„Für uns als Türkeistämmige, ist das Mahnmal von enormer Bedeutung“

Verein der Völkermordgegner e.V. Frankfurt / Main
Soykırım Karşıtları Derneği (SKD)

Die Stadtverwaltung der Stadt Köln hat mitgeteilt, dass sie das Sondernutzungsrecht für das Mahnmal zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern ab dem 24.05.2023 nicht mehr verlängern will. Dies bedeutet zumindest das vorläufige Aus für diesen Gedenkort.
Das Mahnmal, das zugleich auch als eine Erinnerung an die deutsche Beteilung am Völkermord an den Armeniern gedacht ist, wurde in einer der größten deutschen Städte unter schwersten Bedingungen erstritten. Nun soll das Mahnmal mit dem Namen „Dieser Schmerz betrifft und alle“ einem geplanten Fahrradweg auf der Hohenzollernbrücke weichen. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, dass in einer deutschen Großstadt wie Köln scheinbar kein Platz für ein Mahnmal zu finden ist, das an den im Osmanischen Reich unter Beteiligung des Deutschen Kaiserreichs ermordeten Armeniern gedenkt. Zudem wirkt es geradezu grotesk, dass die historischen Tatsachen, die Gegenstand des Mahnmals sind, dem Bau eines Fahrradwegs untergeordnet werden. Anders wäre die jetzige Entscheidung der Stadtverwaltung aufgenommen worden, hätte sie im gleichen Atemzug einen alternativen und dauerhaften Standort für dieses Mahnmal präsentiert. Dies ist bislang jedoch nicht geschehen.

Die Entscheidung der Stadt Köln berücksichtigt anscheinend nicht die Leitlinien der deutschen Gedenkkultur, die auf Verantwortung für die Vergangenheit und Mahnung für das Heute beruhen. Vom Gegenteil können wir nur überzeugt werden, wenn die Stadt Köln sich in der Lage zeigt, in kurzer Zeit einen dauerhaften – dem Sinn eines Mahnmals gebührenden – Platz für das Mahnmal des armenischen Genozids auszuweisen. Nur so kann die Stadtverwaltung unter Beweis stellen, dass sie eine aufrichtige Haltung in Bezug auf die Vergangenheitsarbeit hat.

Gerade für uns als Türkeistämmige, ist das Mahnmal von enormer Bedeutung, da seine pure Existenz eine Anerkennung der historischen Tatsachen und auch eine Stellungnahme gegen die türkische Verleugnungspolitik ist. Wir stehen solidarisch an der Seite der Initiative „Völkermord erinnern“ und unterstützen den Antrag der Kölner Grünen, dem Mahnmal einen dauerhaften Standort zuzuweisen.

Frankfurt am Main, 23.05.2023

Im Namen des Vorstands des Vereins der Völkermordgegner e.V.
Selay Ertem
Dr. Eran Gündüz

„Für uns als Türkeistämmige, ist das Mahnmal von enormer Bedeutung“

Verein der Völkermordgegner e.V. Frankfurt / Main
Soykırım Karşıtları Derneği (SKD)

Die Stadtverwaltung der Stadt Köln hat mitgeteilt, dass sie das Sondernutzungsrecht für das Mahnmal zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern ab dem 24.05.2023 nicht mehr verlängern will. Dies bedeutet zumindest das vorläufige Aus für diesen Gedenkort.
Das Mahnmal, das zugleich auch als eine Erinnerung an die deutsche Beteilung am Völkermord an den Armeniern gedacht ist, wurde in einer der größten deutschen Städte unter schwersten Bedingungen erstritten. Nun soll das Mahnmal mit dem Namen „Dieser Schmerz betrifft und alle“ einem geplanten Fahrradweg auf der Hohenzollernbrücke weichen. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, dass in einer deutschen Großstadt wie Köln scheinbar kein Platz für ein Mahnmal zu finden ist, das an den im Osmanischen Reich unter Beteiligung des Deutschen Kaiserreichs ermordeten Armeniern gedenkt. Zudem wirkt es geradezu grotesk, dass die historischen Tatsachen, die Gegenstand des Mahnmals sind, dem Bau eines Fahrradwegs untergeordnet werden. Anders wäre die jetzige Entscheidung der Stadtverwaltung aufgenommen worden, hätte sie im gleichen Atemzug einen alternativen und dauerhaften Standort für dieses Mahnmal präsentiert. Dies ist bislang jedoch nicht geschehen.

Die Entscheidung der Stadt Köln berücksichtigt anscheinend nicht die Leitlinien der deutschen Gedenkkultur, die auf Verantwortung für die Vergangenheit und Mahnung für das Heute beruhen. Vom Gegenteil können wir nur überzeugt werden, wenn die Stadt Köln sich in der Lage zeigt, in kurzer Zeit einen dauerhaften – dem Sinn eines Mahnmals gebührenden – Platz für das Mahnmal des armenischen Genozids auszuweisen. Nur so kann die Stadtverwaltung unter Beweis stellen, dass sie eine aufrichtige Haltung in Bezug auf die Vergangenheitsarbeit hat.

Gerade für uns als Türkeistämmige, ist das Mahnmal von enormer Bedeutung, da seine pure Existenz eine Anerkennung der historischen Tatsachen und auch eine Stellungnahme gegen die türkische Verleugnungspolitik ist. Wir stehen solidarisch an der Seite der Initiative „Völkermord erinnern“ und unterstützen den Antrag der Kölner Grünen, dem Mahnmal einen dauerhaften Standort zuzuweisen.

Frankfurt am Main, 23.05.2023

Im Namen des Vorstands des Vereins der Völkermordgegner e.V.
Selay Ertem
Dr. Eran Gündüz