Startseite2023-06-05T15:56:08+02:00

Im Anschluss an eine Matinee „Völkermorde erinnern, Kriege verhindern“ am 15. April 2018 in Köln haben die Initiative „Völkermord erinnern“ und Besucherinnen und Besucher ein Mahnmal enthüllt. Es erinnert nicht nur an den Genozid an den Armeniern in den Jahren 1915-1918, sondern auch an die deutsche Beteiligung daran und fordert grundsätzlich dazu auf, Rassismus und Nationalismus als Ursachen von Völkermorden zu ächten.

Das Mahnmal ist an der linksrheinischen Seite der Hohenzollernbrücke errichtet worden, gegenüber dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm II., Verantwortlicher für den Völkermord an den OvaHerero und Nama 1904 und Unterstützer des Genozids an den Armeniern.

Das Genozid-Mahnmal wurde von der Stadt Köln am 19. April 2018 abgerissen. Es habe an einer Genehmigung gefehlt. Die Stadt hat in ihrem Schriftsatz gegenüber dem Verwaltungsgericht Köln, das wir angerufen hatten, außerdem argumentiert, das Mahnmal müsse noch vor dem 24. April, dem internationalen Gedenktag an den Genozid, beseitigt werden, weil sonst die Gefahr bestehe, dass sich „zahlreiche Gegendemonstranten einfinden“ und „die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs an dieser Stelle zeitnah stark beeinträchtigt“ sei. „Angesichts der Vielzahl türkischer Mitbürger in Köln“ sei auch schon 2017, bei der Erlaubnis für den Kreuzstein der armenischen Gemeinde „auf eine Aufstellung im öffentlichen Straßenland aufgrund des hohen Konfliktpotentials bewusst verzichtet worden“. Das Verwaltungsgericht Köln hat die sofortige Entfernung des Genozidmahnmals an der Hohenzollernbrücke nicht beanstandet.

In unserer Antwort beim Verwaltungsgericht hielten wir fest, dass wir diese Argumentation für ein erinnerungspolitisches Armutszeugnis und ein Ausweichen vor Genozidleugnern halten. Sie widerspricht diametral der Aufforderung des Bundestags, der in seiner Resolution vom 2. Juni 2016 die Zivilgesellschaft auffordert, das Gedenken an den armenischen Genozid zu thematisieren.

Zahlreiche Organisationen und Prominente haben sich mittlerweile als PatInnen und UnterstützerInnen für das Mahnmal und für seine Wiedererrichtung ausgesprochen.

Wir richten unsere Anstrengungen weiterhin darauf, möglichst viele zivilgesellschaftliche Kräfte in dem Bemühen zu vereinen, die Stadt Köln solle das Genozid-Mahnmal wieder aufstellen.

Das Mahnmal muss an seinen Platz zurück!

L’initiative « Rappeler le Génocide » ainsi que les visiteurs ont inauguré le 15 avril 2018 à Cologne un monument à la suite d’une matinée sur le thème « Rappeler le génocide, Empêcher les guerres ». Il rappelle non seulement le génocide commis dans les années 1915 – 1918 aux Arméniens mais également la participation allemande et exige de proscrire le racisme et le nationalisme comme la cause des génocides.

Le monument a été érigé sur le bord gauche du pont sur le Rhin, le« Hohenzollernbrücke » en face de la statue du Kaiser Wilhelm II, responsable du génocide des OvaroHerero et Nama en 1904 et soutien du génocide des Arméniens.

Le Monument a été enlevé par la ville de Cologne le 19 avril 2018, pour manque d’autorisation préalable. La ville de Cologne a également argumenté, dans le cadre d’une procédure devant le tribunal administratif de Cologne entamée par nous, que le monument devrait être enlevé avant le 24 avril 2018, jour de la commémoration internationale du génocide aux Arméniens, afin d’éviter « le rassemblement de nombreux contre-manifestants » présentant un fort risque pour « la sécurité et la facilité du trafic à cet endroit ». Au vu de la présence de nombreux citoyens turcs à Cologne, la ville aurait déjà en 2017, lors de la mise en place du « Kreuzstein » de la communauté arménienne, refusé expressément une permission de la mise en place dans le domaine public à cause du potentiel de conflit élevé.

Le tribunal administratif de Cologne n’a pas contesté l’enlèvement immédiat du monument du génocide près de la «Hohenzollernbrücke».

Dans notre réponse au tribunal administratif nous avons souligné que nous jugeons cette argumentation comme insulte à une politique de mémorisation et un recul devant ceux qui nient le génocide. Elle contredit diamétralement la demande du Bundestag qui dans sa résolution du 2 juin 2016 demande à la société civile de thématiser la mémoire du génocide aux Arméniens.

Un grand nombre d’organisations et de personnes importantes de la vie culturelle et intellectuelle se sont déclarées parrain ou soutien pour le monument et sa réinstallation.

Nos efforts continuent afin qu’un grand nombre de personnes de la vie civile se réunisse pour exiger de la ville de Cologne la réinstallation du monument du génocide.

LE MONUMENT DOIT RETOURNER A SA PLACE!

Domradio.de: Stimmen zum Erhalt von Kölner Armenier-Mahnmal mehren sich

Stimmen zum Erhalt von Kölner Armenier-Mahnmal mehren sich

„Die evangelische Kirche in Köln und die Kölner Melanchthon-Akademie haben sich für den Erhalt des umstrittenen Mahnmals zur Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern ausgesprochen. Auch der Zentralrat der Armenier plädiert dafür. […]“

Artikel lesen (Domradio.de)
19. April 2018|

Offener Brief an Kölner Oberbürgermeisterin – Kölner Melanchthon-Akademie und Stadtsuperintendent Rolf Domning für den Erhalt der Stele „Dieser Schmerz trifft uns alle“ der Initiative „Völkermord erinnern“

Kölner Melanchthon-Akademie und Stadtsuperintendent Rolf Domning für den Erhalt der Stele „Dieser Schmerz trifft uns alle“ der Initiative „Völkermord erinnern“

In einem Offenen Brief bitten die Leitung der Melanchthon-Akademie und Stadtsuperintendent Rolf Domning, Evangelischer Kirchenverband Köln und Region und Mitglied des Rates der Religionen, Oberbürgermeisterin Henriette Reker, dass die Stadt Köln möglichst schnell und unbürokratisch eine Lösung findet, dem Gedenkmal „Dieser Schmerz trifft uns alle“ einen prominenten und anerkannten Platz in der Stadt zu geben.

„Wir möchten die Stadt Köln ermutigen, den Impuls der Initiative ‚Völkermord erinnern‘ positiv aufzunehmen und bald möglichst zusammen mit den Initiatoren nach einem angemessenen öffentlichen Ort für das Denkmal zu suchen“, sagt Pfarrer Rolf Domning, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Die spontane Aktion am vergangenen Sonntag war nach Angaben der Stadt nicht genehmigt, aber der Aufstellungsort war aus Sicht von Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, präzise gewählt. „Der Ort in Sichtweite zum Reiterstandbild eines der schlimmsten Antisemiten, Kaiser Wilhelm II., der im Deutschen Reich mitverantwortlich für den Völkermord am armenischen Volk und anderer kolonialer Verbrechen ist, und in großer Nähe zu der Installation des israelischen Künstlers Dani Karavan ‚Ma’alot‘, die seit 1986 auf subtile Weise an den Holocaust erinnert und Erinnerungsräume zwischen Dom und Deutzer Bahnhof berührt, das war aus meiner Sicht der richtige Standort“, sagt Dr. Martin Bock.

Das Denkmal schafft nach seiner Ansicht auf berührende Weise das, was einer der Initiatoren, Schriftsteller Dogan Akhanli, einen „transnationalen Erinnerungsraum“ nennt. „Es verbindet Menschen, die im 20. Jahrhundert durch kriegerisches, durch ‚nationalistisch‘ geprägtes Verbrechen Leid erfahren haben. Über dieses Leid gibt es keine Deutungshoheiten, sondern es bedarf der Würdigung, Anerkennung und der gesellschaftlichen und politischen Empathie. Einen solchen Anstoß brauchen wir in Köln genau dort, wo die Verkehrswege sich kreuzen, Menschen unterschiedlichster Herkunft und Religion aufeinander treffen – als Bürgerinnen und Bürger, als Touristen, als Lernende“, so Dr. Martin Bock weiter.

Mit dem Offenen Brief unterstützen die Melanchthon-Akademie und der Kölner Stadtsuperintendent Rolf Domning den Wunsch der Initiatoren, das Denkmal nun nicht einfach abzubauen, sondern das öffentliche Interesse zu erhalten. „Bevor die Stele in ein Depot käme, bieten wir an, auf dem grünen Außengelände der Melanchthon-Akademie ein kurzfristiges „Kirchen-Asyl“ für das Denkmal zu schaffen. Diese Idee schließt an unser Bildungsprogramm an, das sich ja regelmäßig dem Thema „Erinnern“ widmet“, bietet der Leiter der Akademie den Initiatoren und der Stadt Köln spontan seine Hilfe an. Dennoch sollte nach seiner Ansicht der langfristige Aufstellungsort der Stele im Herzen der Stadt an geeigneter Stelle im öffentlichen Raum sein.

Sammy Wintersohl
Leiter Amt für Presse und Kommunikation

Evangelischer Kirchenverband Köln und Region
Kartäusergasse 9 – 11
50678 Köln
Tel. 0221/33 82 116
Fax 0221/33 82 121
Mobil 0176/24897090
E-Mail:
www.kirche-koeln.de

Presseerklärung Melanchthon-Akademie & Rolf Domning (pdf)
18. April 2018|

Rom e.V. unterstützt Mahnmal zum Armeniergenozid

Rom e.V. unterstützt Mahnmal zum Armeniergenozid

„Vor acht Jahren fand an dem Ort, an dem nun das Mahnmal an das Gedenken an den armenischen Genozid steht, die Gedenkinstallation „Open Memory“ statt, auch zum Gedenken an die zwischen dem 16. und 21. Mai 1940 deportierten Roma und Sinti aus Köln und dem Rheinland.

Die Erinnerungsspur „Mai 1940 – 1000 Roma und Sinti“ liegt in unmittelbarer Nähe zu dem armenischen Mahnmal. Gerade im Hinblick auf die politische Entwicklung sollte die Stadt Köln mit gutem Beispiel vorangehen, das armenische Mahnmal an dem Ort belassen, um Erinnerungen wach zu halten und diesen Ort dem Gedenken zu widmen.“

Rom e.V.
Vereinigung für die Verständigung von Rom (Roma und Sinti) und Nicht – Rom e. V.

18. April 2018|

Schreiben von Herero-Aktivist Israel Kaunatjike an OB Henriette Reker

Schreiben von Israel Kaunatjike an OB Henriette Reker

Sehr geehrte Frau Oberburgermeisterin Reker,

mein Name ist Israel Kaunatjike, ich bin Nachfahre der OvaHerero, deren Vorfahren 1904 von deutschen Schutztruppen in heutigen Namibia ermordet wurden. Es war der erste Genozid des 20. Jahrhundert der vom Deutschen Reich und Kaiser Wilhelm II. zu verantworten ist.

Ich bin am 15. April in Köln gewesen und habe über meine Erfahrungen des Verschweigens und Leugnens von Seitens der Tätergesellschaft und Ihrer Nachkommen gesprochen. Um 14:00 Uhr habe mit den anderen Paten und Referenten, Dogan Akhanli und Peter Finkelgruen das Mahnmal zum Völkermord an den Armeniern enthüllt.

Ich bitte Sie, das Mahnmal zuzulassen und eine Diskussion unter allen Beteiligten anzustreben, in der über die Inhalte des Mahnmals gesprochen wird und dann eine gemeinsame Entscheidung getroffen wird.

Mit freundlichen Grüssen
Israel Kaunatjike
(Herero-Aktivist)

18. April 2018|

Zentralrat der Armenier in Deutschland begrüßt Mahnmal in einem öffentlichen Raum in Köln

Zentralrat der Armenier in Deutschland begrüßt Mahnmal in einem öffentlichen Raum in Köln

Der Zentralrat der Armenier in Deutschland begrüßt die Aktion der Initiative „Völkermord erinnern“, ein Mahnmal in einem öffentlichen Raum in Köln zu errichten und sichert ihr seine Unterstützung zu.

„Der Bundestag hat sich 2016 per Resolution sinngemäß verpflichtet „Türken und Armenier dabei zu unterstützen über die Gräben der Vergangenheit hinweg nach Wegen der Versöhnung und Verständigung zu suchen“.
Das Anliegen der Initiative „Völkermord erinnern“ ist im vollen Einklang mit dem Geist der Bundestagsresolution. Dies ist ein friedlicher Versuch „dem Gedenken und der Aufarbeitung des Völkermordes an den Armeniern von 1915 Aufmerksamkeit zu widmen“.

Die Aufarbeitung solcher traumatischen Erfahrungen darf nicht in geschlossenen Räumen geschehen, sie muss zunehmend die Öffentlichkeit einbeziehen, ungeachtet davon, ob die leugnende türkische Regierung und ihre Anhängerschaft in Deutschland sich irritiert fühlen.

Der Sinn der Resolution ist es, der Aufarbeitung und Versöhnung Anschub zu verleihen. Darum ist jede friedliche Initiative in dieser Hinsicht begrüßenswert.

Wir appellieren an die Stadt Köln, ihre Absicht zur Entfernung des errichteten Mahnmals zu überdenken und trotz suboptimaler Formalien seitens der Initiatoren deren „Geschenk an die Stadt Köln“ anzunehmen und eine angemessene Stelle hierfür im nachhinein doch noch zu genehmigen.“

Dr. Schawarsch Owassapian
(1. Vorsitzender, Zentralrat der Armenier in Deutschland)

18. April 2018|

Stellungnahme der Stadt Köln beim Verwaltungsgericht zum Genozid-Mahnmal

Stellungnahme der Stadt Köln beim Verwaltungsgericht zum Genozid-Mahnmal

Aktenzeichen: 18 L 906/18 (Stadt Köln, in dem Dokument „Antragsgegnerin“ genannt; Initiative »Völkermord erinnern» in dem Dokument „Antragsstellerin“ genannt)

VG-Stellungnahme Stadt Köln (pdf)

Stellungnahme der Stadt Köln beim Verwaltungsgericht zum Genozid-Mahnmal

Aktenzeichen: 18 L 906/18 (Stadt Köln, in dem Dokument „Antragsgegnerin“ genannt; Initiative »Völkermord erinnern» in dem Dokument „Antragsstellerin“ genannt)

VG-Stellungnahme Stadt Köln (pdf)
18. April 2018|

WDR 3: Kölner Mahnmal für Armenier bleibt – vorerst

Kölner Mahnmal für Armenier bleibt – vorerst

WDR3 Resonanzen 17.4.2018 – Geschichtsaufarbeitungsweltmeister

Zur Anmoderation
Erleichterung heute Mittag in Köln, jedenfalls bei den Aktivisten von „Völkermord Erinnern“: Per Eilentscheidung hat das Kölner Verwaltungsgericht der Stadt Köln untersagt, ein am Sonntag unweit des Doms am Rhein aufgestelltes Mahnmal für die im ersten Weltkrieg ermordeten Armenier zu entfernen. Vorerst. Am Morgen hatte die Verwaltung schweres Gerät geschickt, um die 200 Kilo schwere Pyramide abräumen zu lassen. Eine Entscheidung über das Denkmal wird nun für nächste Woche erwartet. — Uli Hufen mit dem Zwischenruf.

Autor: Uli Hufen

Zwischenruf
Es ist alles wie immer. Man muss sich das klarmachen. Wann immer in Deutschland in den letzten Jahrzehnten irgendein Fortschritt in Sachen Gedenkpolitik gemacht wurde. Wann immer ein Denkmal errichtet, ein historisch bedeutendes Gebäude vor dem Abriss bewahrt oder ein Verbrechen vor dem völligen Abrutschen ins Grau des „Stimmt-da-war-was“ bewahrt wurde, hatten wir es störrischen Aktivisten zu verdanken. Unverbesserlichen Querulanten, Störenfrieden und Käuzen. Leuten, denen es nichts ausmachte, gegen den Strom zu schwimmen, die Anfeindungen aushalten und Ausgrenzung vielleicht sogar genießen konnten, irgendwie. Leute wie die Aktivisten von „Völkermord Erinnern“, die jetzt genug vom ewig Taktieren der Politiker hatten, die Sache selbst in die Hand nahmen und endlich ein Denkmal aufgestellt haben, das es schon lange geben sollte. Nicht unbedingt an diesem Platz, nicht unbedingt in dieser Form und nicht unbedingt mit dieser Inschrift, aber trotzdem.

Der Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich war ein abscheuliches Verbrechen, er geschah unter den Augen und mit Wissen der deutschen Partner des Osmanischen Reiches und es sollte sich von selbst verstehen, dass ein Gedenkstein auf einem abgelegenen Kölner Friedhof nicht ausreicht. Einen solchen gibt es ja, in Köln-Brück. Der Platz direkt neben dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Rhein ist da schon besser gewählt, der Kaiser war im 1. Weltkrieg ja sozusagen partner-in-crime der osmanischen Nationalisten.

Aber es ist in Deutschland eben so: Irgendwann, wenn der Zeitgeist sich gedreht hat, wenn sich alle oder jedenfalls fast alle plötzlich einig sind, wenn es kein Problem mehr ist: dann treten die andern auf die Bühne, die Politiker, die Mächtigen, die guten Bürger, und halten große Reden. Dann haben auf einmal alle immer schon alles gewusst und waren sowieso dafür. Für das Gute. Dafür, dass man sich an den Holocaust erinnern sollte. Dass ehemalige Nazis keine hohen Posten in bundesdeutschen Behörden bekleiden sollten. Dass man das Gestapo-Hauptquartier in Köln als Museum erhalten sollte. Dass man das ehemalige Kriegsgefangenenlager und seinen Friedhof in Stukenbrock bei Bielefeld pflegen und bewahren sollte. Dass die Stolpersteine eine wirklich gute Idee sind. Die Liste ließe sich mühelos und lang fortsetzen.

In all diesen Fällen waren es Aktivisten wie die von „Völkermord Erinnern“, denen wir, die deutsche Öffentlichkeit, die Gesellschaft es zu verdanken haben, dass die Verbrechen der Vergangenheit nicht vergessen, dass der Opfer gedacht wird. Beate und Serge Klarsfeld. Der Bielefelder Arbeitskreis „Blumen für Stukenbrock“. Der Fotograf Gernot Huber und der Lehrer Kurt Holl, die sich 1979 in Köln im EL-DE Haus einschließen ließen, um die Inschriften in den Gestapozellen zu fotografieren. Ohne Genehmigung, man stelle sich vor! Der Künstler Günter Demnig, der ebenfalls ohne um Erlaubnis zu fragen begann, seine Stolpersteine zu verlegen. Falls es irgendeinen Anlass für den erstaunlich weit verbreiteten Glauben gibt, Deutschland sei nicht nur Fußball- sondern auch Geschichtsaufarbeitungsweltmeister, dann liegt er hier: in dem doch erfreulich weit verbreiteten Mut, etwas zu tun ohne die Behörden zu fragen. Denn die Behörden finden immer einen Grund, den Status Quo zu bewahren. Vorgeschobene und echte. Das Wegerecht – wie jetzt in Köln. Der liebe Frieden. Die guten Beziehungen zur Türkei. Oder die schlechten zu Russland. Die Gedenkpolitik war und ist eine Geisel der aktuellen Verhältnisse, innen- wie außenpolitisch. Nicht nur in Deutschland übrigens und nicht erst seit gestern. Wer in Sachen Gedenkpolitik etwas bewegen will, muss sich über Bedenken hinwegsetzen, etwas riskieren, klug agieren und einen langen Atem haben. Der Weg ist steinig, aber es gibt keinen anderen.

Audio hören (WDR 3)
17. April 2018|

DIE LINKE: »Dulden statt eskalieren«

DIE LINKE: »Dulden statt eskalieren«

„Mit Bestürzung haben wir heute erfahren, was Oberbürgermeisterin Reker unter „zeitnah“ versteht“, reagiert Gisela Stahlhofen darauf, dass das Mahnmal zum Genozid am Armenischen Volk heute Morgen unter Polizeischutz vom Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung entfernt werden sollte. Auch wenn das Mahnmal ohne Genehmigung aufgestellt wurde, so hätte man durchaus den heute tagenden Kulturausschuss und dessen Stellungnahme abwarten können. Gisela Stahlhofen, kulturpolitische Sprecherin DIE LINKE dazu: „Mit einer Sondergenehmigung könnte man das Mahnmal zumindest bis zum Jahrestag zur Vertreibung und Vernichtung des Armenischen Volkes am 24. April 2018 stehen lassen.“

Fraktionssprecher Jörg Detjen, vermittelte während der Aktion beim Stadtdirektor und Polizeipräsidenten Uwe Jacob, um eine Deeskalation zu erreichen. Stahlhofen weiter: „Der Standort unterhalb des Kaiserdenkmals ist klug gewählt und wenn man sieht wie Dani Karavan seine Kunst interpretiert und in den Dienst der Menschenrechte stellt, würde es gut zur Platzgestaltung passen. Die Mahnmal-Initiatoren sollten ihn einfach mal fragen.“

Kontakt:
Jörg Detjen, Tel. 0160/845 9028
Gisela Stahlhofen, Tel. 0178 / 543 93 28

DIE LINKE Presseerklärung (pdf)
17. April 2018|

EL-DE-Haus spricht sich für Erhalt des Mahnmals zum Genozid an den Armeniern aus

EL-DE-Haus spricht sich für Erhalt des Mahnmals zum Genozid an den Armeniern aus

„Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

Der Vorstand des Vereins EL DE Haus, Förderverein des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, hat sich auf seiner gestrigen Vorstandssitzung mit der Entscheidung der Stadt befasst, das von der Initiative „Völkermord erinnern“ errichtete Mahnmal für den Völkermord an den Armeniern entfernen zu lassen. Diese formal begründete Entscheidung widerspricht der in unserer Stadt seit mehreren Jahren geübten Tradition, Denkmäler, die durch bürgerschaftliches Engagement in der Kölner Stadtgesellschaft errichtet wurden, um an die Verbrechen des Nationalsozialismus oder an Verbrechen gegen die Menschlichkeit erinnern sollen, nicht zu entfernen und im Dialog mit den Initiatorinnen und Initiatoren Lösungen zu finden, die dem Wert dieser Mahnmale und dem Anliegen der Initiatoren gerecht werden. Ohne dieses bürgerschaftliche Engagement, das anfangs immer wieder strittig war, gäbe es weder die Gedenkstätte Gestapogefängnis noch die Stolpersteine und auch das Denkmal für die hingerichteten Jugendlichen und Zwangsarbeiter an der Hüttenstraße in Ehrenfeld nicht.

In diesem Sinne erwarten wir von Ihnen eine Entscheidung, das Mahnmal zu erhalten und dem Anliegen der Initiatorinnen und Initiatoren zu entsprechen.

Mit freundlichen Grüßen

– Dr. Wolfgang Uellenberg-van Dawen (Vorsitzender)
– Hajo Leib (Stv. Vors.)
– Ciler Firtina“

EL-DE Haus Presseerklärung (pdf)
17. April 2018|

Presseerklärung „Völkermord-Mahnmal in Köln erhalten!“

Presseerklärung „Völkermord-Mahnmal in Köln erhalten!“

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die Stadt Köln will lt. einer Presseerklärung vom 16.4. das Mahnmal zum Gedenken an den armenischen Völkermord, das am gestrigen Sonntag feierlich vor der Hohenzollernbrücke enthüllt wurde, umgehend wieder abreißen. Die Aktion ist angeblich bereits für Dienstag früh geplant. Zuständig ist Stadtdirektor Dr. Stephan Keller, Leiter des Kölner Ordnungsamtes. Eine Abstimmung mit der Kölner Politik hat es nach Informationen aus dem zuständigen Kulturausschuss des Stadtrates nicht gegeben.

Exakt eine Woche vor dem internationalen Gedenktag an den Genozid soll unter Berufung auf das „NRW-Wegerecht“ das Erinnern in dieser Stadt unsichtbar gemacht werden. Ein skandalöser Vorgang, der auch der Bundestagsentschließung zum Völkermord an den Armeniern diametral widerspricht. Darin wurde die Zivilgesellschaft zu Aktivitäten ermuntert.

Das „NRW-Wegerecht“, mit dem die Stadt Köln bzw. das Amt für Öffentliche Ordnung die Entscheidung begründet, verlangt sicher nicht die sofortige Vollstreckung. Gefahr ist nicht im Verzuge. Ein erheblicher Schaden für das Ansehen der Stadt dürfte hingegen unweigerliche Folge eines überstürzten Abrisses sein.

Wirklich unerträglich aber wäre die tiefe Kränkung der Opfer, die die Errichtung dieses Mahnmals begrüßt haben. Einer der Paten des Mahnmals, der Kölner Shoah-Überlebende Alfredo Klayman, kritisierte das Abrissvorhaben mit den Worten:

„Die Entscheidung der Stadt Köln, das Mahnmal zu entfernen, ist beschämend. Zu viele Gesetze, zu wenig Herz.“

Gespräche mit der Initiative „Völkermord erinnern“, die für die Errichtung des Mahnmals verantwortlich ist, hat die Stadt Köln nicht aufgenommen.

Mit freundlichen Grüßen
Initiative „Völkermord erinnern“


Das Amt für Öffentliche Ordnung der Stadt Köln, das den Abriss durchführen soll, ist telefonisch erreichbar unter 0221 221 250 98. Stadtdirektor Dr. Stephan Keller, Leiter des Amtes, ist erreichbar unter 0221 221 31001 (). Das Büro der Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist zu erreichen unter 0221 221 24606 oder per Email: .

Presseerklärung „Völkermord-Mahnmal in Köln erhalten!“

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die Stadt Köln will lt. einer Presseerklärung vom 16.4. das Mahnmal zum Gedenken an den armenischen Völkermord, das am gestrigen Sonntag feierlich vor der Hohenzollernbrücke enthüllt wurde, umgehend wieder abreißen. Die Aktion ist angeblich bereits für Dienstag früh geplant. Zuständig ist Stadtdirektor Dr. Stephan Keller, Leiter des Kölner Ordnungsamtes. Eine Abstimmung mit der Kölner Politik hat es nach Informationen aus dem zuständigen Kulturausschuss des Stadtrates nicht gegeben.

Exakt eine Woche vor dem internationalen Gedenktag an den Genozid soll unter Berufung auf das „NRW-Wegerecht“ das Erinnern in dieser Stadt unsichtbar gemacht werden. Ein skandalöser Vorgang, der auch der Bundestagsentschließung zum Völkermord an den Armeniern diametral widerspricht. Darin wurde die Zivilgesellschaft zu Aktivitäten ermuntert.

Das „NRW-Wegerecht“, mit dem die Stadt Köln bzw. das Amt für Öffentliche Ordnung die Entscheidung begründet, verlangt sicher nicht die sofortige Vollstreckung. Gefahr ist nicht im Verzuge. Ein erheblicher Schaden für das Ansehen der Stadt dürfte hingegen unweigerliche Folge eines überstürzten Abrisses sein.

Wirklich unerträglich aber wäre die tiefe Kränkung der Opfer, die die Errichtung dieses Mahnmals begrüßt haben. Einer der Paten des Mahnmals, der Kölner Shoah-Überlebende Alfredo Klayman, kritisierte das Abrissvorhaben mit den Worten:

„Die Entscheidung der Stadt Köln, das Mahnmal zu entfernen, ist beschämend. Zu viele Gesetze, zu wenig Herz.“

Gespräche mit der Initiative „Völkermord erinnern“, die für die Errichtung des Mahnmals verantwortlich ist, hat die Stadt Köln nicht aufgenommen.

Mit freundlichen Grüßen
Initiative „Völkermord erinnern“


Das Amt für Öffentliche Ordnung der Stadt Köln, das den Abriss durchführen soll, ist telefonisch erreichbar unter 0221 221 250 98. Stadtdirektor Dr. Stephan Keller, Leiter des Amtes, ist erreichbar unter 0221 221 31001 (). Das Büro der Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist zu erreichen unter 0221 221 24606 oder per Email: .

16. April 2018|
Redebeiträge
Medienberichte
Unterstützerbriefe
Im Anschluss an eine Matinee „Völkermorde erinnern, Kriege verhindern“ am 15. April in Köln haben die Initiative „Völkermord erinnern“ und Besucherinnen und Besucher ein Mahnmal enthüllt. Es erinnert nicht nur an den Genozid an den Armeniern in den Jahren 1915-1918, sondern auch an die deutsche Beteiligung daran und fordert grundsätzlich dazu auf, Rassismus und Nationalismus als Ursachen von Völkermorden zu ächten.

Das Mahnmal ist an der linksrheinischen Seite der Hohenzollernbrücke errichtet worden, gegenüber dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm II., Verantwortlicher für den Völkermord an den OvaHerero und Nama 1904 und Unterstützer des Genozids an den Armeniern.

Das Genozid-Mahnmal wurde von der Stadt Köln am 19. April 2018 abgerissen. Es habe an einer Genehmigung gefehlt. Die Stadt hat in ihrem Schriftsatz gegenüber dem Verwaltungsgericht Köln, das wir angerufen hatten, außerdem argumentiert, das Mahnmal müsse noch vor dem 24. April, dem internationalen Gedenktag an den Genozid, beseitigt werden, weil sonst die Gefahr bestehe, dass sich „zahlreiche Gegendemonstranten einfinden“ und „die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs an dieser Stelle zeitnah stark beeinträchtigt“ sei. „Angesichts der Vielzahl türkischer Mitbürger in Köln“ sei auch schon 2017, bei der Erlaubnis für den Kreuzstein der armenischen Gemeinde „auf eine Aufstellung im öffentlichen Straßenland aufgrund des hohen Konfliktpotentials bewusst verzichtet worden“. Das Verwaltungsgericht Köln hat die sofortige Entfernung des Genozidmahnmals an der Hohenzollernbrücke nicht beanstandet.

In unserer Antwort beim Verwaltungsgericht hielten wir fest, dass wir diese Argumentation für ein erinnerungspolitisches Armutszeugnis und ein Ausweichen vor Genozidleugnern halten. Sie widerspricht diametral der Aufforderung des Bundestags, der in seiner Resolution vom 2. Juni 2016 die Zivilgesellschaft auffordert, das Gedenken an den armenischen Genozid zu thematisieren.

Zahlreiche Organisationen und Prominente haben sich mittlerweile als PatInnen und UnterstützerInnen für das Mahnmal und für seine Wiedererrichtung ausgesprochen.

Wir richten unsere Anstrengungen weiterhin darauf, möglichst viele zivilgesellschaftliche Kräfte in dem Bemühen zu vereinen, die Stadt Köln solle das Genozid-Mahnmal wieder aufstellen.

Das Mahnmal muss an seinen Platz zurück!

L’initiative « Rappeler le Génocide » ainsi que les visiteurs ont inauguré le 15 avril 2018 à Cologne un monument à la suite d’une matinée sur le thème « Rappeler le génocide, Empêcher les guerres ». Il rappelle non seulement le génocide commis dans les années 1915 – 1918 aux Arméniens mais également la participation allemande et exige de proscrire le racisme et le nationalisme comme la cause des génocides.

Le monument a été érigé sur le bord gauche du pont sur le Rhin, le« Hohenzollernbrücke » en face de la statue du Kaiser Wilhelm II, responsable du génocide des OvaroHerero et Nama en 1904 et soutien du génocide des Arméniens.

Le Monument a été enlevé par la ville de Cologne le 19 avril 2018, pour manque d’autorisation préalable. La ville de Cologne a également argumenté, dans le cadre d’une procédure devant le tribunal administratif de Cologne entamée par nous, que le monument devrait être enlevé avant le 24 avril 2018, jour de la commémoration internationale du génocide aux Arméniens, afin d’éviter « le rassemblement de nombreux contre-manifestants » présentant un fort risque pour « la sécurité et la facilité du trafic à cet endroit ». Au vu de la présence de nombreux citoyens turcs à Cologne, la ville aurait déjà en 2017, lors de la mise en place du « Kreuzstein » de la communauté arménienne, refusé expressément une permission de la mise en place dans le domaine public à cause du potentiel de conflit élevé.

Le tribunal administratif de Cologne n’a pas contesté l’enlèvement immédiat du monument du génocide près de la «Hohenzollernbrücke».

Dans notre réponse au tribunal administratif nous avons souligné que nous jugeons cette argumentation comme insulte à une politique de mémorisation et un recul devant ceux qui nient le génocide. Elle contredit diamétralement la demande du Bundestag qui dans sa résolution du 2 juin 2016 demande à la société civile de thématiser la mémoire du génocide aux Arméniens.

Un grand nombre d’organisations et de personnes importantes de la vie culturelle et intellectuelle se sont déclarées parrain ou soutien pour le monument et sa réinstallation.

Nos efforts continuent afin qu’un grand nombre de personnes de la vie civile se réunisse pour exiger de la ville de Cologne la réinstallation du monument du génocide.

LE MONUMENT DOIT RETOURNER A SA PLACE!

Domradio.de: Stimmen zum Erhalt von Kölner Armenier-Mahnmal mehren sich

Stimmen zum Erhalt von Kölner Armenier-Mahnmal mehren sich

„Die evangelische Kirche in Köln und die Kölner Melanchthon-Akademie haben sich für den Erhalt des umstrittenen Mahnmals zur Erinnerung an den Völkermord an den Armeniern ausgesprochen. Auch der Zentralrat der Armenier plädiert dafür. […]“

Artikel lesen (Domradio.de)
19. April 2018|

Offener Brief an Kölner Oberbürgermeisterin – Kölner Melanchthon-Akademie und Stadtsuperintendent Rolf Domning für den Erhalt der Stele „Dieser Schmerz trifft uns alle“ der Initiative „Völkermord erinnern“

Kölner Melanchthon-Akademie und Stadtsuperintendent Rolf Domning für den Erhalt der Stele „Dieser Schmerz trifft uns alle“ der Initiative „Völkermord erinnern“

In einem Offenen Brief bitten die Leitung der Melanchthon-Akademie und Stadtsuperintendent Rolf Domning, Evangelischer Kirchenverband Köln und Region und Mitglied des Rates der Religionen, Oberbürgermeisterin Henriette Reker, dass die Stadt Köln möglichst schnell und unbürokratisch eine Lösung findet, dem Gedenkmal „Dieser Schmerz trifft uns alle“ einen prominenten und anerkannten Platz in der Stadt zu geben.

„Wir möchten die Stadt Köln ermutigen, den Impuls der Initiative ‚Völkermord erinnern‘ positiv aufzunehmen und bald möglichst zusammen mit den Initiatoren nach einem angemessenen öffentlichen Ort für das Denkmal zu suchen“, sagt Pfarrer Rolf Domning, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Die spontane Aktion am vergangenen Sonntag war nach Angaben der Stadt nicht genehmigt, aber der Aufstellungsort war aus Sicht von Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, präzise gewählt. „Der Ort in Sichtweite zum Reiterstandbild eines der schlimmsten Antisemiten, Kaiser Wilhelm II., der im Deutschen Reich mitverantwortlich für den Völkermord am armenischen Volk und anderer kolonialer Verbrechen ist, und in großer Nähe zu der Installation des israelischen Künstlers Dani Karavan ‚Ma’alot‘, die seit 1986 auf subtile Weise an den Holocaust erinnert und Erinnerungsräume zwischen Dom und Deutzer Bahnhof berührt, das war aus meiner Sicht der richtige Standort“, sagt Dr. Martin Bock.

Das Denkmal schafft nach seiner Ansicht auf berührende Weise das, was einer der Initiatoren, Schriftsteller Dogan Akhanli, einen „transnationalen Erinnerungsraum“ nennt. „Es verbindet Menschen, die im 20. Jahrhundert durch kriegerisches, durch ‚nationalistisch‘ geprägtes Verbrechen Leid erfahren haben. Über dieses Leid gibt es keine Deutungshoheiten, sondern es bedarf der Würdigung, Anerkennung und der gesellschaftlichen und politischen Empathie. Einen solchen Anstoß brauchen wir in Köln genau dort, wo die Verkehrswege sich kreuzen, Menschen unterschiedlichster Herkunft und Religion aufeinander treffen – als Bürgerinnen und Bürger, als Touristen, als Lernende“, so Dr. Martin Bock weiter.

Mit dem Offenen Brief unterstützen die Melanchthon-Akademie und der Kölner Stadtsuperintendent Rolf Domning den Wunsch der Initiatoren, das Denkmal nun nicht einfach abzubauen, sondern das öffentliche Interesse zu erhalten. „Bevor die Stele in ein Depot käme, bieten wir an, auf dem grünen Außengelände der Melanchthon-Akademie ein kurzfristiges „Kirchen-Asyl“ für das Denkmal zu schaffen. Diese Idee schließt an unser Bildungsprogramm an, das sich ja regelmäßig dem Thema „Erinnern“ widmet“, bietet der Leiter der Akademie den Initiatoren und der Stadt Köln spontan seine Hilfe an. Dennoch sollte nach seiner Ansicht der langfristige Aufstellungsort der Stele im Herzen der Stadt an geeigneter Stelle im öffentlichen Raum sein.

Sammy Wintersohl
Leiter Amt für Presse und Kommunikation

Evangelischer Kirchenverband Köln und Region
Kartäusergasse 9 – 11
50678 Köln
Tel. 0221/33 82 116
Fax 0221/33 82 121
Mobil 0176/24897090
E-Mail:
www.kirche-koeln.de

Presseerklärung Melanchthon-Akademie & Rolf Domning (pdf)
18. April 2018|

Rom e.V. unterstützt Mahnmal zum Armeniergenozid

Rom e.V. unterstützt Mahnmal zum Armeniergenozid

„Vor acht Jahren fand an dem Ort, an dem nun das Mahnmal an das Gedenken an den armenischen Genozid steht, die Gedenkinstallation „Open Memory“ statt, auch zum Gedenken an die zwischen dem 16. und 21. Mai 1940 deportierten Roma und Sinti aus Köln und dem Rheinland.

Die Erinnerungsspur „Mai 1940 – 1000 Roma und Sinti“ liegt in unmittelbarer Nähe zu dem armenischen Mahnmal. Gerade im Hinblick auf die politische Entwicklung sollte die Stadt Köln mit gutem Beispiel vorangehen, das armenische Mahnmal an dem Ort belassen, um Erinnerungen wach zu halten und diesen Ort dem Gedenken zu widmen.“

Rom e.V.
Vereinigung für die Verständigung von Rom (Roma und Sinti) und Nicht – Rom e. V.

18. April 2018|

Schreiben von Herero-Aktivist Israel Kaunatjike an OB Henriette Reker

Schreiben von Israel Kaunatjike an OB Henriette Reker

Sehr geehrte Frau Oberburgermeisterin Reker,

mein Name ist Israel Kaunatjike, ich bin Nachfahre der OvaHerero, deren Vorfahren 1904 von deutschen Schutztruppen in heutigen Namibia ermordet wurden. Es war der erste Genozid des 20. Jahrhundert der vom Deutschen Reich und Kaiser Wilhelm II. zu verantworten ist.

Ich bin am 15. April in Köln gewesen und habe über meine Erfahrungen des Verschweigens und Leugnens von Seitens der Tätergesellschaft und Ihrer Nachkommen gesprochen. Um 14:00 Uhr habe mit den anderen Paten und Referenten, Dogan Akhanli und Peter Finkelgruen das Mahnmal zum Völkermord an den Armeniern enthüllt.

Ich bitte Sie, das Mahnmal zuzulassen und eine Diskussion unter allen Beteiligten anzustreben, in der über die Inhalte des Mahnmals gesprochen wird und dann eine gemeinsame Entscheidung getroffen wird.

Mit freundlichen Grüssen
Israel Kaunatjike
(Herero-Aktivist)

18. April 2018|

Zentralrat der Armenier in Deutschland begrüßt Mahnmal in einem öffentlichen Raum in Köln

Zentralrat der Armenier in Deutschland begrüßt Mahnmal in einem öffentlichen Raum in Köln

Der Zentralrat der Armenier in Deutschland begrüßt die Aktion der Initiative „Völkermord erinnern“, ein Mahnmal in einem öffentlichen Raum in Köln zu errichten und sichert ihr seine Unterstützung zu.

„Der Bundestag hat sich 2016 per Resolution sinngemäß verpflichtet „Türken und Armenier dabei zu unterstützen über die Gräben der Vergangenheit hinweg nach Wegen der Versöhnung und Verständigung zu suchen“.
Das Anliegen der Initiative „Völkermord erinnern“ ist im vollen Einklang mit dem Geist der Bundestagsresolution. Dies ist ein friedlicher Versuch „dem Gedenken und der Aufarbeitung des Völkermordes an den Armeniern von 1915 Aufmerksamkeit zu widmen“.

Die Aufarbeitung solcher traumatischen Erfahrungen darf nicht in geschlossenen Räumen geschehen, sie muss zunehmend die Öffentlichkeit einbeziehen, ungeachtet davon, ob die leugnende türkische Regierung und ihre Anhängerschaft in Deutschland sich irritiert fühlen.

Der Sinn der Resolution ist es, der Aufarbeitung und Versöhnung Anschub zu verleihen. Darum ist jede friedliche Initiative in dieser Hinsicht begrüßenswert.

Wir appellieren an die Stadt Köln, ihre Absicht zur Entfernung des errichteten Mahnmals zu überdenken und trotz suboptimaler Formalien seitens der Initiatoren deren „Geschenk an die Stadt Köln“ anzunehmen und eine angemessene Stelle hierfür im nachhinein doch noch zu genehmigen.“

Dr. Schawarsch Owassapian
(1. Vorsitzender, Zentralrat der Armenier in Deutschland)

18. April 2018|

Stellungnahme der Stadt Köln beim Verwaltungsgericht zum Genozid-Mahnmal

Stellungnahme der Stadt Köln beim Verwaltungsgericht zum Genozid-Mahnmal

Aktenzeichen: 18 L 906/18 (Stadt Köln, in dem Dokument „Antragsgegnerin“ genannt; Initiative »Völkermord erinnern» in dem Dokument „Antragsstellerin“ genannt)

VG-Stellungnahme Stadt Köln (pdf)

Stellungnahme der Stadt Köln beim Verwaltungsgericht zum Genozid-Mahnmal

Aktenzeichen: 18 L 906/18 (Stadt Köln, in dem Dokument „Antragsgegnerin“ genannt; Initiative »Völkermord erinnern» in dem Dokument „Antragsstellerin“ genannt)

VG-Stellungnahme Stadt Köln (pdf)
18. April 2018|

WDR 3: Kölner Mahnmal für Armenier bleibt – vorerst

Kölner Mahnmal für Armenier bleibt – vorerst

WDR3 Resonanzen 17.4.2018 – Geschichtsaufarbeitungsweltmeister

Zur Anmoderation
Erleichterung heute Mittag in Köln, jedenfalls bei den Aktivisten von „Völkermord Erinnern“: Per Eilentscheidung hat das Kölner Verwaltungsgericht der Stadt Köln untersagt, ein am Sonntag unweit des Doms am Rhein aufgestelltes Mahnmal für die im ersten Weltkrieg ermordeten Armenier zu entfernen. Vorerst. Am Morgen hatte die Verwaltung schweres Gerät geschickt, um die 200 Kilo schwere Pyramide abräumen zu lassen. Eine Entscheidung über das Denkmal wird nun für nächste Woche erwartet. — Uli Hufen mit dem Zwischenruf.

Autor: Uli Hufen

Zwischenruf
Es ist alles wie immer. Man muss sich das klarmachen. Wann immer in Deutschland in den letzten Jahrzehnten irgendein Fortschritt in Sachen Gedenkpolitik gemacht wurde. Wann immer ein Denkmal errichtet, ein historisch bedeutendes Gebäude vor dem Abriss bewahrt oder ein Verbrechen vor dem völligen Abrutschen ins Grau des „Stimmt-da-war-was“ bewahrt wurde, hatten wir es störrischen Aktivisten zu verdanken. Unverbesserlichen Querulanten, Störenfrieden und Käuzen. Leuten, denen es nichts ausmachte, gegen den Strom zu schwimmen, die Anfeindungen aushalten und Ausgrenzung vielleicht sogar genießen konnten, irgendwie. Leute wie die Aktivisten von „Völkermord Erinnern“, die jetzt genug vom ewig Taktieren der Politiker hatten, die Sache selbst in die Hand nahmen und endlich ein Denkmal aufgestellt haben, das es schon lange geben sollte. Nicht unbedingt an diesem Platz, nicht unbedingt in dieser Form und nicht unbedingt mit dieser Inschrift, aber trotzdem.

Der Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich war ein abscheuliches Verbrechen, er geschah unter den Augen und mit Wissen der deutschen Partner des Osmanischen Reiches und es sollte sich von selbst verstehen, dass ein Gedenkstein auf einem abgelegenen Kölner Friedhof nicht ausreicht. Einen solchen gibt es ja, in Köln-Brück. Der Platz direkt neben dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Rhein ist da schon besser gewählt, der Kaiser war im 1. Weltkrieg ja sozusagen partner-in-crime der osmanischen Nationalisten.

Aber es ist in Deutschland eben so: Irgendwann, wenn der Zeitgeist sich gedreht hat, wenn sich alle oder jedenfalls fast alle plötzlich einig sind, wenn es kein Problem mehr ist: dann treten die andern auf die Bühne, die Politiker, die Mächtigen, die guten Bürger, und halten große Reden. Dann haben auf einmal alle immer schon alles gewusst und waren sowieso dafür. Für das Gute. Dafür, dass man sich an den Holocaust erinnern sollte. Dass ehemalige Nazis keine hohen Posten in bundesdeutschen Behörden bekleiden sollten. Dass man das Gestapo-Hauptquartier in Köln als Museum erhalten sollte. Dass man das ehemalige Kriegsgefangenenlager und seinen Friedhof in Stukenbrock bei Bielefeld pflegen und bewahren sollte. Dass die Stolpersteine eine wirklich gute Idee sind. Die Liste ließe sich mühelos und lang fortsetzen.

In all diesen Fällen waren es Aktivisten wie die von „Völkermord Erinnern“, denen wir, die deutsche Öffentlichkeit, die Gesellschaft es zu verdanken haben, dass die Verbrechen der Vergangenheit nicht vergessen, dass der Opfer gedacht wird. Beate und Serge Klarsfeld. Der Bielefelder Arbeitskreis „Blumen für Stukenbrock“. Der Fotograf Gernot Huber und der Lehrer Kurt Holl, die sich 1979 in Köln im EL-DE Haus einschließen ließen, um die Inschriften in den Gestapozellen zu fotografieren. Ohne Genehmigung, man stelle sich vor! Der Künstler Günter Demnig, der ebenfalls ohne um Erlaubnis zu fragen begann, seine Stolpersteine zu verlegen. Falls es irgendeinen Anlass für den erstaunlich weit verbreiteten Glauben gibt, Deutschland sei nicht nur Fußball- sondern auch Geschichtsaufarbeitungsweltmeister, dann liegt er hier: in dem doch erfreulich weit verbreiteten Mut, etwas zu tun ohne die Behörden zu fragen. Denn die Behörden finden immer einen Grund, den Status Quo zu bewahren. Vorgeschobene und echte. Das Wegerecht – wie jetzt in Köln. Der liebe Frieden. Die guten Beziehungen zur Türkei. Oder die schlechten zu Russland. Die Gedenkpolitik war und ist eine Geisel der aktuellen Verhältnisse, innen- wie außenpolitisch. Nicht nur in Deutschland übrigens und nicht erst seit gestern. Wer in Sachen Gedenkpolitik etwas bewegen will, muss sich über Bedenken hinwegsetzen, etwas riskieren, klug agieren und einen langen Atem haben. Der Weg ist steinig, aber es gibt keinen anderen.

Audio hören (WDR 3)
17. April 2018|

DIE LINKE: »Dulden statt eskalieren«

DIE LINKE: »Dulden statt eskalieren«

„Mit Bestürzung haben wir heute erfahren, was Oberbürgermeisterin Reker unter „zeitnah“ versteht“, reagiert Gisela Stahlhofen darauf, dass das Mahnmal zum Genozid am Armenischen Volk heute Morgen unter Polizeischutz vom Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung entfernt werden sollte. Auch wenn das Mahnmal ohne Genehmigung aufgestellt wurde, so hätte man durchaus den heute tagenden Kulturausschuss und dessen Stellungnahme abwarten können. Gisela Stahlhofen, kulturpolitische Sprecherin DIE LINKE dazu: „Mit einer Sondergenehmigung könnte man das Mahnmal zumindest bis zum Jahrestag zur Vertreibung und Vernichtung des Armenischen Volkes am 24. April 2018 stehen lassen.“

Fraktionssprecher Jörg Detjen, vermittelte während der Aktion beim Stadtdirektor und Polizeipräsidenten Uwe Jacob, um eine Deeskalation zu erreichen. Stahlhofen weiter: „Der Standort unterhalb des Kaiserdenkmals ist klug gewählt und wenn man sieht wie Dani Karavan seine Kunst interpretiert und in den Dienst der Menschenrechte stellt, würde es gut zur Platzgestaltung passen. Die Mahnmal-Initiatoren sollten ihn einfach mal fragen.“

Kontakt:
Jörg Detjen, Tel. 0160/845 9028
Gisela Stahlhofen, Tel. 0178 / 543 93 28

DIE LINKE Presseerklärung (pdf)
17. April 2018|

EL-DE-Haus spricht sich für Erhalt des Mahnmals zum Genozid an den Armeniern aus

EL-DE-Haus spricht sich für Erhalt des Mahnmals zum Genozid an den Armeniern aus

„Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,

Der Vorstand des Vereins EL DE Haus, Förderverein des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, hat sich auf seiner gestrigen Vorstandssitzung mit der Entscheidung der Stadt befasst, das von der Initiative „Völkermord erinnern“ errichtete Mahnmal für den Völkermord an den Armeniern entfernen zu lassen. Diese formal begründete Entscheidung widerspricht der in unserer Stadt seit mehreren Jahren geübten Tradition, Denkmäler, die durch bürgerschaftliches Engagement in der Kölner Stadtgesellschaft errichtet wurden, um an die Verbrechen des Nationalsozialismus oder an Verbrechen gegen die Menschlichkeit erinnern sollen, nicht zu entfernen und im Dialog mit den Initiatorinnen und Initiatoren Lösungen zu finden, die dem Wert dieser Mahnmale und dem Anliegen der Initiatoren gerecht werden. Ohne dieses bürgerschaftliche Engagement, das anfangs immer wieder strittig war, gäbe es weder die Gedenkstätte Gestapogefängnis noch die Stolpersteine und auch das Denkmal für die hingerichteten Jugendlichen und Zwangsarbeiter an der Hüttenstraße in Ehrenfeld nicht.

In diesem Sinne erwarten wir von Ihnen eine Entscheidung, das Mahnmal zu erhalten und dem Anliegen der Initiatorinnen und Initiatoren zu entsprechen.

Mit freundlichen Grüßen

– Dr. Wolfgang Uellenberg-van Dawen (Vorsitzender)
– Hajo Leib (Stv. Vors.)
– Ciler Firtina“

EL-DE Haus Presseerklärung (pdf)
17. April 2018|

Presseerklärung „Völkermord-Mahnmal in Köln erhalten!“

Presseerklärung „Völkermord-Mahnmal in Köln erhalten!“

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die Stadt Köln will lt. einer Presseerklärung vom 16.4. das Mahnmal zum Gedenken an den armenischen Völkermord, das am gestrigen Sonntag feierlich vor der Hohenzollernbrücke enthüllt wurde, umgehend wieder abreißen. Die Aktion ist angeblich bereits für Dienstag früh geplant. Zuständig ist Stadtdirektor Dr. Stephan Keller, Leiter des Kölner Ordnungsamtes. Eine Abstimmung mit der Kölner Politik hat es nach Informationen aus dem zuständigen Kulturausschuss des Stadtrates nicht gegeben.

Exakt eine Woche vor dem internationalen Gedenktag an den Genozid soll unter Berufung auf das „NRW-Wegerecht“ das Erinnern in dieser Stadt unsichtbar gemacht werden. Ein skandalöser Vorgang, der auch der Bundestagsentschließung zum Völkermord an den Armeniern diametral widerspricht. Darin wurde die Zivilgesellschaft zu Aktivitäten ermuntert.

Das „NRW-Wegerecht“, mit dem die Stadt Köln bzw. das Amt für Öffentliche Ordnung die Entscheidung begründet, verlangt sicher nicht die sofortige Vollstreckung. Gefahr ist nicht im Verzuge. Ein erheblicher Schaden für das Ansehen der Stadt dürfte hingegen unweigerliche Folge eines überstürzten Abrisses sein.

Wirklich unerträglich aber wäre die tiefe Kränkung der Opfer, die die Errichtung dieses Mahnmals begrüßt haben. Einer der Paten des Mahnmals, der Kölner Shoah-Überlebende Alfredo Klayman, kritisierte das Abrissvorhaben mit den Worten:

„Die Entscheidung der Stadt Köln, das Mahnmal zu entfernen, ist beschämend. Zu viele Gesetze, zu wenig Herz.“

Gespräche mit der Initiative „Völkermord erinnern“, die für die Errichtung des Mahnmals verantwortlich ist, hat die Stadt Köln nicht aufgenommen.

Mit freundlichen Grüßen
Initiative „Völkermord erinnern“


Das Amt für Öffentliche Ordnung der Stadt Köln, das den Abriss durchführen soll, ist telefonisch erreichbar unter 0221 221 250 98. Stadtdirektor Dr. Stephan Keller, Leiter des Amtes, ist erreichbar unter 0221 221 31001 (). Das Büro der Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist zu erreichen unter 0221 221 24606 oder per Email: .

Presseerklärung „Völkermord-Mahnmal in Köln erhalten!“

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die Stadt Köln will lt. einer Presseerklärung vom 16.4. das Mahnmal zum Gedenken an den armenischen Völkermord, das am gestrigen Sonntag feierlich vor der Hohenzollernbrücke enthüllt wurde, umgehend wieder abreißen. Die Aktion ist angeblich bereits für Dienstag früh geplant. Zuständig ist Stadtdirektor Dr. Stephan Keller, Leiter des Kölner Ordnungsamtes. Eine Abstimmung mit der Kölner Politik hat es nach Informationen aus dem zuständigen Kulturausschuss des Stadtrates nicht gegeben.

Exakt eine Woche vor dem internationalen Gedenktag an den Genozid soll unter Berufung auf das „NRW-Wegerecht“ das Erinnern in dieser Stadt unsichtbar gemacht werden. Ein skandalöser Vorgang, der auch der Bundestagsentschließung zum Völkermord an den Armeniern diametral widerspricht. Darin wurde die Zivilgesellschaft zu Aktivitäten ermuntert.

Das „NRW-Wegerecht“, mit dem die Stadt Köln bzw. das Amt für Öffentliche Ordnung die Entscheidung begründet, verlangt sicher nicht die sofortige Vollstreckung. Gefahr ist nicht im Verzuge. Ein erheblicher Schaden für das Ansehen der Stadt dürfte hingegen unweigerliche Folge eines überstürzten Abrisses sein.

Wirklich unerträglich aber wäre die tiefe Kränkung der Opfer, die die Errichtung dieses Mahnmals begrüßt haben. Einer der Paten des Mahnmals, der Kölner Shoah-Überlebende Alfredo Klayman, kritisierte das Abrissvorhaben mit den Worten:

„Die Entscheidung der Stadt Köln, das Mahnmal zu entfernen, ist beschämend. Zu viele Gesetze, zu wenig Herz.“

Gespräche mit der Initiative „Völkermord erinnern“, die für die Errichtung des Mahnmals verantwortlich ist, hat die Stadt Köln nicht aufgenommen.

Mit freundlichen Grüßen
Initiative „Völkermord erinnern“


Das Amt für Öffentliche Ordnung der Stadt Köln, das den Abriss durchführen soll, ist telefonisch erreichbar unter 0221 221 250 98. Stadtdirektor Dr. Stephan Keller, Leiter des Amtes, ist erreichbar unter 0221 221 31001 (). Das Büro der Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist zu erreichen unter 0221 221 24606 oder per Email: .

16. April 2018|
Unterstützerschreiben
Nach oben