Im Anschluss an eine Matinee „Völkermorde erinnern, Kriege verhindern“ am 15. April 2018 in Köln haben die Initiative „Völkermord erinnern“ und Besucherinnen und Besucher ein Mahnmal enthüllt. Es erinnert nicht nur an den Genozid an den Armeniern in den Jahren 1915-1918, sondern auch an die deutsche Beteiligung daran und fordert grundsätzlich dazu auf, Rassismus und Nationalismus als Ursachen von Völkermorden zu ächten.
Das Mahnmal ist an der linksrheinischen Seite der Hohenzollernbrücke errichtet worden, gegenüber dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm II., Verantwortlicher für den Völkermord an den OvaHerero und Nama 1904 und Unterstützer des Genozids an den Armeniern.
Das Genozid-Mahnmal wurde von der Stadt Köln am 19. April 2018 abgerissen. Es habe an einer Genehmigung gefehlt. Die Stadt hat in ihrem Schriftsatz gegenüber dem Verwaltungsgericht Köln, das wir angerufen hatten, außerdem argumentiert, das Mahnmal müsse noch vor dem 24. April, dem internationalen Gedenktag an den Genozid, beseitigt werden, weil sonst die Gefahr bestehe, dass sich „zahlreiche Gegendemonstranten einfinden“ und „die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs an dieser Stelle zeitnah stark beeinträchtigt“ sei. „Angesichts der Vielzahl türkischer Mitbürger in Köln“ sei auch schon 2017, bei der Erlaubnis für den Kreuzstein der armenischen Gemeinde „auf eine Aufstellung im öffentlichen Straßenland aufgrund des hohen Konfliktpotentials bewusst verzichtet worden“. Das Verwaltungsgericht Köln hat die sofortige Entfernung des Genozidmahnmals an der Hohenzollernbrücke nicht beanstandet.
In unserer Antwort beim Verwaltungsgericht hielten wir fest, dass wir diese Argumentation für ein erinnerungspolitisches Armutszeugnis und ein Ausweichen vor Genozidleugnern halten. Sie widerspricht diametral der Aufforderung des Bundestags, der in seiner Resolution vom 2. Juni 2016 die Zivilgesellschaft auffordert, das Gedenken an den armenischen Genozid zu thematisieren.
Zahlreiche Organisationen und Prominente haben sich mittlerweile als PatInnen und UnterstützerInnen für das Mahnmal und für seine Wiedererrichtung ausgesprochen.
Wir richten unsere Anstrengungen weiterhin darauf, möglichst viele zivilgesellschaftliche Kräfte in dem Bemühen zu vereinen, die Stadt Köln solle das Genozid-Mahnmal wieder aufstellen.
Das Mahnmal muss an seinen Platz zurück!
L’initiative « Rappeler le Génocide » ainsi que les visiteurs ont inauguré le 15 avril 2018 à Cologne un monument à la suite d’une matinée sur le thème « Rappeler le génocide, Empêcher les guerres ». Il rappelle non seulement le génocide commis dans les années 1915 – 1918 aux Arméniens mais également la participation allemande et exige de proscrire le racisme et le nationalisme comme la cause des génocides.
Le monument a été érigé sur le bord gauche du pont sur le Rhin, le« Hohenzollernbrücke » en face de la statue du Kaiser Wilhelm II, responsable du génocide des OvaroHerero et Nama en 1904 et soutien du génocide des Arméniens.
Le Monument a été enlevé par la ville de Cologne le 19 avril 2018, pour manque d’autorisation préalable. La ville de Cologne a également argumenté, dans le cadre d’une procédure devant le tribunal administratif de Cologne entamée par nous, que le monument devrait être enlevé avant le 24 avril 2018, jour de la commémoration internationale du génocide aux Arméniens, afin d’éviter « le rassemblement de nombreux contre-manifestants » présentant un fort risque pour « la sécurité et la facilité du trafic à cet endroit ». Au vu de la présence de nombreux citoyens turcs à Cologne, la ville aurait déjà en 2017, lors de la mise en place du « Kreuzstein » de la communauté arménienne, refusé expressément une permission de la mise en place dans le domaine public à cause du potentiel de conflit élevé.
Le tribunal administratif de Cologne n’a pas contesté l’enlèvement immédiat du monument du génocide près de la «Hohenzollernbrücke».
Dans notre réponse au tribunal administratif nous avons souligné que nous jugeons cette argumentation comme insulte à une politique de mémorisation et un recul devant ceux qui nient le génocide. Elle contredit diamétralement la demande du Bundestag qui dans sa résolution du 2 juin 2016 demande à la société civile de thématiser la mémoire du génocide aux Arméniens.
Un grand nombre d’organisations et de personnes importantes de la vie culturelle et intellectuelle se sont déclarées parrain ou soutien pour le monument et sa réinstallation.
Nos efforts continuent afin qu’un grand nombre de personnes de la vie civile se réunisse pour exiger de la ville de Cologne la réinstallation du monument du génocide.
LE MONUMENT DOIT RETOURNER A SA PLACE!
Kreismitgliederversammlung (KMV) der Kölner GRÜNEN: Solidarität und Unterstützung für das Mahnmal im Gedenken an den Genozid an den Armeniern

Solidarität und Unterstützung für das Mahnmal im Gedenken an den Genozid an den Armeniern
Die Kreismitgliederversammlung (KMV) der Kölner GRÜNEN unterstützt ein dauerhaftes Mahnmal an einem prominenten Ort in der Stadt zur Erinnerung an den Genozid an den Armenier*innen in Köln, mit dem einem der ersten systematischen Genozide des 20 Jahrhunderts gedacht und zur Ächtung von Nationalismus und Rassismus aufgerufen wird. Wir bekennen uns damit zu unserer historischen Verantwortung, die Erinnerung an Verbrechen gegen die Menschlichkeit über die Generationen hinweg wachzuhalten und Hass und Gewalt ein entschiedenes Nein entgegenzusetzen, gerade auch angesichts der dem Völkermord Vorschub leistenden Rolle des Deutschen Kaiserreiches. Wir betonen darüber hinaus unseren Einsatz für eine kritische Auseinandersetzung mit der Hohenzollernbrücke und dem Reiterstandbild für Wilhelm II..
Wir unterstützen das Anliegen der großen armenischen Gemeinde in Köln und darüber hinaus sowie der zahlreichen Akteur*innen und Organisationen aus der Kölner Zivilgesellschaft, temporär das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ in unmittelbarer Nähe zum Reiterstandbild Wilhelms II. aufzustellen, um bereits während des laufenden Diskussions- und Entscheidungsprozesses ein deutliches Zeichen zu setzen.
Vor diesem Hintergrund
- begrüßt die KMV die Beschlüsse der Bezirksvertretung Innenstadt/Deutz (BV 1) vom 29.03. und 27.04.2023 mit dem die Wichtigkeit und Dringlichkeit des Anliegens der Initiative „Völkermord Erinnern“ anerkannt und beschlossen wurde, dass für die Aufstellung des Mahnmals eine rechtssichere Form, z.B. über eine Sondernutzung, zu erarbeiten sei;
- appelliert die KMV an die Verwaltung, den angestoßenen und durch die o.g. Beschlüsse flankierten Dialogprozess mit der Initiative „Völkermord Erinnern“ zügig fortzusetzen und zeitnah zu einer einvernehmlichen und dauerhaften Lösung zu bringen;
- ruft die KMV alle Beteiligten dazu auf, der erforderlichen Sensibilität, die das Thema benötigt, in hohem Maße Rechnung zu tragen.

Solidarität und Unterstützung für das Mahnmal im Gedenken an den Genozid an den Armeniern
Die Kreismitgliederversammlung (KMV) der Kölner GRÜNEN unterstützt ein dauerhaftes Mahnmal an einem prominenten Ort in der Stadt zur Erinnerung an den Genozid an den Armenier*innen in Köln, mit dem einem der ersten systematischen Genozide des 20 Jahrhunderts gedacht und zur Ächtung von Nationalismus und Rassismus aufgerufen wird. Wir bekennen uns damit zu unserer historischen Verantwortung, die Erinnerung an Verbrechen gegen die Menschlichkeit über die Generationen hinweg wachzuhalten und Hass und Gewalt ein entschiedenes Nein entgegenzusetzen, gerade auch angesichts der dem Völkermord Vorschub leistenden Rolle des Deutschen Kaiserreiches. Wir betonen darüber hinaus unseren Einsatz für eine kritische Auseinandersetzung mit der Hohenzollernbrücke und dem Reiterstandbild für Wilhelm II..
Wir unterstützen das Anliegen der großen armenischen Gemeinde in Köln und darüber hinaus sowie der zahlreichen Akteur*innen und Organisationen aus der Kölner Zivilgesellschaft, temporär das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ in unmittelbarer Nähe zum Reiterstandbild Wilhelms II. aufzustellen, um bereits während des laufenden Diskussions- und Entscheidungsprozesses ein deutliches Zeichen zu setzen.
Vor diesem Hintergrund
- begrüßt die KMV die Beschlüsse der Bezirksvertretung Innenstadt/Deutz (BV 1) vom 29.03. und 27.04.2023 mit dem die Wichtigkeit und Dringlichkeit des Anliegens der Initiative „Völkermord Erinnern“ anerkannt und beschlossen wurde, dass für die Aufstellung des Mahnmals eine rechtssichere Form, z.B. über eine Sondernutzung, zu erarbeiten sei;
- appelliert die KMV an die Verwaltung, den angestoßenen und durch die o.g. Beschlüsse flankierten Dialogprozess mit der Initiative „Völkermord Erinnern“ zügig fortzusetzen und zeitnah zu einer einvernehmlichen und dauerhaften Lösung zu bringen;
- ruft die KMV alle Beteiligten dazu auf, der erforderlichen Sensibilität, die das Thema benötigt, in hohem Maße Rechnung zu tragen.
taz: Jürgen Gottschlich über das Mahnmal für den Völkermord an Armeniern
Späte Einsicht
Das Mahnmal in Köln geht auf die langjährige Initiative mehrerer zivilgesellschaftlicher Gruppen zurück, die nun erstmals die Unterstützung der zuständigen Kölner Bezirksvertretung Innenstadt genießen. Während in den vergangenen Jahren das Mahnmal, das die Initiativen regelmäßig am 24. April, dem Jahrestag des Völkermordes, aufgestellt hatten, von der Verwaltung ebenso regelmäßig wieder abgerissen worden war, wird es in diesem Jahr stehen bleiben. Nach dem Willen der Bezirksvertretung, die einstimmig dafür votiert hatte, soll nun eine rechtssichere dauerhafte Lösung gesucht werden. Warum dieses Mahnmal, und warum ist es so wichtig? Kaiser Wilhelm II. hatte zur Unterstützung der osmanischen Armee zahlreiche deutsche Offiziere in den Orient entsandt, von denen die allermeisten den Völkermord nicht nur billigten – weil die Armenier angeblich mit dem russischen Kriegsgegner kollaborierten –, sondern sich teilweise auch aktiv selbst daran beteiligten.
Späte Einsicht
Das Mahnmal in Köln geht auf die langjährige Initiative mehrerer zivilgesellschaftlicher Gruppen zurück, die nun erstmals die Unterstützung der zuständigen Kölner Bezirksvertretung Innenstadt genießen. Während in den vergangenen Jahren das Mahnmal, das die Initiativen regelmäßig am 24. April, dem Jahrestag des Völkermordes, aufgestellt hatten, von der Verwaltung ebenso regelmäßig wieder abgerissen worden war, wird es in diesem Jahr stehen bleiben. Nach dem Willen der Bezirksvertretung, die einstimmig dafür votiert hatte, soll nun eine rechtssichere dauerhafte Lösung gesucht werden. Warum dieses Mahnmal, und warum ist es so wichtig? Kaiser Wilhelm II. hatte zur Unterstützung der osmanischen Armee zahlreiche deutsche Offiziere in den Orient entsandt, von denen die allermeisten den Völkermord nicht nur billigten – weil die Armenier angeblich mit dem russischen Kriegsgegner kollaborierten –, sondern sich teilweise auch aktiv selbst daran beteiligten.
Dr. Rainer Will: Rede am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ am 24. April 2023
Rede am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ am 24. April 2023 auf dem Brückenkopf der Hohenzollernbrücke in Sichtweite des Reiterstandbilds von Kaiser Wilhelm II.
gehalten von Dr. Rainer Will, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln, am 24. April 2023
Es sind 40 Jahre her, dass ich zum ersten Mal von Armenien hörte. Ich hatte damals das große Glück, ein Jahr lang in Jerusalem studieren zu können im Rahmen eines ökumenischen Studienjahres, das der Benediktiner-Abtei auf dem Zion angeschlossen war.
Der Abt der Abtei war ein großer Freund der orthodoxen und altorientalischen Kirchen und ihrer Liturgien. Er lud uns Studenten und Studentinnen dazu ein, ihn zur armenischen Vesper in die armenische Jakobus-Kathedrale im armenischen Viertel, dem Sitz des armenischen Patriarchen von Jerusalem, zu begleiten.
Hier hörte und erlebte ich zum ersten Mal die großartigen Gesänge und Riten der armenischen Liturgie und erfuhr dann bei weiteren Besuchen im armenischen Viertel von der uralten Geschichte des armenischen Volkes, seiner Sprache, seiner Kultur, seiner Musik und Literatur und seiner Kirche.
In Armenien wurde bereits im Jahr 301 n. Chr. das Christentum als Staatsreligion ausgerufen, also 80 Jahre bevor dies im Römischen Reich offiziell geschah.
Im Armenischen Viertel sah ich dann auch zum ersten Mal Bilder von den Deportationen hunderttausender Armenier, die über die Höhen des Taurus und Amanos in die mesopotanische Wüste getrieben wurden, um dort zu sterben, wenn sie nicht schon vorher vom Hungertod dahingerafft worden sind.
Jerusalem wurde für jene Armenier/innen, die noch fliehen konnten, zum Zufluchtsort. Im armenischen Viertel, das aus allen Nähten platzte, wurden tausende von Geflüchteten untergebracht und ernährt. Ihnen wurde geholfen bei der Suche nach einem Ort, wo sie zunächst einmal nur überleben konnten.
Hier in Jerusalem, jene Stadt, die dann nur drei Jahrzehnte später Zufluchtsort insbesondere für Juden und Jüdinnen aus Deutschland wurde, jene Stadt, in der sich die bedeutendste Gedenkstätte befindet, die an die deutsche, nationalsozialistische Judenvernichtung erinnert, wurde ich zum ersten Mal gewahr, dass Deutschland bzw. das Deutsche Reich auch am Genozid an den Armeniern beteiligt gewesen ist.
Die Massaker an den Armeniern bzw. die systematische Vernichtungspolitik der jung-türkischen Nationalisten fand unter Wissen und Schutz des Bündnisses mit dem Deutschen Reich im Ersten Weltkrieg statt. Die letzte Verantwortung für diese Mittäterschaft trug jene Person, auf deren Reiterstandbild wir hier unmittelbar schauen: Kaiser Wilhelm II.
Der deutsche Diplomat und Botschafter Hans Freiherr von Wangenheim unterrichtete Berlin über die sich 1915 ereignenden Gräueltaten telegrafisch wie folgt: „Dieser Umstand und die Art, wie die Umsiedlung durchgeführt wird, zeigen, dass die (jung-türkische; R.W.) Regierung tatsächlich den Zweck verfolgt, die armenische Rasse im türkischen Reich zu vernichten.“ Appelle an den Reichskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg fanden aus „realpolitischen“ Gründen kein Gehör; im Gegenteil. Der Reichskanzler wies die Diplomaten mit folgender Richtlinie in die Schranken: „Unser einziges Ziel ist es, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig, ob darüber Armenier zugrunde gehen oder nicht.“ Das Osmanische Reich kämpfte ja an der Seite des deutschen Kaisers Wilhelm II. gegen England, Frankreich und Russland.
Wenn wir in Richtung Museum Ludwig rüber schauen, erblicken wir die Säule aus Granit und Eisen des Maalot Denkmals des israelischen Künstlers Dani Karavan. Vom Dom her kommend führt eine lange in den Boden eingelassene Eisenschiene, die an eine Bahnschiene erinnert, genau auf die Säule zu, in deren Mitte ein Schlitz den Blick weiterführt auf die Hohenzollernbrücke und noch weiter in Richtung des Deutzer Bahnhofes. Auch wenn das Maalot-Denkmal kein Holocaust-Mahnmal ist, weckt es Assoziationen, die daran erinnern, dass vom Bahnhof Deutz aus die Kölner Deportationen in die Konzentrationslager ihren Ausgang nahmen.
Im Gedenken an all die vergessenen „Opfer der Geschichte“ und wegen der unmittelbaren Nähe zum Reiterstandbild Kaiser Wilhelms II. gibt es in Köln keinen evidenteren Ort als diesen hier, um auch an den Völkermord an den Armeniern zu erinnern. Köln ist die deutsche Stadt, in der die meisten Armenier leben; hier befindet sich auch der Bischofssitz der Armenisch-Apostolischen Kirche.
Aus diesem Grund kann ich Ihnen auch als Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln, in der neben den beiden Großkirchen über ein Duzend weitere Kirchen zusammenarbeiten, mitteilen, dass bei der im Juni 2022 stattgefunden Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft einstimmig beschlossen wurde, den Aufruf der Initiative „Völkermord erinnern“ zu unterstützen.
Wir fordern somit die Fraktionen des Kölner Rates und die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln dazu auf, dem Genozid-Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ hier an dieser Stelle, an der Hohenzollernbrücke, einen permanenten Platz zu verschaffen, solange keine befriedigende Gesamtlösung des Umgangs mit dem kolonialen Erbe, an den dieses Reiterstandbild erinnert gefunden wurde.
Wie wir heute Morgen im Kölner Stadtanzeiger lesen konnten, gibt es von Seiten türkischer Institutionen Widerstände gegen dieses Vorhaben. Deshalb möchte ich Ihnen von folgender
Begebenheit berichten. Ich war dabei als am 19.10.2014 ein armenischer Kreuzstein zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern in Neuwied am Rhein auf einem öffentlichen Platz der Stadt im Beisein des Neuwieder Oberbürgermeisters und anderer Vertreter/innen der Stadt vom damaligen armenischen Bischof Karekin Bekdjian eingeweiht wurde.
Der Druck der dann von Seiten eines türkischen Verbandes aufgebaut wurde mit dem Ziel, den Kreuzstein von dieser Stelle zu verbannen, führte dazu, dass der Neuwieder Oberbürgermeister (Nikolaus Roth) die armenische Gemeinde in Neuwied dazu drängte, diese möge doch von sich aus einen anderen Platz für den Kreuzstein suchen, d.h. woanders aufzustellen.
Wie es scheint, hat erst das solidarische Eintreten der anderen Kirchen in Neuwied, die in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen zusammenarbeiten, dazu geführt, dass der Oberbürgermeister dem Drängen der türkischen Institutionen dann doch nicht nachgegeben hat.
Aber zurück hierher nach Köln und der Forderung, dass hier an dieser Stelle das Genozid-Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ aufgestellt werden sollte. Dabei geht es sowohl um die Erinnerung an den Genozid an den Armenien und zugleich um einen blinden Fleck unserer deutschen Geschichte. Es geht um die Notwendigkeit, sich der eigenen Verantwortung zu stellen mit dem Ziel, sensibilisiert durch das Geschehene, nun mit wachen Augen all jenen Entwicklungen entgegenzutreten, wo politische Akteure bereit sind, die Geschichte zu verschleiern und die Wahrheit mit Gewalt zu unterdrücken.
Ich möchte abschließend daran erinnern, was Cem Özdemir an dieser Stelle vor fast einem Jahr hier bei einem Gedenken gesagt hat. Er kritisierte die Entscheidung des Kölner Verwaltungsgerichts, die dazu führte, dass das hier vorläufig hingestellte Genozid -Mahnmal von der Stadt abtransportiert wurde. Cem Özdemir wortwörtlich: „Das Zurückweichen der liberalen Demokratien, aus Angst vor den großen & kleinen Diktatoren & und ihren hiesigen VertreterInnen, muss endlich ein Ende haben.“
Wenn wir wirklich bereit sind, aus der Geschichte zu lernen und Verantwortung zu übernehmen, dann dürfen wir den Herausforderungen eines Genozid-Mahnmals, dessen Schmerz uns alle betrifft, an diesem Ort nicht ausweichen.
Rede zur Wiedererrichtung des Denkmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ zum Gedenken an den Genozid am armenischen Volk
gehalten von Dr. Rainer Will, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln, am 24. April 2023
Es sind 40 Jahre her, dass ich zum ersten Mal von Armenien hörte. Ich hatte damals das große Glück, ein Jahr lang in Jerusalem studieren zu können im Rahmen eines ökumenischen Studienjahres, das der Benediktiner-Abtei auf dem Zion angeschlossen war.
Der Abt der Abtei war ein großer Freund der orthodoxen und altorientalischen Kirchen und ihrer Liturgien. Er lud uns Studenten und Studentinnen dazu ein, ihn zur armenischen Vesper in die armenische Jakobus-Kathedrale im armenischen Viertel, dem Sitz des armenischen Patriarchen von Jerusalem, zu begleiten.
Hier hörte und erlebte ich zum ersten Mal die großartigen Gesänge und Riten der armenischen Liturgie und erfuhr dann bei weiteren Besuchen im armenischen Viertel von der uralten Geschichte des armenischen Volkes, seiner Sprache, seiner Kultur, seiner Musik und Literatur und seiner Kirche.
In Armenien wurde bereits im Jahr 301 n. Chr. das Christentum als Staatsreligion ausgerufen, also 80 Jahre bevor dies im Römischen Reich offiziell geschah.
Im Armenischen Viertel sah ich dann auch zum ersten Mal Bilder von den Deportationen hunderttausender Armenier, die über die Höhen des Taurus und Amanos in die mesopotanische Wüste getrieben wurden, um dort zu sterben, wenn sie nicht schon vorher vom Hungertod dahingerafft worden sind.
Jerusalem wurde für jene Armenier/innen, die noch fliehen konnten, zum Zufluchtsort. Im armenischen Viertel, das aus allen Nähten platzte, wurden tausende von Geflüchteten untergebracht und ernährt. Ihnen wurde geholfen bei der Suche nach einem Ort, wo sie zunächst einmal nur überleben konnten.
Hier in Jerusalem, jene Stadt, die dann nur drei Jahrzehnte später Zufluchtsort insbesondere für Juden und Jüdinnen aus Deutschland wurde, jene Stadt, in der sich die bedeutendste Gedenkstätte befindet, die an die deutsche, nationalsozialistische Judenvernichtung erinnert, wurde ich zum ersten Mal gewahr, dass Deutschland bzw. das Deutsche Reich auch am Genozid an den Armeniern beteiligt gewesen ist.
Die Massaker an den Armeniern bzw. die systematische Vernichtungspolitik der jung-türkischen Nationalisten fand unter Wissen und Schutz des Bündnisses mit dem Deutschen Reich im Ersten Weltkrieg statt. Die letzte Verantwortung für diese Mittäterschaft trug jene Person, auf deren Reiterstandbild wir hier unmittelbar schauen: Kaiser Wilhelm II.
Der deutsche Diplomat und Botschafter Hans Freiherr von Wangenheim unterrichtete Berlin über die sich 1915 ereignenden Gräueltaten telegrafisch wie folgt: „Dieser Umstand und die Art, wie die Umsiedlung durchgeführt wird, zeigen, dass die (jung-türkische; R.W.) Regierung tatsächlich den Zweck verfolgt, die armenische Rasse im türkischen Reich zu vernichten.“ Appelle an den Reichskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg fanden aus „realpolitischen“ Gründen kein Gehör; im Gegenteil. Der Reichskanzler wies die Diplomaten mit folgender Richtlinie in die Schranken: „Unser einziges Ziel ist es, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig, ob darüber Armenier zugrunde gehen oder nicht.“ Das Osmanische Reich kämpfte ja an der Seite des deutschen Kaisers Wilhelm II. gegen England, Frankreich und Russland.
Wenn wir in Richtung Museum Ludwig rüber schauen, erblicken wir die Säule aus Granit und Eisen des Maalot Denkmals des israelischen Künstlers Dani Karavan. Vom Dom her kommend führt eine lange in den Boden eingelassene Eisenschiene, die an eine Bahnschiene erinnert, genau auf die Säule zu, in deren Mitte ein Schlitz den Blick weiterführt auf die Hohenzollernbrücke und noch weiter in Richtung des Deutzer Bahnhofes. Auch wenn das Maalot-Denkmal kein Holocaust-Mahnmal ist, weckt es Assoziationen, die daran erinnern, dass vom Bahnhof Deutz aus die Kölner Deportationen in die Konzentrationslager ihren Ausgang nahmen.
Im Gedenken an all die vergessenen „Opfer der Geschichte“ und wegen der unmittelbaren Nähe zum Reiterstandbild Kaiser Wilhelms II. gibt es in Köln keinen evidenteren Ort als diesen hier, um auch an den Völkermord an den Armeniern zu erinnern. Köln ist die deutsche Stadt, in der die meisten Armenier leben; hier befindet sich auch der Bischofssitz der Armenisch-Apostolischen Kirche.
Aus diesem Grund kann ich Ihnen auch als Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln, in der neben den beiden Großkirchen über ein Duzend weitere Kirchen zusammenarbeiten, mitteilen, dass bei der im Juni 2022 stattgefunden Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft einstimmig beschlossen wurde, den Aufruf der Initiative „Völkermord erinnern“ zu unterstützen.
Wir fordern somit die Fraktionen des Kölner Rates und die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln dazu auf, dem Genozid-Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ hier an dieser Stelle, an der Hohenzollernbrücke, einen permanenten Platz zu verschaffen, solange keine befriedigende Gesamtlösung des Umgangs mit dem kolonialen Erbe, an den dieses Reiterstandbild erinnert gefunden wurde.
Wie wir heute Morgen im Kölner Stadtanzeiger lesen konnten, gibt es von Seiten türkischer Institutionen Widerstände gegen dieses Vorhaben. Deshalb möchte ich Ihnen von folgender
Begebenheit berichten. Ich war dabei als am 19.10.2014 ein armenischer Kreuzstein zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern in Neuwied am Rhein auf einem öffentlichen Platz der Stadt im Beisein des Neuwieder Oberbürgermeisters und anderer Vertreter/innen der Stadt vom damaligen armenischen Bischof Karekin Bekdjian eingeweiht wurde.
Der Druck der dann von Seiten eines türkischen Verbandes aufgebaut wurde mit dem Ziel, den Kreuzstein von dieser Stelle zu verbannen, führte dazu, dass der Neuwieder Oberbürgermeister (Nikolaus Roth) die armenische Gemeinde in Neuwied dazu drängte, diese möge doch von sich aus einen anderen Platz für den Kreuzstein suchen, d.h. woanders aufzustellen.
Wie es scheint, hat erst das solidarische Eintreten der anderen Kirchen in Neuwied, die in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen zusammenarbeiten, dazu geführt, dass der Oberbürgermeister dem Drängen der türkischen Institutionen dann doch nicht nachgegeben hat.
Aber zurück hierher nach Köln und der Forderung, dass hier an dieser Stelle das Genozid-Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ aufgestellt werden sollte. Dabei geht es sowohl um die Erinnerung an den Genozid an den Armenien und zugleich um einen blinden Fleck unserer deutschen Geschichte. Es geht um die Notwendigkeit, sich der eigenen Verantwortung zu stellen mit dem Ziel, sensibilisiert durch das Geschehene, nun mit wachen Augen all jenen Entwicklungen entgegenzutreten, wo politische Akteure bereit sind, die Geschichte zu verschleiern und die Wahrheit mit Gewalt zu unterdrücken.
Ich möchte abschließend daran erinnern, was Cem Özdemir an dieser Stelle vor fast einem Jahr hier bei einem Gedenken gesagt hat. Er kritisierte die Entscheidung des Kölner Verwaltungsgerichts, die dazu führte, dass das hier vorläufig hingestellte Genozid -Mahnmal von der Stadt abtransportiert wurde. Cem Özdemir wortwörtlich: „Das Zurückweichen der liberalen Demokratien, aus Angst vor den großen & kleinen Diktatoren & und ihren hiesigen VertreterInnen, muss endlich ein Ende haben.“
Wenn wir wirklich bereit sind, aus der Geschichte zu lernen und Verantwortung zu übernehmen, dann dürfen wir den Herausforderungen eines Genozid-Mahnmals, dessen Schmerz uns alle betrifft, an diesem Ort nicht ausweichen.
Prof. Dr. Hans-Lukas Kieser: Ja zum Mahnmal!
Prof. Dr. Hans-Lukas Kieser: Ja zum Mahnmal!
„Ja zum Mahnmal! Es ist höchste Zeit, dass öffentlich des Völkermords an den Armeniern gedacht wird, der deutscher Türkeipolitik für fast ein Jahrhundert das moralische Genick brach. Ein Deutschland, das demokratisch sein will, darf nicht mehr anders als ungeschminkt zu historischer Wahrheit und Verantwortung stehen.“
Prof. Dr. Hans-Lukas Kieser, Historiker und Titularprofessor für Geschichte der Neuzeit insbesondere der osmanischen und nachosmanischen Welt an der Universität Zürich
Prof. Dr. Hans-Lukas Kieser: Ja zum Mahnmal!
„Ja zum Mahnmal! Es ist höchste Zeit, dass öffentlich des Völkermords an den Armeniern gedacht wird, der deutscher Türkeipolitik für fast ein Jahrhundert das moralische Genick brach. Ein Deutschland, das demokratisch sein will, darf nicht mehr anders als ungeschminkt zu historischer Wahrheit und Verantwortung stehen.“
Prof. Dr. Hans-Lukas Kieser, Historiker und Titularprofessor für Geschichte der Neuzeit insbesondere der osmanischen und nachosmanischen Welt an der Universität Zürich
report-K.de: Genozid an Armeniern – BV Innenstadt zum Mahnmal
Genozid an Armeniern – BV Innenstadt zum Mahnmal
Köln | Es ist die Initiative „Völkermord Erinnern“ die den Impuls setzte an zentraler Stelle in der Kölner Innenstadt an den Genozid an den Armeniern mit einem Mahnmal zu erinnern. In ihrer gestrigen Sitzung am 30. März fasste die Bezirksvertretung (BV) Innenstadt dazu einstimmig einen Beschluss.
Die BV Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des Anliegens der Initiative an. Der Deutsche Bundestag beschloss bereits am 2. Juni 2016 an den Völkermord der Jahre 1915 und 1916 an den Armeniern und die Verantwortung Deutschlands zu erinnern.

Genozid an Armeniern – BV Innenstadt zum Mahnmal
Köln | Es ist die Initiative „Völkermord Erinnern“ die den Impuls setzte an zentraler Stelle in der Kölner Innenstadt an den Genozid an den Armeniern mit einem Mahnmal zu erinnern. In ihrer gestrigen Sitzung am 30. März fasste die Bezirksvertretung (BV) Innenstadt dazu einstimmig einen Beschluss.
Die BV Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des Anliegens der Initiative an. Der Deutsche Bundestag beschloss bereits am 2. Juni 2016 an den Völkermord der Jahre 1915 und 1916 an den Armeniern und die Verantwortung Deutschlands zu erinnern.

Presseerklärung: Kölner Bezirksparlament fasst wegweisenden Beschluss
Genozid an den Armeniern: Kölner Bezirksparlament fasst wegweisenden Beschluss
Am 30.3. hat die Bezirksvertretung Innenstadt in Köln einen einstimmigen Beschluss gefasst, in dem es heißt: „Die Bezirksvertretung Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des von der Initiative „Völkermord Erinnern“ vorgebrachten Anliegens an, in Zukunft an zentraler, prominenter Stelle der Stadt an die am 2. Juni 2016 vom Deutschen Bundestag anerkannten genozidalen Verbrechen an den Armeniern und die Verantwortung Deutschlands zu erinnern.“
In Anwesenheit von über hundert Kölnerinnen und Kölnern forderten Vertreter*innen des Vereins ELDE-Haus, der Armenischen Gemeinde Köln und der Initiative Völkermord Erinnern, sowie Professor Peter Busmann (Ma’alot) nun eine zeitnahe Entscheidung anzustreben, wie in Zukunft der genozidalen und der kolonialen Verbrechen des deutschen Kaiserreiches gedacht werden soll. In der von der Bezirksvertretung vorgeschlagenen Findungskommission aus Verwaltung, Stadtrat und Zivilgesellschaft soll darüber in einem ähnlichen Verfahren entschieden werden, wie es für das Mahnmal in Köln-Mülheim zur Erinnerung an den NSU-Anschlag in der Keupstraße gewählt wurde. Vorerst soll das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ am Aufgang der Hohenzollernbrücke aufgestellt werden. Die Bezirksvertretung hat Verwaltung und Initiative gebeten, für die Aufstellung „eine rechtssichere Form zu finden“.
Damit hat sich zum ersten Mal in Deutschland eine parlamentarische Vertretung dazu entschieden, im öffentlichen Raum des Völkermords an den Armeniern zu gedenken und die deutsche Mitverantwortung zu benennen. Dafür dankten die Unterstütz*innen des Mahnmals der Bezirksvertretung ausdrücklich.
Genozid an den Armeniern: Kölner Bezirksparlament fasst wegweisenden Beschluss
Am 30.3. hat die Bezirksvertretung Innenstadt in Köln einen einstimmigen Beschluss gefasst, in dem es heißt: „Die Bezirksvertretung Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des von der Initiative „Völkermord Erinnern“ vorgebrachten Anliegens an, in Zukunft an zentraler, prominenter Stelle der Stadt an die am 2. Juni 2016 vom Deutschen Bundestag anerkannten genozidalen Verbrechen an den Armeniern und die Verantwortung Deutschlands zu erinnern.“
In Anwesenheit von über hundert Kölnerinnen und Kölnern forderten Vertreter*innen des Vereins ELDE-Haus, der Armenischen Gemeinde Köln und der Initiative Völkermord Erinnern, sowie Professor Peter Busmann (Ma’alot) nun eine zeitnahe Entscheidung anzustreben, wie in Zukunft der genozidalen und der kolonialen Verbrechen des deutschen Kaiserreiches gedacht werden soll. In der von der Bezirksvertretung vorgeschlagenen Findungskommission aus Verwaltung, Stadtrat und Zivilgesellschaft soll darüber in einem ähnlichen Verfahren entschieden werden, wie es für das Mahnmal in Köln-Mülheim zur Erinnerung an den NSU-Anschlag in der Keupstraße gewählt wurde. Vorerst soll das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ am Aufgang der Hohenzollernbrücke aufgestellt werden. Die Bezirksvertretung hat Verwaltung und Initiative gebeten, für die Aufstellung „eine rechtssichere Form zu finden“.
Damit hat sich zum ersten Mal in Deutschland eine parlamentarische Vertretung dazu entschieden, im öffentlichen Raum des Völkermords an den Armeniern zu gedenken und die deutsche Mitverantwortung zu benennen. Dafür dankten die Unterstütz*innen des Mahnmals der Bezirksvertretung ausdrücklich.
Das Mahnmal bleibt!
Das Mahnmal bleibt!
Am 20. März 2023 wurde im Stadtzentrum von Haifa, Israel, der »Platz des Völkermords an den Armeniern« eingeweiht.
An der Einweihung nahmen die Bürgermeisterin der Stadt Haifa, Einat Kalisch-Rotem, sowie Parlamentarier der Knesset, Mitglieder des Stadtrats und Vertreter der Zivilgesellschaft
von Haifa teil.
Der einstimmige Beschluss des Stadtrats von Haifa zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern wurde Anfang März gefällt. Knapp drei Wochen hat also die Stadt Haifa benötigt, um ihre Entscheidung umzusetzen. In Köln warten wir seit fünf Jahren auf ein ähnlich klares Signal der politisch Verantwortlichen.
In ihrer Rede sagte die Bürgermeisterin Haifas:
»Die Stadt Haifa hat sich dafür entschieden, den Schmerz der armenischen Gemeindemitglieder zu teilen. Wir sind uns der historischen Bedeutung der Erinnerung an den Völkermord bewusst und geben sie an künftige Generationen weiter. Denn als jüdisches Volk haben wir die moralische Verpflichtung, das Unrecht, das einem anderen Volk angetan wurde, nicht zu ignorieren.«

Das Mahnmal bleibt!
Am 20. März 2023 wurde im Stadtzentrum von Haifa, Israel, der »Platz des Völkermords an den Armeniern« eingeweiht.
An der Einweihung nahmen die Bürgermeisterin der Stadt Haifa, Einat Kalisch-Rotem, sowie Parlamentarier der Knesset, Mitglieder des Stadtrats und Vertreter der Zivilgesellschaft
von Haifa teil.
Der einstimmige Beschluss des Stadtrats von Haifa zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern wurde Anfang März gefällt. Knapp drei Wochen hat also die Stadt Haifa benötigt, um ihre Entscheidung umzusetzen. In Köln warten wir seit fünf Jahren auf ein ähnlich klares Signal der politisch Verantwortlichen.
In ihrer Rede sagte die Bürgermeisterin Haifas:
»Die Stadt Haifa hat sich dafür entschieden, den Schmerz der armenischen Gemeindemitglieder zu teilen. Wir sind uns der historischen Bedeutung der Erinnerung an den Völkermord bewusst und geben sie an künftige Generationen weiter. Denn als jüdisches Volk haben wir die moralische Verpflichtung, das Unrecht, das einem anderen Volk angetan wurde, nicht zu ignorieren.«

WDR: Armenische Gemeinde will Mahnmal aufstellen
Armenische Gemeinde will Mahnmal aufstellen
Seit fast 5 Jahren gibt es keine Einigung darüber, ob und wo das Kölner Mahnmal zum Genozid am armenischen Volk aufgestellt werden darf. Die WDR-Sendung „Lokalzeit Köln“ hat einem Beitrag zum Mahnmal erstellt.

Armenische Gemeinde will Mahnmal aufstellen
Seit fast 5 Jahren gibt es keine Einigung darüber, ob und wo das Kölner Mahnmal zum Genozid am armenischen Volk aufgestellt werden darf. Die WDR-Sendung „Lokalzeit Köln“ hat einem Beitrag zum Mahnmal erstellt.

Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt
Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. März
Wir laden für den 24. März von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein.
Mit Blumen und Kerzen erinnern wir daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird. Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
(Unsere Aktivitäten sind auf Eure Spenden angewiesen! Konto Recherche International, IBAN DE07 3705 0198 0023 8120 43. Stichwort: Mahnmal)
Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. März
Wir laden für den 24. März von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein.
Mit Blumen und Kerzen erinnern wir daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird. Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
(Unsere Aktivitäten sind auf Eure Spenden angewiesen! Konto Recherche International, IBAN DE07 3705 0198 0023 8120 43. Stichwort: Mahnmal)
Israelische Stadt Haifa errichtet Denkmal für Genozid am armenischen Volk
Israelische Stadt Haifa errichtet Denkmal für Genozid am armenischen Volk
Am Montag, dem 20. März, wurde der „Platz des Genozids am armenischen Volk“ im Stadtzentrum von Haifa in Israel eingeweiht. Stadtrat Nir Schuber setzte sich für das Projekt ein. Die Zeremonie fand trotz großen Drucks seitens der türkischen Botschaft in Tel Aviv statt.
Israelische Stadt Haifa errichtet Denkmal für Genozid am armenischen Volk
Am Montag, dem 20. März, wurde der „Platz des Genozids am armenischen Volk“ im Stadtzentrum von Haifa in Israel eingeweiht. Stadtrat Nir Schuber setzte sich für das Projekt ein. Die Zeremonie fand trotz großen Drucks seitens der türkischen Botschaft in Tel Aviv statt.
Öffentliche Debatte in der Bezirksvertretung Innenstadt am 30.03. ab 18 Uhr
Öffentliche Debatte in der Bezirksvertretung Innenstadt am 30.03. ab 18 Uhr
Die Sondersitzung der BV-Innenstadt am 30.3. entscheidet noch nicht über das Mahnmal! Das stellte Bürgermeister Andreas Hupke in einem Schreiben klar. Der Termin diene ausschließlich der transparenten Beratung und Diskussion. Die BV werde erst nach dieser Sondersitzung einen Beschluss fassen. Die Öffentlichkeit ist zur Sitzung eingeladen. Die Sitzung findet am 30.3. ab 18 Uhr im Rathaussaal (Spanischer Bau) statt.
Wir bitten um rege Teilnahme!
Öffentliche Debatte in der Bezirksvertretung Innenstadt am 30.03. ab 18 Uhr
Die Sondersitzung der BV-Innenstadt am 30.3. entscheidet noch nicht über das Mahnmal! Das stellte Bürgermeister Andreas Hupke in einem Schreiben klar. Der Termin diene ausschließlich der transparenten Beratung und Diskussion. Die BV werde erst nach dieser Sondersitzung einen Beschluss fassen. Die Öffentlichkeit ist zur Sitzung eingeladen. Die Sitzung findet am 30.3. ab 18 Uhr im Rathaussaal (Spanischer Bau) statt.
Wir bitten um rege Teilnahme!
Audio-Mitschnitt
Audio-Mitschnitt: „Der Genozid an den Armeniern: Deutsche Interessen, deutsche Beteiligung, deutsche Verantwortung.“
Audio-Mitschnitt der Veranstaltung „Der Genozid an den Armeniern: Deutsche Interessen, deutsche Beteiligung, deutsche Verantwortung.“ vom 22. Februar mit Jürgen Gottschlich, Autor des Buches, „Beihilfe zum Völkermord. Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier.“
Audio-Mitschnitt
Audio-Mitschnitt der Veranstaltung „Der Genozid an den Armeniern: Deutsche Interessen, deutsche Beteiligung, deutsche Verantwortung.“ vom 22. Februar mit Jürgen Gottschlich, Autor des Buches, „Beihilfe zum Völkermord. Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier.“
Achtung! Die Entscheidung über das Mahnmal steht bevor!
Achtung! Die Entscheidung über das Mahnmal steht bevor!
Am 30. März 2023 will die Bezirksvertretung Innenstadt ihre Entscheidung verkünden, ob sie die seit 2018 von einer wachsenden Zahl Kölner Organisationen und Prominenten (s. voelkermord-erinnern.de/Unterstützer) geforderten Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ genehmigt. Leider ist es bislang zu keiner Diskussion zwischen den Befürwortern des Mahnmals und den Mitgliedern der Bezirksvertretung gekommen. Wir befürchten, dass die Bezirksvertretung eine solche Diskussion auch bis zum 30.3. nicht mehr plant. Vielmehr soll derzeit in zwei internen Treffen, einem Fachgespräch am 14.3. und einer Fraktionsvorsitzendenkonferenz am 21.3., hinter verschlossenen Türen geklärt werden, welche Entscheidung die BV am 30.3. zu verkünden gedenkt.
Ein demokratisches Vorgehen sieht nach unserer Ansicht anders aus.
Wir möchten im Folgenden mit einigen Dokumenten über den in unseren Augen intransparenten Entscheidungsprozess der BV-Innenstadt aufklären:
Schreiben vom 13. Januar 2023
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Hupke, sehr geehrte Mitglieder der Bezirksvertretung Innenstadt!
Sie beraten derzeit in Ihren Reihen, wie Sie mit dem Antrag umgehen wollen, das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ temporär an der Hohenzollernbrücke aufzustellen.
In diesem Zusammenhang ist die Frage aufgetaucht, ob der folgende Satz der Inschrift des Mahnmals den historischen Forschungen entspricht: „Das Osmanische Reich und die beteiligten deutschen Offiziere unter Führung Kaiser Wilhelm II. tragen die Verantwortung für diesen Völkermord an der armenischen Bevölkerung.“
Wir haben zu dieser Aussage, das Osmanische Reich als Staat und diejenigen der 800 im Osmanischen Reich eingesetzten und vom Kaiser geführten deutschen Offiziere, die sich am Genozid aktiv beteiligt haben, tragen die Verantwortung für das Geschehen, zwei Stellungnahmen renommierter HistorikerInnen eingeholt, die wir Ihnen zur Kenntnis geben möchten (s. Anlage).
Hans-Lukas Kieser, Titularprofessor für Geschichte, Universität Zürich; Assoc. Professor, University of Newcastle, Australien, Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Genozid an den Armeniern stellt u.a. fest: „Zahlreiche militärische, diplomatische und sogar ärztliche Vertreter des Kaiserreichs waren bereit, «die Armenier» pauschal zu verunglimpfen. Sie identifizierten sich in Worten und Taten mit dem vermeintlichen «Unschädlichmachen der Armenier» zugunsten der gemeinsamen Kriegsanstrengung. Ihr Mittun reichte von diplomatischer Rückendeckung, militärisch-sozialdarwinistischen Ratschlägen und aktiver Leugnungspropaganda zur Auslieferung armenischer Mitarbeiter namentlich bei der Bagdadbahn und zum militärischen Vorgehen gegen jene, die sich in Ausnahmefällen lokal wehrten, wie z.B. das armenische Quartier in Urfa.“
Prof. h.c. Dr. phil. Tessa Hofmann, ebenfalls durch zahlreiche Beiträge ausgewiesene Expertin resümiert in ihrer Stellungnahme: „Offiziere der kaiserdeutschen Koalitionsarmee im Osmanischen Reich waren 1915 bedauerlicherweise am Genozid der Regierungspartei /Ittihat ve Terakki Cemiyeti /(alias Jungtürken) an den Armeniern beteiligt. Insoweit entspricht die Inschrift des Kölner Genozid-Mahnmals den historischen Tatsachen und widerspiegelt die aktuelle historische Rezeption.“
Die temporäre Aufstellung des Mahnmals – in direkter Konfrontation zu dem wuchtigen Reiterstandbild Kaiser Wilhelm II – trägt dazu bei, den Auftrag der Entschließungen des Bundestages von 2006 und 2016 gerecht zu werden, Deutschland habe „mit zur Verdrängung der Verbrechen am armenischen Volk beigetragen“ und sei deshalb verpflichtet, „sich der eigenen Verantwortung zu stellen“ (Drucksache 15/5689).
Sollte nach der Lektüre der beigefügten Stellungnahmen Ihrerseits weiterer Klärungsbedarf bestehen, sind wir gern zu ergänzenden Erläuterungen und Gesprächen bereit.
Im übrigen möchten wir Sie herzlich zu einer Veranstaltung einladen, die wir am 22. Februar 2023 durchführen. Gast ist Jürgen Gottschlich, Autor des über die Bundeszentrale für Politische Bildung vertriebenen Buches: „Beihilfe zum Völkermord. Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier“.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Initiative Völkermord erinnern
Auf diesen Brief erhielten wir keine Rückmeldung.
Schreiben vom 10.11. 2022
In diesem Schreiben ludt Dr. Rainer Will, (Stv. Leiter) des Katholisches Bildungswerkes Köln die Mitglieder der BV-Innenstadt zu einem Gedankenaustausch ein. Er sprach die Einladung im Namen von Dr. Martin Bock (Melanchthon-Akadamie), Ciler Firtina (KulturForum Türkei Deutschland), Stawrula Panagiotak (Schauspiel Köln), Claudia Wörmann (Verein ELDE-Haus) und Shakeh Zeynalian (Armenische Gemeinde Köln) und der Initiative “Völkermord erinnern” aus.
Zu dem Gespräch kam es nicht. Einige Mitglieder der BV waren aus Zeitgründen verhindert. Ein Alternativvorschlag aus den Reihen der BV wurde nicht vorgelegt.
Achtung! Die Entscheidung über das Mahnmal steht bevor!
Am 30. März 2023 will die Bezirksvertretung Innenstadt ihre Entscheidung verkünden, ob sie die seit 2018 von einer wachsenden Zahl Kölner Organisationen und Prominenten (s. voelkermord-erinnern.de/Unterstützer) geforderten Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ genehmigt. Leider ist es bislang zu keiner Diskussion zwischen den Befürwortern des Mahnmals und den Mitgliedern der Bezirksvertretung gekommen. Wir befürchten, dass die Bezirksvertretung eine solche Diskussion auch bis zum 30.3. nicht mehr plant. Vielmehr soll derzeit in zwei internen Treffen, einem Fachgespräch am 14.3. und einer Fraktionsvorsitzendenkonferenz am 21.3., hinter verschlossenen Türen geklärt werden, welche Entscheidung die BV am 30.3. zu verkünden gedenkt.
Ein demokratisches Vorgehen sieht nach unserer Ansicht anders aus.
Wir möchten im Folgenden mit einigen Dokumenten über den in unseren Augen intransparenten Entscheidungsprozess der BV-Innenstadt aufklären:
Schreiben vom 13. Januar 2023
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Hupke, sehr geehrte Mitglieder der Bezirksvertretung Innenstadt!
Sie beraten derzeit in Ihren Reihen, wie Sie mit dem Antrag umgehen wollen, das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ temporär an der Hohenzollernbrücke aufzustellen.
In diesem Zusammenhang ist die Frage aufgetaucht, ob der folgende Satz der Inschrift des Mahnmals den historischen Forschungen entspricht: „Das Osmanische Reich und die beteiligten deutschen Offiziere unter Führung Kaiser Wilhelm II. tragen die Verantwortung für diesen Völkermord an der armenischen Bevölkerung.“
Wir haben zu dieser Aussage, das Osmanische Reich als Staat und diejenigen der 800 im Osmanischen Reich eingesetzten und vom Kaiser geführten deutschen Offiziere, die sich am Genozid aktiv beteiligt haben, tragen die Verantwortung für das Geschehen, zwei Stellungnahmen renommierter HistorikerInnen eingeholt, die wir Ihnen zur Kenntnis geben möchten (s. Anlage).
Hans-Lukas Kieser, Titularprofessor für Geschichte, Universität Zürich; Assoc. Professor, University of Newcastle, Australien, Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Genozid an den Armeniern stellt u.a. fest: „Zahlreiche militärische, diplomatische und sogar ärztliche Vertreter des Kaiserreichs waren bereit, «die Armenier» pauschal zu verunglimpfen. Sie identifizierten sich in Worten und Taten mit dem vermeintlichen «Unschädlichmachen der Armenier» zugunsten der gemeinsamen Kriegsanstrengung. Ihr Mittun reichte von diplomatischer Rückendeckung, militärisch-sozialdarwinistischen Ratschlägen und aktiver Leugnungspropaganda zur Auslieferung armenischer Mitarbeiter namentlich bei der Bagdadbahn und zum militärischen Vorgehen gegen jene, die sich in Ausnahmefällen lokal wehrten, wie z.B. das armenische Quartier in Urfa.“
Prof. h.c. Dr. phil. Tessa Hofmann, ebenfalls durch zahlreiche Beiträge ausgewiesene Expertin resümiert in ihrer Stellungnahme: „Offiziere der kaiserdeutschen Koalitionsarmee im Osmanischen Reich waren 1915 bedauerlicherweise am Genozid der Regierungspartei /Ittihat ve Terakki Cemiyeti /(alias Jungtürken) an den Armeniern beteiligt. Insoweit entspricht die Inschrift des Kölner Genozid-Mahnmals den historischen Tatsachen und widerspiegelt die aktuelle historische Rezeption.“
Die temporäre Aufstellung des Mahnmals – in direkter Konfrontation zu dem wuchtigen Reiterstandbild Kaiser Wilhelm II – trägt dazu bei, den Auftrag der Entschließungen des Bundestages von 2006 und 2016 gerecht zu werden, Deutschland habe „mit zur Verdrängung der Verbrechen am armenischen Volk beigetragen“ und sei deshalb verpflichtet, „sich der eigenen Verantwortung zu stellen“ (Drucksache 15/5689).
Sollte nach der Lektüre der beigefügten Stellungnahmen Ihrerseits weiterer Klärungsbedarf bestehen, sind wir gern zu ergänzenden Erläuterungen und Gesprächen bereit.
Im übrigen möchten wir Sie herzlich zu einer Veranstaltung einladen, die wir am 22. Februar 2023 durchführen. Gast ist Jürgen Gottschlich, Autor des über die Bundeszentrale für Politische Bildung vertriebenen Buches: „Beihilfe zum Völkermord. Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier“.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Initiative Völkermord erinnern
Auf diesen Brief erhielten wir keine Rückmeldung.
Schreiben vom 10.11. 2022
In diesem Schreiben ludt Dr. Rainer Will, (Stv. Leiter) des Katholisches Bildungswerkes Köln die Mitglieder der BV-Innenstadt zu einem Gedankenaustausch ein. Er sprach die Einladung im Namen von Dr. Martin Bock (Melanchthon-Akadamie), Ciler Firtina (KulturForum Türkei Deutschland), Stawrula Panagiotak (Schauspiel Köln), Claudia Wörmann (Verein ELDE-Haus) und Shakeh Zeynalian (Armenische Gemeinde Köln) und der Initiative “Völkermord erinnern” aus.
Zu dem Gespräch kam es nicht. Einige Mitglieder der BV waren aus Zeitgründen verhindert. Ein Alternativvorschlag aus den Reihen der BV wurde nicht vorgelegt.
Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt
Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. Februar
Wir laden für den 24. Februar von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein.
Mit Blumen und Kerzen erinnern wir daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird. Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
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Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. Februar
Wir laden für den 24. Februar von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein.
Mit Blumen und Kerzen erinnern wir daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird. Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
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„Der Genozid an den Armeniern: Deutsche Interessen, deutsche Beteiligung, deutsche Verantwortung.“
„Der Genozid an den Armeniern: Deutsche Interessen, deutsche Beteiligung, deutsche Verantwortung.“ | 22. Februar
Kölner Politik und Verwaltung tun sich noch immer schwer, das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ an der Hohenzollernbrücke aufzustellen. Das Mahnmal erinnert an den Völkermord an den Armeniern und an die deutsche Beteiligung und Mitverantwortung. Das Ausmaß der eigenen Täterschaft wird nicht nur bei diesem Völkermord, sondern auch bei anderen genozidalen und kolonialen Staatsverbrechen beschönigt oder gar ganz geleugnet. Warum ist das so? Welche Folgen für heute haben solche Haltungen? Darüber diskutieren wir mit Jürgen Gottschlich, Autor des Buches, „Beihilfe zum Völkermord. Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier.“ Das Buch ist über die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) zum Preis 1,50 Euro von erhältlich.
Veranstaltungsort: Großes Forum, Alte Feuerwache Köln, Melchiorstraße 3, 50670 Köln

„Der Genozid an den Armeniern: Deutsche Interessen, deutsche Beteiligung, deutsche Verantwortung.“ | 22. Februar
Kölner Politik und Verwaltung tun sich noch immer schwer, das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ an der Hohenzollernbrücke aufzustellen. Das Mahnmal erinnert an den Völkermord an den Armeniern und an die deutsche Beteiligung und Mitverantwortung. Das Ausmaß der eigenen Täterschaft wird nicht nur bei diesem Völkermord, sondern auch bei anderen genozidalen und kolonialen Staatsverbrechen beschönigt oder gar ganz geleugnet. Warum ist das so? Welche Folgen für heute haben solche Haltungen? Darüber diskutieren wir mit Jürgen Gottschlich, Autor des Buches, „Beihilfe zum Völkermord. Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier.“ Das Buch ist über die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) zum Preis 1,50 Euro von erhältlich.
Veranstaltungsort: Großes Forum, Alte Feuerwache Köln, Melchiorstraße 3, 50670 Köln

Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt
Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. Januar
Wir laden für den 24. Januar von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein.
Mit Blumen und Kerzen erinnern wir daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird. Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
(Unsere Aktivitäten sind auf Eure Spenden angewiesen! Konto Recherche International, IBAN DE07 3705 0198 0023 8120 43. Stichwort: Mahnmal)

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Mit Blumen und Kerzen erinnern wir daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird. Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
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Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. November
Wir laden für den 24. November von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein. Mit Blumen und Kerzen erinnern wir an den Genozid am armenischen Volk und daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird.
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Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt
Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. Oktober
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Wir laden für den 24. Oktober von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein. Mit Blumen und Kerzen erinnern wir an den Genozid am armenischen Volk und daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird.
Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
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Das Mahnmal ist an der linksrheinischen Seite der Hohenzollernbrücke errichtet worden, gegenüber dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm II., Verantwortlicher für den Völkermord an den OvaHerero und Nama 1904 und Unterstützer des Genozids an den Armeniern.
Das Genozid-Mahnmal wurde von der Stadt Köln am 19. April 2018 abgerissen. Es habe an einer Genehmigung gefehlt. Die Stadt hat in ihrem Schriftsatz gegenüber dem Verwaltungsgericht Köln, das wir angerufen hatten, außerdem argumentiert, das Mahnmal müsse noch vor dem 24. April, dem internationalen Gedenktag an den Genozid, beseitigt werden, weil sonst die Gefahr bestehe, dass sich „zahlreiche Gegendemonstranten einfinden“ und „die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs an dieser Stelle zeitnah stark beeinträchtigt“ sei. „Angesichts der Vielzahl türkischer Mitbürger in Köln“ sei auch schon 2017, bei der Erlaubnis für den Kreuzstein der armenischen Gemeinde „auf eine Aufstellung im öffentlichen Straßenland aufgrund des hohen Konfliktpotentials bewusst verzichtet worden“. Das Verwaltungsgericht Köln hat die sofortige Entfernung des Genozidmahnmals an der Hohenzollernbrücke nicht beanstandet.
In unserer Antwort beim Verwaltungsgericht hielten wir fest, dass wir diese Argumentation für ein erinnerungspolitisches Armutszeugnis und ein Ausweichen vor Genozidleugnern halten. Sie widerspricht diametral der Aufforderung des Bundestags, der in seiner Resolution vom 2. Juni 2016 die Zivilgesellschaft auffordert, das Gedenken an den armenischen Genozid zu thematisieren.
Zahlreiche Organisationen und Prominente haben sich mittlerweile als PatInnen und UnterstützerInnen für das Mahnmal und für seine Wiedererrichtung ausgesprochen.
Wir richten unsere Anstrengungen weiterhin darauf, möglichst viele zivilgesellschaftliche Kräfte in dem Bemühen zu vereinen, die Stadt Köln solle das Genozid-Mahnmal wieder aufstellen.
Das Mahnmal muss an seinen Platz zurück!
L’initiative « Rappeler le Génocide » ainsi que les visiteurs ont inauguré le 15 avril 2018 à Cologne un monument à la suite d’une matinée sur le thème « Rappeler le génocide, Empêcher les guerres ». Il rappelle non seulement le génocide commis dans les années 1915 – 1918 aux Arméniens mais également la participation allemande et exige de proscrire le racisme et le nationalisme comme la cause des génocides.
Le monument a été érigé sur le bord gauche du pont sur le Rhin, le« Hohenzollernbrücke » en face de la statue du Kaiser Wilhelm II, responsable du génocide des OvaroHerero et Nama en 1904 et soutien du génocide des Arméniens.
Le Monument a été enlevé par la ville de Cologne le 19 avril 2018, pour manque d’autorisation préalable. La ville de Cologne a également argumenté, dans le cadre d’une procédure devant le tribunal administratif de Cologne entamée par nous, que le monument devrait être enlevé avant le 24 avril 2018, jour de la commémoration internationale du génocide aux Arméniens, afin d’éviter « le rassemblement de nombreux contre-manifestants » présentant un fort risque pour « la sécurité et la facilité du trafic à cet endroit ». Au vu de la présence de nombreux citoyens turcs à Cologne, la ville aurait déjà en 2017, lors de la mise en place du « Kreuzstein » de la communauté arménienne, refusé expressément une permission de la mise en place dans le domaine public à cause du potentiel de conflit élevé.
Le tribunal administratif de Cologne n’a pas contesté l’enlèvement immédiat du monument du génocide près de la «Hohenzollernbrücke».
Dans notre réponse au tribunal administratif nous avons souligné que nous jugeons cette argumentation comme insulte à une politique de mémorisation et un recul devant ceux qui nient le génocide. Elle contredit diamétralement la demande du Bundestag qui dans sa résolution du 2 juin 2016 demande à la société civile de thématiser la mémoire du génocide aux Arméniens.
Un grand nombre d’organisations et de personnes importantes de la vie culturelle et intellectuelle se sont déclarées parrain ou soutien pour le monument et sa réinstallation.
Nos efforts continuent afin qu’un grand nombre de personnes de la vie civile se réunisse pour exiger de la ville de Cologne la réinstallation du monument du génocide.
LE MONUMENT DOIT RETOURNER A SA PLACE!
Kreismitgliederversammlung (KMV) der Kölner GRÜNEN: Solidarität und Unterstützung für das Mahnmal im Gedenken an den Genozid an den Armeniern

Solidarität und Unterstützung für das Mahnmal im Gedenken an den Genozid an den Armeniern
Die Kreismitgliederversammlung (KMV) der Kölner GRÜNEN unterstützt ein dauerhaftes Mahnmal an einem prominenten Ort in der Stadt zur Erinnerung an den Genozid an den Armenier*innen in Köln, mit dem einem der ersten systematischen Genozide des 20 Jahrhunderts gedacht und zur Ächtung von Nationalismus und Rassismus aufgerufen wird. Wir bekennen uns damit zu unserer historischen Verantwortung, die Erinnerung an Verbrechen gegen die Menschlichkeit über die Generationen hinweg wachzuhalten und Hass und Gewalt ein entschiedenes Nein entgegenzusetzen, gerade auch angesichts der dem Völkermord Vorschub leistenden Rolle des Deutschen Kaiserreiches. Wir betonen darüber hinaus unseren Einsatz für eine kritische Auseinandersetzung mit der Hohenzollernbrücke und dem Reiterstandbild für Wilhelm II..
Wir unterstützen das Anliegen der großen armenischen Gemeinde in Köln und darüber hinaus sowie der zahlreichen Akteur*innen und Organisationen aus der Kölner Zivilgesellschaft, temporär das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ in unmittelbarer Nähe zum Reiterstandbild Wilhelms II. aufzustellen, um bereits während des laufenden Diskussions- und Entscheidungsprozesses ein deutliches Zeichen zu setzen.
Vor diesem Hintergrund
- begrüßt die KMV die Beschlüsse der Bezirksvertretung Innenstadt/Deutz (BV 1) vom 29.03. und 27.04.2023 mit dem die Wichtigkeit und Dringlichkeit des Anliegens der Initiative „Völkermord Erinnern“ anerkannt und beschlossen wurde, dass für die Aufstellung des Mahnmals eine rechtssichere Form, z.B. über eine Sondernutzung, zu erarbeiten sei;
- appelliert die KMV an die Verwaltung, den angestoßenen und durch die o.g. Beschlüsse flankierten Dialogprozess mit der Initiative „Völkermord Erinnern“ zügig fortzusetzen und zeitnah zu einer einvernehmlichen und dauerhaften Lösung zu bringen;
- ruft die KMV alle Beteiligten dazu auf, der erforderlichen Sensibilität, die das Thema benötigt, in hohem Maße Rechnung zu tragen.

Solidarität und Unterstützung für das Mahnmal im Gedenken an den Genozid an den Armeniern
Die Kreismitgliederversammlung (KMV) der Kölner GRÜNEN unterstützt ein dauerhaftes Mahnmal an einem prominenten Ort in der Stadt zur Erinnerung an den Genozid an den Armenier*innen in Köln, mit dem einem der ersten systematischen Genozide des 20 Jahrhunderts gedacht und zur Ächtung von Nationalismus und Rassismus aufgerufen wird. Wir bekennen uns damit zu unserer historischen Verantwortung, die Erinnerung an Verbrechen gegen die Menschlichkeit über die Generationen hinweg wachzuhalten und Hass und Gewalt ein entschiedenes Nein entgegenzusetzen, gerade auch angesichts der dem Völkermord Vorschub leistenden Rolle des Deutschen Kaiserreiches. Wir betonen darüber hinaus unseren Einsatz für eine kritische Auseinandersetzung mit der Hohenzollernbrücke und dem Reiterstandbild für Wilhelm II..
Wir unterstützen das Anliegen der großen armenischen Gemeinde in Köln und darüber hinaus sowie der zahlreichen Akteur*innen und Organisationen aus der Kölner Zivilgesellschaft, temporär das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ in unmittelbarer Nähe zum Reiterstandbild Wilhelms II. aufzustellen, um bereits während des laufenden Diskussions- und Entscheidungsprozesses ein deutliches Zeichen zu setzen.
Vor diesem Hintergrund
- begrüßt die KMV die Beschlüsse der Bezirksvertretung Innenstadt/Deutz (BV 1) vom 29.03. und 27.04.2023 mit dem die Wichtigkeit und Dringlichkeit des Anliegens der Initiative „Völkermord Erinnern“ anerkannt und beschlossen wurde, dass für die Aufstellung des Mahnmals eine rechtssichere Form, z.B. über eine Sondernutzung, zu erarbeiten sei;
- appelliert die KMV an die Verwaltung, den angestoßenen und durch die o.g. Beschlüsse flankierten Dialogprozess mit der Initiative „Völkermord Erinnern“ zügig fortzusetzen und zeitnah zu einer einvernehmlichen und dauerhaften Lösung zu bringen;
- ruft die KMV alle Beteiligten dazu auf, der erforderlichen Sensibilität, die das Thema benötigt, in hohem Maße Rechnung zu tragen.
taz: Jürgen Gottschlich über das Mahnmal für den Völkermord an Armeniern
Späte Einsicht
Das Mahnmal in Köln geht auf die langjährige Initiative mehrerer zivilgesellschaftlicher Gruppen zurück, die nun erstmals die Unterstützung der zuständigen Kölner Bezirksvertretung Innenstadt genießen. Während in den vergangenen Jahren das Mahnmal, das die Initiativen regelmäßig am 24. April, dem Jahrestag des Völkermordes, aufgestellt hatten, von der Verwaltung ebenso regelmäßig wieder abgerissen worden war, wird es in diesem Jahr stehen bleiben. Nach dem Willen der Bezirksvertretung, die einstimmig dafür votiert hatte, soll nun eine rechtssichere dauerhafte Lösung gesucht werden. Warum dieses Mahnmal, und warum ist es so wichtig? Kaiser Wilhelm II. hatte zur Unterstützung der osmanischen Armee zahlreiche deutsche Offiziere in den Orient entsandt, von denen die allermeisten den Völkermord nicht nur billigten – weil die Armenier angeblich mit dem russischen Kriegsgegner kollaborierten –, sondern sich teilweise auch aktiv selbst daran beteiligten.
Späte Einsicht
Das Mahnmal in Köln geht auf die langjährige Initiative mehrerer zivilgesellschaftlicher Gruppen zurück, die nun erstmals die Unterstützung der zuständigen Kölner Bezirksvertretung Innenstadt genießen. Während in den vergangenen Jahren das Mahnmal, das die Initiativen regelmäßig am 24. April, dem Jahrestag des Völkermordes, aufgestellt hatten, von der Verwaltung ebenso regelmäßig wieder abgerissen worden war, wird es in diesem Jahr stehen bleiben. Nach dem Willen der Bezirksvertretung, die einstimmig dafür votiert hatte, soll nun eine rechtssichere dauerhafte Lösung gesucht werden. Warum dieses Mahnmal, und warum ist es so wichtig? Kaiser Wilhelm II. hatte zur Unterstützung der osmanischen Armee zahlreiche deutsche Offiziere in den Orient entsandt, von denen die allermeisten den Völkermord nicht nur billigten – weil die Armenier angeblich mit dem russischen Kriegsgegner kollaborierten –, sondern sich teilweise auch aktiv selbst daran beteiligten.
Dr. Rainer Will: Rede am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ am 24. April 2023
Rede am Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ am 24. April 2023 auf dem Brückenkopf der Hohenzollernbrücke in Sichtweite des Reiterstandbilds von Kaiser Wilhelm II.
gehalten von Dr. Rainer Will, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln, am 24. April 2023
Es sind 40 Jahre her, dass ich zum ersten Mal von Armenien hörte. Ich hatte damals das große Glück, ein Jahr lang in Jerusalem studieren zu können im Rahmen eines ökumenischen Studienjahres, das der Benediktiner-Abtei auf dem Zion angeschlossen war.
Der Abt der Abtei war ein großer Freund der orthodoxen und altorientalischen Kirchen und ihrer Liturgien. Er lud uns Studenten und Studentinnen dazu ein, ihn zur armenischen Vesper in die armenische Jakobus-Kathedrale im armenischen Viertel, dem Sitz des armenischen Patriarchen von Jerusalem, zu begleiten.
Hier hörte und erlebte ich zum ersten Mal die großartigen Gesänge und Riten der armenischen Liturgie und erfuhr dann bei weiteren Besuchen im armenischen Viertel von der uralten Geschichte des armenischen Volkes, seiner Sprache, seiner Kultur, seiner Musik und Literatur und seiner Kirche.
In Armenien wurde bereits im Jahr 301 n. Chr. das Christentum als Staatsreligion ausgerufen, also 80 Jahre bevor dies im Römischen Reich offiziell geschah.
Im Armenischen Viertel sah ich dann auch zum ersten Mal Bilder von den Deportationen hunderttausender Armenier, die über die Höhen des Taurus und Amanos in die mesopotanische Wüste getrieben wurden, um dort zu sterben, wenn sie nicht schon vorher vom Hungertod dahingerafft worden sind.
Jerusalem wurde für jene Armenier/innen, die noch fliehen konnten, zum Zufluchtsort. Im armenischen Viertel, das aus allen Nähten platzte, wurden tausende von Geflüchteten untergebracht und ernährt. Ihnen wurde geholfen bei der Suche nach einem Ort, wo sie zunächst einmal nur überleben konnten.
Hier in Jerusalem, jene Stadt, die dann nur drei Jahrzehnte später Zufluchtsort insbesondere für Juden und Jüdinnen aus Deutschland wurde, jene Stadt, in der sich die bedeutendste Gedenkstätte befindet, die an die deutsche, nationalsozialistische Judenvernichtung erinnert, wurde ich zum ersten Mal gewahr, dass Deutschland bzw. das Deutsche Reich auch am Genozid an den Armeniern beteiligt gewesen ist.
Die Massaker an den Armeniern bzw. die systematische Vernichtungspolitik der jung-türkischen Nationalisten fand unter Wissen und Schutz des Bündnisses mit dem Deutschen Reich im Ersten Weltkrieg statt. Die letzte Verantwortung für diese Mittäterschaft trug jene Person, auf deren Reiterstandbild wir hier unmittelbar schauen: Kaiser Wilhelm II.
Der deutsche Diplomat und Botschafter Hans Freiherr von Wangenheim unterrichtete Berlin über die sich 1915 ereignenden Gräueltaten telegrafisch wie folgt: „Dieser Umstand und die Art, wie die Umsiedlung durchgeführt wird, zeigen, dass die (jung-türkische; R.W.) Regierung tatsächlich den Zweck verfolgt, die armenische Rasse im türkischen Reich zu vernichten.“ Appelle an den Reichskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg fanden aus „realpolitischen“ Gründen kein Gehör; im Gegenteil. Der Reichskanzler wies die Diplomaten mit folgender Richtlinie in die Schranken: „Unser einziges Ziel ist es, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig, ob darüber Armenier zugrunde gehen oder nicht.“ Das Osmanische Reich kämpfte ja an der Seite des deutschen Kaisers Wilhelm II. gegen England, Frankreich und Russland.
Wenn wir in Richtung Museum Ludwig rüber schauen, erblicken wir die Säule aus Granit und Eisen des Maalot Denkmals des israelischen Künstlers Dani Karavan. Vom Dom her kommend führt eine lange in den Boden eingelassene Eisenschiene, die an eine Bahnschiene erinnert, genau auf die Säule zu, in deren Mitte ein Schlitz den Blick weiterführt auf die Hohenzollernbrücke und noch weiter in Richtung des Deutzer Bahnhofes. Auch wenn das Maalot-Denkmal kein Holocaust-Mahnmal ist, weckt es Assoziationen, die daran erinnern, dass vom Bahnhof Deutz aus die Kölner Deportationen in die Konzentrationslager ihren Ausgang nahmen.
Im Gedenken an all die vergessenen „Opfer der Geschichte“ und wegen der unmittelbaren Nähe zum Reiterstandbild Kaiser Wilhelms II. gibt es in Köln keinen evidenteren Ort als diesen hier, um auch an den Völkermord an den Armeniern zu erinnern. Köln ist die deutsche Stadt, in der die meisten Armenier leben; hier befindet sich auch der Bischofssitz der Armenisch-Apostolischen Kirche.
Aus diesem Grund kann ich Ihnen auch als Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln, in der neben den beiden Großkirchen über ein Duzend weitere Kirchen zusammenarbeiten, mitteilen, dass bei der im Juni 2022 stattgefunden Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft einstimmig beschlossen wurde, den Aufruf der Initiative „Völkermord erinnern“ zu unterstützen.
Wir fordern somit die Fraktionen des Kölner Rates und die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln dazu auf, dem Genozid-Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ hier an dieser Stelle, an der Hohenzollernbrücke, einen permanenten Platz zu verschaffen, solange keine befriedigende Gesamtlösung des Umgangs mit dem kolonialen Erbe, an den dieses Reiterstandbild erinnert gefunden wurde.
Wie wir heute Morgen im Kölner Stadtanzeiger lesen konnten, gibt es von Seiten türkischer Institutionen Widerstände gegen dieses Vorhaben. Deshalb möchte ich Ihnen von folgender
Begebenheit berichten. Ich war dabei als am 19.10.2014 ein armenischer Kreuzstein zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern in Neuwied am Rhein auf einem öffentlichen Platz der Stadt im Beisein des Neuwieder Oberbürgermeisters und anderer Vertreter/innen der Stadt vom damaligen armenischen Bischof Karekin Bekdjian eingeweiht wurde.
Der Druck der dann von Seiten eines türkischen Verbandes aufgebaut wurde mit dem Ziel, den Kreuzstein von dieser Stelle zu verbannen, führte dazu, dass der Neuwieder Oberbürgermeister (Nikolaus Roth) die armenische Gemeinde in Neuwied dazu drängte, diese möge doch von sich aus einen anderen Platz für den Kreuzstein suchen, d.h. woanders aufzustellen.
Wie es scheint, hat erst das solidarische Eintreten der anderen Kirchen in Neuwied, die in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen zusammenarbeiten, dazu geführt, dass der Oberbürgermeister dem Drängen der türkischen Institutionen dann doch nicht nachgegeben hat.
Aber zurück hierher nach Köln und der Forderung, dass hier an dieser Stelle das Genozid-Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ aufgestellt werden sollte. Dabei geht es sowohl um die Erinnerung an den Genozid an den Armenien und zugleich um einen blinden Fleck unserer deutschen Geschichte. Es geht um die Notwendigkeit, sich der eigenen Verantwortung zu stellen mit dem Ziel, sensibilisiert durch das Geschehene, nun mit wachen Augen all jenen Entwicklungen entgegenzutreten, wo politische Akteure bereit sind, die Geschichte zu verschleiern und die Wahrheit mit Gewalt zu unterdrücken.
Ich möchte abschließend daran erinnern, was Cem Özdemir an dieser Stelle vor fast einem Jahr hier bei einem Gedenken gesagt hat. Er kritisierte die Entscheidung des Kölner Verwaltungsgerichts, die dazu führte, dass das hier vorläufig hingestellte Genozid -Mahnmal von der Stadt abtransportiert wurde. Cem Özdemir wortwörtlich: „Das Zurückweichen der liberalen Demokratien, aus Angst vor den großen & kleinen Diktatoren & und ihren hiesigen VertreterInnen, muss endlich ein Ende haben.“
Wenn wir wirklich bereit sind, aus der Geschichte zu lernen und Verantwortung zu übernehmen, dann dürfen wir den Herausforderungen eines Genozid-Mahnmals, dessen Schmerz uns alle betrifft, an diesem Ort nicht ausweichen.
Rede zur Wiedererrichtung des Denkmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ zum Gedenken an den Genozid am armenischen Volk
gehalten von Dr. Rainer Will, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln, am 24. April 2023
Es sind 40 Jahre her, dass ich zum ersten Mal von Armenien hörte. Ich hatte damals das große Glück, ein Jahr lang in Jerusalem studieren zu können im Rahmen eines ökumenischen Studienjahres, das der Benediktiner-Abtei auf dem Zion angeschlossen war.
Der Abt der Abtei war ein großer Freund der orthodoxen und altorientalischen Kirchen und ihrer Liturgien. Er lud uns Studenten und Studentinnen dazu ein, ihn zur armenischen Vesper in die armenische Jakobus-Kathedrale im armenischen Viertel, dem Sitz des armenischen Patriarchen von Jerusalem, zu begleiten.
Hier hörte und erlebte ich zum ersten Mal die großartigen Gesänge und Riten der armenischen Liturgie und erfuhr dann bei weiteren Besuchen im armenischen Viertel von der uralten Geschichte des armenischen Volkes, seiner Sprache, seiner Kultur, seiner Musik und Literatur und seiner Kirche.
In Armenien wurde bereits im Jahr 301 n. Chr. das Christentum als Staatsreligion ausgerufen, also 80 Jahre bevor dies im Römischen Reich offiziell geschah.
Im Armenischen Viertel sah ich dann auch zum ersten Mal Bilder von den Deportationen hunderttausender Armenier, die über die Höhen des Taurus und Amanos in die mesopotanische Wüste getrieben wurden, um dort zu sterben, wenn sie nicht schon vorher vom Hungertod dahingerafft worden sind.
Jerusalem wurde für jene Armenier/innen, die noch fliehen konnten, zum Zufluchtsort. Im armenischen Viertel, das aus allen Nähten platzte, wurden tausende von Geflüchteten untergebracht und ernährt. Ihnen wurde geholfen bei der Suche nach einem Ort, wo sie zunächst einmal nur überleben konnten.
Hier in Jerusalem, jene Stadt, die dann nur drei Jahrzehnte später Zufluchtsort insbesondere für Juden und Jüdinnen aus Deutschland wurde, jene Stadt, in der sich die bedeutendste Gedenkstätte befindet, die an die deutsche, nationalsozialistische Judenvernichtung erinnert, wurde ich zum ersten Mal gewahr, dass Deutschland bzw. das Deutsche Reich auch am Genozid an den Armeniern beteiligt gewesen ist.
Die Massaker an den Armeniern bzw. die systematische Vernichtungspolitik der jung-türkischen Nationalisten fand unter Wissen und Schutz des Bündnisses mit dem Deutschen Reich im Ersten Weltkrieg statt. Die letzte Verantwortung für diese Mittäterschaft trug jene Person, auf deren Reiterstandbild wir hier unmittelbar schauen: Kaiser Wilhelm II.
Der deutsche Diplomat und Botschafter Hans Freiherr von Wangenheim unterrichtete Berlin über die sich 1915 ereignenden Gräueltaten telegrafisch wie folgt: „Dieser Umstand und die Art, wie die Umsiedlung durchgeführt wird, zeigen, dass die (jung-türkische; R.W.) Regierung tatsächlich den Zweck verfolgt, die armenische Rasse im türkischen Reich zu vernichten.“ Appelle an den Reichskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg fanden aus „realpolitischen“ Gründen kein Gehör; im Gegenteil. Der Reichskanzler wies die Diplomaten mit folgender Richtlinie in die Schranken: „Unser einziges Ziel ist es, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig, ob darüber Armenier zugrunde gehen oder nicht.“ Das Osmanische Reich kämpfte ja an der Seite des deutschen Kaisers Wilhelm II. gegen England, Frankreich und Russland.
Wenn wir in Richtung Museum Ludwig rüber schauen, erblicken wir die Säule aus Granit und Eisen des Maalot Denkmals des israelischen Künstlers Dani Karavan. Vom Dom her kommend führt eine lange in den Boden eingelassene Eisenschiene, die an eine Bahnschiene erinnert, genau auf die Säule zu, in deren Mitte ein Schlitz den Blick weiterführt auf die Hohenzollernbrücke und noch weiter in Richtung des Deutzer Bahnhofes. Auch wenn das Maalot-Denkmal kein Holocaust-Mahnmal ist, weckt es Assoziationen, die daran erinnern, dass vom Bahnhof Deutz aus die Kölner Deportationen in die Konzentrationslager ihren Ausgang nahmen.
Im Gedenken an all die vergessenen „Opfer der Geschichte“ und wegen der unmittelbaren Nähe zum Reiterstandbild Kaiser Wilhelms II. gibt es in Köln keinen evidenteren Ort als diesen hier, um auch an den Völkermord an den Armeniern zu erinnern. Köln ist die deutsche Stadt, in der die meisten Armenier leben; hier befindet sich auch der Bischofssitz der Armenisch-Apostolischen Kirche.
Aus diesem Grund kann ich Ihnen auch als Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln, in der neben den beiden Großkirchen über ein Duzend weitere Kirchen zusammenarbeiten, mitteilen, dass bei der im Juni 2022 stattgefunden Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft einstimmig beschlossen wurde, den Aufruf der Initiative „Völkermord erinnern“ zu unterstützen.
Wir fordern somit die Fraktionen des Kölner Rates und die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln dazu auf, dem Genozid-Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ hier an dieser Stelle, an der Hohenzollernbrücke, einen permanenten Platz zu verschaffen, solange keine befriedigende Gesamtlösung des Umgangs mit dem kolonialen Erbe, an den dieses Reiterstandbild erinnert gefunden wurde.
Wie wir heute Morgen im Kölner Stadtanzeiger lesen konnten, gibt es von Seiten türkischer Institutionen Widerstände gegen dieses Vorhaben. Deshalb möchte ich Ihnen von folgender
Begebenheit berichten. Ich war dabei als am 19.10.2014 ein armenischer Kreuzstein zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern in Neuwied am Rhein auf einem öffentlichen Platz der Stadt im Beisein des Neuwieder Oberbürgermeisters und anderer Vertreter/innen der Stadt vom damaligen armenischen Bischof Karekin Bekdjian eingeweiht wurde.
Der Druck der dann von Seiten eines türkischen Verbandes aufgebaut wurde mit dem Ziel, den Kreuzstein von dieser Stelle zu verbannen, führte dazu, dass der Neuwieder Oberbürgermeister (Nikolaus Roth) die armenische Gemeinde in Neuwied dazu drängte, diese möge doch von sich aus einen anderen Platz für den Kreuzstein suchen, d.h. woanders aufzustellen.
Wie es scheint, hat erst das solidarische Eintreten der anderen Kirchen in Neuwied, die in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen zusammenarbeiten, dazu geführt, dass der Oberbürgermeister dem Drängen der türkischen Institutionen dann doch nicht nachgegeben hat.
Aber zurück hierher nach Köln und der Forderung, dass hier an dieser Stelle das Genozid-Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ aufgestellt werden sollte. Dabei geht es sowohl um die Erinnerung an den Genozid an den Armenien und zugleich um einen blinden Fleck unserer deutschen Geschichte. Es geht um die Notwendigkeit, sich der eigenen Verantwortung zu stellen mit dem Ziel, sensibilisiert durch das Geschehene, nun mit wachen Augen all jenen Entwicklungen entgegenzutreten, wo politische Akteure bereit sind, die Geschichte zu verschleiern und die Wahrheit mit Gewalt zu unterdrücken.
Ich möchte abschließend daran erinnern, was Cem Özdemir an dieser Stelle vor fast einem Jahr hier bei einem Gedenken gesagt hat. Er kritisierte die Entscheidung des Kölner Verwaltungsgerichts, die dazu führte, dass das hier vorläufig hingestellte Genozid -Mahnmal von der Stadt abtransportiert wurde. Cem Özdemir wortwörtlich: „Das Zurückweichen der liberalen Demokratien, aus Angst vor den großen & kleinen Diktatoren & und ihren hiesigen VertreterInnen, muss endlich ein Ende haben.“
Wenn wir wirklich bereit sind, aus der Geschichte zu lernen und Verantwortung zu übernehmen, dann dürfen wir den Herausforderungen eines Genozid-Mahnmals, dessen Schmerz uns alle betrifft, an diesem Ort nicht ausweichen.
Prof. Dr. Hans-Lukas Kieser: Ja zum Mahnmal!
Prof. Dr. Hans-Lukas Kieser: Ja zum Mahnmal!
„Ja zum Mahnmal! Es ist höchste Zeit, dass öffentlich des Völkermords an den Armeniern gedacht wird, der deutscher Türkeipolitik für fast ein Jahrhundert das moralische Genick brach. Ein Deutschland, das demokratisch sein will, darf nicht mehr anders als ungeschminkt zu historischer Wahrheit und Verantwortung stehen.“
Prof. Dr. Hans-Lukas Kieser, Historiker und Titularprofessor für Geschichte der Neuzeit insbesondere der osmanischen und nachosmanischen Welt an der Universität Zürich
Prof. Dr. Hans-Lukas Kieser: Ja zum Mahnmal!
„Ja zum Mahnmal! Es ist höchste Zeit, dass öffentlich des Völkermords an den Armeniern gedacht wird, der deutscher Türkeipolitik für fast ein Jahrhundert das moralische Genick brach. Ein Deutschland, das demokratisch sein will, darf nicht mehr anders als ungeschminkt zu historischer Wahrheit und Verantwortung stehen.“
Prof. Dr. Hans-Lukas Kieser, Historiker und Titularprofessor für Geschichte der Neuzeit insbesondere der osmanischen und nachosmanischen Welt an der Universität Zürich
report-K.de: Genozid an Armeniern – BV Innenstadt zum Mahnmal
Genozid an Armeniern – BV Innenstadt zum Mahnmal
Köln | Es ist die Initiative „Völkermord Erinnern“ die den Impuls setzte an zentraler Stelle in der Kölner Innenstadt an den Genozid an den Armeniern mit einem Mahnmal zu erinnern. In ihrer gestrigen Sitzung am 30. März fasste die Bezirksvertretung (BV) Innenstadt dazu einstimmig einen Beschluss.
Die BV Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des Anliegens der Initiative an. Der Deutsche Bundestag beschloss bereits am 2. Juni 2016 an den Völkermord der Jahre 1915 und 1916 an den Armeniern und die Verantwortung Deutschlands zu erinnern.

Genozid an Armeniern – BV Innenstadt zum Mahnmal
Köln | Es ist die Initiative „Völkermord Erinnern“ die den Impuls setzte an zentraler Stelle in der Kölner Innenstadt an den Genozid an den Armeniern mit einem Mahnmal zu erinnern. In ihrer gestrigen Sitzung am 30. März fasste die Bezirksvertretung (BV) Innenstadt dazu einstimmig einen Beschluss.
Die BV Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des Anliegens der Initiative an. Der Deutsche Bundestag beschloss bereits am 2. Juni 2016 an den Völkermord der Jahre 1915 und 1916 an den Armeniern und die Verantwortung Deutschlands zu erinnern.

Presseerklärung: Kölner Bezirksparlament fasst wegweisenden Beschluss
Genozid an den Armeniern: Kölner Bezirksparlament fasst wegweisenden Beschluss
Am 30.3. hat die Bezirksvertretung Innenstadt in Köln einen einstimmigen Beschluss gefasst, in dem es heißt: „Die Bezirksvertretung Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des von der Initiative „Völkermord Erinnern“ vorgebrachten Anliegens an, in Zukunft an zentraler, prominenter Stelle der Stadt an die am 2. Juni 2016 vom Deutschen Bundestag anerkannten genozidalen Verbrechen an den Armeniern und die Verantwortung Deutschlands zu erinnern.“
In Anwesenheit von über hundert Kölnerinnen und Kölnern forderten Vertreter*innen des Vereins ELDE-Haus, der Armenischen Gemeinde Köln und der Initiative Völkermord Erinnern, sowie Professor Peter Busmann (Ma’alot) nun eine zeitnahe Entscheidung anzustreben, wie in Zukunft der genozidalen und der kolonialen Verbrechen des deutschen Kaiserreiches gedacht werden soll. In der von der Bezirksvertretung vorgeschlagenen Findungskommission aus Verwaltung, Stadtrat und Zivilgesellschaft soll darüber in einem ähnlichen Verfahren entschieden werden, wie es für das Mahnmal in Köln-Mülheim zur Erinnerung an den NSU-Anschlag in der Keupstraße gewählt wurde. Vorerst soll das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ am Aufgang der Hohenzollernbrücke aufgestellt werden. Die Bezirksvertretung hat Verwaltung und Initiative gebeten, für die Aufstellung „eine rechtssichere Form zu finden“.
Damit hat sich zum ersten Mal in Deutschland eine parlamentarische Vertretung dazu entschieden, im öffentlichen Raum des Völkermords an den Armeniern zu gedenken und die deutsche Mitverantwortung zu benennen. Dafür dankten die Unterstütz*innen des Mahnmals der Bezirksvertretung ausdrücklich.
Genozid an den Armeniern: Kölner Bezirksparlament fasst wegweisenden Beschluss
Am 30.3. hat die Bezirksvertretung Innenstadt in Köln einen einstimmigen Beschluss gefasst, in dem es heißt: „Die Bezirksvertretung Innenstadt erkennt die Wichtigkeit und Dringlichkeit des von der Initiative „Völkermord Erinnern“ vorgebrachten Anliegens an, in Zukunft an zentraler, prominenter Stelle der Stadt an die am 2. Juni 2016 vom Deutschen Bundestag anerkannten genozidalen Verbrechen an den Armeniern und die Verantwortung Deutschlands zu erinnern.“
In Anwesenheit von über hundert Kölnerinnen und Kölnern forderten Vertreter*innen des Vereins ELDE-Haus, der Armenischen Gemeinde Köln und der Initiative Völkermord Erinnern, sowie Professor Peter Busmann (Ma’alot) nun eine zeitnahe Entscheidung anzustreben, wie in Zukunft der genozidalen und der kolonialen Verbrechen des deutschen Kaiserreiches gedacht werden soll. In der von der Bezirksvertretung vorgeschlagenen Findungskommission aus Verwaltung, Stadtrat und Zivilgesellschaft soll darüber in einem ähnlichen Verfahren entschieden werden, wie es für das Mahnmal in Köln-Mülheim zur Erinnerung an den NSU-Anschlag in der Keupstraße gewählt wurde. Vorerst soll das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ am Aufgang der Hohenzollernbrücke aufgestellt werden. Die Bezirksvertretung hat Verwaltung und Initiative gebeten, für die Aufstellung „eine rechtssichere Form zu finden“.
Damit hat sich zum ersten Mal in Deutschland eine parlamentarische Vertretung dazu entschieden, im öffentlichen Raum des Völkermords an den Armeniern zu gedenken und die deutsche Mitverantwortung zu benennen. Dafür dankten die Unterstütz*innen des Mahnmals der Bezirksvertretung ausdrücklich.
Das Mahnmal bleibt!
Das Mahnmal bleibt!
Am 20. März 2023 wurde im Stadtzentrum von Haifa, Israel, der »Platz des Völkermords an den Armeniern« eingeweiht.
An der Einweihung nahmen die Bürgermeisterin der Stadt Haifa, Einat Kalisch-Rotem, sowie Parlamentarier der Knesset, Mitglieder des Stadtrats und Vertreter der Zivilgesellschaft
von Haifa teil.
Der einstimmige Beschluss des Stadtrats von Haifa zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern wurde Anfang März gefällt. Knapp drei Wochen hat also die Stadt Haifa benötigt, um ihre Entscheidung umzusetzen. In Köln warten wir seit fünf Jahren auf ein ähnlich klares Signal der politisch Verantwortlichen.
In ihrer Rede sagte die Bürgermeisterin Haifas:
»Die Stadt Haifa hat sich dafür entschieden, den Schmerz der armenischen Gemeindemitglieder zu teilen. Wir sind uns der historischen Bedeutung der Erinnerung an den Völkermord bewusst und geben sie an künftige Generationen weiter. Denn als jüdisches Volk haben wir die moralische Verpflichtung, das Unrecht, das einem anderen Volk angetan wurde, nicht zu ignorieren.«

Das Mahnmal bleibt!
Am 20. März 2023 wurde im Stadtzentrum von Haifa, Israel, der »Platz des Völkermords an den Armeniern« eingeweiht.
An der Einweihung nahmen die Bürgermeisterin der Stadt Haifa, Einat Kalisch-Rotem, sowie Parlamentarier der Knesset, Mitglieder des Stadtrats und Vertreter der Zivilgesellschaft
von Haifa teil.
Der einstimmige Beschluss des Stadtrats von Haifa zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern wurde Anfang März gefällt. Knapp drei Wochen hat also die Stadt Haifa benötigt, um ihre Entscheidung umzusetzen. In Köln warten wir seit fünf Jahren auf ein ähnlich klares Signal der politisch Verantwortlichen.
In ihrer Rede sagte die Bürgermeisterin Haifas:
»Die Stadt Haifa hat sich dafür entschieden, den Schmerz der armenischen Gemeindemitglieder zu teilen. Wir sind uns der historischen Bedeutung der Erinnerung an den Völkermord bewusst und geben sie an künftige Generationen weiter. Denn als jüdisches Volk haben wir die moralische Verpflichtung, das Unrecht, das einem anderen Volk angetan wurde, nicht zu ignorieren.«

WDR: Armenische Gemeinde will Mahnmal aufstellen
Armenische Gemeinde will Mahnmal aufstellen
Seit fast 5 Jahren gibt es keine Einigung darüber, ob und wo das Kölner Mahnmal zum Genozid am armenischen Volk aufgestellt werden darf. Die WDR-Sendung „Lokalzeit Köln“ hat einem Beitrag zum Mahnmal erstellt.

Armenische Gemeinde will Mahnmal aufstellen
Seit fast 5 Jahren gibt es keine Einigung darüber, ob und wo das Kölner Mahnmal zum Genozid am armenischen Volk aufgestellt werden darf. Die WDR-Sendung „Lokalzeit Köln“ hat einem Beitrag zum Mahnmal erstellt.

Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt
Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. März
Wir laden für den 24. März von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein.
Mit Blumen und Kerzen erinnern wir daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird. Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
(Unsere Aktivitäten sind auf Eure Spenden angewiesen! Konto Recherche International, IBAN DE07 3705 0198 0023 8120 43. Stichwort: Mahnmal)
Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. März
Wir laden für den 24. März von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein.
Mit Blumen und Kerzen erinnern wir daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird. Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
(Unsere Aktivitäten sind auf Eure Spenden angewiesen! Konto Recherche International, IBAN DE07 3705 0198 0023 8120 43. Stichwort: Mahnmal)
Israelische Stadt Haifa errichtet Denkmal für Genozid am armenischen Volk
Israelische Stadt Haifa errichtet Denkmal für Genozid am armenischen Volk
Am Montag, dem 20. März, wurde der „Platz des Genozids am armenischen Volk“ im Stadtzentrum von Haifa in Israel eingeweiht. Stadtrat Nir Schuber setzte sich für das Projekt ein. Die Zeremonie fand trotz großen Drucks seitens der türkischen Botschaft in Tel Aviv statt.
Israelische Stadt Haifa errichtet Denkmal für Genozid am armenischen Volk
Am Montag, dem 20. März, wurde der „Platz des Genozids am armenischen Volk“ im Stadtzentrum von Haifa in Israel eingeweiht. Stadtrat Nir Schuber setzte sich für das Projekt ein. Die Zeremonie fand trotz großen Drucks seitens der türkischen Botschaft in Tel Aviv statt.
Öffentliche Debatte in der Bezirksvertretung Innenstadt am 30.03. ab 18 Uhr
Öffentliche Debatte in der Bezirksvertretung Innenstadt am 30.03. ab 18 Uhr
Die Sondersitzung der BV-Innenstadt am 30.3. entscheidet noch nicht über das Mahnmal! Das stellte Bürgermeister Andreas Hupke in einem Schreiben klar. Der Termin diene ausschließlich der transparenten Beratung und Diskussion. Die BV werde erst nach dieser Sondersitzung einen Beschluss fassen. Die Öffentlichkeit ist zur Sitzung eingeladen. Die Sitzung findet am 30.3. ab 18 Uhr im Rathaussaal (Spanischer Bau) statt.
Wir bitten um rege Teilnahme!
Öffentliche Debatte in der Bezirksvertretung Innenstadt am 30.03. ab 18 Uhr
Die Sondersitzung der BV-Innenstadt am 30.3. entscheidet noch nicht über das Mahnmal! Das stellte Bürgermeister Andreas Hupke in einem Schreiben klar. Der Termin diene ausschließlich der transparenten Beratung und Diskussion. Die BV werde erst nach dieser Sondersitzung einen Beschluss fassen. Die Öffentlichkeit ist zur Sitzung eingeladen. Die Sitzung findet am 30.3. ab 18 Uhr im Rathaussaal (Spanischer Bau) statt.
Wir bitten um rege Teilnahme!
Audio-Mitschnitt
Audio-Mitschnitt: „Der Genozid an den Armeniern: Deutsche Interessen, deutsche Beteiligung, deutsche Verantwortung.“
Audio-Mitschnitt der Veranstaltung „Der Genozid an den Armeniern: Deutsche Interessen, deutsche Beteiligung, deutsche Verantwortung.“ vom 22. Februar mit Jürgen Gottschlich, Autor des Buches, „Beihilfe zum Völkermord. Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier.“
Audio-Mitschnitt
Audio-Mitschnitt der Veranstaltung „Der Genozid an den Armeniern: Deutsche Interessen, deutsche Beteiligung, deutsche Verantwortung.“ vom 22. Februar mit Jürgen Gottschlich, Autor des Buches, „Beihilfe zum Völkermord. Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier.“
Achtung! Die Entscheidung über das Mahnmal steht bevor!
Achtung! Die Entscheidung über das Mahnmal steht bevor!
Am 30. März 2023 will die Bezirksvertretung Innenstadt ihre Entscheidung verkünden, ob sie die seit 2018 von einer wachsenden Zahl Kölner Organisationen und Prominenten (s. voelkermord-erinnern.de/Unterstützer) geforderten Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ genehmigt. Leider ist es bislang zu keiner Diskussion zwischen den Befürwortern des Mahnmals und den Mitgliedern der Bezirksvertretung gekommen. Wir befürchten, dass die Bezirksvertretung eine solche Diskussion auch bis zum 30.3. nicht mehr plant. Vielmehr soll derzeit in zwei internen Treffen, einem Fachgespräch am 14.3. und einer Fraktionsvorsitzendenkonferenz am 21.3., hinter verschlossenen Türen geklärt werden, welche Entscheidung die BV am 30.3. zu verkünden gedenkt.
Ein demokratisches Vorgehen sieht nach unserer Ansicht anders aus.
Wir möchten im Folgenden mit einigen Dokumenten über den in unseren Augen intransparenten Entscheidungsprozess der BV-Innenstadt aufklären:
Schreiben vom 13. Januar 2023
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Hupke, sehr geehrte Mitglieder der Bezirksvertretung Innenstadt!
Sie beraten derzeit in Ihren Reihen, wie Sie mit dem Antrag umgehen wollen, das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ temporär an der Hohenzollernbrücke aufzustellen.
In diesem Zusammenhang ist die Frage aufgetaucht, ob der folgende Satz der Inschrift des Mahnmals den historischen Forschungen entspricht: „Das Osmanische Reich und die beteiligten deutschen Offiziere unter Führung Kaiser Wilhelm II. tragen die Verantwortung für diesen Völkermord an der armenischen Bevölkerung.“
Wir haben zu dieser Aussage, das Osmanische Reich als Staat und diejenigen der 800 im Osmanischen Reich eingesetzten und vom Kaiser geführten deutschen Offiziere, die sich am Genozid aktiv beteiligt haben, tragen die Verantwortung für das Geschehen, zwei Stellungnahmen renommierter HistorikerInnen eingeholt, die wir Ihnen zur Kenntnis geben möchten (s. Anlage).
Hans-Lukas Kieser, Titularprofessor für Geschichte, Universität Zürich; Assoc. Professor, University of Newcastle, Australien, Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Genozid an den Armeniern stellt u.a. fest: „Zahlreiche militärische, diplomatische und sogar ärztliche Vertreter des Kaiserreichs waren bereit, «die Armenier» pauschal zu verunglimpfen. Sie identifizierten sich in Worten und Taten mit dem vermeintlichen «Unschädlichmachen der Armenier» zugunsten der gemeinsamen Kriegsanstrengung. Ihr Mittun reichte von diplomatischer Rückendeckung, militärisch-sozialdarwinistischen Ratschlägen und aktiver Leugnungspropaganda zur Auslieferung armenischer Mitarbeiter namentlich bei der Bagdadbahn und zum militärischen Vorgehen gegen jene, die sich in Ausnahmefällen lokal wehrten, wie z.B. das armenische Quartier in Urfa.“
Prof. h.c. Dr. phil. Tessa Hofmann, ebenfalls durch zahlreiche Beiträge ausgewiesene Expertin resümiert in ihrer Stellungnahme: „Offiziere der kaiserdeutschen Koalitionsarmee im Osmanischen Reich waren 1915 bedauerlicherweise am Genozid der Regierungspartei /Ittihat ve Terakki Cemiyeti /(alias Jungtürken) an den Armeniern beteiligt. Insoweit entspricht die Inschrift des Kölner Genozid-Mahnmals den historischen Tatsachen und widerspiegelt die aktuelle historische Rezeption.“
Die temporäre Aufstellung des Mahnmals – in direkter Konfrontation zu dem wuchtigen Reiterstandbild Kaiser Wilhelm II – trägt dazu bei, den Auftrag der Entschließungen des Bundestages von 2006 und 2016 gerecht zu werden, Deutschland habe „mit zur Verdrängung der Verbrechen am armenischen Volk beigetragen“ und sei deshalb verpflichtet, „sich der eigenen Verantwortung zu stellen“ (Drucksache 15/5689).
Sollte nach der Lektüre der beigefügten Stellungnahmen Ihrerseits weiterer Klärungsbedarf bestehen, sind wir gern zu ergänzenden Erläuterungen und Gesprächen bereit.
Im übrigen möchten wir Sie herzlich zu einer Veranstaltung einladen, die wir am 22. Februar 2023 durchführen. Gast ist Jürgen Gottschlich, Autor des über die Bundeszentrale für Politische Bildung vertriebenen Buches: „Beihilfe zum Völkermord. Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier“.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Initiative Völkermord erinnern
Auf diesen Brief erhielten wir keine Rückmeldung.
Schreiben vom 10.11. 2022
In diesem Schreiben ludt Dr. Rainer Will, (Stv. Leiter) des Katholisches Bildungswerkes Köln die Mitglieder der BV-Innenstadt zu einem Gedankenaustausch ein. Er sprach die Einladung im Namen von Dr. Martin Bock (Melanchthon-Akadamie), Ciler Firtina (KulturForum Türkei Deutschland), Stawrula Panagiotak (Schauspiel Köln), Claudia Wörmann (Verein ELDE-Haus) und Shakeh Zeynalian (Armenische Gemeinde Köln) und der Initiative “Völkermord erinnern” aus.
Zu dem Gespräch kam es nicht. Einige Mitglieder der BV waren aus Zeitgründen verhindert. Ein Alternativvorschlag aus den Reihen der BV wurde nicht vorgelegt.
Achtung! Die Entscheidung über das Mahnmal steht bevor!
Am 30. März 2023 will die Bezirksvertretung Innenstadt ihre Entscheidung verkünden, ob sie die seit 2018 von einer wachsenden Zahl Kölner Organisationen und Prominenten (s. voelkermord-erinnern.de/Unterstützer) geforderten Aufstellung des Mahnmals „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ genehmigt. Leider ist es bislang zu keiner Diskussion zwischen den Befürwortern des Mahnmals und den Mitgliedern der Bezirksvertretung gekommen. Wir befürchten, dass die Bezirksvertretung eine solche Diskussion auch bis zum 30.3. nicht mehr plant. Vielmehr soll derzeit in zwei internen Treffen, einem Fachgespräch am 14.3. und einer Fraktionsvorsitzendenkonferenz am 21.3., hinter verschlossenen Türen geklärt werden, welche Entscheidung die BV am 30.3. zu verkünden gedenkt.
Ein demokratisches Vorgehen sieht nach unserer Ansicht anders aus.
Wir möchten im Folgenden mit einigen Dokumenten über den in unseren Augen intransparenten Entscheidungsprozess der BV-Innenstadt aufklären:
Schreiben vom 13. Januar 2023
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Hupke, sehr geehrte Mitglieder der Bezirksvertretung Innenstadt!
Sie beraten derzeit in Ihren Reihen, wie Sie mit dem Antrag umgehen wollen, das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle!“ temporär an der Hohenzollernbrücke aufzustellen.
In diesem Zusammenhang ist die Frage aufgetaucht, ob der folgende Satz der Inschrift des Mahnmals den historischen Forschungen entspricht: „Das Osmanische Reich und die beteiligten deutschen Offiziere unter Führung Kaiser Wilhelm II. tragen die Verantwortung für diesen Völkermord an der armenischen Bevölkerung.“
Wir haben zu dieser Aussage, das Osmanische Reich als Staat und diejenigen der 800 im Osmanischen Reich eingesetzten und vom Kaiser geführten deutschen Offiziere, die sich am Genozid aktiv beteiligt haben, tragen die Verantwortung für das Geschehen, zwei Stellungnahmen renommierter HistorikerInnen eingeholt, die wir Ihnen zur Kenntnis geben möchten (s. Anlage).
Hans-Lukas Kieser, Titularprofessor für Geschichte, Universität Zürich; Assoc. Professor, University of Newcastle, Australien, Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Genozid an den Armeniern stellt u.a. fest: „Zahlreiche militärische, diplomatische und sogar ärztliche Vertreter des Kaiserreichs waren bereit, «die Armenier» pauschal zu verunglimpfen. Sie identifizierten sich in Worten und Taten mit dem vermeintlichen «Unschädlichmachen der Armenier» zugunsten der gemeinsamen Kriegsanstrengung. Ihr Mittun reichte von diplomatischer Rückendeckung, militärisch-sozialdarwinistischen Ratschlägen und aktiver Leugnungspropaganda zur Auslieferung armenischer Mitarbeiter namentlich bei der Bagdadbahn und zum militärischen Vorgehen gegen jene, die sich in Ausnahmefällen lokal wehrten, wie z.B. das armenische Quartier in Urfa.“
Prof. h.c. Dr. phil. Tessa Hofmann, ebenfalls durch zahlreiche Beiträge ausgewiesene Expertin resümiert in ihrer Stellungnahme: „Offiziere der kaiserdeutschen Koalitionsarmee im Osmanischen Reich waren 1915 bedauerlicherweise am Genozid der Regierungspartei /Ittihat ve Terakki Cemiyeti /(alias Jungtürken) an den Armeniern beteiligt. Insoweit entspricht die Inschrift des Kölner Genozid-Mahnmals den historischen Tatsachen und widerspiegelt die aktuelle historische Rezeption.“
Die temporäre Aufstellung des Mahnmals – in direkter Konfrontation zu dem wuchtigen Reiterstandbild Kaiser Wilhelm II – trägt dazu bei, den Auftrag der Entschließungen des Bundestages von 2006 und 2016 gerecht zu werden, Deutschland habe „mit zur Verdrängung der Verbrechen am armenischen Volk beigetragen“ und sei deshalb verpflichtet, „sich der eigenen Verantwortung zu stellen“ (Drucksache 15/5689).
Sollte nach der Lektüre der beigefügten Stellungnahmen Ihrerseits weiterer Klärungsbedarf bestehen, sind wir gern zu ergänzenden Erläuterungen und Gesprächen bereit.
Im übrigen möchten wir Sie herzlich zu einer Veranstaltung einladen, die wir am 22. Februar 2023 durchführen. Gast ist Jürgen Gottschlich, Autor des über die Bundeszentrale für Politische Bildung vertriebenen Buches: „Beihilfe zum Völkermord. Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier“.
Mit freundlichen Grüßen
i.A. Initiative Völkermord erinnern
Auf diesen Brief erhielten wir keine Rückmeldung.
Schreiben vom 10.11. 2022
In diesem Schreiben ludt Dr. Rainer Will, (Stv. Leiter) des Katholisches Bildungswerkes Köln die Mitglieder der BV-Innenstadt zu einem Gedankenaustausch ein. Er sprach die Einladung im Namen von Dr. Martin Bock (Melanchthon-Akadamie), Ciler Firtina (KulturForum Türkei Deutschland), Stawrula Panagiotak (Schauspiel Köln), Claudia Wörmann (Verein ELDE-Haus) und Shakeh Zeynalian (Armenische Gemeinde Köln) und der Initiative “Völkermord erinnern” aus.
Zu dem Gespräch kam es nicht. Einige Mitglieder der BV waren aus Zeitgründen verhindert. Ein Alternativvorschlag aus den Reihen der BV wurde nicht vorgelegt.
Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt
Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. Februar
Wir laden für den 24. Februar von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein.
Mit Blumen und Kerzen erinnern wir daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird. Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
(Unsere Aktivitäten sind auf Eure Spenden angewiesen! Konto Recherche International, IBAN DE07 3705 0198 0023 8120 43. Stichwort: Mahnmal)

Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. Februar
Wir laden für den 24. Februar von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein.
Mit Blumen und Kerzen erinnern wir daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird. Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
(Unsere Aktivitäten sind auf Eure Spenden angewiesen! Konto Recherche International, IBAN DE07 3705 0198 0023 8120 43. Stichwort: Mahnmal)

„Der Genozid an den Armeniern: Deutsche Interessen, deutsche Beteiligung, deutsche Verantwortung.“
„Der Genozid an den Armeniern: Deutsche Interessen, deutsche Beteiligung, deutsche Verantwortung.“ | 22. Februar
Kölner Politik und Verwaltung tun sich noch immer schwer, das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ an der Hohenzollernbrücke aufzustellen. Das Mahnmal erinnert an den Völkermord an den Armeniern und an die deutsche Beteiligung und Mitverantwortung. Das Ausmaß der eigenen Täterschaft wird nicht nur bei diesem Völkermord, sondern auch bei anderen genozidalen und kolonialen Staatsverbrechen beschönigt oder gar ganz geleugnet. Warum ist das so? Welche Folgen für heute haben solche Haltungen? Darüber diskutieren wir mit Jürgen Gottschlich, Autor des Buches, „Beihilfe zum Völkermord. Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier.“ Das Buch ist über die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) zum Preis 1,50 Euro von erhältlich.
Veranstaltungsort: Großes Forum, Alte Feuerwache Köln, Melchiorstraße 3, 50670 Köln

„Der Genozid an den Armeniern: Deutsche Interessen, deutsche Beteiligung, deutsche Verantwortung.“ | 22. Februar
Kölner Politik und Verwaltung tun sich noch immer schwer, das Mahnmal „Dieser Schmerz betrifft uns alle“ an der Hohenzollernbrücke aufzustellen. Das Mahnmal erinnert an den Völkermord an den Armeniern und an die deutsche Beteiligung und Mitverantwortung. Das Ausmaß der eigenen Täterschaft wird nicht nur bei diesem Völkermord, sondern auch bei anderen genozidalen und kolonialen Staatsverbrechen beschönigt oder gar ganz geleugnet. Warum ist das so? Welche Folgen für heute haben solche Haltungen? Darüber diskutieren wir mit Jürgen Gottschlich, Autor des Buches, „Beihilfe zum Völkermord. Deutschlands Rolle bei der Vernichtung der Armenier.“ Das Buch ist über die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) zum Preis 1,50 Euro von erhältlich.
Veranstaltungsort: Großes Forum, Alte Feuerwache Köln, Melchiorstraße 3, 50670 Köln

Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt
Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. Januar
Wir laden für den 24. Januar von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein.
Mit Blumen und Kerzen erinnern wir daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird. Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
(Unsere Aktivitäten sind auf Eure Spenden angewiesen! Konto Recherche International, IBAN DE07 3705 0198 0023 8120 43. Stichwort: Mahnmal)

Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. Januar
Wir laden für den 24. Januar von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein.
Mit Blumen und Kerzen erinnern wir daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird. Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
(Unsere Aktivitäten sind auf Eure Spenden angewiesen! Konto Recherche International, IBAN DE07 3705 0198 0023 8120 43. Stichwort: Mahnmal)

Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt
Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. November
Wir laden für den 24. November von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein. Mit Blumen und Kerzen erinnern wir an den Genozid am armenischen Volk und daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird.
Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
(Unsere Aktivitäten sind auf Eure Spenden angewiesen! Konto Recherche International, IBAN DE07 3705 0198 0023 8120 43. Stichwort: Mahnmal)

Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. November
Wir laden für den 24. November von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein. Mit Blumen und Kerzen erinnern wir an den Genozid am armenischen Volk und daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird.
Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
(Unsere Aktivitäten sind auf Eure Spenden angewiesen! Konto Recherche International, IBAN DE07 3705 0198 0023 8120 43. Stichwort: Mahnmal)

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Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. Oktober
Wir laden für den 24. Oktober von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein. Mit Blumen und Kerzen erinnern wir an den Genozid am armenischen Volk und daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird.
Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
(Unsere Aktivitäten sind auf Eure Spenden angewiesen! Konto Recherche International, IBAN DE07 3705 0198 0023 8120 43. Stichwort: Mahnmal)

Wir laden ein: #dasmahnmal bleibt | 24. Oktober
Wir laden für den 24. Oktober von 18-19 Uhr zum monatlichen öffentlichen Treffen an der »Leerstelle« des Mahnmals vor der Hohenzollernbrücke ein. Mit Blumen und Kerzen erinnern wir an den Genozid am armenischen Volk und daran, dass hier das Mahnmal »Dieser Schmerz betrifft uns alle« stehen sollte – und hoffentlich bald stehen wird.
Wir berichten vom aktuellen Stand der Entscheidungsfindung in den Gremien der Stadt Köln.
(Unsere Aktivitäten sind auf Eure Spenden angewiesen! Konto Recherche International, IBAN DE07 3705 0198 0023 8120 43. Stichwort: Mahnmal)
