Startseite2023-06-05T15:56:08+02:00

Im Anschluss an eine Matinee „Völkermorde erinnern, Kriege verhindern“ am 15. April 2018 in Köln haben die Initiative „Völkermord erinnern“ und Besucherinnen und Besucher ein Mahnmal enthüllt. Es erinnert nicht nur an den Genozid an den Armeniern in den Jahren 1915-1918, sondern auch an die deutsche Beteiligung daran und fordert grundsätzlich dazu auf, Rassismus und Nationalismus als Ursachen von Völkermorden zu ächten.

Das Mahnmal ist an der linksrheinischen Seite der Hohenzollernbrücke errichtet worden, gegenüber dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm II., Verantwortlicher für den Völkermord an den OvaHerero und Nama 1904 und Unterstützer des Genozids an den Armeniern.

Das Genozid-Mahnmal wurde von der Stadt Köln am 19. April 2018 abgerissen. Es habe an einer Genehmigung gefehlt. Die Stadt hat in ihrem Schriftsatz gegenüber dem Verwaltungsgericht Köln, das wir angerufen hatten, außerdem argumentiert, das Mahnmal müsse noch vor dem 24. April, dem internationalen Gedenktag an den Genozid, beseitigt werden, weil sonst die Gefahr bestehe, dass sich „zahlreiche Gegendemonstranten einfinden“ und „die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs an dieser Stelle zeitnah stark beeinträchtigt“ sei. „Angesichts der Vielzahl türkischer Mitbürger in Köln“ sei auch schon 2017, bei der Erlaubnis für den Kreuzstein der armenischen Gemeinde „auf eine Aufstellung im öffentlichen Straßenland aufgrund des hohen Konfliktpotentials bewusst verzichtet worden“. Das Verwaltungsgericht Köln hat die sofortige Entfernung des Genozidmahnmals an der Hohenzollernbrücke nicht beanstandet.

In unserer Antwort beim Verwaltungsgericht hielten wir fest, dass wir diese Argumentation für ein erinnerungspolitisches Armutszeugnis und ein Ausweichen vor Genozidleugnern halten. Sie widerspricht diametral der Aufforderung des Bundestags, der in seiner Resolution vom 2. Juni 2016 die Zivilgesellschaft auffordert, das Gedenken an den armenischen Genozid zu thematisieren.

Zahlreiche Organisationen und Prominente haben sich mittlerweile als PatInnen und UnterstützerInnen für das Mahnmal und für seine Wiedererrichtung ausgesprochen.

Wir richten unsere Anstrengungen weiterhin darauf, möglichst viele zivilgesellschaftliche Kräfte in dem Bemühen zu vereinen, die Stadt Köln solle das Genozid-Mahnmal wieder aufstellen.

Das Mahnmal muss an seinen Platz zurück!

L’initiative « Rappeler le Génocide » ainsi que les visiteurs ont inauguré le 15 avril 2018 à Cologne un monument à la suite d’une matinée sur le thème « Rappeler le génocide, Empêcher les guerres ». Il rappelle non seulement le génocide commis dans les années 1915 – 1918 aux Arméniens mais également la participation allemande et exige de proscrire le racisme et le nationalisme comme la cause des génocides.

Le monument a été érigé sur le bord gauche du pont sur le Rhin, le« Hohenzollernbrücke » en face de la statue du Kaiser Wilhelm II, responsable du génocide des OvaroHerero et Nama en 1904 et soutien du génocide des Arméniens.

Le Monument a été enlevé par la ville de Cologne le 19 avril 2018, pour manque d’autorisation préalable. La ville de Cologne a également argumenté, dans le cadre d’une procédure devant le tribunal administratif de Cologne entamée par nous, que le monument devrait être enlevé avant le 24 avril 2018, jour de la commémoration internationale du génocide aux Arméniens, afin d’éviter « le rassemblement de nombreux contre-manifestants » présentant un fort risque pour « la sécurité et la facilité du trafic à cet endroit ». Au vu de la présence de nombreux citoyens turcs à Cologne, la ville aurait déjà en 2017, lors de la mise en place du « Kreuzstein » de la communauté arménienne, refusé expressément une permission de la mise en place dans le domaine public à cause du potentiel de conflit élevé.

Le tribunal administratif de Cologne n’a pas contesté l’enlèvement immédiat du monument du génocide près de la «Hohenzollernbrücke».

Dans notre réponse au tribunal administratif nous avons souligné que nous jugeons cette argumentation comme insulte à une politique de mémorisation et un recul devant ceux qui nient le génocide. Elle contredit diamétralement la demande du Bundestag qui dans sa résolution du 2 juin 2016 demande à la société civile de thématiser la mémoire du génocide aux Arméniens.

Un grand nombre d’organisations et de personnes importantes de la vie culturelle et intellectuelle se sont déclarées parrain ou soutien pour le monument et sa réinstallation.

Nos efforts continuent afin qu’un grand nombre de personnes de la vie civile se réunisse pour exiger de la ville de Cologne la réinstallation du monument du génocide.

LE MONUMENT DOIT RETOURNER A SA PLACE!

Deutsch-Armenische Juristenvereinigung e.V.: Appell an die Kölner Verwaltung die Erlaubnis zur Aufstellung des Mahnmals für die beantragte Zeit zu erteilen

Appell an die Kölner Verwaltung die Erlaubnis zur Aufstellung des Mahnmals für die beantragte Zeit zu erteilen

Die Deutsch-Armenische Juristenvereinigung e.V. unterstützt die Initiative „Völkermord Erinnern“ in ihren Vorhaben, das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ an dem repräsentativen Ort am Kurt-Rossa Platz in Köln zur Erinnerung an den Völkermord an den Armenier*innen und weiteren Minderheiten, aufzustellen.

Die Bedeutung der Erinnerung wird als anerkannte Form der symbolischen Wiedergutmachung betrachtet, die darauf abzielt, die tiefen sozialen Spaltungen nach einer Massengewalt zu überwinden. Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte hat eine umfassende Rechtsprechung zur Bedeutung der Errichtung von Denkmälern entwickelt. „Wir als Deutsch-Armenische Juristenvereinigung e.V. fordern daher die Errichtung des Mahnmales zur Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern in Köln, damit den genannten historischen und gesellschaftlichen Verpflichtungen adäquat nachgekommen wird und nicht durch einen möglichen Einfluss von Drittinteressen gehemmt wird. Unsere Stellungnahme stützen wir auf den im Anhang befindlichen gutachterlichen Vermerk, welcher eine juristische Auseinandersetzung mit den anhängigen Gerichtsverfahren bietet.“, so die DEARJV.

Appell und Gutachten lesen (DEARJV)

Appell an die Kölner Verwaltung die Erlaubnis zur Aufstellung des Mahnmals für die beantragte Zeit zu erteilen

Die Deutsch-Armenische Juristenvereinigung e.V. unterstützt die Initiative „Völkermord Erinnern“ in ihren Vorhaben, das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ an dem repräsentativen Ort am Kurt-Rossa Platz in Köln zur Erinnerung an den Völkermord an den Armenier*innen und weiteren Minderheiten, aufzustellen.

Die Bedeutung der Erinnerung wird als anerkannte Form der symbolischen Wiedergutmachung betrachtet, die darauf abzielt, die tiefen sozialen Spaltungen nach einer Massengewalt zu überwinden. Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte hat eine umfassende Rechtsprechung zur Bedeutung der Errichtung von Denkmälern entwickelt. „Wir als Deutsch-Armenische Juristenvereinigung e.V. fordern daher die Errichtung des Mahnmales zur Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern in Köln, damit den genannten historischen und gesellschaftlichen Verpflichtungen adäquat nachgekommen wird und nicht durch einen möglichen Einfluss von Drittinteressen gehemmt wird. Unsere Stellungnahme stützen wir auf den im Anhang befindlichen gutachterlichen Vermerk, welcher eine juristische Auseinandersetzung mit den anhängigen Gerichtsverfahren bietet.“, so die DEARJV.

Appell und Gutachten lesen (DEARJV)
7. Juni 2023|

Beschluss: Sondernutzungserlaubnis für das Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“

Sondernutzungserlaubnis für das Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“

Geänderter Beschluss vom 27. April 2023: Die Verwaltung wird beauftragt gebeten, der „Initiative Völkermord erinnern“ die Erlaubnis zur Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ auf dem Kurt-Rossa-Platz am Aufgang der Hohenzollernbrücke vom 25.04.2023 bis zum 24.04.2024, zu erteilen.

Beschluss lesen (BV-Innenstadt)

Sondernutzungserlaubnis für das Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“

Geänderter Beschluss vom 27. April 2023: Die Verwaltung wird beauftragt gebeten, der „Initiative Völkermord erinnern“ die Erlaubnis zur Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ auf dem Kurt-Rossa-Platz am Aufgang der Hohenzollernbrücke vom 25.04.2023 bis zum 24.04.2024, zu erteilen.

Beschluss lesen (BV-Innenstadt)
7. Juni 2023|

Beschluss: Die Bezirksvertretung Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des von der Initiative „Völkermord Erinnern“ vorgebrachten Anliegens an

Die Bezirksvertretung Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des von der Initiative „Völkermord Erinnern“ vorgebrachten Anliegens an

Beschluss vom 30. März 2023: Die Bezirksvertretung Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des von der Initiative „Völkermord Erinnern“ vorgebrachten Anliegens an, in Zukunft an zentraler, prominenter Stelle der Stadt an die am 2. Juni 2016 vom Deutschen Bundestag anerkannten genozidalen Verbrechen im Rahmen des Völkermordes an den Armeniern und der Verantwortung Deutschlands zu erinnern.

Um der Bedeutung des Anliegens gerecht zu werden bitten wir die Stadtverwaltung, unter Beteiligung der relevanten Akteur*innen und Gremien eine Findungskommission analog der Findungskommission für das NSU-Denkmal an der Keupstrasse einzusetzen, mit dem Ziel, eine zeitgemäße, angemessene Form des Erinnerns an den Genozid an den Armeniern und der Beteiligung und Verantwortung Deutschlands im Bereich der Kölner Innenstadt zu finden, und dem Rat der Stadt Köln vorzuschlagen. Der Rat der Stadt Köln mit den entsprechenden Ausschüssen muss sowohl in der Gestaltung als auch bezüglich des Ortes einbezogen werden. Vertreter*innen der Betroffenen sollten im Prozess angehört und beteiligt werden.

Bei dem Dialog- und Findungs-Prozess ist es wichtig, auch die Beteiligung von Kaiser Wilhelm II. und das auf dem Kurt-Rossa-Platz aufgestellte Reiterdenkmal zu berücksichtigen und einen Umgang und ggf. einen Einbezug in die gefundene Form des Erinnerns vorzuschlagen. Hierbei sollten auch weitere genozidale Verbrechen, die in Zusammenhang mit Wilhelm II. stehen, berücksichtigt werden.

Bezüglich des Mahnmals der Initiative „Völkermord Erinnern“ bitten wir die Initiative und die Verwaltung, hierfür eine sichere Form zu finden, zum Beispiel in Form eines Antrags auf Sondernutzung. Der Kunstbeirat ist in allen Prozessen mit einzubeziehen.

Die Verwaltung wird beauftragt Personen zu benennen, die eine ausreichende Kommunikation mit der Initiative gewährleistet.

Beschluss lesen (BV-Innenstadt)

Die Bezirksvertretung Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des von der Initiative „Völkermord Erinnern“ vorgebrachten Anliegens an

Beschluss vom 30. März 2023: Die Bezirksvertretung Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des von der Initiative „Völkermord Erinnern“ vorgebrachten Anliegens an, in Zukunft an zentraler, prominenter Stelle der Stadt an die am 2. Juni 2016 vom Deutschen Bundestag anerkannten genozidalen Verbrechen im Rahmen des Völkermordes an den Armeniern und der Verantwortung Deutschlands zu erinnern.

Um der Bedeutung des Anliegens gerecht zu werden bitten wir die Stadtverwaltung, unter Beteiligung der relevanten Akteur*innen und Gremien eine Findungskommission analog der Findungskommission für das NSU-Denkmal an der Keupstrasse einzusetzen, mit dem Ziel, eine zeitgemäße, angemessene Form des Erinnerns an den Genozid an den Armeniern und der Beteiligung und Verantwortung Deutschlands im Bereich der Kölner Innenstadt zu finden, und dem Rat der Stadt Köln vorzuschlagen. Der Rat der Stadt Köln mit den entsprechenden Ausschüssen muss sowohl in der Gestaltung als auch bezüglich des Ortes einbezogen werden. Vertreter*innen der Betroffenen sollten im Prozess angehört und beteiligt werden.

Bei dem Dialog- und Findungs-Prozess ist es wichtig, auch die Beteiligung von Kaiser Wilhelm II. und das auf dem Kurt-Rossa-Platz aufgestellte Reiterdenkmal zu berücksichtigen und einen Umgang und ggf. einen Einbezug in die gefundene Form des Erinnerns vorzuschlagen. Hierbei sollten auch weitere genozidale Verbrechen, die in Zusammenhang mit Wilhelm II. stehen, berücksichtigt werden.

Bezüglich des Mahnmals der Initiative „Völkermord Erinnern“ bitten wir die Initiative und die Verwaltung, hierfür eine sichere Form zu finden, zum Beispiel in Form eines Antrags auf Sondernutzung. Der Kunstbeirat ist in allen Prozessen mit einzubeziehen.

Die Verwaltung wird beauftragt Personen zu benennen, die eine ausreichende Kommunikation mit der Initiative gewährleistet.

Beschluss lesen (BV-Innenstadt)
7. Juni 2023|

Kölner Stadt-Anzeiger: Kölner SPD und Ditib nehmen Stellung zur umstrittenen Erinnerungsstele

Kölner SPD und Ditib nehmen Stellung zur umstrittenen Erinnerungsstele

Die Kölner SPD stellt sich hinter einen Beschluss der Bezirksvertretung Innenstadt, nach dem in der Kölner City mit einer Gedenkstätte an den Völkermord an Armeniern während des Osmanischen Reiches erinnert werden soll. Einem Initiativantrag stimmte der Parteirat in dieser Woche zu. „Angesichts zahlreicher Orte der Erinnerung in Köln an die Verbrechen der Nazi-Diktatur und angesichts der nun auch in Köln erfreulicherweise beginnenden Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte“ sei eine dauerhafte Aufstellung eines Mahnmals in der Nähe des umstrittenen Reiterstandbilds „ein Gebot der historischen Wahrhaftigkeit und der Solidarität mit den vielen Opfern und ihren (auch in Köln lebenden) Nachfahren“.

Mit der SPD stellt sich nach den Grünen eine weitere große Partei hinter das Anliegen der Initiative „Völkermord erinnern“, die seit 2018 immer wieder ohne offizielle Genehmigung eine Gedenkstele an der Hohenzollernbrücke aufstellt.

Artikel lesen (Kölner Stadt-Anzeiger)

Kölner SPD und Ditib nehmen Stellung zur umstrittenen Erinnerungsstele

Die Kölner SPD stellt sich hinter einen Beschluss der Bezirksvertretung Innenstadt, nach dem in der Kölner City mit einer Gedenkstätte an den Völkermord an Armeniern während des Osmanischen Reiches erinnert werden soll. Einem Initiativantrag stimmte der Parteirat in dieser Woche zu. „Angesichts zahlreicher Orte der Erinnerung in Köln an die Verbrechen der Nazi-Diktatur und angesichts der nun auch in Köln erfreulicherweise beginnenden Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte“ sei eine dauerhafte Aufstellung eines Mahnmals in der Nähe des umstrittenen Reiterstandbilds „ein Gebot der historischen Wahrhaftigkeit und der Solidarität mit den vielen Opfern und ihren (auch in Köln lebenden) Nachfahren“.

Mit der SPD stellt sich nach den Grünen eine weitere große Partei hinter das Anliegen der Initiative „Völkermord erinnern“, die seit 2018 immer wieder ohne offizielle Genehmigung eine Gedenkstele an der Hohenzollernbrücke aufstellt.

Artikel lesen (Kölner Stadt-Anzeiger)
7. Juni 2023|

Die Kölner SPD begrüßt und unterstützt die jüngsten Beschlüsse der BV Innenstadt zur Aufstellung des Mahnmals „Die Schmerz betrifft uns alle“

Initiativantrag an den Parteirat der KölnSPD vom 30.05.2023

Mahnmal zur Erinnerung an den Genozid an den Armeniern. Die Kölner SPD begrüßt und unterstützt die jüngsten Beschlüsse der BV Innenstadt zur Aufstellung des Mahnmals „Die Schmerz betrifft uns alle“.

Forderung: Die von der BV geforderte Findungskommission sollte nach dem Vorbild der Findungskommission für das NSU-Denkmal in der Keupstraße umgehend eingesetzt und unter Beteiligung aller relevanten Akteure (u.a „Initiative Völkermord erinnern“) und des Ausschusses Kunst und Kultur tätig werden. Diese Kommission soll eine zeitgemäße und angemessene Form des Erinnerns an den Völkermord an den Armeniern und die kolonialen Verbrechen des Kaiserreichs in der Nähe des Reiterstandbildes von Wilhelm II. an der Hohenzollernbrücke erarbeiten und dem Rat der Stadt Köln einen Vorschlag unterbreiten. Um den Verbleib des Mahnmals an dem o. g. Ort bis zur Entscheidung des Rates zu ermöglichen, sollte von der Stadt eine mindestens einjährige Sondernutzungserlaubnis erteilt werden. Der Kunstbeirat ist unbedingt einzubeziehen: Verwiesen sei hier auf die notwendige Erarbeitung eines gesamtstädtischen Konzepts über den Umgang mit kolonialem Erbe und öffentlichen Erinnerungsorten Kölns.

Begründung: Im Juli 2018 wurde das Mahnmal von der Initiative „Völkermord erinnern „ an der Hohenzollernbrücke eingeweiht und seither wurde darum gerungen, dass sie dort dauerhaft verbleiben kann. Die Stele wurde nicht ohne Grund in Sichtweite des Reiterstandbilds von Kaiser Wilhelm II. aufgestellt. Denn das Kaiserreich war im 1. Weltkrieg Verbündeter des Osmanischen Reiches und an der Vernichtung und Vertreibung von über einer Million Armenier beteiligt und somit mitverantwortlich für diesen Völkermord, der vom Deutschen Bundestag 2016 anerkannt wurde. Angesichts zahlreicher Orte der Erinnerung in Köln an die Verbrechen der Nazi-Diktatur und angesichts der nun auch in Köln erfreulicherweise beginnenden Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte ist die dauerhafte Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ in der Nähe des umstrittenen Reiterstandbilds ein Gebot der historischen Wahrhaftigkeit und der Solidarität mit den vielen Opfern und ihren (auch in Köln lebenden) Nachfahren.

Initiativantrag an den Parteirat der KölnSPD vom 30.05.2023

Mahnmal zur Erinnerung an den Genozid an den Armeniern. Die Kölner SPD begrüßt und unterstützt die jüngsten Beschlüsse der BV Innenstadt zur Aufstellung des Mahnmals „Die Schmerz betrifft uns alle“.

Forderung: Die von der BV geforderte Findungskommission sollte nach dem Vorbild der Findungskommission für das NSU-Denkmal in der Keupstraße umgehend eingesetzt und unter Beteiligung aller relevanten Akteure (u.a „Initiative Völkermord erinnern“) und des Ausschusses Kunst und Kultur tätig werden. Diese Kommission soll eine zeitgemäße und angemessene Form des Erinnerns an den Völkermord an den Armeniern und die kolonialen Verbrechen des Kaiserreichs in der Nähe des Reiterstandbildes von Wilhelm II. an der Hohenzollernbrücke erarbeiten und dem Rat der Stadt Köln einen Vorschlag unterbreiten. Um den Verbleib des Mahnmals an dem o. g. Ort bis zur Entscheidung des Rates zu ermöglichen, sollte von der Stadt eine mindestens einjährige Sondernutzungserlaubnis erteilt werden. Der Kunstbeirat ist unbedingt einzubeziehen: Verwiesen sei hier auf die notwendige Erarbeitung eines gesamtstädtischen Konzepts über den Umgang mit kolonialem Erbe und öffentlichen Erinnerungsorten Kölns.

Begründung: Im Juli 2018 wurde das Mahnmal von der Initiative „Völkermord erinnern „ an der Hohenzollernbrücke eingeweiht und seither wurde darum gerungen, dass sie dort dauerhaft verbleiben kann. Die Stele wurde nicht ohne Grund in Sichtweite des Reiterstandbilds von Kaiser Wilhelm II. aufgestellt. Denn das Kaiserreich war im 1. Weltkrieg Verbündeter des Osmanischen Reiches und an der Vernichtung und Vertreibung von über einer Million Armenier beteiligt und somit mitverantwortlich für diesen Völkermord, der vom Deutschen Bundestag 2016 anerkannt wurde. Angesichts zahlreicher Orte der Erinnerung in Köln an die Verbrechen der Nazi-Diktatur und angesichts der nun auch in Köln erfreulicherweise beginnenden Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte ist die dauerhafte Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ in der Nähe des umstrittenen Reiterstandbilds ein Gebot der historischen Wahrhaftigkeit und der Solidarität mit den vielen Opfern und ihren (auch in Köln lebenden) Nachfahren.

5. Juni 2023|

Kurdische Gemeinde Deutschland: Mit diesem Mahnmal übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für die historischen Ereignisse

„Mit diesem Mahnmal übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für die historischen Ereignisse“

Kurdische Gemeinde Deutschland

Köln ist eine weltoffene und solidarische Stadt. Solidarität braucht manchmal Mut und diesen Mut muss die Stadtspitze und Verwaltung nun zeigen. Die Diskussion über den Standort des Mahnmals zum Genozid an den Armeniern ist dieser Stadt nicht würdig. Die Kurdische Gemeinde Deutschland unterstützt nachdrücklich den Wunsch der armenischen Gemeinde, weiterer zivilgesellschaftlicher Akteure und der Bezirksvertretung Innenstadt das Mahnmal auf der Hohenzollernbrücke zu belassen.

Cahit Basar, Generalsekretär der Kurdischen Gemeinde Deutschland: „Mit diesem Mahnmal übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für die historischen Ereignisse, die deutsche Mitschuld und die Lehre daraus, dass Nationalismus und Rassismus keinen Platz in unserer Mitte haben. Dazu gehört auch, dass sich die Stadt das Narrativ von Genozidleugnern nicht zu eigen macht“.

Cahit Basar, Generalsekretär der Kurdischen Gemeinde Deutschland (l.);
Ali Ertan Toprak, Bundesvorsitzender (r.)

„Mit diesem Mahnmal übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für die historischen Ereignisse“

Kurdische Gemeinde Deutschland

Köln ist eine weltoffene und solidarische Stadt. Solidarität braucht manchmal Mut und diesen Mut muss die Stadtspitze und Verwaltung nun zeigen. Die Diskussion über den Standort des Mahnmals zum Genozid an den Armeniern ist dieser Stadt nicht würdig. Die Kurdische Gemeinde Deutschland unterstützt nachdrücklich den Wunsch der armenischen Gemeinde, weiterer zivilgesellschaftlicher Akteure und der Bezirksvertretung Innenstadt das Mahnmal auf der Hohenzollernbrücke zu belassen.

Cahit Basar, Generalsekretär der Kurdischen Gemeinde Deutschland: „Mit diesem Mahnmal übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für die historischen Ereignisse, die deutsche Mitschuld und die Lehre daraus, dass Nationalismus und Rassismus keinen Platz in unserer Mitte haben. Dazu gehört auch, dass sich die Stadt das Narrativ von Genozidleugnern nicht zu eigen macht“.

Cahit Basar, Generalsekretär der Kurdischen Gemeinde Deutschland (l.);
Ali Ertan Toprak, Bundesvorsitzender (r.)

5. Juni 2023|

Blumen-Aktion: Das Mahnmal bleibt

#DasMahnmalBleibt

Ihr seid gefragt! Legt eine Blume am Mahnmal nieder, macht ein Selfie/Foto, verlinkt Oberbürgermeisterin Henriette Reker und postet es mit dem Hashtag #DasMahnmalBleibt.
Es geht jetzt ums Ganze: Nächste Woche entscheidet das VG Köln ob die Stadt das Mahnmal abräumen darf – ihr entscheidet mit!

#DasMahnmalBleibt

Ihr seid gefragt! Legt eine Blume am Mahnmal nieder, macht ein Selfie/Foto, verlinkt Oberbürgermeisterin Henriette Reker und postet es mit dem Hashtag #DasMahnmalBleibt.
Es geht jetzt ums Ganze: Nächste Woche entscheidet das VG Köln ob die Stadt das Mahnmal abräumen darf – ihr entscheidet mit!
4. Juni 2023|

haGalil: Entsetzen über geplanten Abbau des armenischen Mahnmals

Entsetzen über geplanten Abbau des armenischen Mahnmals

Bezirksbürgermeister Andreas Hupke appelliert an Kölner Stadtverwaltung.

Die Kölner Oberbürgermeisterin und die Verwaltungsspitze gefährden langsam das Ansehen der Stadt Köln. Diesen Eindruck zumindest könnte man gewinnen, wenn man sich die Farce um die taktischen Versuche der vergangenen Jahre betrachtet, mit der die Stadt Köln das armenische Mahnmal Dieser Schmerz betrifft uns alle immer wieder zu entfernen versucht.

Artikel lesen (haGalil)

Entsetzen über geplanten Abbau des armenischen Mahnmals

Bezirksbürgermeister Andreas Hupke appelliert an Kölner Stadtverwaltung.

Die Kölner Oberbürgermeisterin und die Verwaltungsspitze gefährden langsam das Ansehen der Stadt Köln. Diesen Eindruck zumindest könnte man gewinnen, wenn man sich die Farce um die taktischen Versuche der vergangenen Jahre betrachtet, mit der die Stadt Köln das armenische Mahnmal Dieser Schmerz betrifft uns alle immer wieder zu entfernen versucht.

Artikel lesen (haGalil)
29. Mai 2023|

FAZ: Knickt Köln vor türkischen Genozidleugnern ein?

Knickt Köln vor türkischen Genozidleugnern ein?

In Köln machen türkische Vereine gegen ein Mahnmal für den Völkermord an den Armeniern mobil. Anstatt klar Haltung zu zeigen, scheint die Stadt dem Konflikt ausweichen zu wollen. 

Das Mahnmal für den Genozid an den Armeniern soll nun zum wiederholten Mal entfernt werden. Im April 2018 wurde es von der Initiative „Völkermord erinnern“ an der Hohenzollernbrücke in Köln eingeweiht. Eine rostrote Stele mit einem geschlitzten Granatapfel an der Spitze, die den Titel „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ trägt und in Sichtweite zum Reiterstandbild Kaiser Wilhelms II. steht. Schließlich war das Kaiserreich im Ersten Weltkrieg ein Verbündeter des Osmanischen Reiches und entsandte deutsche Militärattachés, die dem Genozid nicht nur zusahen, sondern sich zum Teil auch daran beteiligten. Das Kaiserreich trägt also eine Mitverantwortung an den Verbrechen.

Artikel lesen (FAZ)

Knickt Köln vor türkischen Genozidleugnern ein?

In Köln machen türkische Vereine gegen ein Mahnmal für den Völkermord an den Armeniern mobil. Anstatt klar Haltung zu zeigen, scheint die Stadt dem Konflikt ausweichen zu wollen. 

Das Mahnmal für den Genozid an den Armeniern soll nun zum wiederholten Mal entfernt werden. Im April 2018 wurde es von der Initiative „Völkermord erinnern“ an der Hohenzollernbrücke in Köln eingeweiht. Eine rostrote Stele mit einem geschlitzten Granatapfel an der Spitze, die den Titel „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ trägt und in Sichtweite zum Reiterstandbild Kaiser Wilhelms II. steht. Schließlich war das Kaiserreich im Ersten Weltkrieg ein Verbündeter des Osmanischen Reiches und entsandte deutsche Militärattachés, die dem Genozid nicht nur zusahen, sondern sich zum Teil auch daran beteiligten. Das Kaiserreich trägt also eine Mitverantwortung an den Verbrechen.

Artikel lesen (FAZ)
28. Mai 2023|

Shakeh Zeynalian: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Das Mahnmal ist Ausdruck der Aufarbeitung eines dunklen Kapitels der deutschen Geschichte

Rede von Shakeh Zeynalian, Vorsitzende der armenischen Gemeinde Köln, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Die armenische Gemeinde ist empört über die Entscheidung der Verwaltung, dass das Mahnmal heute um 22 Uhr abgeräumt werden sollte. Wir protestieren gegen diese Entscheidung, die uns als Kölnerinnen und Kölner armenischer Herkunft christlichen Glaubens zu tief verletzt. Das Mahnmal ist Ausdruck der Aufarbeitung eines dunklen Kapitels der deutschen Geschichte. Die Verwaltung findet es also erträglicher, Kaiser Wilhelm, den Zweiten kritiklos thronen zu lassen und stört sich an dem kleinen Mahnmal zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern. Wir fordern die Chefin der Verwaltung auf, Frau Oberbürgermeisterin, hier erforderliche Sensibilität zu zeigen, die Entscheidung der Verwaltung zurückzunehmen und öffentlich Haltung gegen die Vertreter des Völkermords an den Armeniern anzunehmen. Es ist eine Schande, dass wir 108 Jahre nach dem Völkermord auf derartige Weise um ein Genozid Mahnmal in unserer Heimat streiten müssen. Vielen Dank.“

Das Mahnmal ist Ausdruck der Aufarbeitung eines dunklen Kapitels der deutschen Geschichte

Rede von Shakeh Zeynalian, Vorsitzende der armenischen Gemeinde Köln, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Die armenische Gemeinde ist empört über die Entscheidung der Verwaltung, dass das Mahnmal heute um 22 Uhr abgeräumt werden sollte. Wir protestieren gegen diese Entscheidung, die uns als Kölnerinnen und Kölner armenischer Herkunft christlichen Glaubens zu tief verletzt. Das Mahnmal ist Ausdruck der Aufarbeitung eines dunklen Kapitels der deutschen Geschichte. Die Verwaltung findet es also erträglicher, Kaiser Wilhelm, den Zweiten kritiklos thronen zu lassen und stört sich an dem kleinen Mahnmal zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern. Wir fordern die Chefin der Verwaltung auf, Frau Oberbürgermeisterin, hier erforderliche Sensibilität zu zeigen, die Entscheidung der Verwaltung zurückzunehmen und öffentlich Haltung gegen die Vertreter des Völkermords an den Armeniern anzunehmen. Es ist eine Schande, dass wir 108 Jahre nach dem Völkermord auf derartige Weise um ein Genozid Mahnmal in unserer Heimat streiten müssen. Vielen Dank.“

24. Mai 2023|

Osman Okkan: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Es macht uns fassungslos, wie sich der Rat der Stadt und wie sich die Stadtverwaltung verhält

Rede von Osman Okkan, Kuturforum TürkeiDeutschland, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Wir sind als Kulturforum Türkei Deutschland, wie der Name sagt, diesen Ländern verpflichtet, auch bei der Aufarbeitung der Vergangenheit und vor allem bei der Erinnerungskultur mitzuarbeiten. Seit 30 Jahren arbeiten wir daran, dass die dunklen Phasen in der Geschichte der Türkei, in der Geschichte Anatoliens auch diskutiert werden und darüber Aufklärung betrieben wird. Und Sie wissen: die Deutsche Gesellschaft, auch die Gesellschaft in der Türkei haben da sehr viel nachzuholen, und wir sind sehr dankbar, dass wir alle zusammen daran arbeiten, dass der Genozid an den Armeniern in der osmanischen Geschichte auch in der Türkei aufgearbeitet und entsprechend gewürdigt wird. Das ist ein Meilenstein für die Verständigung zwischen den Völkern in der Türkei, vor allem zwischen Armeniern, den Türken, den Kurden und allen anderen. Und jeden Schritt, der in dieser Richtung gemacht wird, möchten wir begrüßen. Es macht uns fassungslos, wie sich der Rat der Stadt und wie sich die Stadtverwaltung verhält. Ich glaube, dadurch wird dem Image der Stadt, die sich sehr gerne als lokale, freie, liberale Stadt gibt, der größte Schaden zugefügt. Es ist auch eine Aufgabe für uns alle, nicht nur als Angehörige der Community hier, sondern auch als Kölner*innen, dass wir dagegen kämpfen, und dass das den Opfern nutzt, dass ihnen auch hier Gerechtigkeit erfährt, und daran arbeiten wir zusammen. Vielen Dank.“

Es macht uns fassungslos, wie sich der Rat der Stadt und wie sich die Stadtverwaltung verhält

Rede von Osman Okkan, Kuturforum TürkeiDeutschland, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Wir sind als Kulturforum Türkei Deutschland, wie der Name sagt, diesen Ländern verpflichtet, auch bei der Aufarbeitung der Vergangenheit und vor allem bei der Erinnerungskultur mitzuarbeiten. Seit 30 Jahren arbeiten wir daran, dass die dunklen Phasen in der Geschichte der Türkei, in der Geschichte Anatoliens auch diskutiert werden und darüber Aufklärung betrieben wird. Und Sie wissen: die Deutsche Gesellschaft, auch die Gesellschaft in der Türkei haben da sehr viel nachzuholen, und wir sind sehr dankbar, dass wir alle zusammen daran arbeiten, dass der Genozid an den Armeniern in der osmanischen Geschichte auch in der Türkei aufgearbeitet und entsprechend gewürdigt wird. Das ist ein Meilenstein für die Verständigung zwischen den Völkern in der Türkei, vor allem zwischen Armeniern, den Türken, den Kurden und allen anderen. Und jeden Schritt, der in dieser Richtung gemacht wird, möchten wir begrüßen. Es macht uns fassungslos, wie sich der Rat der Stadt und wie sich die Stadtverwaltung verhält. Ich glaube, dadurch wird dem Image der Stadt, die sich sehr gerne als lokale, freie, liberale Stadt gibt, der größte Schaden zugefügt. Es ist auch eine Aufgabe für uns alle, nicht nur als Angehörige der Community hier, sondern auch als Kölner*innen, dass wir dagegen kämpfen, und dass das den Opfern nutzt, dass ihnen auch hier Gerechtigkeit erfährt, und daran arbeiten wir zusammen. Vielen Dank.“

24. Mai 2023|

Rolly Brings: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Wie kann es sein, dass die demokratischen Ratsfraktionen schweigen?

Rede von Rolly Brings, Musiker und Texter, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Ich stehe mit dem Rücken zur Brücke hin, nach Deutz hin. Das war der Ort, an den die Menschen getrieben wurden. Roma sind wie die Juden politische Gegner, um in die Vernichtungslager nach Osten geschickt zu werden. Ich sehe vor mir Kaiser Wilhelm, den Zweiten, einen Kriegsverbrecher, und ich sehe vor mir den Dom, ein Zeichen des Christentums. Ich bin verwirrt. Ich denke jetzt laut. Ich stehe ja oft an dieser Stelle, ob das Mahnmal da ist oder nicht, wenn ich mit dem Fahrrad da hinten über die Brücke fahre.

Wie kann es sein, dass die demokratischen Ratsfraktionen schweigen? Ich möchte ihnen laut zurufen: Liebe Leute, nicht alle Türken, die den Genozid an den Armeniern leugnen in Köln, sprechen für die gesamte türkische Community. Ditib ist nicht Sprecher der türkischen Community. Und wenn ich intern immer zwischen den Zeilen heraushöre: „Eigentlich ist es ja richtig, aber was sagen unsere türkischen Leute in Köln dazu?“ Leute, das hatten wir nicht gehabt vor 50, 60 Jahren, als wir hier in Köln anfingen, unserer Nazi Vergangenheit aufzuarbeiten. Da lebten die Nazis noch, und wir haben trotzdem protestiert.

Ich fahre ganz oft durch die Stadt, und wenn ich an den West-Friedhof komme, dann steige ich ab und spreche an den Gräbern meiner Familie und meiner Freunde mit den Toten. Das ist ganz wichtig für mich. Ich möchte, dass die Armenier, und alle, die das wollen, an diesem genau gekennzeichneten historischen Ort – das ist ja eine richtige Erinnerungs-Achse – die Möglichkeit haben, mit ihren Toten zu reden. Sie können ja nicht mehr an den Ursprungsort! Die Gebeine der Toten liegen irgendwo in Mesopotamien. Sie sind zu Staub geworden, und ich möchte, dass meine armenischen Leute hier in meiner Stadt und in meiner Region die Möglichkeit haben, an dieser Stelle mit ihren Toten zu reden und zu beten. Das ist menschlich. Da muss man keiner Partei angehören, das gehört sich einfach so. Mehr habe ich nicht zu sagen, wer mich nicht kennt: Ich habe keine Partei hinter mir, ich habe keine Macht im Rat, überhaupt nichts. Meine Familie setzt sich nur seit vielen Jahren dafür ein, dass diese Leute nicht vergessen werden: Für die singen und schreiben wir, und für sie treten wir auf. Dankeschön.“

Wie kann es sein, dass die demokratischen Ratsfraktionen schweigen?

Rede von Rolly Brings, Musiker und Texter, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Ich stehe mit dem Rücken zur Brücke hin, nach Deutz hin. Das war der Ort, an den die Menschen getrieben wurden. Roma sind wie die Juden politische Gegner, um in die Vernichtungslager nach Osten geschickt zu werden. Ich sehe vor mir Kaiser Wilhelm, den Zweiten, einen Kriegsverbrecher, und ich sehe vor mir den Dom, ein Zeichen des Christentums. Ich bin verwirrt. Ich denke jetzt laut. Ich stehe ja oft an dieser Stelle, ob das Mahnmal da ist oder nicht, wenn ich mit dem Fahrrad da hinten über die Brücke fahre.

Wie kann es sein, dass die demokratischen Ratsfraktionen schweigen? Ich möchte ihnen laut zurufen: Liebe Leute, nicht alle Türken, die den Genozid an den Armeniern leugnen in Köln, sprechen für die gesamte türkische Community. Ditib ist nicht Sprecher der türkischen Community. Und wenn ich intern immer zwischen den Zeilen heraushöre: „Eigentlich ist es ja richtig, aber was sagen unsere türkischen Leute in Köln dazu?“ Leute, das hatten wir nicht gehabt vor 50, 60 Jahren, als wir hier in Köln anfingen, unserer Nazi Vergangenheit aufzuarbeiten. Da lebten die Nazis noch, und wir haben trotzdem protestiert.

Ich fahre ganz oft durch die Stadt, und wenn ich an den West-Friedhof komme, dann steige ich ab und spreche an den Gräbern meiner Familie und meiner Freunde mit den Toten. Das ist ganz wichtig für mich. Ich möchte, dass die Armenier, und alle, die das wollen, an diesem genau gekennzeichneten historischen Ort – das ist ja eine richtige Erinnerungs-Achse – die Möglichkeit haben, mit ihren Toten zu reden. Sie können ja nicht mehr an den Ursprungsort! Die Gebeine der Toten liegen irgendwo in Mesopotamien. Sie sind zu Staub geworden, und ich möchte, dass meine armenischen Leute hier in meiner Stadt und in meiner Region die Möglichkeit haben, an dieser Stelle mit ihren Toten zu reden und zu beten. Das ist menschlich. Da muss man keiner Partei angehören, das gehört sich einfach so. Mehr habe ich nicht zu sagen, wer mich nicht kennt: Ich habe keine Partei hinter mir, ich habe keine Macht im Rat, überhaupt nichts. Meine Familie setzt sich nur seit vielen Jahren dafür ein, dass diese Leute nicht vergessen werden: Für die singen und schreiben wir, und für sie treten wir auf. Dankeschön.“

24. Mai 2023|

Talin Kalatas: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Der Beschluss der Stadtverwaltung, das Mahnmal aus dem Stadtbild zu entfernen, macht das Leid von Millionen von Menschen unsichtbar

Rede von Talin Kalatas, Geschäftsführerin der Naturfreunde Nordrheinwestfalen, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Es ist jetzt ziemlich genau vier Wochen her, dass ich hier an dieser Stelle versuchte, Opfern des Genozids an den Armeniern eine Stimme zu geben und darüber sprach, dass es möglich sei, Leid zu teilen, und zwar indem nicht nur die Opfergruppen dieses Leid tragen müssen. Und dass eben dieses Mahnmal ein Schritt sei, um aus machtlosen und passiven Opfern Überlebende zu machen, Menschen mit Stimmen und Geschichten, Menschen mit Wert. Das, was wir durch die Stadtverwaltung erleben, ist das genaue Gegenteil davon, Menschen Wert zuzugestehen und ihr Leid mitzutragen. Mir als Aktivistin für eine gerechte Gesellschaft, aber auch als Nachfahrin von Überlebenden bricht es das Herz, dass das Mal abgebaut werden soll. Der Beschluss der Stadtverwaltung, das Mahnmal aus dem Stadtbild zu entfernen, missachtet damit nicht nur unsere Erinnerung und die Würde der Opfer, sondern macht das Leid von Millionen von Menschen wieder unsichtbar. Was die Stadt Köln damit sagen möchte, ist eigentlich ganz eindeutig. Dieser Schmerz betrifft Köln nicht, und das ist eine ziemliche Phrase in einer Stadt, in der Kolonialisten und Massenmörder auf ihren Sockeln ganz ungeniert und unreflektiert die Tore der Stadt bewachen.

Das Mahnmal ist nicht nur ein Denkmal aus Stahl, es ist ein symbolischer Ort, der das Leid und die Tragödie eben auch meiner eigenen Vorfahren verkörpert. Es ist ein Ort des Gedenkens, der Mahnung und des Lernens für die Nachfahren der Ermordeten, aber auch für die Nachfahren der Täter*innen und der Mittäter*innen. Denn auch vererbte Schuld produziert Leid, das zum Ausdruck gebracht werden darf und das auch verarbeitet gehört. Und wo könnte ein solcher Prozess besser beginnen als hier an diesem Ort, der so prominent und mit Bedacht gewählt wurde, um eben das Bewusstsein zu schaffen, das dieser Schmerz uns alle betrifft? Das Abstruse und auch für mich zu Köln passende krasse Verhalten der Stadtverwaltung im Hin und Her über das Verweilen des Mahnmals grenzt nicht nur an Realsatire, sondern es zeigt auch vor allem, worum es hier irgendwie auch geht: um die Deutungshoheit über Erinnerungskultur. Sie ignoriert die Tatsache, dass vor allem die Opfer ein Recht auf ihre Erzählungen haben und diese in die Stadtgestaltung einbringen dürfen. Es ist ein Akt der Entmenschlichung, wenn Stimmen nicht gehört und Schmerz nicht anerkannt wird.

Ich muss innerlich fast aufschreien, wenn ich so Sätze höre wie, „naja, da kann ja auch jeder kommen und sein Mahnmal zur Erinnerung seines Leids ausstellen“. Denn ja, in einer gerechten, aufgeklärten und Kolonialismus selbstkritischen Gesellschaft sollte diese Forderung überhaupt nichts Entsetzliches sein, sondern selbstverständlich und willkommen. Also das, was wir hier erleben, ist in der Konsequenz auch das Absprechen des Rechts von Nachbarländern, von Überlebenden, ihre Geschichten zu erzählen und die Erinnerung aufrecht zu erhalten. Diese soll einfach wieder zurück ins Private und raus aus dem Stadtbild. Menschlichkeit, Mitgefühl und auch Selbstreflexion der eigenen Rollen gehören aber in die Sichtbarkeit, um sicherzustellen, dass Gräueltaten der Vergangenheit nicht vergessen werden und sich nicht wiederholen. Sich für den Verbleib des Mahnmals einzusetzen, ist also nicht nur ein persönlicher Akt und auch nicht nur für mich, sondern auch einer der Solidarität und des Respekts. Es könnte nämlich auch ein Vorbild dafür sein, dass sich in Köln alle Bevölkerungsgruppen als wertiger Teil der Gesellschaft fühlen dürfen. Und eine Chance dafür, sich für eine Gesellschaft einzusetzen, in der jede Stimme gehört wird und in der sich niemand unsichtbar und vergessen fühlen muss.“

Der Beschluss der Stadtverwaltung, das Mahnmal aus dem Stadtbild zu entfernen, macht das Leid von Millionen von Menschen unsichtbar

Rede von Talin Kalatas, Geschäftsführerin der Naturfreunde Nordrheinwestfalen, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Es ist jetzt ziemlich genau vier Wochen her, dass ich hier an dieser Stelle versuchte, Opfern des Genozids an den Armeniern eine Stimme zu geben und darüber sprach, dass es möglich sei, Leid zu teilen, und zwar indem nicht nur die Opfergruppen dieses Leid tragen müssen. Und dass eben dieses Mahnmal ein Schritt sei, um aus machtlosen und passiven Opfern Überlebende zu machen, Menschen mit Stimmen und Geschichten, Menschen mit Wert. Das, was wir durch die Stadtverwaltung erleben, ist das genaue Gegenteil davon, Menschen Wert zuzugestehen und ihr Leid mitzutragen. Mir als Aktivistin für eine gerechte Gesellschaft, aber auch als Nachfahrin von Überlebenden bricht es das Herz, dass das Mal abgebaut werden soll. Der Beschluss der Stadtverwaltung, das Mahnmal aus dem Stadtbild zu entfernen, missachtet damit nicht nur unsere Erinnerung und die Würde der Opfer, sondern macht das Leid von Millionen von Menschen wieder unsichtbar. Was die Stadt Köln damit sagen möchte, ist eigentlich ganz eindeutig. Dieser Schmerz betrifft Köln nicht, und das ist eine ziemliche Phrase in einer Stadt, in der Kolonialisten und Massenmörder auf ihren Sockeln ganz ungeniert und unreflektiert die Tore der Stadt bewachen.

Das Mahnmal ist nicht nur ein Denkmal aus Stahl, es ist ein symbolischer Ort, der das Leid und die Tragödie eben auch meiner eigenen Vorfahren verkörpert. Es ist ein Ort des Gedenkens, der Mahnung und des Lernens für die Nachfahren der Ermordeten, aber auch für die Nachfahren der Täter*innen und der Mittäter*innen. Denn auch vererbte Schuld produziert Leid, das zum Ausdruck gebracht werden darf und das auch verarbeitet gehört. Und wo könnte ein solcher Prozess besser beginnen als hier an diesem Ort, der so prominent und mit Bedacht gewählt wurde, um eben das Bewusstsein zu schaffen, das dieser Schmerz uns alle betrifft? Das Abstruse und auch für mich zu Köln passende krasse Verhalten der Stadtverwaltung im Hin und Her über das Verweilen des Mahnmals grenzt nicht nur an Realsatire, sondern es zeigt auch vor allem, worum es hier irgendwie auch geht: um die Deutungshoheit über Erinnerungskultur. Sie ignoriert die Tatsache, dass vor allem die Opfer ein Recht auf ihre Erzählungen haben und diese in die Stadtgestaltung einbringen dürfen. Es ist ein Akt der Entmenschlichung, wenn Stimmen nicht gehört und Schmerz nicht anerkannt wird.

Ich muss innerlich fast aufschreien, wenn ich so Sätze höre wie, „naja, da kann ja auch jeder kommen und sein Mahnmal zur Erinnerung seines Leids ausstellen“. Denn ja, in einer gerechten, aufgeklärten und Kolonialismus selbstkritischen Gesellschaft sollte diese Forderung überhaupt nichts Entsetzliches sein, sondern selbstverständlich und willkommen. Also das, was wir hier erleben, ist in der Konsequenz auch das Absprechen des Rechts von Nachbarländern, von Überlebenden, ihre Geschichten zu erzählen und die Erinnerung aufrecht zu erhalten. Diese soll einfach wieder zurück ins Private und raus aus dem Stadtbild. Menschlichkeit, Mitgefühl und auch Selbstreflexion der eigenen Rollen gehören aber in die Sichtbarkeit, um sicherzustellen, dass Gräueltaten der Vergangenheit nicht vergessen werden und sich nicht wiederholen. Sich für den Verbleib des Mahnmals einzusetzen, ist also nicht nur ein persönlicher Akt und auch nicht nur für mich, sondern auch einer der Solidarität und des Respekts. Es könnte nämlich auch ein Vorbild dafür sein, dass sich in Köln alle Bevölkerungsgruppen als wertiger Teil der Gesellschaft fühlen dürfen. Und eine Chance dafür, sich für eine Gesellschaft einzusetzen, in der jede Stimme gehört wird und in der sich niemand unsichtbar und vergessen fühlen muss.“

24. Mai 2023|

Yaw Malcom Pajong: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Es darf sich nicht hinter bürokratischen Ausreden versteckt werden

Rede von Yaw Malcom Pajong, Expert*innengremium (Post)koloniales Erbe Kölns, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Ich spreche heute als Einzelperson und auch als Teil des Expert*innengremiums, das höchst persönlich von der Oberbürgermeisterin und der Stadt Köln ins Leben gerufen wurde.

Zunächst möchten wir unsere volle Solidarität und Anteilnahme mit allen Betroffenen des Genozids ausdrücken. Insbesondere den Nachfahren von Überlebenden danken wir für ihren unermüdlichen Einsatz für Anerkennung, Gerechtigkeit, Wiedergutmachung und ein würdevolles Gedenken. Als Gremium zur Aufarbeitung des kolonialen Erbes der Stadt Köln haben wir uns seit unserer Gründung Anfang letzten Jahres, für das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ eingesetzt sowie für einen angemessenen Umgang mit dem Denkmal des Kolonialverbrechers Kaiser Wilhelm, des Zweiten. Er darf auf hohem Ross drohen. Das soll schon wieder gehen!

Leider mussten wir feststellen, dass unsere Macht als Gremium begrenzt ist. Wir wurden mit vielen bürokratischen Ausreden vertröstet, warum und weshalb das Mahnmal eventuell doch dem Wegerecht im Weg steht oder zukünftige Fahrradwege wichtiger sind. Vor circa einem Monat waren wir in dem Irrglauben, dass die Stadt Köln sich klar für das Mahnmal ausspricht. Gleichzeitig kritisierten wir klar, dass dies ein Jahr, sieben Jahre oder eigentlich 108 Jahre zu spät passierte.

Jetzt müssen wir feststellen, dass anscheinend nur ein Teil der Stadtpolitik und Verwaltung dafür ist und sich ein anderer Teil jeglicher Verantwortung entzieht. […] Im April 2018 war das Mahnmal der Stadt Köln mit einer Schenkungsurkunde übergeben worden. Und jetzt erst recht fordern wir, den aktuellen drohenden Abriss des Mahnmals unverzüglich zu stoppen. Herero und Nama Vertreterinnen mussten auch diesen Weg gehen und verklagen aktuell die deutsche Regierung. Dass dies nötig ist, sagt sehr viel über den deutschen Umgang mit Nachfahren, Genozid, Überlebenden aus. Die Wichtigkeit und Dringlichkeit, sich zu verhalten, wurde damals vor den Genoziden, während der Genozide und die 100 Jahre danach nicht gesehen. Deswegen ist es umso wichtiger, sich dieses Wegschauen, dieses Leugnen, dieses blutigen Hände in Unschuld waschen genauer anzuschauen und daraus zu lernen, damit „Nie wieder“ nicht nur eine Floskel bleibt.

Wenn Verantwortung übernommen wird, dann bedeutet das keine Abschiebungen mehr aus Deutschland nach Armenien und auch in kein anderes Land. Das bedeutet auch, die historischen Kontinuitäten mit der Türkei zu brechen und die militärische Kooperation zu beenden, die damals wie heute Menschenleben kostet. Besonders bei den letzten beiden Punkten würden wir, und ich persönlich, mir auch mehr Verantwortung von den Politikern wünschen und ihren Parteien. Verantwortung bedeutet, den Betroffenen aufmerksam und empathisch zuzuhören und deren Wünsche und Forderungen ernst zu nehmen und umzusetzen. Hier muss Eigeninitiative gezeigt werden, und es darf sich nicht hinter bürokratischen Ausreden versteckt werden. „Dieser Schmerz betrifft uns alle“.

Das Expert*innengremium besteht aus verschiedenen Leuten aus sozialen Bewegungen, akademischer Bildung, und das gesamte Gremium kritisiert die Entscheidung der Stadt Köln, das Mahnmal zu. Das Gremium betont nochmal, wie wichtig die Arbeit der Initiative seit 2018 und wie untragbar und unverschämt das Vertrösten der Stadt Köln ist. Außerdem wirft das Gremium die Frage auf, weshalb die Stadt ein Expertenkomitee zur Aufarbeitung der kolonialen Geschichte einberuft, aber gleichzeitig bereits gemachte Arbeit zum Thema aktiv verhindert und auch uns nicht zuhört.

Ich würde mir auch wünschen, dass alle Anwesenden, die heute hier sind, quasi auch wirklich zu diesem Manual halten. Ich habe heute nochmal telefoniert mit der für uns zuständigen Person und gefragt, wie es weitergehen wird. Da wurde geantwortet, dass diese Person auch keine Infos oder Antworten hat; dass Fakten so sind, wie sie sind und er daran nichts ändern kann. Das Mahnmal soll aber nicht entfernt werden bevor das Gericht entschieden hat.

So wie letztes Jahr. Das sei unüblich, hieß es. Wir können hoffen, dass es nicht im Laufe der nächsten Tage entfernt wird. Wir alle werden und müssen uns für den Erhalt dieses Mahnmals und das Gedenken und das gesamte Thema einsetzen. Danke.“

Es darf sich nicht hinter bürokratischen Ausreden versteckt werden

Rede von Yaw Malcom Pajong, Expert*innengremium (Post)koloniales Erbe Kölns, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Ich spreche heute als Einzelperson und auch als Teil des Expert*innengremiums, das höchst persönlich von der Oberbürgermeisterin und der Stadt Köln ins Leben gerufen wurde.

Zunächst möchten wir unsere volle Solidarität und Anteilnahme mit allen Betroffenen des Genozids ausdrücken. Insbesondere den Nachfahren von Überlebenden danken wir für ihren unermüdlichen Einsatz für Anerkennung, Gerechtigkeit, Wiedergutmachung und ein würdevolles Gedenken. Als Gremium zur Aufarbeitung des kolonialen Erbes der Stadt Köln haben wir uns seit unserer Gründung Anfang letzten Jahres, für das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ eingesetzt sowie für einen angemessenen Umgang mit dem Denkmal des Kolonialverbrechers Kaiser Wilhelm, des Zweiten. Er darf auf hohem Ross drohen. Das soll schon wieder gehen!

Leider mussten wir feststellen, dass unsere Macht als Gremium begrenzt ist. Wir wurden mit vielen bürokratischen Ausreden vertröstet, warum und weshalb das Mahnmal eventuell doch dem Wegerecht im Weg steht oder zukünftige Fahrradwege wichtiger sind. Vor circa einem Monat waren wir in dem Irrglauben, dass die Stadt Köln sich klar für das Mahnmal ausspricht. Gleichzeitig kritisierten wir klar, dass dies ein Jahr, sieben Jahre oder eigentlich 108 Jahre zu spät passierte.

Jetzt müssen wir feststellen, dass anscheinend nur ein Teil der Stadtpolitik und Verwaltung dafür ist und sich ein anderer Teil jeglicher Verantwortung entzieht. […] Im April 2018 war das Mahnmal der Stadt Köln mit einer Schenkungsurkunde übergeben worden. Und jetzt erst recht fordern wir, den aktuellen drohenden Abriss des Mahnmals unverzüglich zu stoppen. Herero und Nama Vertreterinnen mussten auch diesen Weg gehen und verklagen aktuell die deutsche Regierung. Dass dies nötig ist, sagt sehr viel über den deutschen Umgang mit Nachfahren, Genozid, Überlebenden aus. Die Wichtigkeit und Dringlichkeit, sich zu verhalten, wurde damals vor den Genoziden, während der Genozide und die 100 Jahre danach nicht gesehen. Deswegen ist es umso wichtiger, sich dieses Wegschauen, dieses Leugnen, dieses blutigen Hände in Unschuld waschen genauer anzuschauen und daraus zu lernen, damit „Nie wieder“ nicht nur eine Floskel bleibt.

Wenn Verantwortung übernommen wird, dann bedeutet das keine Abschiebungen mehr aus Deutschland nach Armenien und auch in kein anderes Land. Das bedeutet auch, die historischen Kontinuitäten mit der Türkei zu brechen und die militärische Kooperation zu beenden, die damals wie heute Menschenleben kostet. Besonders bei den letzten beiden Punkten würden wir, und ich persönlich, mir auch mehr Verantwortung von den Politikern wünschen und ihren Parteien. Verantwortung bedeutet, den Betroffenen aufmerksam und empathisch zuzuhören und deren Wünsche und Forderungen ernst zu nehmen und umzusetzen. Hier muss Eigeninitiative gezeigt werden, und es darf sich nicht hinter bürokratischen Ausreden versteckt werden. „Dieser Schmerz betrifft uns alle“.

Das Expert*innengremium besteht aus verschiedenen Leuten aus sozialen Bewegungen, akademischer Bildung, und das gesamte Gremium kritisiert die Entscheidung der Stadt Köln, das Mahnmal zu. Das Gremium betont nochmal, wie wichtig die Arbeit der Initiative seit 2018 und wie untragbar und unverschämt das Vertrösten der Stadt Köln ist. Außerdem wirft das Gremium die Frage auf, weshalb die Stadt ein Expertenkomitee zur Aufarbeitung der kolonialen Geschichte einberuft, aber gleichzeitig bereits gemachte Arbeit zum Thema aktiv verhindert und auch uns nicht zuhört.

Ich würde mir auch wünschen, dass alle Anwesenden, die heute hier sind, quasi auch wirklich zu diesem Manual halten. Ich habe heute nochmal telefoniert mit der für uns zuständigen Person und gefragt, wie es weitergehen wird. Da wurde geantwortet, dass diese Person auch keine Infos oder Antworten hat; dass Fakten so sind, wie sie sind und er daran nichts ändern kann. Das Mahnmal soll aber nicht entfernt werden bevor das Gericht entschieden hat.

So wie letztes Jahr. Das sei unüblich, hieß es. Wir können hoffen, dass es nicht im Laufe der nächsten Tage entfernt wird. Wir alle werden und müssen uns für den Erhalt dieses Mahnmals und das Gedenken und das gesamte Thema einsetzen. Danke.“

24. Mai 2023|

Grünen-Vorsitzende Katja Trompeter: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Wir unterstützen die Initiative und die armenische Gemeinde weiterhin

Rede von Katja Trompeter, Vorsitzende der Kölner Grünen, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Ganz herzlichen Dank für die Einladung, hier ein paar Worte sagen zu dürfen, weil es für uns Grüne ein wirklich wichtiges Anliegen ist, dass wir unsere Solidarität und Unterstützung für ein Mahnmal zur Erinnerung an den Genozid an einem prominenten Ort in der Stadt signalisieren. Wir haben ganz klar gesagt, das gebietet allein die historische Verantwortung, hier eine dauerhafte Erinnerung zu schaffen, und auch ein entschiedenes Nein für die Zukunft zu setzen gegen Hass und Gewalt.

Wir haben dazu als Kölner Grüne auf unserer Mitgliederversammlung letzte Woche einen Beschluss gefasst, in dem wir begrüßt haben, dass sich die Bezirksvertretung Innenstadt deutlich und so umfänglich dieser Sache angenommen hat. Sie hat damit den Weg gewiesen, der jetzt nur noch gegangen werden muss, nämlich eine längerfristige Sondernutzung zu ermöglichen. Der Vorschlag liegt auf dem Tisch, man muss ihn nur ergreifen, und in diesem Sinne appellieren wir an die Stadtverwaltung Köln, wo der Ball jetzt ganz eindeutig liegt, hier den Dialog fortzusetzen, ihn schnell fortzusetzen und vor allem zu einer einvernehmlichen Lösung auch zu kommen.

Wir werden das weiter begleiten, wir unterstützen die Initiative, die armenische Gemeinde auch weiterhin, und wir appellieren vor allem daran, gerade wenn es um Räumung geht, eine sehr, sehr hohe Sensibilität an den Tag zu legen. Dieses Mahnmal ist eine Chance für die armenische Gemeinde, für die große armenische Gemeinde in Köln wie in Deutschland, die Erinnerungskultur zu pflegen.

Wir appellieren, hier sensibel vorzugehen und schnell eine Lösung zu finden. Vielen Dank.“

Wir unterstützen die Initiative und die armenische Gemeinde weiterhin

Rede von Katja Trompeter, Vorsitzende der Kölner Grünen, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Ganz herzlichen Dank für die Einladung, hier ein paar Worte sagen zu dürfen, weil es für uns Grüne ein wirklich wichtiges Anliegen ist, dass wir unsere Solidarität und Unterstützung für ein Mahnmal zur Erinnerung an den Genozid an einem prominenten Ort in der Stadt signalisieren. Wir haben ganz klar gesagt, das gebietet allein die historische Verantwortung, hier eine dauerhafte Erinnerung zu schaffen, und auch ein entschiedenes Nein für die Zukunft zu setzen gegen Hass und Gewalt.

Wir haben dazu als Kölner Grüne auf unserer Mitgliederversammlung letzte Woche einen Beschluss gefasst, in dem wir begrüßt haben, dass sich die Bezirksvertretung Innenstadt deutlich und so umfänglich dieser Sache angenommen hat. Sie hat damit den Weg gewiesen, der jetzt nur noch gegangen werden muss, nämlich eine längerfristige Sondernutzung zu ermöglichen. Der Vorschlag liegt auf dem Tisch, man muss ihn nur ergreifen, und in diesem Sinne appellieren wir an die Stadtverwaltung Köln, wo der Ball jetzt ganz eindeutig liegt, hier den Dialog fortzusetzen, ihn schnell fortzusetzen und vor allem zu einer einvernehmlichen Lösung auch zu kommen.

Wir werden das weiter begleiten, wir unterstützen die Initiative, die armenische Gemeinde auch weiterhin, und wir appellieren vor allem daran, gerade wenn es um Räumung geht, eine sehr, sehr hohe Sensibilität an den Tag zu legen. Dieses Mahnmal ist eine Chance für die armenische Gemeinde, für die große armenische Gemeinde in Köln wie in Deutschland, die Erinnerungskultur zu pflegen.

Wir appellieren, hier sensibel vorzugehen und schnell eine Lösung zu finden. Vielen Dank.“

24. Mai 2023|

Bezirksbürgermeister Andreas Hupke: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Der Rat der Stadt Köln und Oberbürgermeisterin Reker müssen sich bekennen

Rede von Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister Innenstadt-Deutz, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Sehr geehrte anwesende, liebe Vorrednerinnen und Vorrednern! Es fällt mir nicht leicht zu sprechen, aber ich werde dann mit den kommenden Sätzen auch gefasst werden. Leicht fällt es mir deshalb nicht, weil ich einerseits sehr traurig bin, dass wir hier wieder zusammenkommen müssen, aber weil ich auch wütend bin; und wütend darf man sein, und die Wut darf man nicht in sich behalten. Den Ärger, den muss man aussprechen, und daher bin ich dankbar und froh, dass ich angefragt wurde. Ich will zu dem Gesagten ergänzen, wie das so an uns herangekommen ist seitens der Oberbürgermeisterin. Wir haben das immer so verstanden und ich auch ganz besonders, dass es ein Auftrag der Oberbürgermeisterin an die Bezirksvertretung gewesen ist, dass hier eine politische Entscheidung gefällt werden soll und das ist auch gemacht worden.

Wir haben uns unglaublich viel Mühe und Arbeit gemacht haben. Das ging über mehrere Monate und gipfelte dann in dieser, sag ich mal, historischen Sitzung im Ratssaal, wo über 100 Menschen waren und wo wir diesen wegweisenden Beschluss in dieser Sache gefasst haben und dann den auch nachgebessert haben. Damit haben wir der Oberbürgermeisterin eine goldene Brücke gebaut, die sie einfach nur beschreiten muss. Diese Brücke ist 111 Mal schöner und tragfähiger, als die Hohenzollernbrücke ist, und da kann ich der Oberbürgermeisterin nur empfehlen, ganz schnell diese Brücke zu betreten und dem Rat ganz klar sagen, ihr müsst jetzt hier entscheiden.

Bislang hat sich der Rat null mit dem Mahnmal befasst. Das ist ein Unding. Wir wissen um die historische Dimension und da darf der Rat der Stadt Köln und auch die Oberbürgermeisterin sich keinen schlanken Fuß machen. Sie müssen sich bekennen. Ich wiederhole, dass weder die Oberbürgermeisterin noch der Rat der Stadt Köln sich keinen schlanken Fuß machen dürfen nach dem Motto: Ach ja, die Bezirksvertretung hat da was beschlossen, und dann schauen wir mal, wo es hingeht. Dieser Beschluss ist nicht einfach in die Ecke zu stellen.

Ich bin 1950 geboren und meine Eltern kamen aus Pommern, und es ist schon gesagt worden, kein Volk hat eine Zukunft, wenn es kein Gedächtnis hat und ohne Gedächtnis gibt es auch keine Zukunft. Das gilt auch für den Rat der Stadt Köln und das gilt auch für die Stadtgesellschaft.

Wir haben in diesem Beschluss gesagt, das die gesamte Stadtgesellschaft, alle Menschen, 185 Nationen, die hier wohnen, dass die die Diskussion mitführen sollen, alle, woher sie auch kommen. So verstehe ich meine ehrenamtliche Funktion, die Menschen zusammenzubringen in dieser Stadt.

Es gibt jetzt erst, nachdem wir diesen Beschluss gefasst haben, von einer Partei einen Beschluss, die auch die größte Fraktion im Rat der Stadt stellt, der einstimmig für das Mahnmal gefasst wurde. Die größte Ratsfraktion muss sich damit jetzt beschäftigen und mal endlich Farbe bekennen.

Zum Schluss will ich noch sagen, und da werde ich fuchsig: wenn am Neumarkt eine Skulptur steht, die ich persönlich schön finde, diese Figur vor dem Kunsthaus Lampertz, das ist der Balzac: die hat eine Genehmigung für ein Jahr. Das haben wir beschlossen. Warum wird diese Entscheidung von der Verwaltung hier nicht zugrunde gelegt? Wir haben keinen Staat, wo zweierlei Recht herrscht, und ich denke, dass Ihnen dieser Hinweis hilft auf dem Rechtsweg. Bringen Sie das bei Gericht an. Wir sind so was von flexibel, das können sie auch sehr gerne anführen, wir machen auch sehr gerne den Beschluss für drei Jahre Punkt. Vielen Dank, dass Sie zugehört haben.“

Der Rat der Stadt Köln und Oberbürgermeisterin Reker müssen sich bekennen

Rede von Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister Innenstadt-Deutz, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Sehr geehrte anwesende, liebe Vorrednerinnen und Vorrednern! Es fällt mir nicht leicht zu sprechen, aber ich werde dann mit den kommenden Sätzen auch gefasst werden. Leicht fällt es mir deshalb nicht, weil ich einerseits sehr traurig bin, dass wir hier wieder zusammenkommen müssen, aber weil ich auch wütend bin; und wütend darf man sein, und die Wut darf man nicht in sich behalten. Den Ärger, den muss man aussprechen, und daher bin ich dankbar und froh, dass ich angefragt wurde. Ich will zu dem Gesagten ergänzen, wie das so an uns herangekommen ist seitens der Oberbürgermeisterin. Wir haben das immer so verstanden und ich auch ganz besonders, dass es ein Auftrag der Oberbürgermeisterin an die Bezirksvertretung gewesen ist, dass hier eine politische Entscheidung gefällt werden soll und das ist auch gemacht worden.

Wir haben uns unglaublich viel Mühe und Arbeit gemacht haben. Das ging über mehrere Monate und gipfelte dann in dieser, sag ich mal, historischen Sitzung im Ratssaal, wo über 100 Menschen waren und wo wir diesen wegweisenden Beschluss in dieser Sache gefasst haben und dann den auch nachgebessert haben. Damit haben wir der Oberbürgermeisterin eine goldene Brücke gebaut, die sie einfach nur beschreiten muss. Diese Brücke ist 111 Mal schöner und tragfähiger, als die Hohenzollernbrücke ist, und da kann ich der Oberbürgermeisterin nur empfehlen, ganz schnell diese Brücke zu betreten und dem Rat ganz klar sagen, ihr müsst jetzt hier entscheiden.

Bislang hat sich der Rat null mit dem Mahnmal befasst. Das ist ein Unding. Wir wissen um die historische Dimension und da darf der Rat der Stadt Köln und auch die Oberbürgermeisterin sich keinen schlanken Fuß machen. Sie müssen sich bekennen. Ich wiederhole, dass weder die Oberbürgermeisterin noch der Rat der Stadt Köln sich keinen schlanken Fuß machen dürfen nach dem Motto: Ach ja, die Bezirksvertretung hat da was beschlossen, und dann schauen wir mal, wo es hingeht. Dieser Beschluss ist nicht einfach in die Ecke zu stellen.

Ich bin 1950 geboren und meine Eltern kamen aus Pommern, und es ist schon gesagt worden, kein Volk hat eine Zukunft, wenn es kein Gedächtnis hat und ohne Gedächtnis gibt es auch keine Zukunft. Das gilt auch für den Rat der Stadt Köln und das gilt auch für die Stadtgesellschaft.

Wir haben in diesem Beschluss gesagt, das die gesamte Stadtgesellschaft, alle Menschen, 185 Nationen, die hier wohnen, dass die die Diskussion mitführen sollen, alle, woher sie auch kommen. So verstehe ich meine ehrenamtliche Funktion, die Menschen zusammenzubringen in dieser Stadt.

Es gibt jetzt erst, nachdem wir diesen Beschluss gefasst haben, von einer Partei einen Beschluss, die auch die größte Fraktion im Rat der Stadt stellt, der einstimmig für das Mahnmal gefasst wurde. Die größte Ratsfraktion muss sich damit jetzt beschäftigen und mal endlich Farbe bekennen.

Zum Schluss will ich noch sagen, und da werde ich fuchsig: wenn am Neumarkt eine Skulptur steht, die ich persönlich schön finde, diese Figur vor dem Kunsthaus Lampertz, das ist der Balzac: die hat eine Genehmigung für ein Jahr. Das haben wir beschlossen. Warum wird diese Entscheidung von der Verwaltung hier nicht zugrunde gelegt? Wir haben keinen Staat, wo zweierlei Recht herrscht, und ich denke, dass Ihnen dieser Hinweis hilft auf dem Rechtsweg. Bringen Sie das bei Gericht an. Wir sind so was von flexibel, das können sie auch sehr gerne anführen, wir machen auch sehr gerne den Beschluss für drei Jahre Punkt. Vielen Dank, dass Sie zugehört haben.“

24. Mai 2023|

Erzpriester Radu Constantin Miro: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Das Mahnmal steht am richtigen Platz

Rede von Erzpriester Radu Constantin Miro, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Ich danke Ihnen, lieber Herr Bischof, liebe Anwesende! Ich überbringe, wie gesagt, die Grüße der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland, ein Träger mit 25 Mitgliedskirchen, im Grunde alle Kirchen unseres Landes. Die Kirchen haben, angefangen mit der Genozid Erklärung des deutschen Bundestages, immer an der Seite ihrer treuen Mitgliedskirchen, der armenisch apostolischen Kirche gestanden, und wir werden das weiterhin tun. Wir danken der Initiative dafür, dass sie eine Arbeit leistet mit Deutschen, Armeniern und anderen, mit Bewohnern unseres Landes. Es ist ganz einfach, die Leute im Osten wissen es besonders gut. Wenn man beginnt, die Erinnerung zu verlieren, das eigene Erinnern und das Gedenken aufzugeben, sägt man den Ast ab, auf dem man selber sitzt. Ich darf als orthodoxer Christ noch dazu sagen, dass wir den Schmerz der Armenier verstehen. Ich behaupte, das ist der richtige Platz hier, denn der Kaiser wendet uns den Rücken zu, so wie er es vor 100 Jahren gemacht hat, und so wie heute offensichtlich auch noch.“

Das Mahnmal steht am richtigen Platz

Rede von Erzpriester Radu Constantin Miro, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Ich danke Ihnen, lieber Herr Bischof, liebe Anwesende! Ich überbringe, wie gesagt, die Grüße der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland, ein Träger mit 25 Mitgliedskirchen, im Grunde alle Kirchen unseres Landes. Die Kirchen haben, angefangen mit der Genozid Erklärung des deutschen Bundestages, immer an der Seite ihrer treuen Mitgliedskirchen, der armenisch apostolischen Kirche gestanden, und wir werden das weiterhin tun. Wir danken der Initiative dafür, dass sie eine Arbeit leistet mit Deutschen, Armeniern und anderen, mit Bewohnern unseres Landes. Es ist ganz einfach, die Leute im Osten wissen es besonders gut. Wenn man beginnt, die Erinnerung zu verlieren, das eigene Erinnern und das Gedenken aufzugeben, sägt man den Ast ab, auf dem man selber sitzt. Ich darf als orthodoxer Christ noch dazu sagen, dass wir den Schmerz der Armenier verstehen. Ich behaupte, das ist der richtige Platz hier, denn der Kaiser wendet uns den Rücken zu, so wie er es vor 100 Jahren gemacht hat, und so wie heute offensichtlich auch noch.“

24. Mai 2023|

Bischof Serovpé Isakhanyan: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Armenier, die armenische Kirche und die armenische Gemeinde stehen hinter dieser Initiative

Rede von Bischof Serovpé Isakhanyan, Primas der Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Guten Abend zusammen! Wir Christen sagen, das Gebet verbindet uns, verbindet uns in der Liebe, verbindet uns im Kampf für die Gerechtigkeit. Es erinnert uns an eine alte Dame aus dem neuen Testament, eine Witwe, die hartnäckig gekämpft hat. Wir Armenier kämpfen seit über 100 Jahren und wir kämpfen weiter. Ich danke Ihnen, dass Sie gemeinsam mit uns kämpfen. Liebe Initiative, Gott segne sie! Und alle anderen Anwesenden auch.

Gemeinsam sprechen wir das „Vaterunser“, jeder in seiner oder ihrer eigenen Sprache. (Das geschieht auch.)

Bevor ich das Wort an meinem Bruder weitergebe, Radu Constantin Miron, den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland, möchte ich gerne betonen, diese Initiative ist keine armenische Initiative, aber die Armenier und die armenische Kirche und die armenische Gemeinde stehen hinter dieser Initiative und wo wir helfen können, tun wir das. Selbstverständlich sind wir mit dabei. Gott segne sie.“

Rede von Bischof Serovpé Isakhanyan auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke

„Guten Abend zusammen! Wir Christen sagen, das Gebet verbindet uns, verbindet uns in der Liebe, verbindet uns im Kampf für die Gerechtigkeit. Es erinnert uns an eine alte Dame aus dem neuen Testament, eine Witwe, die hartnäckig gekämpft hat. Wir Armenier kämpfen seit über 100 Jahren und wir kämpfen weiter. Ich danke Ihnen, dass Sie gemeinsam mit uns kämpfen. Liebe Initiative, Gott segne sie! Und alle anderen Anwesenden auch.

Gemeinsam sprechen wir das „Vaterunser“, jeder in seiner oder ihrer eigenen Sprache. (Das geschieht auch.)

Bevor ich das Wort an meinem Bruder weitergebe, Radu Constantin Miron, den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland, möchte ich gerne betonen, diese Initiative ist keine armenische Initiative, aber die Armenier und die armenische Kirche und die armenische Gemeinde stehen hinter dieser Initiative und wo wir helfen können, tun wir das. Selbstverständlich sind wir mit dabei. Gott segne sie.“

24. Mai 2023|

Über 150 Menschen demonstrieren gegen Abbau von Genozid-Mahnmal

Über 150 Menschen demonstrieren gegen Abbau von Genozid-Mahnmal

Am 24. Mai haben sich über 150 Menschen am Mahnmal versammelt, um gegen den von der Stadt verlangten Abriss des Mahnmals zu protestieren. Die Redner*innen (s. Rubrik „Reden“) kamen aus unterschiedlichsten Kontexten, wie die Teilnehmenden auch.

Sie alle verwahrten sich gegen die würdelose Haltung der Verwaltung, die ständig neue absurde „Argumente“ bemüht, um ihren Widerstand gegen das öffentliche Gedenken an diesem zentralen Ort in der Stadt zu begründen. Die aktuelle Bosheit: ein in ferner Zukunft möglicherweise errichteter Fahrradweg auf einer irgendwann verbreiteren Hohenzollernbrücke. Dem stehe das Mahnmal jetzt schon im Weg. Gleichzeitig hat dieselbe Verwaltung auf der anderen Rheinseite eine dreimal so große Installation angebracht: ein Sitzmöbel.

Als „Deadline“ für den Abbau des Mahnmals hatte die Stadtverwaltung den 24.5., 22 Uhr bestimmt. Dagegen hat die Initiative Völkermord Erinnern einen Eilantrag und eine Klage beim Verwaltungsgericht Köln eingereicht. Bis das Gericht darüber entschieden hat – vermutlich in der Woche nach Pfingsten – bleibt das Mahnmal stehen.

Wir informieren umgehend über die Entscheidung des Gerichts und die Konsequenzen. Bitte bleibt aufmerksam und verteidigt diesen Ort des Gedenkens, der Trauer und der Mahnung!

Über 150 Menschen demonstrieren gegen Abbau von Genozid-Mahnmal

Am 24. Mai haben sich über 150 Menschen am Mahnmal versammelt, um gegen den von der Stadt verlangten Abriss des Mahnmals zu protestieren. Die Redner*innen (s. Rubrik „Reden“) kamen aus unterschiedlichsten Kontexten, wie die Teilnehmenden auch.

Sie alle verwahrten sich gegen die würdelose Haltung der Verwaltung, die ständig neue absurde „Argumente“ bemüht, um ihren Widerstand gegen das öffentliche Gedenken an diesem zentralen Ort in der Stadt zu begründen. Die aktuelle Bosheit: ein in ferner Zukunft möglicherweise errichteter Fahrradweg auf einer irgendwann verbreiteren Hohenzollernbrücke. Dem stehe das Mahnmal jetzt schon im Weg. Gleichzeitig hat dieselbe Verwaltung auf der anderen Rheinseite eine dreimal so große Installation angebracht: ein Sitzmöbel.

Als „Deadline“ für den Abbau des Mahnmals hatte die Stadtverwaltung den 24.5., 22 Uhr bestimmt. Dagegen hat die Initiative Völkermord Erinnern einen Eilantrag und eine Klage beim Verwaltungsgericht Köln eingereicht. Bis das Gericht darüber entschieden hat – vermutlich in der Woche nach Pfingsten – bleibt das Mahnmal stehen.

Wir informieren umgehend über die Entscheidung des Gerichts und die Konsequenzen. Bitte bleibt aufmerksam und verteidigt diesen Ort des Gedenkens, der Trauer und der Mahnung!

24. Mai 2023|
Redebeiträge
Medienberichte
Unterstützerbriefe
Im Anschluss an eine Matinee „Völkermorde erinnern, Kriege verhindern“ am 15. April in Köln haben die Initiative „Völkermord erinnern“ und Besucherinnen und Besucher ein Mahnmal enthüllt. Es erinnert nicht nur an den Genozid an den Armeniern in den Jahren 1915-1918, sondern auch an die deutsche Beteiligung daran und fordert grundsätzlich dazu auf, Rassismus und Nationalismus als Ursachen von Völkermorden zu ächten.

Das Mahnmal ist an der linksrheinischen Seite der Hohenzollernbrücke errichtet worden, gegenüber dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm II., Verantwortlicher für den Völkermord an den OvaHerero und Nama 1904 und Unterstützer des Genozids an den Armeniern.

Das Genozid-Mahnmal wurde von der Stadt Köln am 19. April 2018 abgerissen. Es habe an einer Genehmigung gefehlt. Die Stadt hat in ihrem Schriftsatz gegenüber dem Verwaltungsgericht Köln, das wir angerufen hatten, außerdem argumentiert, das Mahnmal müsse noch vor dem 24. April, dem internationalen Gedenktag an den Genozid, beseitigt werden, weil sonst die Gefahr bestehe, dass sich „zahlreiche Gegendemonstranten einfinden“ und „die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs an dieser Stelle zeitnah stark beeinträchtigt“ sei. „Angesichts der Vielzahl türkischer Mitbürger in Köln“ sei auch schon 2017, bei der Erlaubnis für den Kreuzstein der armenischen Gemeinde „auf eine Aufstellung im öffentlichen Straßenland aufgrund des hohen Konfliktpotentials bewusst verzichtet worden“. Das Verwaltungsgericht Köln hat die sofortige Entfernung des Genozidmahnmals an der Hohenzollernbrücke nicht beanstandet.

In unserer Antwort beim Verwaltungsgericht hielten wir fest, dass wir diese Argumentation für ein erinnerungspolitisches Armutszeugnis und ein Ausweichen vor Genozidleugnern halten. Sie widerspricht diametral der Aufforderung des Bundestags, der in seiner Resolution vom 2. Juni 2016 die Zivilgesellschaft auffordert, das Gedenken an den armenischen Genozid zu thematisieren.

Zahlreiche Organisationen und Prominente haben sich mittlerweile als PatInnen und UnterstützerInnen für das Mahnmal und für seine Wiedererrichtung ausgesprochen.

Wir richten unsere Anstrengungen weiterhin darauf, möglichst viele zivilgesellschaftliche Kräfte in dem Bemühen zu vereinen, die Stadt Köln solle das Genozid-Mahnmal wieder aufstellen.

Das Mahnmal muss an seinen Platz zurück!

L’initiative « Rappeler le Génocide » ainsi que les visiteurs ont inauguré le 15 avril 2018 à Cologne un monument à la suite d’une matinée sur le thème « Rappeler le génocide, Empêcher les guerres ». Il rappelle non seulement le génocide commis dans les années 1915 – 1918 aux Arméniens mais également la participation allemande et exige de proscrire le racisme et le nationalisme comme la cause des génocides.

Le monument a été érigé sur le bord gauche du pont sur le Rhin, le« Hohenzollernbrücke » en face de la statue du Kaiser Wilhelm II, responsable du génocide des OvaroHerero et Nama en 1904 et soutien du génocide des Arméniens.

Le Monument a été enlevé par la ville de Cologne le 19 avril 2018, pour manque d’autorisation préalable. La ville de Cologne a également argumenté, dans le cadre d’une procédure devant le tribunal administratif de Cologne entamée par nous, que le monument devrait être enlevé avant le 24 avril 2018, jour de la commémoration internationale du génocide aux Arméniens, afin d’éviter « le rassemblement de nombreux contre-manifestants » présentant un fort risque pour « la sécurité et la facilité du trafic à cet endroit ». Au vu de la présence de nombreux citoyens turcs à Cologne, la ville aurait déjà en 2017, lors de la mise en place du « Kreuzstein » de la communauté arménienne, refusé expressément une permission de la mise en place dans le domaine public à cause du potentiel de conflit élevé.

Le tribunal administratif de Cologne n’a pas contesté l’enlèvement immédiat du monument du génocide près de la «Hohenzollernbrücke».

Dans notre réponse au tribunal administratif nous avons souligné que nous jugeons cette argumentation comme insulte à une politique de mémorisation et un recul devant ceux qui nient le génocide. Elle contredit diamétralement la demande du Bundestag qui dans sa résolution du 2 juin 2016 demande à la société civile de thématiser la mémoire du génocide aux Arméniens.

Un grand nombre d’organisations et de personnes importantes de la vie culturelle et intellectuelle se sont déclarées parrain ou soutien pour le monument et sa réinstallation.

Nos efforts continuent afin qu’un grand nombre de personnes de la vie civile se réunisse pour exiger de la ville de Cologne la réinstallation du monument du génocide.

LE MONUMENT DOIT RETOURNER A SA PLACE!

Deutsch-Armenische Juristenvereinigung e.V.: Appell an die Kölner Verwaltung die Erlaubnis zur Aufstellung des Mahnmals für die beantragte Zeit zu erteilen

Appell an die Kölner Verwaltung die Erlaubnis zur Aufstellung des Mahnmals für die beantragte Zeit zu erteilen

Die Deutsch-Armenische Juristenvereinigung e.V. unterstützt die Initiative „Völkermord Erinnern“ in ihren Vorhaben, das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ an dem repräsentativen Ort am Kurt-Rossa Platz in Köln zur Erinnerung an den Völkermord an den Armenier*innen und weiteren Minderheiten, aufzustellen.

Die Bedeutung der Erinnerung wird als anerkannte Form der symbolischen Wiedergutmachung betrachtet, die darauf abzielt, die tiefen sozialen Spaltungen nach einer Massengewalt zu überwinden. Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte hat eine umfassende Rechtsprechung zur Bedeutung der Errichtung von Denkmälern entwickelt. „Wir als Deutsch-Armenische Juristenvereinigung e.V. fordern daher die Errichtung des Mahnmales zur Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern in Köln, damit den genannten historischen und gesellschaftlichen Verpflichtungen adäquat nachgekommen wird und nicht durch einen möglichen Einfluss von Drittinteressen gehemmt wird. Unsere Stellungnahme stützen wir auf den im Anhang befindlichen gutachterlichen Vermerk, welcher eine juristische Auseinandersetzung mit den anhängigen Gerichtsverfahren bietet.“, so die DEARJV.

Appell und Gutachten lesen (DEARJV)

Appell an die Kölner Verwaltung die Erlaubnis zur Aufstellung des Mahnmals für die beantragte Zeit zu erteilen

Die Deutsch-Armenische Juristenvereinigung e.V. unterstützt die Initiative „Völkermord Erinnern“ in ihren Vorhaben, das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ an dem repräsentativen Ort am Kurt-Rossa Platz in Köln zur Erinnerung an den Völkermord an den Armenier*innen und weiteren Minderheiten, aufzustellen.

Die Bedeutung der Erinnerung wird als anerkannte Form der symbolischen Wiedergutmachung betrachtet, die darauf abzielt, die tiefen sozialen Spaltungen nach einer Massengewalt zu überwinden. Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte hat eine umfassende Rechtsprechung zur Bedeutung der Errichtung von Denkmälern entwickelt. „Wir als Deutsch-Armenische Juristenvereinigung e.V. fordern daher die Errichtung des Mahnmales zur Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern in Köln, damit den genannten historischen und gesellschaftlichen Verpflichtungen adäquat nachgekommen wird und nicht durch einen möglichen Einfluss von Drittinteressen gehemmt wird. Unsere Stellungnahme stützen wir auf den im Anhang befindlichen gutachterlichen Vermerk, welcher eine juristische Auseinandersetzung mit den anhängigen Gerichtsverfahren bietet.“, so die DEARJV.

Appell und Gutachten lesen (DEARJV)
7. Juni 2023|

Beschluss: Sondernutzungserlaubnis für das Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“

Sondernutzungserlaubnis für das Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“

Geänderter Beschluss vom 27. April 2023: Die Verwaltung wird beauftragt gebeten, der „Initiative Völkermord erinnern“ die Erlaubnis zur Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ auf dem Kurt-Rossa-Platz am Aufgang der Hohenzollernbrücke vom 25.04.2023 bis zum 24.04.2024, zu erteilen.

Beschluss lesen (BV-Innenstadt)

Sondernutzungserlaubnis für das Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“

Geänderter Beschluss vom 27. April 2023: Die Verwaltung wird beauftragt gebeten, der „Initiative Völkermord erinnern“ die Erlaubnis zur Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ auf dem Kurt-Rossa-Platz am Aufgang der Hohenzollernbrücke vom 25.04.2023 bis zum 24.04.2024, zu erteilen.

Beschluss lesen (BV-Innenstadt)
7. Juni 2023|

Beschluss: Die Bezirksvertretung Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des von der Initiative „Völkermord Erinnern“ vorgebrachten Anliegens an

Die Bezirksvertretung Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des von der Initiative „Völkermord Erinnern“ vorgebrachten Anliegens an

Beschluss vom 30. März 2023: Die Bezirksvertretung Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des von der Initiative „Völkermord Erinnern“ vorgebrachten Anliegens an, in Zukunft an zentraler, prominenter Stelle der Stadt an die am 2. Juni 2016 vom Deutschen Bundestag anerkannten genozidalen Verbrechen im Rahmen des Völkermordes an den Armeniern und der Verantwortung Deutschlands zu erinnern.

Um der Bedeutung des Anliegens gerecht zu werden bitten wir die Stadtverwaltung, unter Beteiligung der relevanten Akteur*innen und Gremien eine Findungskommission analog der Findungskommission für das NSU-Denkmal an der Keupstrasse einzusetzen, mit dem Ziel, eine zeitgemäße, angemessene Form des Erinnerns an den Genozid an den Armeniern und der Beteiligung und Verantwortung Deutschlands im Bereich der Kölner Innenstadt zu finden, und dem Rat der Stadt Köln vorzuschlagen. Der Rat der Stadt Köln mit den entsprechenden Ausschüssen muss sowohl in der Gestaltung als auch bezüglich des Ortes einbezogen werden. Vertreter*innen der Betroffenen sollten im Prozess angehört und beteiligt werden.

Bei dem Dialog- und Findungs-Prozess ist es wichtig, auch die Beteiligung von Kaiser Wilhelm II. und das auf dem Kurt-Rossa-Platz aufgestellte Reiterdenkmal zu berücksichtigen und einen Umgang und ggf. einen Einbezug in die gefundene Form des Erinnerns vorzuschlagen. Hierbei sollten auch weitere genozidale Verbrechen, die in Zusammenhang mit Wilhelm II. stehen, berücksichtigt werden.

Bezüglich des Mahnmals der Initiative „Völkermord Erinnern“ bitten wir die Initiative und die Verwaltung, hierfür eine sichere Form zu finden, zum Beispiel in Form eines Antrags auf Sondernutzung. Der Kunstbeirat ist in allen Prozessen mit einzubeziehen.

Die Verwaltung wird beauftragt Personen zu benennen, die eine ausreichende Kommunikation mit der Initiative gewährleistet.

Beschluss lesen (BV-Innenstadt)

Die Bezirksvertretung Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des von der Initiative „Völkermord Erinnern“ vorgebrachten Anliegens an

Beschluss vom 30. März 2023: Die Bezirksvertretung Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des von der Initiative „Völkermord Erinnern“ vorgebrachten Anliegens an, in Zukunft an zentraler, prominenter Stelle der Stadt an die am 2. Juni 2016 vom Deutschen Bundestag anerkannten genozidalen Verbrechen im Rahmen des Völkermordes an den Armeniern und der Verantwortung Deutschlands zu erinnern.

Um der Bedeutung des Anliegens gerecht zu werden bitten wir die Stadtverwaltung, unter Beteiligung der relevanten Akteur*innen und Gremien eine Findungskommission analog der Findungskommission für das NSU-Denkmal an der Keupstrasse einzusetzen, mit dem Ziel, eine zeitgemäße, angemessene Form des Erinnerns an den Genozid an den Armeniern und der Beteiligung und Verantwortung Deutschlands im Bereich der Kölner Innenstadt zu finden, und dem Rat der Stadt Köln vorzuschlagen. Der Rat der Stadt Köln mit den entsprechenden Ausschüssen muss sowohl in der Gestaltung als auch bezüglich des Ortes einbezogen werden. Vertreter*innen der Betroffenen sollten im Prozess angehört und beteiligt werden.

Bei dem Dialog- und Findungs-Prozess ist es wichtig, auch die Beteiligung von Kaiser Wilhelm II. und das auf dem Kurt-Rossa-Platz aufgestellte Reiterdenkmal zu berücksichtigen und einen Umgang und ggf. einen Einbezug in die gefundene Form des Erinnerns vorzuschlagen. Hierbei sollten auch weitere genozidale Verbrechen, die in Zusammenhang mit Wilhelm II. stehen, berücksichtigt werden.

Bezüglich des Mahnmals der Initiative „Völkermord Erinnern“ bitten wir die Initiative und die Verwaltung, hierfür eine sichere Form zu finden, zum Beispiel in Form eines Antrags auf Sondernutzung. Der Kunstbeirat ist in allen Prozessen mit einzubeziehen.

Die Verwaltung wird beauftragt Personen zu benennen, die eine ausreichende Kommunikation mit der Initiative gewährleistet.

Beschluss lesen (BV-Innenstadt)
7. Juni 2023|

Kölner Stadt-Anzeiger: Kölner SPD und Ditib nehmen Stellung zur umstrittenen Erinnerungsstele

Kölner SPD und Ditib nehmen Stellung zur umstrittenen Erinnerungsstele

Die Kölner SPD stellt sich hinter einen Beschluss der Bezirksvertretung Innenstadt, nach dem in der Kölner City mit einer Gedenkstätte an den Völkermord an Armeniern während des Osmanischen Reiches erinnert werden soll. Einem Initiativantrag stimmte der Parteirat in dieser Woche zu. „Angesichts zahlreicher Orte der Erinnerung in Köln an die Verbrechen der Nazi-Diktatur und angesichts der nun auch in Köln erfreulicherweise beginnenden Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte“ sei eine dauerhafte Aufstellung eines Mahnmals in der Nähe des umstrittenen Reiterstandbilds „ein Gebot der historischen Wahrhaftigkeit und der Solidarität mit den vielen Opfern und ihren (auch in Köln lebenden) Nachfahren“.

Mit der SPD stellt sich nach den Grünen eine weitere große Partei hinter das Anliegen der Initiative „Völkermord erinnern“, die seit 2018 immer wieder ohne offizielle Genehmigung eine Gedenkstele an der Hohenzollernbrücke aufstellt.

Artikel lesen (Kölner Stadt-Anzeiger)

Kölner SPD und Ditib nehmen Stellung zur umstrittenen Erinnerungsstele

Die Kölner SPD stellt sich hinter einen Beschluss der Bezirksvertretung Innenstadt, nach dem in der Kölner City mit einer Gedenkstätte an den Völkermord an Armeniern während des Osmanischen Reiches erinnert werden soll. Einem Initiativantrag stimmte der Parteirat in dieser Woche zu. „Angesichts zahlreicher Orte der Erinnerung in Köln an die Verbrechen der Nazi-Diktatur und angesichts der nun auch in Köln erfreulicherweise beginnenden Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte“ sei eine dauerhafte Aufstellung eines Mahnmals in der Nähe des umstrittenen Reiterstandbilds „ein Gebot der historischen Wahrhaftigkeit und der Solidarität mit den vielen Opfern und ihren (auch in Köln lebenden) Nachfahren“.

Mit der SPD stellt sich nach den Grünen eine weitere große Partei hinter das Anliegen der Initiative „Völkermord erinnern“, die seit 2018 immer wieder ohne offizielle Genehmigung eine Gedenkstele an der Hohenzollernbrücke aufstellt.

Artikel lesen (Kölner Stadt-Anzeiger)
7. Juni 2023|

Die Kölner SPD begrüßt und unterstützt die jüngsten Beschlüsse der BV Innenstadt zur Aufstellung des Mahnmals „Die Schmerz betrifft uns alle“

Initiativantrag an den Parteirat der KölnSPD vom 30.05.2023

Mahnmal zur Erinnerung an den Genozid an den Armeniern. Die Kölner SPD begrüßt und unterstützt die jüngsten Beschlüsse der BV Innenstadt zur Aufstellung des Mahnmals „Die Schmerz betrifft uns alle“.

Forderung: Die von der BV geforderte Findungskommission sollte nach dem Vorbild der Findungskommission für das NSU-Denkmal in der Keupstraße umgehend eingesetzt und unter Beteiligung aller relevanten Akteure (u.a „Initiative Völkermord erinnern“) und des Ausschusses Kunst und Kultur tätig werden. Diese Kommission soll eine zeitgemäße und angemessene Form des Erinnerns an den Völkermord an den Armeniern und die kolonialen Verbrechen des Kaiserreichs in der Nähe des Reiterstandbildes von Wilhelm II. an der Hohenzollernbrücke erarbeiten und dem Rat der Stadt Köln einen Vorschlag unterbreiten. Um den Verbleib des Mahnmals an dem o. g. Ort bis zur Entscheidung des Rates zu ermöglichen, sollte von der Stadt eine mindestens einjährige Sondernutzungserlaubnis erteilt werden. Der Kunstbeirat ist unbedingt einzubeziehen: Verwiesen sei hier auf die notwendige Erarbeitung eines gesamtstädtischen Konzepts über den Umgang mit kolonialem Erbe und öffentlichen Erinnerungsorten Kölns.

Begründung: Im Juli 2018 wurde das Mahnmal von der Initiative „Völkermord erinnern „ an der Hohenzollernbrücke eingeweiht und seither wurde darum gerungen, dass sie dort dauerhaft verbleiben kann. Die Stele wurde nicht ohne Grund in Sichtweite des Reiterstandbilds von Kaiser Wilhelm II. aufgestellt. Denn das Kaiserreich war im 1. Weltkrieg Verbündeter des Osmanischen Reiches und an der Vernichtung und Vertreibung von über einer Million Armenier beteiligt und somit mitverantwortlich für diesen Völkermord, der vom Deutschen Bundestag 2016 anerkannt wurde. Angesichts zahlreicher Orte der Erinnerung in Köln an die Verbrechen der Nazi-Diktatur und angesichts der nun auch in Köln erfreulicherweise beginnenden Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte ist die dauerhafte Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ in der Nähe des umstrittenen Reiterstandbilds ein Gebot der historischen Wahrhaftigkeit und der Solidarität mit den vielen Opfern und ihren (auch in Köln lebenden) Nachfahren.

Initiativantrag an den Parteirat der KölnSPD vom 30.05.2023

Mahnmal zur Erinnerung an den Genozid an den Armeniern. Die Kölner SPD begrüßt und unterstützt die jüngsten Beschlüsse der BV Innenstadt zur Aufstellung des Mahnmals „Die Schmerz betrifft uns alle“.

Forderung: Die von der BV geforderte Findungskommission sollte nach dem Vorbild der Findungskommission für das NSU-Denkmal in der Keupstraße umgehend eingesetzt und unter Beteiligung aller relevanten Akteure (u.a „Initiative Völkermord erinnern“) und des Ausschusses Kunst und Kultur tätig werden. Diese Kommission soll eine zeitgemäße und angemessene Form des Erinnerns an den Völkermord an den Armeniern und die kolonialen Verbrechen des Kaiserreichs in der Nähe des Reiterstandbildes von Wilhelm II. an der Hohenzollernbrücke erarbeiten und dem Rat der Stadt Köln einen Vorschlag unterbreiten. Um den Verbleib des Mahnmals an dem o. g. Ort bis zur Entscheidung des Rates zu ermöglichen, sollte von der Stadt eine mindestens einjährige Sondernutzungserlaubnis erteilt werden. Der Kunstbeirat ist unbedingt einzubeziehen: Verwiesen sei hier auf die notwendige Erarbeitung eines gesamtstädtischen Konzepts über den Umgang mit kolonialem Erbe und öffentlichen Erinnerungsorten Kölns.

Begründung: Im Juli 2018 wurde das Mahnmal von der Initiative „Völkermord erinnern „ an der Hohenzollernbrücke eingeweiht und seither wurde darum gerungen, dass sie dort dauerhaft verbleiben kann. Die Stele wurde nicht ohne Grund in Sichtweite des Reiterstandbilds von Kaiser Wilhelm II. aufgestellt. Denn das Kaiserreich war im 1. Weltkrieg Verbündeter des Osmanischen Reiches und an der Vernichtung und Vertreibung von über einer Million Armenier beteiligt und somit mitverantwortlich für diesen Völkermord, der vom Deutschen Bundestag 2016 anerkannt wurde. Angesichts zahlreicher Orte der Erinnerung in Köln an die Verbrechen der Nazi-Diktatur und angesichts der nun auch in Köln erfreulicherweise beginnenden Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte ist die dauerhafte Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ in der Nähe des umstrittenen Reiterstandbilds ein Gebot der historischen Wahrhaftigkeit und der Solidarität mit den vielen Opfern und ihren (auch in Köln lebenden) Nachfahren.

5. Juni 2023|

Kurdische Gemeinde Deutschland: Mit diesem Mahnmal übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für die historischen Ereignisse

„Mit diesem Mahnmal übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für die historischen Ereignisse“

Kurdische Gemeinde Deutschland

Köln ist eine weltoffene und solidarische Stadt. Solidarität braucht manchmal Mut und diesen Mut muss die Stadtspitze und Verwaltung nun zeigen. Die Diskussion über den Standort des Mahnmals zum Genozid an den Armeniern ist dieser Stadt nicht würdig. Die Kurdische Gemeinde Deutschland unterstützt nachdrücklich den Wunsch der armenischen Gemeinde, weiterer zivilgesellschaftlicher Akteure und der Bezirksvertretung Innenstadt das Mahnmal auf der Hohenzollernbrücke zu belassen.

Cahit Basar, Generalsekretär der Kurdischen Gemeinde Deutschland: „Mit diesem Mahnmal übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für die historischen Ereignisse, die deutsche Mitschuld und die Lehre daraus, dass Nationalismus und Rassismus keinen Platz in unserer Mitte haben. Dazu gehört auch, dass sich die Stadt das Narrativ von Genozidleugnern nicht zu eigen macht“.

Cahit Basar, Generalsekretär der Kurdischen Gemeinde Deutschland (l.);
Ali Ertan Toprak, Bundesvorsitzender (r.)

„Mit diesem Mahnmal übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für die historischen Ereignisse“

Kurdische Gemeinde Deutschland

Köln ist eine weltoffene und solidarische Stadt. Solidarität braucht manchmal Mut und diesen Mut muss die Stadtspitze und Verwaltung nun zeigen. Die Diskussion über den Standort des Mahnmals zum Genozid an den Armeniern ist dieser Stadt nicht würdig. Die Kurdische Gemeinde Deutschland unterstützt nachdrücklich den Wunsch der armenischen Gemeinde, weiterer zivilgesellschaftlicher Akteure und der Bezirksvertretung Innenstadt das Mahnmal auf der Hohenzollernbrücke zu belassen.

Cahit Basar, Generalsekretär der Kurdischen Gemeinde Deutschland: „Mit diesem Mahnmal übernehmen wir gemeinsam Verantwortung für die historischen Ereignisse, die deutsche Mitschuld und die Lehre daraus, dass Nationalismus und Rassismus keinen Platz in unserer Mitte haben. Dazu gehört auch, dass sich die Stadt das Narrativ von Genozidleugnern nicht zu eigen macht“.

Cahit Basar, Generalsekretär der Kurdischen Gemeinde Deutschland (l.);
Ali Ertan Toprak, Bundesvorsitzender (r.)

5. Juni 2023|

Blumen-Aktion: Das Mahnmal bleibt

#DasMahnmalBleibt

Ihr seid gefragt! Legt eine Blume am Mahnmal nieder, macht ein Selfie/Foto, verlinkt Oberbürgermeisterin Henriette Reker und postet es mit dem Hashtag #DasMahnmalBleibt.
Es geht jetzt ums Ganze: Nächste Woche entscheidet das VG Köln ob die Stadt das Mahnmal abräumen darf – ihr entscheidet mit!

#DasMahnmalBleibt

Ihr seid gefragt! Legt eine Blume am Mahnmal nieder, macht ein Selfie/Foto, verlinkt Oberbürgermeisterin Henriette Reker und postet es mit dem Hashtag #DasMahnmalBleibt.
Es geht jetzt ums Ganze: Nächste Woche entscheidet das VG Köln ob die Stadt das Mahnmal abräumen darf – ihr entscheidet mit!
4. Juni 2023|

haGalil: Entsetzen über geplanten Abbau des armenischen Mahnmals

Entsetzen über geplanten Abbau des armenischen Mahnmals

Bezirksbürgermeister Andreas Hupke appelliert an Kölner Stadtverwaltung.

Die Kölner Oberbürgermeisterin und die Verwaltungsspitze gefährden langsam das Ansehen der Stadt Köln. Diesen Eindruck zumindest könnte man gewinnen, wenn man sich die Farce um die taktischen Versuche der vergangenen Jahre betrachtet, mit der die Stadt Köln das armenische Mahnmal Dieser Schmerz betrifft uns alle immer wieder zu entfernen versucht.

Artikel lesen (haGalil)

Entsetzen über geplanten Abbau des armenischen Mahnmals

Bezirksbürgermeister Andreas Hupke appelliert an Kölner Stadtverwaltung.

Die Kölner Oberbürgermeisterin und die Verwaltungsspitze gefährden langsam das Ansehen der Stadt Köln. Diesen Eindruck zumindest könnte man gewinnen, wenn man sich die Farce um die taktischen Versuche der vergangenen Jahre betrachtet, mit der die Stadt Köln das armenische Mahnmal Dieser Schmerz betrifft uns alle immer wieder zu entfernen versucht.

Artikel lesen (haGalil)
29. Mai 2023|

FAZ: Knickt Köln vor türkischen Genozidleugnern ein?

Knickt Köln vor türkischen Genozidleugnern ein?

In Köln machen türkische Vereine gegen ein Mahnmal für den Völkermord an den Armeniern mobil. Anstatt klar Haltung zu zeigen, scheint die Stadt dem Konflikt ausweichen zu wollen. 

Das Mahnmal für den Genozid an den Armeniern soll nun zum wiederholten Mal entfernt werden. Im April 2018 wurde es von der Initiative „Völkermord erinnern“ an der Hohenzollernbrücke in Köln eingeweiht. Eine rostrote Stele mit einem geschlitzten Granatapfel an der Spitze, die den Titel „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ trägt und in Sichtweite zum Reiterstandbild Kaiser Wilhelms II. steht. Schließlich war das Kaiserreich im Ersten Weltkrieg ein Verbündeter des Osmanischen Reiches und entsandte deutsche Militärattachés, die dem Genozid nicht nur zusahen, sondern sich zum Teil auch daran beteiligten. Das Kaiserreich trägt also eine Mitverantwortung an den Verbrechen.

Artikel lesen (FAZ)

Knickt Köln vor türkischen Genozidleugnern ein?

In Köln machen türkische Vereine gegen ein Mahnmal für den Völkermord an den Armeniern mobil. Anstatt klar Haltung zu zeigen, scheint die Stadt dem Konflikt ausweichen zu wollen. 

Das Mahnmal für den Genozid an den Armeniern soll nun zum wiederholten Mal entfernt werden. Im April 2018 wurde es von der Initiative „Völkermord erinnern“ an der Hohenzollernbrücke in Köln eingeweiht. Eine rostrote Stele mit einem geschlitzten Granatapfel an der Spitze, die den Titel „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ trägt und in Sichtweite zum Reiterstandbild Kaiser Wilhelms II. steht. Schließlich war das Kaiserreich im Ersten Weltkrieg ein Verbündeter des Osmanischen Reiches und entsandte deutsche Militärattachés, die dem Genozid nicht nur zusahen, sondern sich zum Teil auch daran beteiligten. Das Kaiserreich trägt also eine Mitverantwortung an den Verbrechen.

Artikel lesen (FAZ)
28. Mai 2023|

Shakeh Zeynalian: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Das Mahnmal ist Ausdruck der Aufarbeitung eines dunklen Kapitels der deutschen Geschichte

Rede von Shakeh Zeynalian, Vorsitzende der armenischen Gemeinde Köln, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Die armenische Gemeinde ist empört über die Entscheidung der Verwaltung, dass das Mahnmal heute um 22 Uhr abgeräumt werden sollte. Wir protestieren gegen diese Entscheidung, die uns als Kölnerinnen und Kölner armenischer Herkunft christlichen Glaubens zu tief verletzt. Das Mahnmal ist Ausdruck der Aufarbeitung eines dunklen Kapitels der deutschen Geschichte. Die Verwaltung findet es also erträglicher, Kaiser Wilhelm, den Zweiten kritiklos thronen zu lassen und stört sich an dem kleinen Mahnmal zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern. Wir fordern die Chefin der Verwaltung auf, Frau Oberbürgermeisterin, hier erforderliche Sensibilität zu zeigen, die Entscheidung der Verwaltung zurückzunehmen und öffentlich Haltung gegen die Vertreter des Völkermords an den Armeniern anzunehmen. Es ist eine Schande, dass wir 108 Jahre nach dem Völkermord auf derartige Weise um ein Genozid Mahnmal in unserer Heimat streiten müssen. Vielen Dank.“

Das Mahnmal ist Ausdruck der Aufarbeitung eines dunklen Kapitels der deutschen Geschichte

Rede von Shakeh Zeynalian, Vorsitzende der armenischen Gemeinde Köln, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Die armenische Gemeinde ist empört über die Entscheidung der Verwaltung, dass das Mahnmal heute um 22 Uhr abgeräumt werden sollte. Wir protestieren gegen diese Entscheidung, die uns als Kölnerinnen und Kölner armenischer Herkunft christlichen Glaubens zu tief verletzt. Das Mahnmal ist Ausdruck der Aufarbeitung eines dunklen Kapitels der deutschen Geschichte. Die Verwaltung findet es also erträglicher, Kaiser Wilhelm, den Zweiten kritiklos thronen zu lassen und stört sich an dem kleinen Mahnmal zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern. Wir fordern die Chefin der Verwaltung auf, Frau Oberbürgermeisterin, hier erforderliche Sensibilität zu zeigen, die Entscheidung der Verwaltung zurückzunehmen und öffentlich Haltung gegen die Vertreter des Völkermords an den Armeniern anzunehmen. Es ist eine Schande, dass wir 108 Jahre nach dem Völkermord auf derartige Weise um ein Genozid Mahnmal in unserer Heimat streiten müssen. Vielen Dank.“

24. Mai 2023|

Osman Okkan: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Es macht uns fassungslos, wie sich der Rat der Stadt und wie sich die Stadtverwaltung verhält

Rede von Osman Okkan, Kuturforum TürkeiDeutschland, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Wir sind als Kulturforum Türkei Deutschland, wie der Name sagt, diesen Ländern verpflichtet, auch bei der Aufarbeitung der Vergangenheit und vor allem bei der Erinnerungskultur mitzuarbeiten. Seit 30 Jahren arbeiten wir daran, dass die dunklen Phasen in der Geschichte der Türkei, in der Geschichte Anatoliens auch diskutiert werden und darüber Aufklärung betrieben wird. Und Sie wissen: die Deutsche Gesellschaft, auch die Gesellschaft in der Türkei haben da sehr viel nachzuholen, und wir sind sehr dankbar, dass wir alle zusammen daran arbeiten, dass der Genozid an den Armeniern in der osmanischen Geschichte auch in der Türkei aufgearbeitet und entsprechend gewürdigt wird. Das ist ein Meilenstein für die Verständigung zwischen den Völkern in der Türkei, vor allem zwischen Armeniern, den Türken, den Kurden und allen anderen. Und jeden Schritt, der in dieser Richtung gemacht wird, möchten wir begrüßen. Es macht uns fassungslos, wie sich der Rat der Stadt und wie sich die Stadtverwaltung verhält. Ich glaube, dadurch wird dem Image der Stadt, die sich sehr gerne als lokale, freie, liberale Stadt gibt, der größte Schaden zugefügt. Es ist auch eine Aufgabe für uns alle, nicht nur als Angehörige der Community hier, sondern auch als Kölner*innen, dass wir dagegen kämpfen, und dass das den Opfern nutzt, dass ihnen auch hier Gerechtigkeit erfährt, und daran arbeiten wir zusammen. Vielen Dank.“

Es macht uns fassungslos, wie sich der Rat der Stadt und wie sich die Stadtverwaltung verhält

Rede von Osman Okkan, Kuturforum TürkeiDeutschland, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Wir sind als Kulturforum Türkei Deutschland, wie der Name sagt, diesen Ländern verpflichtet, auch bei der Aufarbeitung der Vergangenheit und vor allem bei der Erinnerungskultur mitzuarbeiten. Seit 30 Jahren arbeiten wir daran, dass die dunklen Phasen in der Geschichte der Türkei, in der Geschichte Anatoliens auch diskutiert werden und darüber Aufklärung betrieben wird. Und Sie wissen: die Deutsche Gesellschaft, auch die Gesellschaft in der Türkei haben da sehr viel nachzuholen, und wir sind sehr dankbar, dass wir alle zusammen daran arbeiten, dass der Genozid an den Armeniern in der osmanischen Geschichte auch in der Türkei aufgearbeitet und entsprechend gewürdigt wird. Das ist ein Meilenstein für die Verständigung zwischen den Völkern in der Türkei, vor allem zwischen Armeniern, den Türken, den Kurden und allen anderen. Und jeden Schritt, der in dieser Richtung gemacht wird, möchten wir begrüßen. Es macht uns fassungslos, wie sich der Rat der Stadt und wie sich die Stadtverwaltung verhält. Ich glaube, dadurch wird dem Image der Stadt, die sich sehr gerne als lokale, freie, liberale Stadt gibt, der größte Schaden zugefügt. Es ist auch eine Aufgabe für uns alle, nicht nur als Angehörige der Community hier, sondern auch als Kölner*innen, dass wir dagegen kämpfen, und dass das den Opfern nutzt, dass ihnen auch hier Gerechtigkeit erfährt, und daran arbeiten wir zusammen. Vielen Dank.“

24. Mai 2023|

Rolly Brings: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Wie kann es sein, dass die demokratischen Ratsfraktionen schweigen?

Rede von Rolly Brings, Musiker und Texter, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Ich stehe mit dem Rücken zur Brücke hin, nach Deutz hin. Das war der Ort, an den die Menschen getrieben wurden. Roma sind wie die Juden politische Gegner, um in die Vernichtungslager nach Osten geschickt zu werden. Ich sehe vor mir Kaiser Wilhelm, den Zweiten, einen Kriegsverbrecher, und ich sehe vor mir den Dom, ein Zeichen des Christentums. Ich bin verwirrt. Ich denke jetzt laut. Ich stehe ja oft an dieser Stelle, ob das Mahnmal da ist oder nicht, wenn ich mit dem Fahrrad da hinten über die Brücke fahre.

Wie kann es sein, dass die demokratischen Ratsfraktionen schweigen? Ich möchte ihnen laut zurufen: Liebe Leute, nicht alle Türken, die den Genozid an den Armeniern leugnen in Köln, sprechen für die gesamte türkische Community. Ditib ist nicht Sprecher der türkischen Community. Und wenn ich intern immer zwischen den Zeilen heraushöre: „Eigentlich ist es ja richtig, aber was sagen unsere türkischen Leute in Köln dazu?“ Leute, das hatten wir nicht gehabt vor 50, 60 Jahren, als wir hier in Köln anfingen, unserer Nazi Vergangenheit aufzuarbeiten. Da lebten die Nazis noch, und wir haben trotzdem protestiert.

Ich fahre ganz oft durch die Stadt, und wenn ich an den West-Friedhof komme, dann steige ich ab und spreche an den Gräbern meiner Familie und meiner Freunde mit den Toten. Das ist ganz wichtig für mich. Ich möchte, dass die Armenier, und alle, die das wollen, an diesem genau gekennzeichneten historischen Ort – das ist ja eine richtige Erinnerungs-Achse – die Möglichkeit haben, mit ihren Toten zu reden. Sie können ja nicht mehr an den Ursprungsort! Die Gebeine der Toten liegen irgendwo in Mesopotamien. Sie sind zu Staub geworden, und ich möchte, dass meine armenischen Leute hier in meiner Stadt und in meiner Region die Möglichkeit haben, an dieser Stelle mit ihren Toten zu reden und zu beten. Das ist menschlich. Da muss man keiner Partei angehören, das gehört sich einfach so. Mehr habe ich nicht zu sagen, wer mich nicht kennt: Ich habe keine Partei hinter mir, ich habe keine Macht im Rat, überhaupt nichts. Meine Familie setzt sich nur seit vielen Jahren dafür ein, dass diese Leute nicht vergessen werden: Für die singen und schreiben wir, und für sie treten wir auf. Dankeschön.“

Wie kann es sein, dass die demokratischen Ratsfraktionen schweigen?

Rede von Rolly Brings, Musiker und Texter, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Ich stehe mit dem Rücken zur Brücke hin, nach Deutz hin. Das war der Ort, an den die Menschen getrieben wurden. Roma sind wie die Juden politische Gegner, um in die Vernichtungslager nach Osten geschickt zu werden. Ich sehe vor mir Kaiser Wilhelm, den Zweiten, einen Kriegsverbrecher, und ich sehe vor mir den Dom, ein Zeichen des Christentums. Ich bin verwirrt. Ich denke jetzt laut. Ich stehe ja oft an dieser Stelle, ob das Mahnmal da ist oder nicht, wenn ich mit dem Fahrrad da hinten über die Brücke fahre.

Wie kann es sein, dass die demokratischen Ratsfraktionen schweigen? Ich möchte ihnen laut zurufen: Liebe Leute, nicht alle Türken, die den Genozid an den Armeniern leugnen in Köln, sprechen für die gesamte türkische Community. Ditib ist nicht Sprecher der türkischen Community. Und wenn ich intern immer zwischen den Zeilen heraushöre: „Eigentlich ist es ja richtig, aber was sagen unsere türkischen Leute in Köln dazu?“ Leute, das hatten wir nicht gehabt vor 50, 60 Jahren, als wir hier in Köln anfingen, unserer Nazi Vergangenheit aufzuarbeiten. Da lebten die Nazis noch, und wir haben trotzdem protestiert.

Ich fahre ganz oft durch die Stadt, und wenn ich an den West-Friedhof komme, dann steige ich ab und spreche an den Gräbern meiner Familie und meiner Freunde mit den Toten. Das ist ganz wichtig für mich. Ich möchte, dass die Armenier, und alle, die das wollen, an diesem genau gekennzeichneten historischen Ort – das ist ja eine richtige Erinnerungs-Achse – die Möglichkeit haben, mit ihren Toten zu reden. Sie können ja nicht mehr an den Ursprungsort! Die Gebeine der Toten liegen irgendwo in Mesopotamien. Sie sind zu Staub geworden, und ich möchte, dass meine armenischen Leute hier in meiner Stadt und in meiner Region die Möglichkeit haben, an dieser Stelle mit ihren Toten zu reden und zu beten. Das ist menschlich. Da muss man keiner Partei angehören, das gehört sich einfach so. Mehr habe ich nicht zu sagen, wer mich nicht kennt: Ich habe keine Partei hinter mir, ich habe keine Macht im Rat, überhaupt nichts. Meine Familie setzt sich nur seit vielen Jahren dafür ein, dass diese Leute nicht vergessen werden: Für die singen und schreiben wir, und für sie treten wir auf. Dankeschön.“

24. Mai 2023|

Talin Kalatas: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Der Beschluss der Stadtverwaltung, das Mahnmal aus dem Stadtbild zu entfernen, macht das Leid von Millionen von Menschen unsichtbar

Rede von Talin Kalatas, Geschäftsführerin der Naturfreunde Nordrheinwestfalen, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Es ist jetzt ziemlich genau vier Wochen her, dass ich hier an dieser Stelle versuchte, Opfern des Genozids an den Armeniern eine Stimme zu geben und darüber sprach, dass es möglich sei, Leid zu teilen, und zwar indem nicht nur die Opfergruppen dieses Leid tragen müssen. Und dass eben dieses Mahnmal ein Schritt sei, um aus machtlosen und passiven Opfern Überlebende zu machen, Menschen mit Stimmen und Geschichten, Menschen mit Wert. Das, was wir durch die Stadtverwaltung erleben, ist das genaue Gegenteil davon, Menschen Wert zuzugestehen und ihr Leid mitzutragen. Mir als Aktivistin für eine gerechte Gesellschaft, aber auch als Nachfahrin von Überlebenden bricht es das Herz, dass das Mal abgebaut werden soll. Der Beschluss der Stadtverwaltung, das Mahnmal aus dem Stadtbild zu entfernen, missachtet damit nicht nur unsere Erinnerung und die Würde der Opfer, sondern macht das Leid von Millionen von Menschen wieder unsichtbar. Was die Stadt Köln damit sagen möchte, ist eigentlich ganz eindeutig. Dieser Schmerz betrifft Köln nicht, und das ist eine ziemliche Phrase in einer Stadt, in der Kolonialisten und Massenmörder auf ihren Sockeln ganz ungeniert und unreflektiert die Tore der Stadt bewachen.

Das Mahnmal ist nicht nur ein Denkmal aus Stahl, es ist ein symbolischer Ort, der das Leid und die Tragödie eben auch meiner eigenen Vorfahren verkörpert. Es ist ein Ort des Gedenkens, der Mahnung und des Lernens für die Nachfahren der Ermordeten, aber auch für die Nachfahren der Täter*innen und der Mittäter*innen. Denn auch vererbte Schuld produziert Leid, das zum Ausdruck gebracht werden darf und das auch verarbeitet gehört. Und wo könnte ein solcher Prozess besser beginnen als hier an diesem Ort, der so prominent und mit Bedacht gewählt wurde, um eben das Bewusstsein zu schaffen, das dieser Schmerz uns alle betrifft? Das Abstruse und auch für mich zu Köln passende krasse Verhalten der Stadtverwaltung im Hin und Her über das Verweilen des Mahnmals grenzt nicht nur an Realsatire, sondern es zeigt auch vor allem, worum es hier irgendwie auch geht: um die Deutungshoheit über Erinnerungskultur. Sie ignoriert die Tatsache, dass vor allem die Opfer ein Recht auf ihre Erzählungen haben und diese in die Stadtgestaltung einbringen dürfen. Es ist ein Akt der Entmenschlichung, wenn Stimmen nicht gehört und Schmerz nicht anerkannt wird.

Ich muss innerlich fast aufschreien, wenn ich so Sätze höre wie, „naja, da kann ja auch jeder kommen und sein Mahnmal zur Erinnerung seines Leids ausstellen“. Denn ja, in einer gerechten, aufgeklärten und Kolonialismus selbstkritischen Gesellschaft sollte diese Forderung überhaupt nichts Entsetzliches sein, sondern selbstverständlich und willkommen. Also das, was wir hier erleben, ist in der Konsequenz auch das Absprechen des Rechts von Nachbarländern, von Überlebenden, ihre Geschichten zu erzählen und die Erinnerung aufrecht zu erhalten. Diese soll einfach wieder zurück ins Private und raus aus dem Stadtbild. Menschlichkeit, Mitgefühl und auch Selbstreflexion der eigenen Rollen gehören aber in die Sichtbarkeit, um sicherzustellen, dass Gräueltaten der Vergangenheit nicht vergessen werden und sich nicht wiederholen. Sich für den Verbleib des Mahnmals einzusetzen, ist also nicht nur ein persönlicher Akt und auch nicht nur für mich, sondern auch einer der Solidarität und des Respekts. Es könnte nämlich auch ein Vorbild dafür sein, dass sich in Köln alle Bevölkerungsgruppen als wertiger Teil der Gesellschaft fühlen dürfen. Und eine Chance dafür, sich für eine Gesellschaft einzusetzen, in der jede Stimme gehört wird und in der sich niemand unsichtbar und vergessen fühlen muss.“

Der Beschluss der Stadtverwaltung, das Mahnmal aus dem Stadtbild zu entfernen, macht das Leid von Millionen von Menschen unsichtbar

Rede von Talin Kalatas, Geschäftsführerin der Naturfreunde Nordrheinwestfalen, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Es ist jetzt ziemlich genau vier Wochen her, dass ich hier an dieser Stelle versuchte, Opfern des Genozids an den Armeniern eine Stimme zu geben und darüber sprach, dass es möglich sei, Leid zu teilen, und zwar indem nicht nur die Opfergruppen dieses Leid tragen müssen. Und dass eben dieses Mahnmal ein Schritt sei, um aus machtlosen und passiven Opfern Überlebende zu machen, Menschen mit Stimmen und Geschichten, Menschen mit Wert. Das, was wir durch die Stadtverwaltung erleben, ist das genaue Gegenteil davon, Menschen Wert zuzugestehen und ihr Leid mitzutragen. Mir als Aktivistin für eine gerechte Gesellschaft, aber auch als Nachfahrin von Überlebenden bricht es das Herz, dass das Mal abgebaut werden soll. Der Beschluss der Stadtverwaltung, das Mahnmal aus dem Stadtbild zu entfernen, missachtet damit nicht nur unsere Erinnerung und die Würde der Opfer, sondern macht das Leid von Millionen von Menschen wieder unsichtbar. Was die Stadt Köln damit sagen möchte, ist eigentlich ganz eindeutig. Dieser Schmerz betrifft Köln nicht, und das ist eine ziemliche Phrase in einer Stadt, in der Kolonialisten und Massenmörder auf ihren Sockeln ganz ungeniert und unreflektiert die Tore der Stadt bewachen.

Das Mahnmal ist nicht nur ein Denkmal aus Stahl, es ist ein symbolischer Ort, der das Leid und die Tragödie eben auch meiner eigenen Vorfahren verkörpert. Es ist ein Ort des Gedenkens, der Mahnung und des Lernens für die Nachfahren der Ermordeten, aber auch für die Nachfahren der Täter*innen und der Mittäter*innen. Denn auch vererbte Schuld produziert Leid, das zum Ausdruck gebracht werden darf und das auch verarbeitet gehört. Und wo könnte ein solcher Prozess besser beginnen als hier an diesem Ort, der so prominent und mit Bedacht gewählt wurde, um eben das Bewusstsein zu schaffen, das dieser Schmerz uns alle betrifft? Das Abstruse und auch für mich zu Köln passende krasse Verhalten der Stadtverwaltung im Hin und Her über das Verweilen des Mahnmals grenzt nicht nur an Realsatire, sondern es zeigt auch vor allem, worum es hier irgendwie auch geht: um die Deutungshoheit über Erinnerungskultur. Sie ignoriert die Tatsache, dass vor allem die Opfer ein Recht auf ihre Erzählungen haben und diese in die Stadtgestaltung einbringen dürfen. Es ist ein Akt der Entmenschlichung, wenn Stimmen nicht gehört und Schmerz nicht anerkannt wird.

Ich muss innerlich fast aufschreien, wenn ich so Sätze höre wie, „naja, da kann ja auch jeder kommen und sein Mahnmal zur Erinnerung seines Leids ausstellen“. Denn ja, in einer gerechten, aufgeklärten und Kolonialismus selbstkritischen Gesellschaft sollte diese Forderung überhaupt nichts Entsetzliches sein, sondern selbstverständlich und willkommen. Also das, was wir hier erleben, ist in der Konsequenz auch das Absprechen des Rechts von Nachbarländern, von Überlebenden, ihre Geschichten zu erzählen und die Erinnerung aufrecht zu erhalten. Diese soll einfach wieder zurück ins Private und raus aus dem Stadtbild. Menschlichkeit, Mitgefühl und auch Selbstreflexion der eigenen Rollen gehören aber in die Sichtbarkeit, um sicherzustellen, dass Gräueltaten der Vergangenheit nicht vergessen werden und sich nicht wiederholen. Sich für den Verbleib des Mahnmals einzusetzen, ist also nicht nur ein persönlicher Akt und auch nicht nur für mich, sondern auch einer der Solidarität und des Respekts. Es könnte nämlich auch ein Vorbild dafür sein, dass sich in Köln alle Bevölkerungsgruppen als wertiger Teil der Gesellschaft fühlen dürfen. Und eine Chance dafür, sich für eine Gesellschaft einzusetzen, in der jede Stimme gehört wird und in der sich niemand unsichtbar und vergessen fühlen muss.“

24. Mai 2023|

Yaw Malcom Pajong: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Es darf sich nicht hinter bürokratischen Ausreden versteckt werden

Rede von Yaw Malcom Pajong, Expert*innengremium (Post)koloniales Erbe Kölns, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Ich spreche heute als Einzelperson und auch als Teil des Expert*innengremiums, das höchst persönlich von der Oberbürgermeisterin und der Stadt Köln ins Leben gerufen wurde.

Zunächst möchten wir unsere volle Solidarität und Anteilnahme mit allen Betroffenen des Genozids ausdrücken. Insbesondere den Nachfahren von Überlebenden danken wir für ihren unermüdlichen Einsatz für Anerkennung, Gerechtigkeit, Wiedergutmachung und ein würdevolles Gedenken. Als Gremium zur Aufarbeitung des kolonialen Erbes der Stadt Köln haben wir uns seit unserer Gründung Anfang letzten Jahres, für das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ eingesetzt sowie für einen angemessenen Umgang mit dem Denkmal des Kolonialverbrechers Kaiser Wilhelm, des Zweiten. Er darf auf hohem Ross drohen. Das soll schon wieder gehen!

Leider mussten wir feststellen, dass unsere Macht als Gremium begrenzt ist. Wir wurden mit vielen bürokratischen Ausreden vertröstet, warum und weshalb das Mahnmal eventuell doch dem Wegerecht im Weg steht oder zukünftige Fahrradwege wichtiger sind. Vor circa einem Monat waren wir in dem Irrglauben, dass die Stadt Köln sich klar für das Mahnmal ausspricht. Gleichzeitig kritisierten wir klar, dass dies ein Jahr, sieben Jahre oder eigentlich 108 Jahre zu spät passierte.

Jetzt müssen wir feststellen, dass anscheinend nur ein Teil der Stadtpolitik und Verwaltung dafür ist und sich ein anderer Teil jeglicher Verantwortung entzieht. […] Im April 2018 war das Mahnmal der Stadt Köln mit einer Schenkungsurkunde übergeben worden. Und jetzt erst recht fordern wir, den aktuellen drohenden Abriss des Mahnmals unverzüglich zu stoppen. Herero und Nama Vertreterinnen mussten auch diesen Weg gehen und verklagen aktuell die deutsche Regierung. Dass dies nötig ist, sagt sehr viel über den deutschen Umgang mit Nachfahren, Genozid, Überlebenden aus. Die Wichtigkeit und Dringlichkeit, sich zu verhalten, wurde damals vor den Genoziden, während der Genozide und die 100 Jahre danach nicht gesehen. Deswegen ist es umso wichtiger, sich dieses Wegschauen, dieses Leugnen, dieses blutigen Hände in Unschuld waschen genauer anzuschauen und daraus zu lernen, damit „Nie wieder“ nicht nur eine Floskel bleibt.

Wenn Verantwortung übernommen wird, dann bedeutet das keine Abschiebungen mehr aus Deutschland nach Armenien und auch in kein anderes Land. Das bedeutet auch, die historischen Kontinuitäten mit der Türkei zu brechen und die militärische Kooperation zu beenden, die damals wie heute Menschenleben kostet. Besonders bei den letzten beiden Punkten würden wir, und ich persönlich, mir auch mehr Verantwortung von den Politikern wünschen und ihren Parteien. Verantwortung bedeutet, den Betroffenen aufmerksam und empathisch zuzuhören und deren Wünsche und Forderungen ernst zu nehmen und umzusetzen. Hier muss Eigeninitiative gezeigt werden, und es darf sich nicht hinter bürokratischen Ausreden versteckt werden. „Dieser Schmerz betrifft uns alle“.

Das Expert*innengremium besteht aus verschiedenen Leuten aus sozialen Bewegungen, akademischer Bildung, und das gesamte Gremium kritisiert die Entscheidung der Stadt Köln, das Mahnmal zu. Das Gremium betont nochmal, wie wichtig die Arbeit der Initiative seit 2018 und wie untragbar und unverschämt das Vertrösten der Stadt Köln ist. Außerdem wirft das Gremium die Frage auf, weshalb die Stadt ein Expertenkomitee zur Aufarbeitung der kolonialen Geschichte einberuft, aber gleichzeitig bereits gemachte Arbeit zum Thema aktiv verhindert und auch uns nicht zuhört.

Ich würde mir auch wünschen, dass alle Anwesenden, die heute hier sind, quasi auch wirklich zu diesem Manual halten. Ich habe heute nochmal telefoniert mit der für uns zuständigen Person und gefragt, wie es weitergehen wird. Da wurde geantwortet, dass diese Person auch keine Infos oder Antworten hat; dass Fakten so sind, wie sie sind und er daran nichts ändern kann. Das Mahnmal soll aber nicht entfernt werden bevor das Gericht entschieden hat.

So wie letztes Jahr. Das sei unüblich, hieß es. Wir können hoffen, dass es nicht im Laufe der nächsten Tage entfernt wird. Wir alle werden und müssen uns für den Erhalt dieses Mahnmals und das Gedenken und das gesamte Thema einsetzen. Danke.“

Es darf sich nicht hinter bürokratischen Ausreden versteckt werden

Rede von Yaw Malcom Pajong, Expert*innengremium (Post)koloniales Erbe Kölns, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Ich spreche heute als Einzelperson und auch als Teil des Expert*innengremiums, das höchst persönlich von der Oberbürgermeisterin und der Stadt Köln ins Leben gerufen wurde.

Zunächst möchten wir unsere volle Solidarität und Anteilnahme mit allen Betroffenen des Genozids ausdrücken. Insbesondere den Nachfahren von Überlebenden danken wir für ihren unermüdlichen Einsatz für Anerkennung, Gerechtigkeit, Wiedergutmachung und ein würdevolles Gedenken. Als Gremium zur Aufarbeitung des kolonialen Erbes der Stadt Köln haben wir uns seit unserer Gründung Anfang letzten Jahres, für das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ eingesetzt sowie für einen angemessenen Umgang mit dem Denkmal des Kolonialverbrechers Kaiser Wilhelm, des Zweiten. Er darf auf hohem Ross drohen. Das soll schon wieder gehen!

Leider mussten wir feststellen, dass unsere Macht als Gremium begrenzt ist. Wir wurden mit vielen bürokratischen Ausreden vertröstet, warum und weshalb das Mahnmal eventuell doch dem Wegerecht im Weg steht oder zukünftige Fahrradwege wichtiger sind. Vor circa einem Monat waren wir in dem Irrglauben, dass die Stadt Köln sich klar für das Mahnmal ausspricht. Gleichzeitig kritisierten wir klar, dass dies ein Jahr, sieben Jahre oder eigentlich 108 Jahre zu spät passierte.

Jetzt müssen wir feststellen, dass anscheinend nur ein Teil der Stadtpolitik und Verwaltung dafür ist und sich ein anderer Teil jeglicher Verantwortung entzieht. […] Im April 2018 war das Mahnmal der Stadt Köln mit einer Schenkungsurkunde übergeben worden. Und jetzt erst recht fordern wir, den aktuellen drohenden Abriss des Mahnmals unverzüglich zu stoppen. Herero und Nama Vertreterinnen mussten auch diesen Weg gehen und verklagen aktuell die deutsche Regierung. Dass dies nötig ist, sagt sehr viel über den deutschen Umgang mit Nachfahren, Genozid, Überlebenden aus. Die Wichtigkeit und Dringlichkeit, sich zu verhalten, wurde damals vor den Genoziden, während der Genozide und die 100 Jahre danach nicht gesehen. Deswegen ist es umso wichtiger, sich dieses Wegschauen, dieses Leugnen, dieses blutigen Hände in Unschuld waschen genauer anzuschauen und daraus zu lernen, damit „Nie wieder“ nicht nur eine Floskel bleibt.

Wenn Verantwortung übernommen wird, dann bedeutet das keine Abschiebungen mehr aus Deutschland nach Armenien und auch in kein anderes Land. Das bedeutet auch, die historischen Kontinuitäten mit der Türkei zu brechen und die militärische Kooperation zu beenden, die damals wie heute Menschenleben kostet. Besonders bei den letzten beiden Punkten würden wir, und ich persönlich, mir auch mehr Verantwortung von den Politikern wünschen und ihren Parteien. Verantwortung bedeutet, den Betroffenen aufmerksam und empathisch zuzuhören und deren Wünsche und Forderungen ernst zu nehmen und umzusetzen. Hier muss Eigeninitiative gezeigt werden, und es darf sich nicht hinter bürokratischen Ausreden versteckt werden. „Dieser Schmerz betrifft uns alle“.

Das Expert*innengremium besteht aus verschiedenen Leuten aus sozialen Bewegungen, akademischer Bildung, und das gesamte Gremium kritisiert die Entscheidung der Stadt Köln, das Mahnmal zu. Das Gremium betont nochmal, wie wichtig die Arbeit der Initiative seit 2018 und wie untragbar und unverschämt das Vertrösten der Stadt Köln ist. Außerdem wirft das Gremium die Frage auf, weshalb die Stadt ein Expertenkomitee zur Aufarbeitung der kolonialen Geschichte einberuft, aber gleichzeitig bereits gemachte Arbeit zum Thema aktiv verhindert und auch uns nicht zuhört.

Ich würde mir auch wünschen, dass alle Anwesenden, die heute hier sind, quasi auch wirklich zu diesem Manual halten. Ich habe heute nochmal telefoniert mit der für uns zuständigen Person und gefragt, wie es weitergehen wird. Da wurde geantwortet, dass diese Person auch keine Infos oder Antworten hat; dass Fakten so sind, wie sie sind und er daran nichts ändern kann. Das Mahnmal soll aber nicht entfernt werden bevor das Gericht entschieden hat.

So wie letztes Jahr. Das sei unüblich, hieß es. Wir können hoffen, dass es nicht im Laufe der nächsten Tage entfernt wird. Wir alle werden und müssen uns für den Erhalt dieses Mahnmals und das Gedenken und das gesamte Thema einsetzen. Danke.“

24. Mai 2023|

Grünen-Vorsitzende Katja Trompeter: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Wir unterstützen die Initiative und die armenische Gemeinde weiterhin

Rede von Katja Trompeter, Vorsitzende der Kölner Grünen, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Ganz herzlichen Dank für die Einladung, hier ein paar Worte sagen zu dürfen, weil es für uns Grüne ein wirklich wichtiges Anliegen ist, dass wir unsere Solidarität und Unterstützung für ein Mahnmal zur Erinnerung an den Genozid an einem prominenten Ort in der Stadt signalisieren. Wir haben ganz klar gesagt, das gebietet allein die historische Verantwortung, hier eine dauerhafte Erinnerung zu schaffen, und auch ein entschiedenes Nein für die Zukunft zu setzen gegen Hass und Gewalt.

Wir haben dazu als Kölner Grüne auf unserer Mitgliederversammlung letzte Woche einen Beschluss gefasst, in dem wir begrüßt haben, dass sich die Bezirksvertretung Innenstadt deutlich und so umfänglich dieser Sache angenommen hat. Sie hat damit den Weg gewiesen, der jetzt nur noch gegangen werden muss, nämlich eine längerfristige Sondernutzung zu ermöglichen. Der Vorschlag liegt auf dem Tisch, man muss ihn nur ergreifen, und in diesem Sinne appellieren wir an die Stadtverwaltung Köln, wo der Ball jetzt ganz eindeutig liegt, hier den Dialog fortzusetzen, ihn schnell fortzusetzen und vor allem zu einer einvernehmlichen Lösung auch zu kommen.

Wir werden das weiter begleiten, wir unterstützen die Initiative, die armenische Gemeinde auch weiterhin, und wir appellieren vor allem daran, gerade wenn es um Räumung geht, eine sehr, sehr hohe Sensibilität an den Tag zu legen. Dieses Mahnmal ist eine Chance für die armenische Gemeinde, für die große armenische Gemeinde in Köln wie in Deutschland, die Erinnerungskultur zu pflegen.

Wir appellieren, hier sensibel vorzugehen und schnell eine Lösung zu finden. Vielen Dank.“

Wir unterstützen die Initiative und die armenische Gemeinde weiterhin

Rede von Katja Trompeter, Vorsitzende der Kölner Grünen, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Ganz herzlichen Dank für die Einladung, hier ein paar Worte sagen zu dürfen, weil es für uns Grüne ein wirklich wichtiges Anliegen ist, dass wir unsere Solidarität und Unterstützung für ein Mahnmal zur Erinnerung an den Genozid an einem prominenten Ort in der Stadt signalisieren. Wir haben ganz klar gesagt, das gebietet allein die historische Verantwortung, hier eine dauerhafte Erinnerung zu schaffen, und auch ein entschiedenes Nein für die Zukunft zu setzen gegen Hass und Gewalt.

Wir haben dazu als Kölner Grüne auf unserer Mitgliederversammlung letzte Woche einen Beschluss gefasst, in dem wir begrüßt haben, dass sich die Bezirksvertretung Innenstadt deutlich und so umfänglich dieser Sache angenommen hat. Sie hat damit den Weg gewiesen, der jetzt nur noch gegangen werden muss, nämlich eine längerfristige Sondernutzung zu ermöglichen. Der Vorschlag liegt auf dem Tisch, man muss ihn nur ergreifen, und in diesem Sinne appellieren wir an die Stadtverwaltung Köln, wo der Ball jetzt ganz eindeutig liegt, hier den Dialog fortzusetzen, ihn schnell fortzusetzen und vor allem zu einer einvernehmlichen Lösung auch zu kommen.

Wir werden das weiter begleiten, wir unterstützen die Initiative, die armenische Gemeinde auch weiterhin, und wir appellieren vor allem daran, gerade wenn es um Räumung geht, eine sehr, sehr hohe Sensibilität an den Tag zu legen. Dieses Mahnmal ist eine Chance für die armenische Gemeinde, für die große armenische Gemeinde in Köln wie in Deutschland, die Erinnerungskultur zu pflegen.

Wir appellieren, hier sensibel vorzugehen und schnell eine Lösung zu finden. Vielen Dank.“

24. Mai 2023|

Bezirksbürgermeister Andreas Hupke: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Der Rat der Stadt Köln und Oberbürgermeisterin Reker müssen sich bekennen

Rede von Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister Innenstadt-Deutz, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Sehr geehrte anwesende, liebe Vorrednerinnen und Vorrednern! Es fällt mir nicht leicht zu sprechen, aber ich werde dann mit den kommenden Sätzen auch gefasst werden. Leicht fällt es mir deshalb nicht, weil ich einerseits sehr traurig bin, dass wir hier wieder zusammenkommen müssen, aber weil ich auch wütend bin; und wütend darf man sein, und die Wut darf man nicht in sich behalten. Den Ärger, den muss man aussprechen, und daher bin ich dankbar und froh, dass ich angefragt wurde. Ich will zu dem Gesagten ergänzen, wie das so an uns herangekommen ist seitens der Oberbürgermeisterin. Wir haben das immer so verstanden und ich auch ganz besonders, dass es ein Auftrag der Oberbürgermeisterin an die Bezirksvertretung gewesen ist, dass hier eine politische Entscheidung gefällt werden soll und das ist auch gemacht worden.

Wir haben uns unglaublich viel Mühe und Arbeit gemacht haben. Das ging über mehrere Monate und gipfelte dann in dieser, sag ich mal, historischen Sitzung im Ratssaal, wo über 100 Menschen waren und wo wir diesen wegweisenden Beschluss in dieser Sache gefasst haben und dann den auch nachgebessert haben. Damit haben wir der Oberbürgermeisterin eine goldene Brücke gebaut, die sie einfach nur beschreiten muss. Diese Brücke ist 111 Mal schöner und tragfähiger, als die Hohenzollernbrücke ist, und da kann ich der Oberbürgermeisterin nur empfehlen, ganz schnell diese Brücke zu betreten und dem Rat ganz klar sagen, ihr müsst jetzt hier entscheiden.

Bislang hat sich der Rat null mit dem Mahnmal befasst. Das ist ein Unding. Wir wissen um die historische Dimension und da darf der Rat der Stadt Köln und auch die Oberbürgermeisterin sich keinen schlanken Fuß machen. Sie müssen sich bekennen. Ich wiederhole, dass weder die Oberbürgermeisterin noch der Rat der Stadt Köln sich keinen schlanken Fuß machen dürfen nach dem Motto: Ach ja, die Bezirksvertretung hat da was beschlossen, und dann schauen wir mal, wo es hingeht. Dieser Beschluss ist nicht einfach in die Ecke zu stellen.

Ich bin 1950 geboren und meine Eltern kamen aus Pommern, und es ist schon gesagt worden, kein Volk hat eine Zukunft, wenn es kein Gedächtnis hat und ohne Gedächtnis gibt es auch keine Zukunft. Das gilt auch für den Rat der Stadt Köln und das gilt auch für die Stadtgesellschaft.

Wir haben in diesem Beschluss gesagt, das die gesamte Stadtgesellschaft, alle Menschen, 185 Nationen, die hier wohnen, dass die die Diskussion mitführen sollen, alle, woher sie auch kommen. So verstehe ich meine ehrenamtliche Funktion, die Menschen zusammenzubringen in dieser Stadt.

Es gibt jetzt erst, nachdem wir diesen Beschluss gefasst haben, von einer Partei einen Beschluss, die auch die größte Fraktion im Rat der Stadt stellt, der einstimmig für das Mahnmal gefasst wurde. Die größte Ratsfraktion muss sich damit jetzt beschäftigen und mal endlich Farbe bekennen.

Zum Schluss will ich noch sagen, und da werde ich fuchsig: wenn am Neumarkt eine Skulptur steht, die ich persönlich schön finde, diese Figur vor dem Kunsthaus Lampertz, das ist der Balzac: die hat eine Genehmigung für ein Jahr. Das haben wir beschlossen. Warum wird diese Entscheidung von der Verwaltung hier nicht zugrunde gelegt? Wir haben keinen Staat, wo zweierlei Recht herrscht, und ich denke, dass Ihnen dieser Hinweis hilft auf dem Rechtsweg. Bringen Sie das bei Gericht an. Wir sind so was von flexibel, das können sie auch sehr gerne anführen, wir machen auch sehr gerne den Beschluss für drei Jahre Punkt. Vielen Dank, dass Sie zugehört haben.“

Der Rat der Stadt Köln und Oberbürgermeisterin Reker müssen sich bekennen

Rede von Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister Innenstadt-Deutz, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Sehr geehrte anwesende, liebe Vorrednerinnen und Vorrednern! Es fällt mir nicht leicht zu sprechen, aber ich werde dann mit den kommenden Sätzen auch gefasst werden. Leicht fällt es mir deshalb nicht, weil ich einerseits sehr traurig bin, dass wir hier wieder zusammenkommen müssen, aber weil ich auch wütend bin; und wütend darf man sein, und die Wut darf man nicht in sich behalten. Den Ärger, den muss man aussprechen, und daher bin ich dankbar und froh, dass ich angefragt wurde. Ich will zu dem Gesagten ergänzen, wie das so an uns herangekommen ist seitens der Oberbürgermeisterin. Wir haben das immer so verstanden und ich auch ganz besonders, dass es ein Auftrag der Oberbürgermeisterin an die Bezirksvertretung gewesen ist, dass hier eine politische Entscheidung gefällt werden soll und das ist auch gemacht worden.

Wir haben uns unglaublich viel Mühe und Arbeit gemacht haben. Das ging über mehrere Monate und gipfelte dann in dieser, sag ich mal, historischen Sitzung im Ratssaal, wo über 100 Menschen waren und wo wir diesen wegweisenden Beschluss in dieser Sache gefasst haben und dann den auch nachgebessert haben. Damit haben wir der Oberbürgermeisterin eine goldene Brücke gebaut, die sie einfach nur beschreiten muss. Diese Brücke ist 111 Mal schöner und tragfähiger, als die Hohenzollernbrücke ist, und da kann ich der Oberbürgermeisterin nur empfehlen, ganz schnell diese Brücke zu betreten und dem Rat ganz klar sagen, ihr müsst jetzt hier entscheiden.

Bislang hat sich der Rat null mit dem Mahnmal befasst. Das ist ein Unding. Wir wissen um die historische Dimension und da darf der Rat der Stadt Köln und auch die Oberbürgermeisterin sich keinen schlanken Fuß machen. Sie müssen sich bekennen. Ich wiederhole, dass weder die Oberbürgermeisterin noch der Rat der Stadt Köln sich keinen schlanken Fuß machen dürfen nach dem Motto: Ach ja, die Bezirksvertretung hat da was beschlossen, und dann schauen wir mal, wo es hingeht. Dieser Beschluss ist nicht einfach in die Ecke zu stellen.

Ich bin 1950 geboren und meine Eltern kamen aus Pommern, und es ist schon gesagt worden, kein Volk hat eine Zukunft, wenn es kein Gedächtnis hat und ohne Gedächtnis gibt es auch keine Zukunft. Das gilt auch für den Rat der Stadt Köln und das gilt auch für die Stadtgesellschaft.

Wir haben in diesem Beschluss gesagt, das die gesamte Stadtgesellschaft, alle Menschen, 185 Nationen, die hier wohnen, dass die die Diskussion mitführen sollen, alle, woher sie auch kommen. So verstehe ich meine ehrenamtliche Funktion, die Menschen zusammenzubringen in dieser Stadt.

Es gibt jetzt erst, nachdem wir diesen Beschluss gefasst haben, von einer Partei einen Beschluss, die auch die größte Fraktion im Rat der Stadt stellt, der einstimmig für das Mahnmal gefasst wurde. Die größte Ratsfraktion muss sich damit jetzt beschäftigen und mal endlich Farbe bekennen.

Zum Schluss will ich noch sagen, und da werde ich fuchsig: wenn am Neumarkt eine Skulptur steht, die ich persönlich schön finde, diese Figur vor dem Kunsthaus Lampertz, das ist der Balzac: die hat eine Genehmigung für ein Jahr. Das haben wir beschlossen. Warum wird diese Entscheidung von der Verwaltung hier nicht zugrunde gelegt? Wir haben keinen Staat, wo zweierlei Recht herrscht, und ich denke, dass Ihnen dieser Hinweis hilft auf dem Rechtsweg. Bringen Sie das bei Gericht an. Wir sind so was von flexibel, das können sie auch sehr gerne anführen, wir machen auch sehr gerne den Beschluss für drei Jahre Punkt. Vielen Dank, dass Sie zugehört haben.“

24. Mai 2023|

Erzpriester Radu Constantin Miro: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Das Mahnmal steht am richtigen Platz

Rede von Erzpriester Radu Constantin Miro, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Ich danke Ihnen, lieber Herr Bischof, liebe Anwesende! Ich überbringe, wie gesagt, die Grüße der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland, ein Träger mit 25 Mitgliedskirchen, im Grunde alle Kirchen unseres Landes. Die Kirchen haben, angefangen mit der Genozid Erklärung des deutschen Bundestages, immer an der Seite ihrer treuen Mitgliedskirchen, der armenisch apostolischen Kirche gestanden, und wir werden das weiterhin tun. Wir danken der Initiative dafür, dass sie eine Arbeit leistet mit Deutschen, Armeniern und anderen, mit Bewohnern unseres Landes. Es ist ganz einfach, die Leute im Osten wissen es besonders gut. Wenn man beginnt, die Erinnerung zu verlieren, das eigene Erinnern und das Gedenken aufzugeben, sägt man den Ast ab, auf dem man selber sitzt. Ich darf als orthodoxer Christ noch dazu sagen, dass wir den Schmerz der Armenier verstehen. Ich behaupte, das ist der richtige Platz hier, denn der Kaiser wendet uns den Rücken zu, so wie er es vor 100 Jahren gemacht hat, und so wie heute offensichtlich auch noch.“

Das Mahnmal steht am richtigen Platz

Rede von Erzpriester Radu Constantin Miro, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Ich danke Ihnen, lieber Herr Bischof, liebe Anwesende! Ich überbringe, wie gesagt, die Grüße der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland, ein Träger mit 25 Mitgliedskirchen, im Grunde alle Kirchen unseres Landes. Die Kirchen haben, angefangen mit der Genozid Erklärung des deutschen Bundestages, immer an der Seite ihrer treuen Mitgliedskirchen, der armenisch apostolischen Kirche gestanden, und wir werden das weiterhin tun. Wir danken der Initiative dafür, dass sie eine Arbeit leistet mit Deutschen, Armeniern und anderen, mit Bewohnern unseres Landes. Es ist ganz einfach, die Leute im Osten wissen es besonders gut. Wenn man beginnt, die Erinnerung zu verlieren, das eigene Erinnern und das Gedenken aufzugeben, sägt man den Ast ab, auf dem man selber sitzt. Ich darf als orthodoxer Christ noch dazu sagen, dass wir den Schmerz der Armenier verstehen. Ich behaupte, das ist der richtige Platz hier, denn der Kaiser wendet uns den Rücken zu, so wie er es vor 100 Jahren gemacht hat, und so wie heute offensichtlich auch noch.“

24. Mai 2023|

Bischof Serovpé Isakhanyan: Rede auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023

Armenier, die armenische Kirche und die armenische Gemeinde stehen hinter dieser Initiative

Rede von Bischof Serovpé Isakhanyan, Primas der Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland, auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke:

„Guten Abend zusammen! Wir Christen sagen, das Gebet verbindet uns, verbindet uns in der Liebe, verbindet uns im Kampf für die Gerechtigkeit. Es erinnert uns an eine alte Dame aus dem neuen Testament, eine Witwe, die hartnäckig gekämpft hat. Wir Armenier kämpfen seit über 100 Jahren und wir kämpfen weiter. Ich danke Ihnen, dass Sie gemeinsam mit uns kämpfen. Liebe Initiative, Gott segne sie! Und alle anderen Anwesenden auch.

Gemeinsam sprechen wir das „Vaterunser“, jeder in seiner oder ihrer eigenen Sprache. (Das geschieht auch.)

Bevor ich das Wort an meinem Bruder weitergebe, Radu Constantin Miron, den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland, möchte ich gerne betonen, diese Initiative ist keine armenische Initiative, aber die Armenier und die armenische Kirche und die armenische Gemeinde stehen hinter dieser Initiative und wo wir helfen können, tun wir das. Selbstverständlich sind wir mit dabei. Gott segne sie.“

Rede von Bischof Serovpé Isakhanyan auf der Protestveranstaltung am 24. Mai 2023 an der Hohenzollernbrücke

„Guten Abend zusammen! Wir Christen sagen, das Gebet verbindet uns, verbindet uns in der Liebe, verbindet uns im Kampf für die Gerechtigkeit. Es erinnert uns an eine alte Dame aus dem neuen Testament, eine Witwe, die hartnäckig gekämpft hat. Wir Armenier kämpfen seit über 100 Jahren und wir kämpfen weiter. Ich danke Ihnen, dass Sie gemeinsam mit uns kämpfen. Liebe Initiative, Gott segne sie! Und alle anderen Anwesenden auch.

Gemeinsam sprechen wir das „Vaterunser“, jeder in seiner oder ihrer eigenen Sprache. (Das geschieht auch.)

Bevor ich das Wort an meinem Bruder weitergebe, Radu Constantin Miron, den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland, möchte ich gerne betonen, diese Initiative ist keine armenische Initiative, aber die Armenier und die armenische Kirche und die armenische Gemeinde stehen hinter dieser Initiative und wo wir helfen können, tun wir das. Selbstverständlich sind wir mit dabei. Gott segne sie.“

24. Mai 2023|

Über 150 Menschen demonstrieren gegen Abbau von Genozid-Mahnmal

Über 150 Menschen demonstrieren gegen Abbau von Genozid-Mahnmal

Am 24. Mai haben sich über 150 Menschen am Mahnmal versammelt, um gegen den von der Stadt verlangten Abriss des Mahnmals zu protestieren. Die Redner*innen (s. Rubrik „Reden“) kamen aus unterschiedlichsten Kontexten, wie die Teilnehmenden auch.

Sie alle verwahrten sich gegen die würdelose Haltung der Verwaltung, die ständig neue absurde „Argumente“ bemüht, um ihren Widerstand gegen das öffentliche Gedenken an diesem zentralen Ort in der Stadt zu begründen. Die aktuelle Bosheit: ein in ferner Zukunft möglicherweise errichteter Fahrradweg auf einer irgendwann verbreiteren Hohenzollernbrücke. Dem stehe das Mahnmal jetzt schon im Weg. Gleichzeitig hat dieselbe Verwaltung auf der anderen Rheinseite eine dreimal so große Installation angebracht: ein Sitzmöbel.

Als „Deadline“ für den Abbau des Mahnmals hatte die Stadtverwaltung den 24.5., 22 Uhr bestimmt. Dagegen hat die Initiative Völkermord Erinnern einen Eilantrag und eine Klage beim Verwaltungsgericht Köln eingereicht. Bis das Gericht darüber entschieden hat – vermutlich in der Woche nach Pfingsten – bleibt das Mahnmal stehen.

Wir informieren umgehend über die Entscheidung des Gerichts und die Konsequenzen. Bitte bleibt aufmerksam und verteidigt diesen Ort des Gedenkens, der Trauer und der Mahnung!

Über 150 Menschen demonstrieren gegen Abbau von Genozid-Mahnmal

Am 24. Mai haben sich über 150 Menschen am Mahnmal versammelt, um gegen den von der Stadt verlangten Abriss des Mahnmals zu protestieren. Die Redner*innen (s. Rubrik „Reden“) kamen aus unterschiedlichsten Kontexten, wie die Teilnehmenden auch.

Sie alle verwahrten sich gegen die würdelose Haltung der Verwaltung, die ständig neue absurde „Argumente“ bemüht, um ihren Widerstand gegen das öffentliche Gedenken an diesem zentralen Ort in der Stadt zu begründen. Die aktuelle Bosheit: ein in ferner Zukunft möglicherweise errichteter Fahrradweg auf einer irgendwann verbreiteren Hohenzollernbrücke. Dem stehe das Mahnmal jetzt schon im Weg. Gleichzeitig hat dieselbe Verwaltung auf der anderen Rheinseite eine dreimal so große Installation angebracht: ein Sitzmöbel.

Als „Deadline“ für den Abbau des Mahnmals hatte die Stadtverwaltung den 24.5., 22 Uhr bestimmt. Dagegen hat die Initiative Völkermord Erinnern einen Eilantrag und eine Klage beim Verwaltungsgericht Köln eingereicht. Bis das Gericht darüber entschieden hat – vermutlich in der Woche nach Pfingsten – bleibt das Mahnmal stehen.

Wir informieren umgehend über die Entscheidung des Gerichts und die Konsequenzen. Bitte bleibt aufmerksam und verteidigt diesen Ort des Gedenkens, der Trauer und der Mahnung!

24. Mai 2023|
Unterstützerschreiben
Nach oben