der Hohenzollernbrücke darf vorerst stehenbleiben.

Artikel lesen (Stadtrevue)
3. August 2023|

The Armenian Mirror-Spectator: Memory Culture Under Attack in Cologne

The Armenian Mirror-Spectator: Memory Culture Under Attack in Cologne

Since 2018, the city of Cologne in the Ruhr region of Germany has been the site of a tug-of-war between the Armenian community, consisting of about 6,000 people, and a vast coalition of about 50 Turkish associations.

Artikel lesen (The Armenian Mirror-Spectator)

The Armenian Mirror-Spectator: Memory Culture Under Attack in Cologne

Since 2018, the city of Cologne in the Ruhr region of Germany has been the site of a tug-of-war between the Armenian community, consisting of about 6,000 people, and a vast coalition of about 50 Turkish associations.

Artikel lesen (The Armenian Mirror-Spectator)
3. August 2023|

Prof. em. Dr. Fanny-Michaela Reisin: Anordnung zum Abriss des Mahnmals zum Gedenken des Völkermords an den Armeniern im historischen Zentrum der Stadt Köln

Prof. em. Dr. Fanny-Michaela Reisin: Anordnung zum Abriss des Mahnmals zum Gedenken des Völkermords an den Armeniern im historischen Zentrum der Stadt Köln

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Reker,

mein Name ist Fanny-Michaela Reisin. Ich bin eine der Unterstützerinnen der Errichtung des o. g. Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke in Köln (s. Anhang) und wende mich in dieser Sache vertrauensvoll an Sie.

Mich erreichte mit gestrigem Datum die Mitteilung, dass das wichtige, gleichsam sehr bescheiden gestaltete Mahnmal in Gedenken an den Tod von über einer Million Armenier und Armenierinnen an dem ihm zugedachten Standort abgerissen werden soll. Auf Nachfrage erfuhr ich, seitens Ihres Hauses werde, mit Bezug auf den Standort, die „räumliche Einschränkung des Gemeinwohls“ geltend gemacht.

Nun wurde der Standort von den Initiatoren und Initiatorinnen des Mahnmals mit Bedacht im historischen Zentrum der Stadt Köln gewählt. Unweit des Reiterdenkmals für Kaiser Wilhelm II. auf dem Kurt-Rossa-Platz sollte eben diese Referenz mit einem leisen Hinweis ergänzt werden, der daran erinnert, dass just in der Zeit des Genozids zwischen 1915 und 1918 immerhin 800 der vom Kaiser befohlenen Führungsoffiziere zwischen in die Türkei entsandt und zur Unterstützung der Osmanische Armee in diese eingegliedert worden waren.

Die damit auch auf die Bundesrepublik Deutschland übergegangene und mithin uns allen, als Bürger und Bürgerinnen, aufgegebene „historische Verantwortung Deutschlands“ für das Genozid an Armeniern, Aramäern und Pontos-Griechen, wurde daher mit gutem Grund vom Bundestag, in seiner einhellig beschlossenen Resolution am 1. Juni 2016 ausdrücklich festgehalten.

Vor dem hier – mehr oder weniger zur neuerlichen Selbstvergewisserung sehr grob – skizzierten historischen Hintergrund fand ich es seinerzeit tröstlich und für das gedeihlich Zusammenleben unserer, in vielerlei Hinsicht so vielfältigen Zivilgesellschaft, auch ermutigend, dass die Träger und Trägerinnen der Initiative „transnationale Erinnerungsräume“ die Inschrift des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ der Erinnerungsarbeit der türkischen Zivilgesellschaft entnommen haben.

Eine Entscheidung, die dem respektvollen Miteinander unterschiedlicher Ethnien und Nationalitäten insbesondere auch hierzulande zuträglich ist und jedweder Mutmaßung, das Mahnmal sei gegen den türkischen Staat gerichtet, entgegenwirkt.

Eine Geste, wohl ganz im Sinne des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck, wie mir scheint. Dieser wusste vor einigen Jahren im Anschluss an einen ökumenischen Gedenkgottesdiensts in Erinnerung an den Völkermord, dem ich in Berlin beiwohnte, zu erklären:

„Indem wir erinnern, setzen wir niemanden, der heute lebt, auf die Anklagebank. Die Täter von einst leben nicht mehr und ihren Kindern und Kindeskindern ist jene Schuld nicht anzulasten. Was die Nachfahren der Opfer aber zu recht erwarten dürfen, das ist die Anerkennung historischer Tatsachen und damit auch einer historischen Schuld.“

Dies alles bedenkend, vermag ich einfach nicht zu glauben, dass die vorgeblich geltend gemachte „räumliche Einschränkung des Gemeinwohls“ der ausschlaggebende Grund für den angeordneten Abriss des doch wichtigen, gleichwohl wahrlich nicht großflächig monumental gestalteten Mahnmals sein kann.

Ich bitte Sie daher vertrauensvoll, mich in der Sache aufzuklären, bevor ich mich an befreundete Nicht-Regierungs-Organisationen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens im In- und Ausland wende. Es wäre fatal in einer moralisch so schwerwiegenden Angelegenheit, vor allem aber auch, eingedenk des nach wie vor mit ihr verbundenen Leids und Schmerzes der Nachkommen, falsche Signale auszusenden.

Ich hoffe daher sehr, von Ihrem Haus aufgeklärt und beruhigt zu werden. Denn es geht, wie schon angedeutet, um das Zusammenleben hierzulande und um unsere aller Verantwortung dafür.

Beweggründe für meine Entscheidung die Errichtung des Mahnmals in Gedenken des Völkermords an den Armenier_innen in Köln

Als ehemalige Präsidentin der „Internationalen Liga für Menschenrechte e. V.“, habe ich über viele Jahre aktiv die Errichtung eines Mahnmals für die ermordeten Roma und Sinti Europas unterstützt. Die Errichtung des Mahnmals in Sichtweite des Deutschen Reichstags war uns wichtig, denn vom politischen Zentrum des faschistischen Deutschen Reichs, ging die Weisung aus, „die Juden und Zigeuner schlechthin“ zu vernichten. Im Jahre 2002 gründete ich gemeinsam mit Delegierten von 18 jüdischen Gruppen und Organisationen die Föderation „European Jews for a Just Peace“ (EJJP) und hiernach die deutschen Sektion „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost – EJJP e. V.“ Allen Mitgliedsorganisationen des EJJP, so auch unserer hierzulande, gehörten noch Überlebende des Völkermords des NS-Regimes an den Juden an, die ihr Engagement an der Seite ausgegrenzter und vertriebener Palästinenser_innen sowie widerständiger Israelis als Lehre aus dem selbst erfahrenen Pariastatus begriffen. Vor diesem Hintergrund halte ich die Vision „transnationaler Erinnerungsräume“, wie sie im Zusammenhang mit der Initiative zur Errichtung eines Mahnmals zur Erinnerung an den Völkermord an den Armenier_innen in Köln von Dogan Akhanli und anderen vertreten wird, nicht zuletzt wegen ihrer Universalität für überzeugend. Insbesondere teile ich die Auffassung, dass die Mittäterschaft Kaiser Wilhelms II ausdrücklich benannt werden sollte, weshalb mir der Platz unweit des Reiterbildes des Kaisers vor der Kölner Hohenzollernbücke für die Aufstellung des Mahnmals sehr geeignet erscheint.

Prof. em. Dr. Fanny-Michaela Reisin: Anordnung zum Abriss des Mahnmals zum Gedenken des Völkermords an den Armeniern im historischen Zentrum der Stadt Köln

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Reker,

mein Name ist Fanny-Michaela Reisin. Ich bin eine der Unterstützerinnen der Errichtung des o. g. Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke in Köln (s. Anhang) und wende mich in dieser Sache vertrauensvoll an Sie.

Mich erreichte mit gestrigem Datum die Mitteilung, dass das wichtige, gleichsam sehr bescheiden gestaltete Mahnmal in Gedenken an den Tod von über einer Million Armenier und Armenierinnen an dem ihm zugedachten Standort abgerissen werden soll. Auf Nachfrage erfuhr ich, seitens Ihres Hauses werde, mit Bezug auf den Standort, die „räumliche Einschränkung des Gemeinwohls“ geltend gemacht.

Nun wurde der Standort von den Initiatoren und Initiatorinnen des Mahnmals mit Bedacht im historischen Zentrum der Stadt Köln gewählt. Unweit des Reiterdenkmals für Kaiser Wilhelm II. auf dem Kurt-Rossa-Platz sollte eben diese Referenz mit einem leisen Hinweis ergänzt werden, der daran erinnert, dass just in der Zeit des Genozids zwischen 1915 und 1918 immerhin 800 der vom Kaiser befohlenen Führungsoffiziere zwischen in die Türkei entsandt und zur Unterstützung der Osmanische Armee in diese eingegliedert worden waren.

Die damit auch auf die Bundesrepublik Deutschland übergegangene und mithin uns allen, als Bürger und Bürgerinnen, aufgegebene „historische Verantwortung Deutschlands“ für das Genozid an Armeniern, Aramäern und Pontos-Griechen, wurde daher mit gutem Grund vom Bundestag, in seiner einhellig beschlossenen Resolution am 1. Juni 2016 ausdrücklich festgehalten.

Vor dem hier – mehr oder weniger zur neuerlichen Selbstvergewisserung sehr grob – skizzierten historischen Hintergrund fand ich es seinerzeit tröstlich und für das gedeihlich Zusammenleben unserer, in vielerlei Hinsicht so vielfältigen Zivilgesellschaft, auch ermutigend, dass die Träger und Trägerinnen der Initiative „transnationale Erinnerungsräume“ die Inschrift des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ der Erinnerungsarbeit der türkischen Zivilgesellschaft entnommen haben.

Eine Entscheidung, die dem respektvollen Miteinander unterschiedlicher Ethnien und Nationalitäten insbesondere auch hierzulande zuträglich ist und jedweder Mutmaßung, das Mahnmal sei gegen den türkischen Staat gerichtet, entgegenwirkt.

Eine Geste, wohl ganz im Sinne des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck, wie mir scheint. Dieser wusste vor einigen Jahren im Anschluss an einen ökumenischen Gedenkgottesdiensts in Erinnerung an den Völkermord, dem ich in Berlin beiwohnte, zu erklären:

„Indem wir erinnern, setzen wir niemanden, der heute lebt, auf die Anklagebank. Die Täter von einst leben nicht mehr und ihren Kindern und Kindeskindern ist jene Schuld nicht anzulasten. Was die Nachfahren der Opfer aber zu recht erwarten dürfen, das ist die Anerkennung historischer Tatsachen und damit auch einer historischen Schuld.“

Dies alles bedenkend, vermag ich einfach nicht zu glauben, dass die vorgeblich geltend gemachte „räumliche Einschränkung des Gemeinwohls“ der ausschlaggebende Grund für den angeordneten Abriss des doch wichtigen, gleichwohl wahrlich nicht großflächig monumental gestalteten Mahnmals sein kann.

Ich bitte Sie daher vertrauensvoll, mich in der Sache aufzuklären, bevor ich mich an befreundete Nicht-Regierungs-Organisationen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens im In- und Ausland wende. Es wäre fatal in einer moralisch so schwerwiegenden Angelegenheit, vor allem aber auch, eingedenk des nach wie vor mit ihr verbundenen Leids und Schmerzes der Nachkommen, falsche Signale auszusenden.

Ich hoffe daher sehr, von Ihrem Haus aufgeklärt und beruhigt zu werden. Denn es geht, wie schon angedeutet, um das Zusammenleben hierzulande und um unsere aller Verantwortung dafür.

Beweggründe für meine Entscheidung die Errichtung des Mahnmals in Gedenken des Völkermords an den Armenier_innen in Köln

Als ehemalige Präsidentin der „Internationalen Liga für Menschenrechte e. V.“, habe ich über viele Jahre aktiv die Errichtung eines Mahnmals für die ermordeten Roma und Sinti Europas unterstützt. Die Errichtung des Mahnmals in Sichtweite des Deutschen Reichstags war uns wichtig, denn vom politischen Zentrum des faschistischen Deutschen Reichs, ging die Weisung aus, „die Juden und Zigeuner schlechthin“ zu vernichten. Im Jahre 2002 gründete ich gemeinsam mit Delegierten von 18 jüdischen Gruppen und Organisationen die Föderation „European Jews for a Just Peace“ (EJJP) und hiernach die deutschen Sektion „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost – EJJP e. V.“ Allen Mitgliedsorganisationen des EJJP, so auch unserer hierzulande, gehörten noch Überlebende des Völkermords des NS-Regimes an den Juden an, die ihr Engagement an der Seite ausgegrenzter und vertriebener Palästinenser_innen sowie widerständiger Israelis als Lehre aus dem selbst erfahrenen Pariastatus begriffen. Vor diesem Hintergrund halte ich die Vision „transnationaler Erinnerungsräume“, wie sie im Zusammenhang mit der Initiative zur Errichtung eines Mahnmals zur Erinnerung an den Völkermord an den Armenier_innen in Köln von Dogan Akhanli und anderen vertreten wird, nicht zuletzt wegen ihrer Universalität für überzeugend. Insbesondere teile ich die Auffassung, dass die Mittäterschaft Kaiser Wilhelms II ausdrücklich benannt werden sollte, weshalb mir der Platz unweit des Reiterbildes des Kaisers vor der Kölner Hohenzollernbücke für die Aufstellung des Mahnmals sehr geeignet erscheint.

31. Juli 2023|

WELT: Ein Herz für türkische Nationalisten – aber keines für Genozidopfer

Ein Herz für türkische Nationalisten – aber keines für Genozidopfer

„Seit Jahren kämpft Kölns Oberbürgermeisterin gegen ein Mahnmal für den Armenier-Genozid – aus Rücksicht auf Erdoganisten, Islamisten und türkische Nationalisten. Damit verweigert sie Genozidopfern den Respekt. Und bricht mit den Prinzipien deutscher Erinnerungskultur. (Die Initiative Völkermord erinnern stellt) immer wieder eine Gedenk-Stele am Kölner Rheinufer auf, um mit dem Erinnern zu beginnen. Unterstützt wird sie dabei von zahlreichen Politikern in Bund und Land. Doch genauso regelmäßig segnet Reker städtische Räumungsbeschlüsse ab – um die Stele wieder abzubauen. Dabei haben sich Stadtrat und Bezirksvertretung längst für den Erhalt der Statue ausgesprochen.

Die sonst „gegen Rechts“ so engagierte Reker knickt also vor autoritär-nationalistischen Genozidleugnern ein. Ihretwegen verweigert Reker den Opfern eines Völkermordes den Respekt. Bei aller Einzigartigkeit des Genozids an den Juden: Würden wir unser Erinnern an den Holocaust abhängig machen von der Zustimmung strammer Nationalisten? Würden wir wegen einer radikalen Minderheit mit den Prinzipien deutscher Erinnerungskultur brechen?“

Artikel lesen (WELT)

Ein Herz für türkische Nationalisten – aber keines für Genozidopfer

„Seit Jahren kämpft Kölns Oberbürgermeisterin gegen ein Mahnmal für den Armenier-Genozid – aus Rücksicht auf Erdoganisten, Islamisten und türkische Nationalisten. Damit verweigert sie Genozidopfern den Respekt. Und bricht mit den Prinzipien deutscher Erinnerungskultur. (Die Initiative Völkermord erinnern stellt) immer wieder eine Gedenk-Stele am Kölner Rheinufer auf, um mit dem Erinnern zu beginnen. Unterstützt wird sie dabei von zahlreichen Politikern in Bund und Land. Doch genauso regelmäßig segnet Reker städtische Räumungsbeschlüsse ab – um die Stele wieder abzubauen. Dabei haben sich Stadtrat und Bezirksvertretung längst für den Erhalt der Statue ausgesprochen.

Die sonst „gegen Rechts“ so engagierte Reker knickt also vor autoritär-nationalistischen Genozidleugnern ein. Ihretwegen verweigert Reker den Opfern eines Völkermordes den Respekt. Bei aller Einzigartigkeit des Genozids an den Juden: Würden wir unser Erinnern an den Holocaust abhängig machen von der Zustimmung strammer Nationalisten? Würden wir wegen einer radikalen Minderheit mit den Prinzipien deutscher Erinnerungskultur brechen?“

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14. Juli 2023|

Kölner Stadt-Anzeiger: „Völkermord erinnern“ kritisiert Rekers Kommentar zum armenischen Mahnmal

„Völkermord erinnern“ kritisiert Rekers Kommentar zum armenischen Mahnmal

Die Initiative „Völkermord erinnern“ hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker wegen ihrer Aussage in der Debatte um das armenische Mahnmal an der Hohenzollernbrücke scharf kritisiert. Reker hatte der Initiative vorgeworfen, mit ihrem Vorgehen „mit dem Kopf durch die Wand“ zu wollen. Am Montagabend hatte der Hauptausschuss nach hitziger Diskussion mit Stimmen der Grünen, Linken, FDP, SPD und Volt beschlossen, das Mahnmal vorerst stehenzulassen. Die Stadtverwaltung kritisierte diesen Beschluss. „Der Initiative vorzuwerfen, wie es Frau Reker laut KStA vom 12.7.2023 tut, ein ‚Kopf-durch-die-Wand‘ Verhalten zu zeigen, löst bei uns nur ein Kopfschütteln aus“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Stadtverwaltung greife mit falschen Tatsachenbehauptungen in diese Debatte ein. Die Initiative sei auf ausdrücklichen Wunsch der Oberbürgermeisterin den Weg gegangen, „an dessen Ende offensichtlich ein Ergebnis steht, das Frau Reker nicht passt.“

Artikel lesen (Ksta)

„Völkermord erinnern“ kritisiert Rekers Kommentar zum armenischen Mahnmal

Die Initiative „Völkermord erinnern“ hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker wegen ihrer Aussage in der Debatte um das armenische Mahnmal an der Hohenzollernbrücke scharf kritisiert. Reker hatte der Initiative vorgeworfen, mit ihrem Vorgehen „mit dem Kopf durch die Wand“ zu wollen. Am Montagabend hatte der Hauptausschuss nach hitziger Diskussion mit Stimmen der Grünen, Linken, FDP, SPD und Volt beschlossen, das Mahnmal vorerst stehenzulassen. Die Stadtverwaltung kritisierte diesen Beschluss. „Der Initiative vorzuwerfen, wie es Frau Reker laut KStA vom 12.7.2023 tut, ein ‚Kopf-durch-die-Wand‘ Verhalten zu zeigen, löst bei uns nur ein Kopfschütteln aus“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Stadtverwaltung greife mit falschen Tatsachenbehauptungen in diese Debatte ein. Die Initiative sei auf ausdrücklichen Wunsch der Oberbürgermeisterin den Weg gegangen, „an dessen Ende offensichtlich ein Ergebnis steht, das Frau Reker nicht passt.“

Artikel lesen (Ksta)
14. Juli 2023|
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